P.b.b. 02Z031106M, Verlagsort: 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A/21 Preis: EUR 10,–
Hypertonie Journal für Austrian Journal of Hypertension Österreichische Zeitschrift für Hochdruckerkrankungen
Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz
Indexed in EMBASE/Scopus www.hochdruckliga.at
Hypertensiologie
Österreichische Gesellschaft fürOffizielles Organ der
Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie
Homepage:
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mit Autoren- und Stichwortsuche Hypertension News-Screen
Journal für Hypertonie - Austrian
Journal of Hypertension 2008; 12
(2), 35
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J HYPERTON 2008; 12 (2) Rubrik: Hypertension News-Screen
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Predictors of All-Cause Mortality in Clinical Ambulatory Monitoring: Unique Aspects of Blood Pressure During Sleep
Ben-Dov IZ et al. Hypertension 2007; 49: 1235–41.
Editorial: Clement DL. Night and day. What blood pres- sure matters? Hypertension 2007; 49: 1213–4.
Abstract
The prognostic value of sleep blood pressure reported by recent studies is variable. Our aim was to examine the relationship of sleep blood pressure, measured by 24- hour ambulatory blood pressure monitoring, with all- cause mortality. We studied a cohort of 3.957 patients aged 55 ± 16 (58 % treated) referred for ambulatory monitoring (1991–2005). Sleep, including daytime sleep, was recorded by diary. Linkage with the national popula- tion register identified 303 deaths during 27.750 person- years of follow-up. Hazard ratios (HRs) for mortality in Cox proportional hazards models that included age, sex, hypertension, and diabetes treatment were 1.32 (95 % CI:
0.99 to 1.76) for awake hypertension (≥135/85 mm Hg), and 1.67 (95 % CI: 1.25 to 2.23) for sleep hypertension (≥120/70 mm Hg). By quintile analysis, the upper fifths of systolic and diastolic dipping during sleep were associ- ated with adjusted HRs of 0.58 (95 % CI: 0.41 to 0.82) and 0.68 (95 % CI: 0.48 to 0.96), respectively. In a model controlling for awake systolic blood pressure, hazards associated with reduced systolic dipping increased from dippers (> 10 %; HR: 1.0), through nondippers (0 % to 9.9 %; HR: 1.30; 95 % CI: 1.00 to 1.69) to risers (< 0 %;
HR: 1.96; 95 % CI: 1.43 to 2.96). Thus, in practice, am- bulatory blood pressure predicts mortality significantly better than clinic blood pressure. The availability of blood pressure measures during sleep and, in particular, the pattern of dipping add clinically predictive informa- tion and provide further justification for the use of ambu- latory monitoring in patient management.
Daten aus dem ambulanten Blutdruckmonitoring können un- abhängig von Ordinationsmesswerten zusätzliche Informatio- nen für die Prognose von Hypertonikern liefern, dafür ist die Evidenz gerade unter Berücksichtigung dieser Studie immer überzeugender. In der vorliegenden Untersuchung wurden Patienten, die von 1991–2005 in einem hypertensiologischen Zentrum mittels ambulanter Blutdruckmessung untersucht worden waren, hinsichtlich ihrer Mortalität nachverfolgt. Bei den 24-Stunden-RR-Messungen musste ein besonderer Stan- dard mit Aufzeichnung der Wach- und Schlafperioden genau eingehalten werden, damit der Patient in die Studie einge- schlossen werden konnte. Diese Tatsache ist ein relevanter Unterschied zu anderen prognostischen Studien, da der Blut- druck während der Nachtstunden nicht notwendigerweise auch mit den Schlafstunden korrespondiert (Mittagsschlaf, Schichtarbeit, …). Die Mortalität wurde über ein nationales Bevölkerungsregister durch eine Identifikationsnummer (ver-
gleichbar unserer Sozialversicherungsnummer) erhoben.
Insgesamt konnten innerhalb von 15 Jahren 3957 Patienten nachverfolgt werden, wobei die mittlere Follow-up-Dauer 6,5 Jahre betrug (= 27.750 Patientenjahre). In diesem Zeitraum traten 303 Todesfälle in der Studienpopulation auf. Die ver- storbenen Patienten hatten nicht unerwartet ein ausgepräg- teres kardiovaskuläres Risikoprofil wie höheres Alter, häufi- gere Therapien für Diabetes und Hypertonie und höhere Blutdruckwerte in der Ordinations- und der 24-Stunden-Mes- sung. Korrigiert für diese Variablen war eine Tendenz für den nächtlichen Blutdruck als besten prädiktiven Faktor für die zukünftige Mortalität zu beobachten. In der Analyse des zirkadianen Blutdruckprofils hatten Patienten mit Non- Dipping und Patienten mit Blutdruckanstiegen während der Schlafphasen („Risers“) nach Anpassung an die oben ange- führten beeinflussenden Variablen die signifikant höchste Mortalität. Im direkten Vergleich zwischen Tages- und Nacht- blutdruckwerten waren die nächtlichen Werte am aussage- kräftigsten.
Zusammenfassend wird im begleitenden Editorial festge- halten, dass ambulante Blutdruckdaten und hier vor allem nächtliche Blutdruckwerte eine signifikante Aussage für die Prognose des behandelten und des unbehandelten Patienten unabhängig von begleitenden bekannten kardiovaskulären Risikofaktoren ermöglichen. Besonders betont wird, dass eine exakte Definition der Schlafenszeit über ein Tagebuch eine genauere Zuordnung der korrespondierenden Blutdruck- werte möglich macht und dadurch die Aussagekraft der in diesen Zeiträumen gemessenen Blutdruckwerte deutlich ver- bessert.
Relevanz für die Praxis
Daten aus der 24-Stunden-Blutdruckmessung werden für die Risikostratifizierung von Patienten mit Hypertonie immer wichtiger. Die besondere Bedeutung des nächt- lichen Blutdrucks wird auch durch diese Untersuchung mehr und mehr hervorgehoben. Bei der Interpretation der nächtlichen Blutdruckdaten ist jedoch besonderes Augen- merk auf die tatsächliche Schlafphase zu legen, wobei hier die Gerätehersteller gefordert sind, eine entsprechen- de Objektivierung der Schlafphasen möglich zu machen.
Bis zu diesem Zeitpunkt kann allerdings auf indirekte Parameter wie Herzfrequenzabfall und Patiententagebuch zurückgegriffen werden. Inwieweit eine therapeutische Beeinflussung der nächtlichen Hypertonie prognosever- bessernd ist, ist derzeit allerdings noch unklar.
Korrespondenzadresse:
A. o. Univ.-Prof. Dr. Robert Zweiker Abteilung für Kardiologie
Universitätsklinik für Innere Medizin
Leopold-Auenbrugger-Medizin-Universität Graz A-8036 Graz, Auenbruggerplatz 15
E-Mail: robert.zweiker@meduni-graz.at