P.b.b. 02Z031106M, Verlagsort: 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A/21 Preis: EUR 10,–
Hypertonie Journal für Austrian Journal of Hypertension Österreichische Zeitschrift für Hochdruckerkrankungen
Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz
Indexed in EMBASE/Scopus www.hochdruckliga.at
Hypertensiologie
Österreichische Gesellschaft fürOffizielles Organ der
Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie
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Journal für Hypertonie - Austrian
Journal of Hypertension 2008; 12
(3), 39
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J HYPERTON 2008; 12 (3) 39 Für Sie gelesen
Für Sie gelesen
Zusammengefasst von Dr. Simone Höfler-Speckner
Meta-Analysis of Randomi- zed Controlled Trials
Compared Telmisartan with Losartan in the Treatment of Patients With Hypertension
Gui-Lin X et al. Am J Hypertens 2008;
21: 546–52.
Hintergrund
Bluthochdruck ist ein wichtiger Risikofak- tor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Anhand zahlreicher Studien konnte der Zusammen- hang zwischen erhöhten Blutdruckwerten und Schlaganfällen, kardiovaskulärer Mor- talität und Morbidität bzw. Nierenfunktions- einschränkungen bewiesen werden. Daher haben sich dauerhafte blutdrucksenkende Maßnahmen zur Verhinderung von Endor- ganschäden therapeutisch etabliert.
Während eine Vielzahl von Antihypertensi- va eine gute Blutdrucksenkung bewerkstel- ligen kann, erweisen sich Hemmer des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS), und hier speziell die Angiotensin 1-Rezeptorblocker (ARB), neben ihrer gu- ten antihypertensiven Wirkung aufgrund ih- rer zusätzlichen nephro- und kardioprotek- tiven Eigenschaften als besonders geeignet.
Losartan war der erste ARB, der im klini- schen Alltag seine Anwendung fand. Telmi- sartan ist eine neuere Substanz, die sich durch ihre lange Halbwertszeit (~ 24 h) aus- zeichnet und – im Gegensatz zur Prodrug Losartan – bereits in seiner pharmakolo- gisch aktiven Form vorliegt.
Ziel der vorliegenden Metaanalyse war es, herauszufinden, ob eine antihypertensive Medikation mit Telmisartan verglichen mit Losartan Vorteile bringt.
Methode
Die Autoren durchsuchten PubMed (1966 bis Ende 2007), Embase (1980 bis Ende 2007) und die Cochrane Library (bis Ende 2007) nach allen randomisierten, klinischen Studien, in denen die blutdrucksenkende
Wirkung und Verträglichkeit von Losartan und Telmisartan als Monosubstanz mitein- ander verglichen wurde. Weitere Auswahl- kriterien waren: Patienten mit arterieller Hypertonie mit oder ohne zusätzlichen Risi- kofaktoren (metabolisches Syndrom, Nieren- funktionseinschränkung) als Studienpopu- lation sowie Berücksichtigung der zerebro- und kardiovaskulären Mortalität und Morbi- dität.
Primäre Effektivitätsvariable war die Ver- änderung des systolischen und diastolischen Blutdrucks (gemessen unter klinischen Be- dingungen) am Ende des Beobachtungs- zeitraums. Als sekundäre Effektivitätsvari- able wurden folgende Veränderungen her- angezogen: Senkung des mittleren systoli- schen und diastolischen Blutdrucks in der 24-Stunden-Blutdruckmessung, Senkung des mittleren systolischen und diastolischen Drucks in den letzten 6 Stunden der 24- Stunden-Blutdruckmessung sowie die Sen- kung des mittleren diastolischen und systo- lischen Blutdruckwerts tagsüber und zur Nachtzeit während der 24-Stunden-Blut- druckmessung. Eine weitere Effektivitäts- variable stellte der therapeutische Nutzen der Blutdrucksenkung dar (Senkung des diastolischen Blutdrucks < 90 mmHg oder um mehr als 10 mmHg in Vergleich zur Ausgangssituation und Senkung des systo- lischen Blutdrucks < 140 mmHg oder um mehr als 10 mmHg in Vergleich zur Aus- gangssituation, Gesamtmortalität und Inzi- denz zerebro- und kardiovaskulärer Ereig- nisse), die Drop-out-Rate und das Auftreten unerwünschter Wirkungen.
Ergebnis
Von insgesamt 429 in Frage kommenden Studien erfüllten 11 die oben genannten Kri- terien. Fünf davon waren randomisierte Multizenterstudien, elf prospektiv. Die Stu- diendauer lag zwischen 4 und 24 Wochen.
Insgesamt wurden die Daten von 1832 Per- sonen untersucht.
Telmisartan erzielte im Vergleich zu Losar- tan unter klinischen Messbedingungen eine signifikant bessere Senkung sowohl des dia-
stolischen Blutdrucks (Weighted mean dif- ference [WMD] 1,52; 95%-Konfidenzinter- vall [CI] 0,85–2,19) als auch des systo- lischen Blutdrucks (WMD 2,77; 95%-CI 1,90–3,63; p < 0,00001).
Auch bei den sekundären Effektivitätsvari- ablen zeigte sich Telmisartan seinem Ver- gleichspartner signifikant überlegen: Der mittlere diastolische 24-Stunden-Blutdruck wurde mit Telmisartan signifikant besser gesenkt (WMD 2,49; CI 0,56–4,42), ebenso wie der mittlere systolische 24-Stunden- Blutdruck (WMD 2,47; CI 0,40–4,55). Zu- sätzlich zeigte sich unter der Therapie mit Telmisartan ein vergleichsweise höherer therapeutischer Nutzen im Sinne einer the- rapeutischen Blutdrucksenkung. Keine Un- terschiede ergaben sich bei der Verträglich- keit, die Inzidenz von unerwünschten Wir- kungen war in beiden Behandlungsgruppen ähnlich niedrig.
Diskussion
Im Gegensatz zu früheren Metaanalysen flossen bei der hier vorliegenden Dosie- rungsschemata und Komorbiditäten sowie Qualitätskriterien der Studien in die Aus- wertung mit ein. Kritisch führen die Auto- ren an, dass die Daten zur Erfassung der Inzidenz von Gesamtmortalität und zerebro- und kardiovaskulären Ereignissen mangel- haft waren und daher nicht in die Beurtei- lung miteinfließen konnten. Ein weiterer li- mitierender Faktor war, dass die ausgewähl- ten Studien unterschiedliche lange Beob- achtungszeiträume aufwiesen.
Die aktuelle Auswertung konnte zeigen, dass Telmisartan im Vergleich zu Losartan eine signifikant bessere blutdrucksenkende Wirkung besitzt. Sowohl der diastolische als auch der systolische Blutdruck – unter klinischen Bedingungen und anhand der ambulanten 24-Stunden-Messung überprüft – konnte durch Telmisartan signifikant wir- kungsvoller reduziert werden. Die vorliegen- den Ergebnisse zeigen, dass Hypertoniker, die mit Losartan nicht zufriedenstellend ein- gestellt sind, von einer Umstellung der The- rapie auf Telmisartan profitieren könnten.