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Archiv "BERLIN-DARLEHEN: Nicht unproblematisch" (08.09.1988)

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daß das hiervon abgeleitete

„Genfer Gelöbnis" für jeden Arzt bindend ist. Entspre- chend findet der entscheiden- de Wortlaut „Ich werde je- dem Menschenleben von der Empfängnis Ehrfurcht entge- genbringen und selbst unter Bedrohung um meine ärzt- liche Kunst nicht dem Wider- spruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden`

Arztrecht der Bundeslän- der und unter der Rubrik

„Berufsordnung" zudem die konkrete Aussage: „Aufgabe des Arztes ist es, das Leben zu erhalten . . . Er darf keine Grundsätze anerkennen und keine Vorschriften oder An- weisungen beachten, die mit seiner Aufgabe nicht verein- bar sind oder deren Befol- gung er nicht verantworten kann."

Während im Arztrecht der Bundesländer vor noch nicht allzulanger Zeit der Be- griff der Ärztlichen Indika- tion noch in gehöriger Klar- heit definiert war, ist diese zeitlos gültige Leitlinie ärzt- lichen Handelns heute durch Hinweise auf „gesetzliche Bestimmungen" oder „sozia- le Gründe" unterbrochen.

Diese Unterbrechungen ärzt- lich ethischer Kontinuität sind unübersehbar, schmerz- haft aber Kraft besserer Ein- sicht heilbar.

Ein Schwangerschaftsab- bruch aus „sozialer Indika- tion" ist in einem Staatswe- sen, welches sich als sozialer Rechtsstaat versteht, para- dox und läßt an politische Schizophrenie denken.

Politische Fehlleistungen des Staates bedeuten jedoch mitnichten, daß die Ärzte- schaft diese mehrheitlich nachvollziehen muß unter Verrat ihrer eigenen, zeitlos gültigen Grundsätze .. .

Gleichwohl möchte ich aber die Schlußfolgerung Ih- res Leitartikels nicht als re- präsentativ bewerten, da die Fragen des Max-Planck-Insti- tutes Freiburg wie auch deren Formulierungen hierfür nicht ausreichen.

Dr. med. R. Hennig, Chirurg, Andreaswall 4, 2810 Verden/Aller

BERLIN-DARLEHEN

Zu dem Beitrag „Steuererspar- nis mit Berlin-Darlehen" in Heft 27/1988:

Nicht unproblematisch

Mit Berlin-Darlehen nach

§ 17 Abs. 2 Berlin-FG wird Geld auf 25 Jahre (!) zu Ma- gerzinsen fest gebunden.

Diese bleiben — egal wie die Marktzinsen steigen. Sicher, da sind einmalig 20 Prozent des Darlehens von der Ein- kommensteuer absetzbar.

Aber da sind 25 Jahre Min- derzinsen gegenzurechnen.

Nach aller Erfahrung bisher bekommt man über Tilgun- gen auf 25 Jahre zudem viel schlechteres Geld zurück.

Die DM hat in dieser Zeit et- wa die Hälfte an Wert verlo- ren.

Empfehlenswert sei, 80 Prozent des Berlin-Darlehens zu finanzieren? Bei DM-Fi- nanzierung zahlen Sie deut- lich mehr Zinsen als Sie von der Staatlichen Wohnungs- baukredit-Anstalt (WBK) er- halten. Das ärgert vielleicht dann 25 Jahre.

Und Finanzierung in Schweizer Franken? Der Franken ist härter geworden in 25 Jahren! Viel spricht da-

AiP

Zu einer selten erwähnten, gleichwohl für viele junge Ärzte gravierenden Folge der AiP-Rege- lung (dazu auch: „Der Arzt im Praktikum kommt", Heft 34/35):

Betrogen

Approbierte Ärzte der Jahrgänge 1985, 1986, 1987 und Frühjahr 1988, die bis zum Herbst dieses Jahres kei- ne Assistenzarztstelle gefun- den haben, sind um ihre Exi- stenz betrogen. Die nächsten 1250 frei werdenden Stellen innerhalb von 1 1/2 Jahren werden in Berlin in „Arzt im Praktikum" (AiP)-Stellen umgewandelt. Derzeit befri- stete Stellen werden aus dem- selben Grund nicht mehr ver- längert. Ähnliches gilt auch für andere Bundesländer.

Dies bedeutet eine zusätz-

für, daß man Franken-Darle- hen nur mit Aufpreis tilgt.

Berlin ist schon eine Steu- eroase, aber anders im Trend. Wo kann man sonst auf Sachwerte (Mehrfami- lienhäuser, Neubauten) in ei- nem Jahr 50 Prozent der Her- stellkosten (!) absetzen (§ 14a Berlin-FG, 3. Förder- weg)? Mit Herabsetzung der ESt-Vorauszahlungen bis zu Erstattungen längst veranlag- ter Einkommensteuer 1986?

Dazu Senats-Zuschüsse mo- natlich von DM 10 bis DM 14/m2 über 15 bis 25 Jahre je nach Förderung? Es ist oft kaum bekannt!

Nicht gutes Geld hinge- ben und schlechteres mal über 25 Jahre zurück erhal- ten, ist gute Vermögensanla- ge. Umgekehrt wird eher ein Schuh daraus. Wir sind in ei- nem Kaufboom für gute Sachwerte. Diese werden zu- nehmend rar. Das bringt Wertsteigerung. Aufgenom- mene Hypotheken werden mit meist schlechterem Geld aus Mietüberschüssen getilgt.

So bildet sich Substanz, die einem bleibt.

Dr. Joachim Sievers, Dipl.-Kaufmann, Dipl.- Volkswirt, Romanstraße 18, 8000 München 19

liche Einschränkung des

„freien" Arbeitsmarktes durch eine fragwürdige Aus- bildungspolitik, die in sechs Studienjahren Verabsäumtes in 18 Monaten AiP nachho- len will. Tausende arbeitslose Ärzte fallen dieser Neurege- lung zum Opfer. Sie fühlen sich von den Standesorgani- sationen und der gesamten Ärzteschaft im Stich gelas- sen, die sich nicht die Mühe machen, nach einer für alle Beteiligten sozialeren Lösung zu suchen Immer noch be- steht eine unverständliche Diskrepanz zwischen von Ar- beit und Überstunden überla- steten Kollegen/Kolleginnen in den Praxen und Kranken- häusern auf der einen Seite und einem verzweifelt nach Weiterbildungsstellen su- chenden Heer von Jungmedi- zinern, die zur Untätigkeit

verurteilt sind, auf der ande- ren Seite. Dies ist in jeder Hinsicht irrational, unverant- wortlich und schädigt im höchsten Maße die Sozialge- meinschaft.

Arbeitslose haben keine Lobby und geraten deshalb schnell in Vergessenheit. Wir sind aber zu jung, um uns da- mit abzufinden, keine Zu- kunft zu haben.

Charles Woyth, Arzt, Kurstraße 9, 1000 Berlin 38

NS-ZEIT

Zu dem Beitrag „Rassenhygie- ne und Eugenik" von Prof. Dr.

phil. Gerhard Baader in Heft 27/1988:

Bitter

Die brave Arbeit des Herrn Prof. Dr. phil. Ger- hard Baader, Berlin, ist zu begrüßen, obwohl Stimmen zur Eugenik (nicht Rassen- theorie) zum Beispiel in den U.S.A. nicht erwähnt wer- den.

Jedoch der vorletzte Satz der Veröffentlichung, „Ras- senhygiene war somit als Ver- nichtungsstrategie eine der entscheidenden Grundlagen der Medizin im Nationalso- zialismus geworden" , kann nicht ohne Bitterkeit hinge- nommen werden. Ich denke dabei an meine verehrten großen Lehrer aus dieser Zeit, die uns Ehrfurcht vor dem Leben lehrten und bin ihnen dies schuldig. Ich den- ke an Frau Volhard und Schmieden in Frankfurt; Veil und Sturm in Jena; Siebeck, Runge, Kirchner und K. H.

Bauer in Heidelberg und an- dere mehr.

So summarisch wie im an- geführten Aufsatz läßt sich das Problem „Ärzte zur NS- Zeit" nicht lösen, es sei denn, daß Historiker gleich- zeitig Richter sein wollen.

Damit ist der Sache nicht ge- dient!

Ich bin gespannt auf die kommenden Arbeiten zu die- sem Thema.

Dr. med. Friedrich Lim- bert, Frankfurter Str. 202, 6233 Kelkheim

A-2404 (12) Dt. Ärztebl. 85, Heft 36, 8. September 1988

Referenzen

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