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Archiv "Das blutende Mastdarmulkus" (05.11.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN

Die akute

Pseudoobstruktion des Kolons

Die Erstbeschreibung der akuten Pseudoobstruktion des Kolons er- folgte 1948 durch Ogilvie. Sie be- steht in einer massiven Dilatation des Zökums und vorwiegend des rechten Kolons ohne nachweisba- re mechanische Ursache. Bisher sind in der Literatur 687 Fälle be- schrieben worden. Unbehandelt kommt es zur Überblähung und Perforation insbesondere des Zö- kums mit eitriger Peritonitis. Die operative Darmdekompression ist durch eine hohe Letalitätsrate von 35 bis 40 Prozent gekennzeichnet.

Dies sicher auch deshalb, weil die Patienten meist in schlechtem All- gemeinzustand sind, wegen der begleitenden Grunderkrankungen (besonders postoperative Zustän- de, vorzugsweise am kleinen Bek- ken, kardiopulmonale Probleme sowie Stoffwechselentgleisungen, generalisierte Infekte und I ntoxi- katione n).

Seit 1977 sind 154 Fälle von kolo- skopischer Dekompression be- schrieben worden. Acht dieser Fälle wurden von 1982 bis 1984 bei den Autoren behandelt. Röntgen- kontrollen demonstrierten den therapeutischen Effekt. Ein Pa- tient verstarb am ersten postkolo- skopischen Tag infolge eines kon- gestiven Herzversagens. Das prak- tische Prozedere der koloskopi- schen Dekompression beinhaltet einen hohen Wassereinlauf und ei- ne vorsichtige Sedierung mit 5 bis 10 mg Diazepam. Nach dem Errei- chen der abrupten Begrenzung der dilatierten Kolonabschnitte analwärts wurde keine weitere Luft insuffliert, sondern bei der Extraktion die intraluminale Luft abgesaugt. Dabei konnte zusätz- lich endoskopisch sicher eine me- chanische Obstruktion ausge- schlossen werden.

Entsprechend den veröffentlichen Daten sind etwa 81 Prozent dieser Dekompressionsversuche erfolg- reich. Mit 2,6 Prozent ist die Perfo-

rationsrate trotz widriger Bedin- gungen (unvorbereitete Patienten, schlechter Allgemeinzustand) re- lativ gering. cas

M. Wegener, G. Borsch, G. Schmidt: Die akute Pseudoobstruktion des Kolons. Med. Klinik 81 (1986), 486-488 (Nr. 14).

Dr. M. Wegener, Medizinische Klinik der Ruhr- Universität, Gudrunstraße 56,4630 Bochum.

Das blutende Mastdarmulkus

In der Kasuistik werden vier 20, 27, 40 und 72 Jahre alte, männ- liche Patienten vorgestellt, bei de- nen erst nach intensivem Bemü- hen die kleinen Mastdarmulzera als Blutungsquelle ausgemacht werden konnten. Nach Blutstil- lung durch Naht oder Untersprit- zung mit 5prozentigem Phenol- mandelöl heilten die Ulzera fol- genlos ab.

Die Ätiologie der solitären Rek- tumgeschwüre ist unklar. Treten sie mit einem Prolaps auf, dann heilen sie nach dessen Beseiti- gung spontan ab. Eine andere Form solitärer Rektumulzeratio- nen sind die torpiden Mastdarm- geschwüre mit meist geringem Schleimabgang und geringfügi- gem Blutverlust.

Von diesen Ulkusformen zu unter- scheiden ist das akut blutende Mastdarmgeschwür, an dessen Boden seine arrodierte Arterie liegt. Lebensbedrohliche Blutun- gen wurden in der Literatur bisher nur zweimal beschrieben. Die ge- eignetste Untersuchungsmethode ist die direkte Rektosigmoidosko- pie. Die rektale Ulkusblutung er- scheint ohne Vorboten. Gegen- über dem torpiden Ulcus simplex können blutende Mastdarm- geschwüre mit gutem Erfolg durch lokale Maßnahmen besei- tigt werden. Daher sollte man bei massiver gastrointestinaler Hä- morrhagie immer auch an ein blu- tendes Ulcus recti denken. cas Hansen, H.: Das akute blutende Mastdarmul- cus. Dtsch. med. Wschr. 110 (1985) 960-962.

Chirurgische Universitätsklinik Bonn

Behandlung

Die Probleme der Differen- tialdiagnose erschweren auch die Therapie. Bei mali- gnem neuroleptischen Syn- drom wird das Absetzen der Neuroleptika empfohlen, was bei einer perniziösen Katato- nie nicht immer richtig ist, da dieses Krankheitsbild auch auf unzureichende Neurolep- tikabehandlung zurückge- führt werden kann. Auch aus diesem Grunde muß die Be- handlung stets in Zusammen- arbeit mit dem Psychiater er- folgen, auch wenn der Pa- tient in eine internistische In- tensivstation gekommen ist.

Zahlreiche Medikamente, un- ter ihnen insbesondere Anti- cholinergika, wurden ver- sucht, Erfolge sind jedoch nur in Einzelfällen beschrie- ben worden. Die Elektro- krampfbehandlung, die seit langem als wirksamstes und lebensrettendes Mittel gegen perniziöse Katatonie bekannt ist, scheint auch beim mali- gnen neuroleptischen Syn- drom hilfreich zu sein. Am meisten wird heute die Be- handlung mit Dentamacren (Dantrolen i. v., Röhm Phar- ma) diskutiert, das durch sei- ne Wirksamkeit bei maligner Hyperthermie bekannt wurde.

Bei malignem neurolepti- schen Syndrom angewandt, scheint es, soweit bei der bisher noch kleinen Fallzahl erkennbar, überwiegend er- folgreich zu sein.

Literatur

Abbot, R. J.; Louzou, L. A.: Neuroleptic Malignant Syndrome. Brit. J. Psychiat.

148 (1986) 47-51 — Spieß-Kiefer, C.;

Hippius, H.: Malignes neurologisches Syndrom und maligne Hyperthermie — ein Vergleich. Fortsch. neurol. psychiat.

54 (1986) 158-170.

Professor Dr. med.

Rainer Tölle Direktor der

Klinik für Psychiatrie der Universität Münster Albert-Schweitzer-Straße 11 4400 Münster

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 45 vom 5. November 1986 (45) 3103

Referenzen

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