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us Angestellten und Ar- beitern sind arbeitsrecht- lich längst „Arbeitneh- mer“ geworden. In der gesetzli- chen Rentenversicherung wur- de die überholte Unterschei- dung zum 1. Oktober 2005 zu den Akten gelegt. Nun gibt es statt der Bundesversicherungs- anstalt für Angestellte (BfA) und 22 Landesversicherungs- anstalten (für Arbeiter und Handwerker) die „Deutsche Rentenversicherung“.Dabei sind der Verband Deutscher Rentenversiche- rungsträger und die Bundes- versicherungsanstalt für An- gestellte (BfA) zur „Deut- schen Rentenversicherung“
verschmolzen worden. Aus der Bundesknappschaft, der Bahn- versicherungsanstalt und der Seekasse wurde die „Deutsche Rentenversicherung Knapp- schaft-Bahn-See“. Mehrere Landesversicherungsanstalten gingen – meist zum 1. Oktober 2005 – Fusionen zu deutlich größeren Regionalträgern ein, sodass es ab 2006 statt bisher
26 nur noch 16 Rentenversiche- rungsträger gibt.
Doppelstrukturen werden abgebaut, Verfahrensabläufe vereinfacht, was eine Einspa- rung bei den Verwaltungsko- sten von 350 Millionen Euro in- nerhalb der nächsten fünf Jahre bringen soll. Derzeit betragen die Kosten für die Verwaltung der Rentenkonten 1,7 Prozent der Gesamtausgaben der Ren- tenversicherer.
Und die Folgen für die Versi- cherten (= Beitragszahler) und die Rentner? Es ändert sich so gut wie nichts. Das heißt: Alle Rentner und nahezu alle Bei- tragszahler bleiben bei ihrem
(gegebenenfalls fusionierten) Versicherungsträger und zah- len dorthin ihre Beiträge bezie- hungsweise erhalten von dort die Rente.
Nur ein sehr kleiner Teil der aktiv Versicherten wird inner- halb der nächsten 15 Jahre ei- nem anderen Versicherungsträ- ger zugeordnet, also etwa von der BfA zum Beispiel zur Deutschen Rentenversicherung Westfalen wechseln. Das ge- schieht in einem komplizierten Ausgleichsverfahren, das eine gleichmäßige Verteilung der Rentenkonten auf alle Träger zum Ziel hat. Etwa 5 Prozent der Versicherten wird auf diese
Weise „wandern“, ohne selbst aktiv werden zu müssen.
Das Beratungsnetz der Ren- tenversicherer ist vereinheit- licht worden, das Internetange- bot erweitert. Rund 1 000 Aus- kunfts- und Beratungsstellen stehen für Informationen zur Verfügung – unabhängig vom Standort des jeweiligen Versi- cherungsträgers, der das Bei- trags- oder Rentenkonto führt.
Darüber hinaus sind rund 5 000 Versichertenälteste und -bera- ter ehrenamtlich im Einsatz. Sie helfen zum Beispiel dabei, For- mulare der Rentenversicherung auszufüllen, beantworten die Fragen zur Rentenversicherung und sind berechtigt, Leistungs- anträge entgegenzunehmen.
Dem wachsenden Bedürfnis der Rentner und Beitragszah- ler nach schnelleren und be- quemer zugänglichen Kommu- nikationsangeboten soll auch über ein deutlich umfangrei- cheres Internetangebot Rech- nung getragen werden. Die Adresse: www.deutsche-renten versicherung.de. WB
Rentenversicherung
Arbeiter und Angestellte unter einem Dach
350 Millionen Euro weniger für die Verwaltung
Versicherungen