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Archiv "1,4 Millionen Frauen in Bayern" (04.10.2002)

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urch den Zusammenschluss von je zehn bis 20 zertifizierten, ambulant und stationär tätigen Mammogra- pheuren will die Kassenärztliche Verei- nigung Bayerns (KVB) ab 2003 flächen- deckend qualitätsgesicherte Screening- Netze schaffen. Grundlage ist ein von der Bayerischen Staatsregierung unter- stütztes Zertifizierungsprogramm, das alle bayerischen Mammographeure bis Ende des Jahres durchlaufen werden.

Im Freistaat Bayern könnte dank die- ser Vorarbeiten als erstem deutschen Bundesland das Mammographie-Scree- ning ab 1.April 2003 praktiziert werden, das nach einem Beschluss der Spitzen- verbände der Gesetzlichen Kranken- versicherung (GKV) im nächsten Jahr für alle Frauen zwischen dem 50. und 69.

Lebensjahr als GKV-Leistung einge- führt werden soll. Dies erklärte Sozial- ministerin Christa Stewens bei der Prä- sentation des Programms

in München. Sie und der bayerische Gesundheits- minister Eberhard Sinner appellierten an die KV, dafür zu sorgen, dass die Patienten auch erfahren, welche Praxen und Klini- ken erfolgreich zertifiziert wurden. Die KVB plant, eine Liste der betreffen- den Ärzte und Einrich- tungen im Internet zu ver- öffentlichen.

Die Selbstverwaltung forderte Mini- sterin Stewens auf, rasch für eine Um- setzung des Screenings zu sorgen. Falls der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen bis zum 1. April 2003 keine entsprechende Richtlinie erlas- sen habe, werde Bayern allein mit dem Screening in Form eines Modellpro- jekts beginnen.

Durch regelmäßige Rezertifizierung sowohl der mammographierenden Ärz- te und Ärztinnen als auch der Geräte auf der Grundlage der European Guidelines solle der hohe Qualitätsan- spruch des Screening-Programms gesi- chert werden, erklärte der KVB-Vorsit- zende Dr. med. Axel Munte. Von den 508 in Bayern tätigen Mammographeu- ren sind bereits 265 geprüft worden, 185 davon haben die Prüfung bestanden.

Munte rechnet damit, dass am Ende et- wa 20 bis 30 Prozent der jetzt mammo-

graphierenden Radiologen und Gynä- kologen ausscheiden werden.

Nach Auffassung der KVB können die bestehenden Versorgungsstrukturen durch die Verzahnung qualitätsgesicher- ter ambulanter und stationärer Mam- mographeure optimal genutzt werden.

Eine Konzentration des Screenings in

Screening-Zentren, wie sie der Bundes- tag im letzten Jahr gefordert hat, lehnt die KVB ab. Nach Muntes Ansicht darf nur der enge Kontakt von Arzt und Pati- entin Basis für Vorsorgeuntersuchungen sein: „Ein staatliches Quasi-Zwangs- screening, wie bei den früheren Reihen- untersuchungen auf Tbc, wollen wir den verunsicherten Frauen ersparen.“

Die Rezertifizierung der Kolleginnen und Kollegen findet in den bundesweit bislang einmaligen digitalen Befun-

dungsstationen der KVB in München, Nürnberg und Würzburg statt. Dort be- kommen sie 50 Fälle aus einer derzeit mehr als 300 Fälle umfassenden Samm- lung zur Befundung vorgelegt. Als Hilfe für die zu zertifizierenden Ärztinnen und Ärzte hat die KVB eine Übungs- CD-ROM mit 35 Fällen, die nicht Be- standteil der Prüfsammlung sind, zu- sammengestellt. Das Handling und die Befundung auf dieser CD-ROM laufen in der gleichen Weise ab wie in den digi- talen Befundungsstationen. Man kann eine individuelle Darstellung sämtlicher Mammographien wählen und dabei ei- ne elektronische Lupe nutzen. Die Be- fundung einschließlich der Lokalisation wird in eine grafische Eingabemaske eingesetzt, das Ergebnis anschließend mit dem Goldstandard verglichen.

Sofern abweichende Befunde erho- ben wurden, zeigt die Software Art und Lage einer gegebenenfalls vor- handenen Gewebeveränderung an. Die Übung mit der CD-ROM, sagte Munte, verhelfe den Ärztinnen und Ärzten zu mehr Sicherheit bei der Befundung. Sie könne außerdem als gute Vorbereitung auf die Prüfung dienen.

Der AOK-Landesverbandsvorsit- zende Dr. Helmut Platzer und Helmut Heckenstaller, Leiter der TK-Landes- vertretung, begrüßten als Vertreter der Gesetzlichen Krankenversicherung die Bemühungen der KV Bayerns. Beide sprachen sich dafür aus, die finanziellen Leistungen der Krankenkassen an die Qualität der Ärzte anzupassen, wie es bereits in Strukturverträgen geschehe.

Heckenstaller zufolge will man bei den Honorarverhandlungen darauf hinwir- ken, dass minderqualifizierte Ärzte nicht besser gestellt werden als die qua- lifizierten Ärzte. Klaus Schmidt P O L I T I K

Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 404. Oktober 2002 AA2591

Mammographie-Screening

KV Bayerns startet Qualitätsoffensive

Mit Zusammenschlüssen von jeweils 10 bis 20 mammographierenden Ärzten sollen

flächendeckend Screening-Netze geschaffen werden.

1,4 Millionen Frauen in Bayern

In Bayern können 1,4 Millionen Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr an dem Screening- Programm teilnehmen. Sie sollen von den Hausärzten, Gynäkologen, den Krankenkassen oder Gesundheitsämtern angesprochen werden.

Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns rechnet mit einer Teilnahmequote zwischen 50 und 60 Prozent.

In München, Nürnberg und Würzburg gibt es die neuen digitalen Befundungsstationen mit umfangreichen Fallsammlungen.

Foto:Pressestelle KVB

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