• Keine Ergebnisse gefunden

Der flächendeckende Service Public durch die Post ist damit in Frage gestellt

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Der flächendeckende Service Public durch die Post ist damit in Frage gestellt"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

I 022/2000 VOL 15. März 2000 43C Interpellation

0907 Kaufmann, Bern (SP)

Mitunterzeichner: 0 Eingereicht am: 31.01.2000

Löcher im Service Public des Kantons Bern

Die Schweizer Post hat vor kurzer Zeit angekündigt, im Rahmen des Projekts OPTIMA das Poststellennetz zu reorganisieren, bzw. stark zurückzustufen.

Damit droht gerade auch im Kanton Bern das Risiko, dass insbesondere unsere Randregionen, aber auch abgelegenere Agglomerations- und Stadtquartiere künftig keine Poststelle mehr haben werden.

Der flächendeckende Service Public durch die Post ist damit in Frage gestellt. Dies mit gravierenden Auswirkungen auf unsere Wirtschaft, auf bisherige Post-Arbeitsplätze und auf die regionale Versorgungsstruktur. Entsprechend gross ist die Verunsicherung bei den Betroffenen und bei den Konsumentinnen und Konsumenten.

Der Regierungsrat wird gebeten folgende Fragen zu beantworten, bzw. sehr schnell und unbürokratisch zu handeln.

1. Wurde die Berner Regierung und insbesondere die zuständigen Stellen in der Volkswirtschaftsdirektion seitens der Post über das Projekt und seine möglichen Auswirkungen im Kanton Bern informiert?

2. Wie sehen diesbezüglich die Prognosen aus?

3. Ist der Regierungsrat bereit, die Interessen des Kantons Bern bei den Verantwortlichen der Post vorzubringen?

4. Arbeitet dabei der Regierungsrat mit den Regionen und den Gemeinden in einer gemeinsamen Strategie zusammen?

Es wird Dringlichkeit verlangt. Gewährt: 03.02.2000

Antwort des Regierungsrats

Seit mehreren Jahren pflegt der Kanton Bern im Rahmen des Projekts Bundesarbeitsplätze (BAP) regelmässigen Kontakt mit der Bundesverwaltung im Allgemeinen, und mit dem VBS, der Post, der Swisscom, den SBB sowie den ehemaligen Rüstungsbetrieben des Bundes im Speziellen. Die Kerngruppe BAP unter der Federführung der Volkswirtschaftsdirektion setzt sich dafür ein, das Potential des öffentlichen Sektors für den Wirtschaftsstandort Kanton Bern optimal zu nutzen. Konflikte

(2)

2

zwischen wirtschafts- finanz- und sozialpolitischen Zielen sollen so weit als möglich verhindert oder aufgefangen werden. Der letzte Lagebericht wurde dem Grossen Rat 1998 zur Kenntnisnahme zugestellt; ein neuer Bericht wird im laufenden Jahr erstellt.

Im Rahmen dieser regelmässigen Kontaktpflege werden die Regionen und die Sozialpartner einbezogen. Von Fall zu Fall finden zusätzlich Gespräche und briefliche Kontakte zwischen den jeweiligen Konzernleitungen und der Regierung statt. Deshalb war der Regierungsrat frühzeitig über die Pläne der Post orientiert. Die Volkswirtschaftsdirektion führt die Gespräche mit den Verantwortlichen laufend weiter.

Die Zukunft und die Weiterentwicklung des service public beschäftigt die Regierung nicht erst seit dem Bekanntwerden des Projekts Optima. Bereits 1998 diskutierte beispielsweise eine Arbeitsgruppe in der Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz (VDK) zusammen mit der Post mögliche Entwicklungen und Zusammenarbeitsformen.

Die geplanten Veränderungen im Poststellennetz sind unter den beiden Aspekten Beschäftigungsentwicklung und service public zu beurteilen:

• Die Entwicklung der Beschäftigten der Post hängt vor allem davon ab, wie sich das zu befördernde Volumen im Postverkehr entwickelt. Dieses wiederum ist einerseits stark vom Konjunkturverlauf abhängig. Andererseits kommt es darauf an, ob die Post ihre Dienstleistungen den Kundenbedürfnissen entsprechend und zu wettbewerbsfähigen Preisen anbietet.

• Auch im Bereich des service public ist die Post angehalten, die Dienstleistungen zu marktfähigen Preisen anzubieten. Nur so kann längerfristig ein gutes Angebot gesichert werden.

Der Regierungsrat kann sich deshalb der Aussage nicht anschliessen, das Projekt Optima gefährde den flächendeckenden service public. Er geht vielmehr davon aus, dass die Post ihren Bundesauftrag bestmöglich umsetzt. Dieser Auftrag verpflichtet die Post, die landesweite Grundversorgung zu sichern und die Dienstleistungen des Post- und des Zahlungsverkehrs wettbewerbsfähig, kundenorientiert und eigenwirtschaftlich zu erbringen. Am 1. März 2000 hat der Verwaltungsrat der Post beschlossen, das Projekt Optima gegenüber dem im November 1999 bekannt gewordenen Zwischenbericht weiterzuentwickeln. Aussagen über Veränderungen im Poststellennetz sind deshalb zur Zeit nicht möglich.

Die einzelnen Fragen des Interpellanten lassen sich folgendermassen beantworten:

1. Der Kanton Bern wurde durch die Post frühzeitig über das Projekt Optima orientiert.

2. Der heutige Bearbeitungsstand des Projekts lässt noch keine Aussagen zu den Auswirkungen im Einzelnen zu. Der Regierungsrat geht aber davon aus, dass mit diesem Projekt langfristig der service public der Post gesichert und den sich ändernden Kundenbedürfnissen angepasst wird. Nach heutigem Wissensstand soll die Umsetzung nicht zu Entlassungen führen.

3. Im Rahmen der eingangs erwähnten Kontakte bringt der Kanton Bern laufend seine Interessen ein. Er wird sich auch beim Projekt Optima der Post weiterhin für den Kanton Bern einsetzen, sowohl bezüglich der Arbeitsplätze als auch der Qualität des service public.

4. Der Einbezug von Gemeinden und Regionen ist durch die eingangs erwähnten regelmässigen Kontakte sichergestellt.

An den Grossen Rat

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Es konnte aber auch gezeigt wer- den, dass bestimmte Relikte, wie die Deklarierung von Ziel- und Leistungskenn- zahlen im Haushalt weiterhin in der Arbeitsweise der Kommunen

Increased investment in materials technology is critical to national security, American economic competitiveness on the global stage, and our response to climate change. Investing

Im Leistungsvertrag zwischen dem Bund und Pro Senectute für die Jahre 2010 bis 2013 war erstmals festgelegt worden, dass die Ange- bote der Stiftung «unter besonderer

Darum kann nicht ohne weiteres eine normative Aussage gemacht werden, wie gross der Umfang des Service public konkret sein sollte (für einen Versuch im Post-

(For example, to measure the achievement of government policy objectives or to improve the performance of public organisations.) Are KPIs, results or targets published or are

Da dieses System nicht zu befriedigenden Ergebnissen beim Erhalt und der Pflege von naturnahen We- gen führt, sprechen sich viele Landwirte mangels Alternative für den

die örtlichen oder regionalen Verteiler für den service public verantwortlich sein, ohne dass der Kanton hier eingreifen muss?. Antwort

Weiteren 500 Poststellen droht eine Schliessung, das sind 20 Prozent des heutigen Postellennetzes.. Dies geht zu Lasten der Bevölkerung sowie der Wirtschaft, die auf