Zur Fortbildung Aktuelle Medizin AUSSPRACHE
ebensoviel empfohlen wird wie von mir für den ganzen Tag (3- bis 4mal 1 bis 2 Hübe).
Prednison: Es ist wichtig, die An- und Abklingquote von Körtikostero- iden zu kennen. Aber was ist daran erstrebenswert, jeweils einen weit- gehend stabilen Wirkspiegel abzu- warten, bevor weiter reduziert wird, und weshalb gerade in Stufen zu 5 mg?
Prednison wird nicht in einer Lang- zeitdosis von 2,5 mg/Tag, sondern von 5 bis 7,5 bis 10 mg (Tabelle) empfohlen, also Einstellung auf 2,5 mg genau.
Sekretolytika: Sie sind bekann- termaßen nicht sehr wirksam. Brom- hexin empfehle ich daher oral in der doppelten bisher üblichen Dosie- rung. Kombinationen finden dabei nirgendwo Erwähnung.
Sekretolytika versprechen beim aku- ten Asthma bronchiale mit oft extre- mer Hyper- und Dyskrinie weit mehr Erfolg als für die Langzeittherapie.
Sie werden daher in den beiden Bei- trägen über Akut- beziehungswei- se Langzeittherapie unterschiedlich gewertet.
Jodkali: Es ist nicht nur wegen des unkorrigierbar schlechten Ge- schmacks für den Patienten unan- genehm, sondern erscheint darüber hinaus bei vorbestehender Schild- drüsendysfunktion nicht ganz unbe- denklich.
Heißer Tee: Es handelt sich um ein geschmackskorrigiertes Kombina- tionspräparat, dessen wirksame Grundsubstanz, nämlich Wasser (bei mir als Flüssigkeitszufuhr aus- drücklich erwähnt), noch weit schwieriger als das Jodkali paten- tierbar sein dürfte. Übrigens ist Tee bei weitem nicht das ansprechend- ste geschmackskorrigierte Kombi- nationspräparat von Wasser.
Privatdozent
Dr. med. Gerhard Utz
Chefarzt der Inneren Abteilung Diakonie-Krankenhaus
7170 Schwäbisch Hall
Maldescensus testis — Konservative
Behandlungsmöglich- keiten
In den Artikel von Butenandt und Knorr, „Maldescensus testis — Kon- servative Behandlungsmöglichkei- ten", Heft 28/1977, Seite 1799 ff., hat sich offensichtlich ein Druckfehler eingeschlichen. Auf Seite 1801, Ta- belle 1, dritte Zeile, muß es anstatt
„bis 2 Jahre 10 x 250 E i. m." doch wohl heißen „bis zu 1 Jahr 10 x 250 E i. m.".
Diese Dosierungsvorschrift wird je- denfalls in den Empfehlungen zur Behandlung des Hodenhochstan- des, die auf Veranlassung der Inter- national Health Foundation in Genf 1972 erarbeitet wurden, gegeben (Mschr. Kinderheilk., 122, 366, 1974).
Im Text unter „Therapie des Malde- scensus testis" schlagen die Auto- ren ebenfalls die gleiche Dosierung vor. Es wäre schade, wenn nach jah-
relanger Diskussion um die Frühbe- handlung des Maldescensus testis, ein kleiner Druckfehler wieder Ver- wirrung schaffen sollte.
Dr. med.
Bernhard Ibach Krankenanstalten der Stadt Remscheid Kinderklinik Burger Straße 211 5630 Remscheid
Schlußwort
Die Dosierung von 10 x 250 E hu- manen Choriongonadotropins wur- de von uns im Text für das 1. Le- bensjahr vorgeschlagen. In Tabelle 1 muß es deshalb richtig heißen: im 1.
Lebensjahr 10 x 250 E i. m., bis 6 Jahre 10 x 500 E i. m., über 6 Jahre 10 x 1000 E i. m.
innerhalb von 5 Wochen. — Zusätz- lich weisen wir darauf hin, daß der
sogenannte Pendelhoden keiner Be- handlung bedarf. Er wurde deswe- gen auch nicht in die Indikationsliste für die HCG-Behandlung aufge- nommen.
Professor Dr. 0. Butenandt Oberarzt
Kinderklinik der Universität München
im Dr. v. Haunerschen Kinderspital Lindwurmstraße 4
8000 München 2
Ambulante
Mamma-Chirurgie
Zum Beitrag von Wilhelm Sasse, Peter Langhans
und Ingeborg Berghaus in Heft 3/1978, Seite 125 ff.
Die positive Wertung von 166 ambu- lant durchgeführten Eingriffen der Mammachirurgie kann aus zehnjäh- riger Erfahrung bestätigt werden.
In dieser Zeit wurden 1415 Frauen und 140 Männer ambulant wegen ei- nes Mammatumors operiert. Im Ge- gensatz zu Sasse bevorzugen wir bei Frauen in der Regel die Vollnarkose.
Wir meinen, daß kleine Tumoren in Lokalanästhesie eher verfehlt wer- den können. Die geplante Entlas- sung im Laufe des Nachmittages war trotzdem in unseren Fällen möglich. Für ein bis drei Tage statio- när aufgenommen werden Patien- tinnen dann, wenn sie es ausdrück- lich wünschen, bei größerer Entfer- nung des Wohnortes oder bei er- höhtem Narkoserisiko. Ihre Zahl be- trug 126.
Die Kostenersparnis liegt bei Zu- grundelegung eines Pflegesatzes von 140 DM und einer durchschnitt- lichen Verweildauer von 11 Tagen (nach der Statistik des Bundesver- bandes der Ortskrankenkassen) mit 1540 DM noch erheblich über dem von Sasse errechneten Betrag.
Dr. med. Kurt Fritz Pestalozzistraße 19-21 7100 Heilbronn
578 Heft 10 vom 9. März 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT