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Archiv "BEHÖRDENUMGANG: Rüde und arrogant" (26.04.1990)

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RUMÄNIEN

Bitte um Sachspenden:

Großer Bedarf

Ich habe eine Hilfsaktion eingeleitet. Der Bedarf an medizinischer Apparatur ist sehr groß.

Das Krankenhaus für Frauenheilkunde in Arad be- nötigt dringend ein Ultra- schallgerät.

Die Urologische Abteilung des Städtischen Krankenhau- ses Arad benötigt Instrumen- te zur perkutanen Nephro- skopie (für Kinder und Er- wachsene), Resektoskop, op- tisches Urethrotom, Litho- triptor transurethral (ein- schließlich Kaltlicht Licht- quelle), Ultraschallgerät.

Wer kann helfen?

Dr. Medic (R) Dan-Mari- us Pascutiu, Universitätsklini- kum Essen, Hufelandstraße 55, 4300 Essen 1

BEHÖRDENUMGANG

Zu der Glosse „KZV als Staats- anwalt" in Heft 6/1990:

Rüde und arrogant

Dem leider anonymen Schreiber (bt), der zu Recht den rüden, arroganten Behör- denton moniert, kann ich ei- nen ähnlichen Tatsachenbe- richt zur Seite stellen.

Ein Schwerstversehrter (Muskelschwund) beantragte beim Versorgungsamt Frank- furt/Main die Erhöhung sei- nes Feststellungsbescheides.

Nach subtiler Ausfüllung des ihm zugesandten Fragebo- gens — unter Hinzufügung di- verser Berichte konsultierter Fachärzte — erhielt der

„Hausarzt" des Patienten die Aufforderung des Versor- gungsamtes, den Antragstel- ler zu begutachten, ohne aber eine Erstuntersuchung durch- zuführen.

Daraufhin beschied das Frankfurter Versorgungsamt den Antrag negativ unter Hinweis: es habe sich „keine wesentliche Änderung (An- merkung: innerhalb von zehn Jahren!) ergeben". Daraufhin

legte der Patient fristgerech- ten Widerspruch ein. Erneut wurde ihm ein Fragebogen zugeschickt, diesmal mit dem rüden Hinweis: „Die Anga- ben wollen Sie bitte durch den behandelnden Arzt be- stätigen lassen." Unter ande- rem soll jetzt der Arzt bestäti- gen, ob der Antragsteller

„zeitlich oder örtlich desori- entiert" sei (im Bejahungsfall wäre er wohl kaum mehr in der Lage, einen Antrag zu stellen!), ob er „unwillkürli- che Harnabsonderung oder Stuhlgang" habe etc. Ergo müßte der Arzt zumindest ei- nen Vormittag zusammen mit dem Patienten verbringen, seine Morgentoilette und De- fäkation überwachen, nur um die Richtigkeit der Angaben zu bestätigen. . . .

Wir haben ein Gesund- heits-un-wesen, wobei die Schwerpflegebedürftigen (§ 52 GRG), die sich mühsam aus eigenen Mitteln perma- nente häusliche Hilfe be- schaffen, von Angestellten des Versorgungsamtes abge- urteilt beziehungsweise als potentielle Lügner hingestellt werden. Der schwer körper- behinderte Mensch wird in seiner nachteiligen Situation nicht anerkannt, so daß man das viel gepriesene Gesund- heits-Reformgesetz nur als

„Haushaltsstabilisierungsge- setz" auf dem Rücken kör- perbehinderter Menschen be- trachten muß .. .

Dr. Helga Henze, Kaiser- Friedrich-Promenade 90, 6380 Bad Homburg

ADVENTURE-SPIEL Zu dem „Post scriptum"-Beit- rag „Ordinaropoly" in Heft 7/1990:

Bester Beitrag

Das war der beste Beitrag, den ich in zehn Jahren im Deutschen Ärzteblatt gelesen habe. Immer schon habe ich irgendwie geahnt, wie die Meinungsbildner im Medizin- betrieb zu Rang und Namen kommen.

Dr. med. Dietmar Fre- richs, Wolkenweher Weg 17, 2060 Bad Oldesloe

MEDIZINRECHT

Zu dem Leserbrief „Fachver- treter unbedingt Voraussetzung"

von Dr. Lippert in Heft 11/1990, der sich auf den Beitrag „Behand- lungsfehler — Ratschläge für das Procedere" von Rechtsanwalt Jür- gen J. Brückner in Heft 1-2/1990 bezog:

Nicht nur Fachvertreter berufen

Bei dem ansonsten zustim- mungsfähigen Beitrag des Herrn Dr. Lippert fällt unan- genehm die Hybris des Satzes auf: „Wer läßt sich schon gerne seine Leistungen durch einen Chefarzt eines Kreiskranken- hauses begutachten?"

Als Nicht-Chefarzt bin ich unverdächtig, pro domo zu sprechen, wenn ich sage, nicht nur Fachvertreter von Kliniken der Maximalversor- gung beziehungsweise von Universitätskliniken seien be- rufen, Mitglieder von Schieds- oder Gutachterkom- missionen zu sein. Mir liegt

ANALPHABETEN Zu dem Leserbrief „Weshalb?"

von Dr. Hardebeck in Heft 8/1990:

Nicht lustig

Über diese Glosse kann ich (Arztfrau) nun gar nicht schmunzeln. Im Gegenteil, es entsetzt mich, wenn ein Arzt sich über eine benachteiligte Gruppe unserer Gesellschaft lustig macht. Nach Schätzun- gen der UNESCO gibt es in der Bundesrepublik Deutsch- land zwischen ein und drei Prozent der Bevölkerung oh- ne ausreichende Lese- und Schreibkenntnisse. Dabei handelt es sich keineswegs um "Asoziale" und auch nur zum geringsten Teil um Men- schen, die während der Kriegswirren eine nur unzu- längliche Schulausbildung hatten. Ich stehe selbst in der Arbeit mit Analphabeten und muß mit Sorge feststellen, daß die Teilnehmer unserer Kurse zunehmend jünger werden. Der Großteil ist zwi- schen Mitte 20 und Ende 30 Jahre alt. Sie sind alle minde-

zum Beispiel gerade ein Fall vor, wo man in einer Universi- tätsklinik eine ganze Woche benötigte, um eine schwere Durchblutungsstörung der Extremität eines Neugebore- nen so weit zur Kenntnis zu nehmen, daß eine kinderchir- urgische Versorgung veran- laßt wurde, die schließlich mit der Amputation der Extre- mität endete. Auch in Univer- sitätskliniken erfolgen also ganz normale, mehr und min- der grobfahrlässige Fehllei- stungen, die durchaus auch vom Chefarzt des Kreiskran- kenhauses begutachtet wer- den könnten.

Wären sich die Ordinarien dieser ubiquitär vorkommen- den Fahrlässigkeiten bewußt, gäbe es keine Akzeptanzpro- bleme bei Entscheidungen von Gutachterkommissionen, die „nur" mit Chefärzten ei- nes Kreiskrankenhauses be- setzt sind.

Dr. med. Hans Willmes, Rechtsanwalt, Eickeler Markt 3 b, 4690 Herne 2

stens 8 Jahre in die Schule ge- gangen und haben trotzdem diese gravierenden Defizite.

Alle stehen unter einem un- geheuren Leidensdruck, müs- sen sie doch ständig ihr Pro- blem verbergen. Eine Betrof- fene: „Wenn jemand merkt, daß du nicht lesen kannst, wirst du behandelt wie ein Aussätziger!"

Meine Bitte: Machen Sie sich nicht lustig über diese Menschen, sondern versu- chen Sie, ihnen zu helfen. Wo immer Sie solche Probleme vermuten, versuchen Sie, den Weg zu einem Besuch von Volkshochschulkursen zu eb- nen. Die meisten Betroffenen haben Angst, sich anzumel- den, weil sie sich schämen!

Die wenigsten wissen über- haupt von diesen Angeboten

— weil sie sie ja nicht lesen können. Machen Sie diesen Menschen Mut, helfen Sie ih- nen, den ersten Schritt zu tun! Ich gebe gern weitere Auskünfte.

Helga Meinhardt, Bert- holdstraße 30, 6415 Peters- berg

A-1328 (8) Dt. Ärztebl. 87, Heft 17, 26. April 1990

Referenzen

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