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Die Erfassung der Geometriedaten von Geb ¨auden der

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Paper-ID: VGI 199311

Die Erfassung der Geometriedaten von Geb ¨auden der

Technischen Universit ¨at Wien f ¨ ur ein Hochschulinformations- und Planungssystem (HIPS)

Dieter B ¨okemann

1

, Fritz Kelnhofer

2

, Bruno W ¨ohrer

3

1

Institut f ¨ur Stadt- und Regionalforschung, Technische Universit ¨at Wien, Karlsgasse 13, 1040 Wien

2

Institut f ¨ur Kartographie und Reproduktionstechnik, Technische Universit ¨at Wien, Karlsgasse 13, 1040 Wien

3

Institut f ¨ur Photogrammetrie und Fernerkundung, Technische Universit ¨at Wien, Gußhausstraße 25-29, 1040 Wien

Osterreichische Zeitschrift f ¨ur Vermessungswesen und Photogrammetrie ¨ 81 (4), S.

165–174 1993

BibTEX:

@ARTICLE{Boekemann_VGI_199311,

Title = {Die Erfassung der Geometriedaten von Geb{\"a}uden der Technischen Universit{\"a}t Wien f{\"u}r ein Hochschulinformations- und Planungssystem (HIPS)},

Author = {B{\"o}kemann, Dieter and Kelnhofer, Fritz and W{\"o}hrer, Bruno}, Journal = {{\"O}sterreichische Zeitschrift f{\"u}r Vermessungswesen und

Photogrammetrie}, Pages = {165--174}, Number = {4},

Year = {1993}, Volume = {81}

}

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ÖZfVu Ph 8 1 . Jah rgang/1 993/H eft 4 1 65

Die Erfassung der Geometriedaten von Gebäuden der Technischen l!lr1ivarsitäi Wien für ein Hochschui-lnformafü:msw

und P!am„mgsSystem (HIPS)

von D. Bökemann, F Kelnhofer und B. Wöhrer, Wien

Zusammerifasstmg

An der Techn ischen U n iversität Wien wird im Auftrag des Bu ndesministers für Wissenschaft und Forschung das Hochsch ul-I nformations- und PlanungsSystem H I PS ve rwi rklicht. Es soll einen leich­

ten und einheitlichen Zugang zu I nformationen der TU Wien ermög lichen und Entscheidungen i m Planungsbereich erleichtern . Die Sachdaten liegen zum größten Teil in maschinenlesbare r Form vor, die Gebäudegeometrie aber nur in Form analoger Pläne. Dieser Aufsatz stellt Entwickl ungsstand, Zweck und Struktu r des H I PS und schwe rpunktmäßig die vorbereitenden Arbeiten, die Auswahl von Hard- und Software und die dig itale Erfassung de r Pläne dar. Außerdem werden H i nweise für weite re N utzungmöglichkeiten diese r mit hohem Aufwand erfaßten Daten gegeben.

E i n leitung

Man stelle sich eine Stadt vor: deren komplexe Bevölkerungs-, Bau-, Ausstattungs-, Wirtschafts-, t·Jutzungs- und Verkehrsstruktm wird heute mit guter Datengrundlage sowie mit hochentwickelten Theorien und Methoden, in der Regel EDV-gestützt, analy­

siert und geplant. Eine Universität, wie die TU Wien mit über 20.000 Studenten, über 2.000 Bediensteten und fast 9.000 Räumen kann als eine stadtähnliche Organisation von Gebäuden, Nutzungen, Infrastruktur- und Rechtsordnung interpretiert werden.

Warum sollte man für die Managemententscheidungen, für die Verwaltung und Planung einer Universität nicht ähnliche Werkzeuge benutzen, wie sie sich für die Stadtplanung längst bewährt haben? Das im folgenden skizzierte Hochschul-Informations- und Pla­

nungsSystem HIPS ist ein vermutlich erstmaliger Ansatz Stadtplanungstheorie und -methode in dieser Art für die Kleinräurnige Betriebsplanung anzuwenden. Die Anwen­

dungsmöglichkeiten des HIPS-Ansatzes gehen, so wird angenommen, weit über den Universitätsbereich hinaus.

i. Zweck u n d Strnldur des Hi PS 1. 1 Entwicklungsstand

Einern theoretisch-methodischen Konzept von BÖKEMANN folgend wird das TU­

Wien-bezogene Hochschul-Informations- und Planungssystem HIPS im Auftrag des Bun­

desministers für Wissenschaft und Forschung seit 1991 schrittweise verwirklicht. Dazu kooperieren etwa 12 Raumplaner, Geodäten und Informatiker im Rahmen des For-

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schu n gsschwerp u n ktes TU-G I S (Geol nformationsSysteme) der TU Wien - I nstitute für Stadt- und Regionalforsch u n g , für Photogrammetrie und Fernerkundung, für Landesver­

messung und l ngenieu rgeodäsie und für Kartog raphie und Reprodu ktionstech nik - sowie des Rechenzentrums. Die H I PS-Entwickl ung ist inzwischen weit fortgesch ritten: im November 1 993 wu rde die geometrische E rfassung der TU-Wien-Gebäude (mit über 8 . 800 Räumen) sowie die E DV-mäßige Organisation der Ausstattungs- und N utzungsdaten (Per­

sonal, Geräte, I nfrastruktu r, Studenten, Leh rveranstaltungen u.a.) abgeschlossen , die For­

sch u ngsarbeit ist seitdem auf die Konstruktion der Abfrage- und Plan ungsalgorithmen sowie der g raphischen Benutzeroberfläche konzentriert. Es ist beabsichtigt, den P rototyp von H I PS etwa im März 1 994 vorzustellen.

1.2 Zweck

Das Hochsch u l l nformations- und PlanungsSystem H I PS soll dazu dienen, (1 ) univer­

sitätsstruktu relle P robleme aufzudecken und zu objektivieren, (2) Entscheidungen im uni­

versitätsautonomen Bereich (wie es d u rch das UOG '93 neu verfaßt wu rde) besser zu beg ründen und (3) in der Universitätsverwaltung den I nformationsfl u ß zu besch leu nigen.

Mit dem H I PS sol l schließlich (4) die G rundlage für eine an knappen Personal-, Material­

u nd Raum ressourcen orientierte Entwickl ungsplan ung für die TU Wien geschaffen werden . U nter diesem Aspekt sollen mit d e m dialogfähig konzipierten E DV-gestützten H I PS einer­

seits die verfügbaren Daten problem- und entscheid u ngsgerecht aufbereitet und darge­

stellt, andererseits sollen die Wirku ngen von virtuellen universitätspolitischen Entscheidun­

gen und Planungsalternativen auf die U niversitätsstruktu r sim uliert werden; dies mit dem Ziel optimaler Lösungen. Diesen Anforderungen entsprechend sind im H I PS die für Ma­

ngemententscheid ungen der verantwortlichen G remien und die für Planu ngszwecke rele­

vanten Daten zur Ausstattung der Universität mit Personal-, Rau m-, Gerät- und l nfra­

stru ktu rressou rcen nach den betrieblichen Kriterien "institutionelle O rdnung", "personelle Kompetenzenhierarchie" und "bau lich-logistische Struktur" mit den Daten über die Univer­

sitätsleistungen in den Dimensionen "Ausbildung" (Leh rveranstaltungen und P rüfu ngen für die Studierenden nach Stundenplänen) und "Forschu ng" (Forsch ungsergebnisse) auf­

einander zu beziehen.

Die Entwickl ung des dialogfähigen E DV-gestützten Hochschul-I nformations- und Pla­

n u ngsSystems gilt über diesen u n mittelbar p raktischen Zweck als eine wissenschaftliche Herausforderu n g , indem sehr komplexe P robleme des Betriebsmanagements d u rch die u . W. erstmalige Verknü pfung der Technologie von Geol nformationsSystemen (G I S ) , von com p uteru nterstützten Entwu rfssystemen (CAD) von Plan ungs- bzw. Expertensystemen (Al ) auf der G rundlage einer leistu ngsfähigen Datenbankverwaltu ng transparent gemacht und mit Lösungsmethoden u n mittelbar verkn üpft werden. Solche auf die Mikroanwen­

dung in Gebäudekomplexen zielende I nformations- und Plan u ngssysteme kön nten neben dem Universitätsbereich zukünftig auch in anderen U ntern e h m u ngen an Bedeutu ng gewinn e n .

1. 3 Struktur

Das Hochschu l Informations- und Plan u ngsSystem H I PS verbindet vor allem folgende Elemente:

• Dateneingaberoutine n , insbesondere zur Digitalisierung von Karten und Plänen

• eine l eistungsfähige Datenbank für Sachdaten

• eine standortanalytische Methodenbank, die insbesondere Algorith men zur Logistik, zum Flächennutzungs-l nteraktions-Komplex sowie zur Optimierung bestim mter Ent­

scheid ungsprobleme enthält

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ÖZfVu Ph 8 1 . Jah rgang/1 993/ H eft 4 1 67

• einen Statistik-Mod u l , m it dem Verte i l u ngsanalysen , Test- und M u ltivariaten-Kal ku la­

tionen durchgeführt werden können

• kartograph ische Datenausgaberoutin e n , mit denen i m Mensch-Rech ner-Dialog pla­

nungsbezogene Karten erzeugt werden können,

• eine graphische Oberfläche, über welche relevante Abfragen benutzerfreundlich for­

muliert werden kön n e n .

HIPS i ntegriert unter einer einheitlichen Ben utzeroberfläche zwei Subsysteme, d i e jeweils unterschiedliche Aufgaben erfüllen, das

Informationssystem, das im wesentlichen aus Routinen zur Datenverwaltu ng besteht und komfortable Möglichke iten zur Datenabfrage bzw. Datenausgabe (ei nschl ießl ich Kartograph ie) anbietet, sowie das

Planungssystem, das zur Problemanalyse sowie zur Koordi nation und Optim ieru ng von universitätspolitischen Entscheidungen und Plan ungen dient.

2. Aufbereitung der Geometriedaten 2. 1 Bearbeitungskonzept

Ein geograph isches I nformationssystem (GIS) stellt ein Instrument dar, mit welchem geocodierte Sachdaten m it dem Ziel verarbeitet werden kön n e n , die Datenverortung sowohl i n der Datenanalyse und der Model lrechnung wie auch i n i nteraktiven Abfrage- und Präsentationsprozessen zu n utzen. Die Voraussetzung zum Aufbau eines GIS bildet eine geeignete Geometriedatenbasis, welche über ein Zuordnungssystem wechselseitig m it den Sachdaten verbunden werden kann . Sowohl die Geometriedaten wie auch die Sach­

daten können i n diesem Kon nex getrennt geführt werden, soferne das wechselseitige Zuordnungssystem kei ne Veränderu ng erfährt. Werden unter Ben ützung der Geometrieda­

tenbasis sekundäre Sachdaten durch Geometrieoperationen (z. B . Versch neidungen u .ä.

gewonnen) , so kan n nur dan n eine s i n nvolle Zahlenschärfe erwartet werden, wen n die G eometriedaten aus u n m ittelbaren Vermessungsdaten stam men, was einem Maßstab von 1 : 1 in der Geometriedaten basis entspricht. Werden die Geometriedaten jedoch aus analo­

gen Vorlagen ei nes bestim mten Maßstabes entnommen, so m u ß m it einer zunehmenden U nschärfe der Ergebn isse bei Geometrieoperationen mit kleiner werdendem Maßstab gerechnet werden. Strebt man lediglich eine Datenvisualisieru ng u nter E i n beziehung räumlicher Verhältnisse an , dan n spielen die genannten Beziehungen kei ne Rolle.

Das Projekt H I PS m u ß sich naturgemäß auf Unterlagen stützen , welche seitens der U niversitätsverwaltung angeboten werden oder bereits in Verwendung stehen. Für die Geometriedatenbasis sind d ies zunächst die Baupläne der Gebäude und für das notwen­

dige Zuord n u ngssystem der Sachdaten das "topograph ische Raumcodierungssystem" der TU Wien . Dieses Raumcodierungssystem wird für Administrativaufgaben bereits seit Jah­

ren verwendet, wobei viele Sachdatensätze über die Raumcodes i n Form von statistischen Analysen erschlossen werden können, wobei al lerdings topologische zusam menhänge, sowie deren Visual isierung bislang n icht möglich waren .

Aufgru nd des unterschiedlichen Alters der Gebäude s i n d d i e Baupläne i n unter­

schiedlichen Maßstäben gehalten und von wechselnder graphischer wie i nhaltlicher Aus­

stattung geken nzeichnet. Zudem kon nte die Bundesbaudirektion die Pläne nur in Form von Lichtpausen zur Verfügung stellen, wobei vor allem bei älteren oft korrigierten Plänen die Lesbarkeit stark beei nträchtigt war. Aufgru nd dieses Umstandes kon nte z.B. ein Einscan­

nen und eine Raster/Vektorkonvertierung m it Linienverfolgung n icht durchgefüh rt werden, da ein zu starker H intergru ndton für zu geringe Kontraste i m Linienbild sorgte. Auch waren viele Eintragu ngen in den Bauplänen - welche für ganz andere Aufgabenstellungen ursprünglich hergestel lt wurden - für H I PS unwesentlich, sodaß u nter Ei nbeziehung der

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Maßstabsschwankungen (1 :50 bis 1 : 500) der Entsch l u ß gefaßt wurde, in einem eigenen Arbeitsschritt eine ein heitliche Digital isiervorlage i m Maßstab 1 :200 zu schaffen . Dam it sol lte n icht al lein eine Maßstabsangleichu ng, sondern eine Harmon isieru ng und Verei n ­ heitl ichung d e r Inhalte erfolgen, um die tech n ische Umsetzung d e s Dig italisierens von Interpretationsfragen freizu halte n .

2.2 Digitalisiervorlagen

Die Gru nd lagen für die in HIPS benötigte Geometriedatenbasis bilden zwar die Bau­

pläne der Gebäude, doch war es kei neswegs das Ziel, d iese Baupläne digital nachzubil­

den. Zunächst ist eine Visual isierung am Bildschirm durch dessen Größe und Auflösung doch relativ starken Beschränku ngen unterworfen, sodaß nur an eine ei nfache Graphik unter Weglassung al ler bautechn ischen Ei nzelheiten zu denken war. Diesem Umstand kam entgegen, daß i m HIPS zunächst keine unm ittelbare sekundäre Geometriedatenge­

wi nnung angestrebt wird, da z . B . die Flächenangaben der Räume in den Bauplänen bereits enthalten sind und diese als Attribute einfließen kön n e n . Dafür sollte aber eine Überlageru ng von Geschossen eines Gebäudes am Bildschirm mög l ich gemacht werden, was bei einer digitalen Nach bildung der Baupläne deshalb zu visuellen Beei nträchtigungen geführt hätte, da sich die Mauerstärken des aufsteigenden Mauerwerkes i n den einzelnen Geschossen bei älteren Gebäuden verändern . Für die Herstel lung der Digital isiervorlagen wurden sch l ießlich folgende Gesichtspunkte als wesentlich erachtet.

• Um die Geschoßüberlagerung ohne störende graph ische Nebeneffekte sicherzu­

stel len, sol lte vom Erdgeschoßplan eines Gebäudes ausgegangen werden und das aufsteigende Mauerwerk durch Mittelachsenzeichnung repräsenti ert werden. Diese Gerippezeichnung des Gebäudes bildete für alle anderen Geschosse die Grund­

lage, um Raumtren nwände etc. wieder i n Mittelachsdarstel lung einzutragen .

•Damit aber m i t HIPS zumindest für Planungsfragen grobe Aussagen über bautech­

n ische Informationen eines Gebäudes mög lich si nd, wurden klassifizierte Wandstär­

ken (3 Klassen) in die Digital isiervorlage aufgenomme n . Vor allem bei älteren Gebäuden der TU Wien schwanken die Wandstärken so sehr, daß nur eine solche Grobklassifikation sinnvol l erschien. Dafür wurden aber Glaswände, Faltwände und ähnliches aufgenommen, da solche variabel gestaltbare Räume vielfältige N ut­

zungsmöglichkeiten erlauben .

•Alle Räume i m HIPS werden als geschlossene Polygone verwaltet. Ein ige Schwie­

rigkeiten bereiteten Stiegenhäuser, Aufzugsschächte u.ä., welche vertikale Verbin­

dungen zwischen den Geschossen darstellen und deshalb von den Korridoren der jeweiligen Geschosse durch virtuelle Wände abgetrennt werden mußten. Dies war deshalb notwendig, um später im HIPS Stiegen häuser und Aufzüge bzw. Versor­

gungsschächte visualisieren zu kön n e n . Soweit bei den einzelnen Bauplänen über­

haupt vorhanden, wurden auch die Höhenkoten der Geschosse übernommen.

• Für HIPS ist es zwar wichtig, wie viele Fenster und Türen ein Raum aufweist, die individuellen Dimensionen sel bst sind jedoch von untergeordneter Bedeutung . Vor allem bei den älteren Gebäuden der TU Wien treten eine Unzahl i ndividueller, nicht genormter Tür- und Fenstergrößen auf, sodaß auch in diesem Fal l nur Objektklas­

sen aufgrund der Häufigkeiten für jedes Gebäude gebi ldet werden konnte n . In der Digitalisiervorlage selbst wurden Fenster und Türen nur durch Referenzpunkte (M it­

telpunkte der Einbauelemente) erfaßt, während die bis zu 8 Klassen aufgefächerten Tür- und Fensterdimensionen diesen Referenzpunkten als Attribute zugeordnet wur­

den.

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• Das eigentliche Verkn üpfungskriteri u m mit allen Sachdaten ist jedoch der Raum­

code. Dieser 6- bzw. ?stell ige Raumcode gibt Auskunft über den Standort, das Gebäude bzw. den Trakt und das Geschoß. Dieser Code wurde zusammen m it einem m ittleren Referenzpu n kt für jeden Raum i n die Digitaliservorlage eingetragen . Die topograph ische Raumcodierung sieht auch eine Codierung der Fensterachsen, jedoch n icht der Türachsen vor, welche i m H IPS n icht übernommen, sondern d u rch die bereits erwäh nte Klassifizierung ersetzt wurde.

Das Rau mcodierungssystem der TU Wien wurde i n den ei nzelnen Gebäuden - vor allem bei den Nebenräumen - i n recht unterschiedlichem Aufgl iederu ngsgrad angewandt.

Da aber dieses Raumcodierungssystem die Sachdaten erschließt, kon nten kei n e - auch aus den Piänen berechtigte Abweichungen - zugelassen werden, d . b . , daß geringfügige I n konsistenzen systemim manent sind und ohne einer Neugestaltu ng des gesamten Rau m­

codierungssystems auch n icht egal isiert werden können. I n Abb. 1 sind ein Ausschn itt eines Origi nalplanes und die Digital isiervorlage gegen übergestellt. Vergleicht man die Raumeinheit BE031 6, so wird klar, was m it den oben genan nten I n konsistenzen gemeint ist. Aufgrund der Zusammenfassung von Nebenräumen zu funktionalen Einheiten läßt sich z . B . m it H IPS die Frage nach der Anzah l der I n n entüren eines Gebäudes n icht vol l kommen exakt beantworten . Dies ist für H IPS n icht weiter abträglich, da dieses kei n I nventar-, son­

dern ein Plan ungssystem darstel lt, welches vor allem fü r hochschulpolitische Entschei­

du ngsfindu ngen herangezogen werden sol l .

F2

FZ

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F1

1 1 1

----

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____

J�L- --

0)1 T3

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F2 72

BE OJ 08

F2 D�A

BE 03 10 Tl

BE 03 12 FZ

fJ T1

F1 ßE. V3A6 F1

T1 1JE003 01

BE 03 11

Abb. 1: Originalplan und Digitalisiervorlage (F =Fenster, T =Tür)

3. Geometriedatenerfassu n g für das HIPS 3. 1 Verwendete Softwaresysteme

Aufg rund der sehr unterschiedlichen Erwartunge n , die versch iedene potentielle Anwender eines I nformations- und Plan ungssystems haben, wurde HIPS als hybrides

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System konzi piert. D u rch Verwendung zweier Softwarepakete aus den Sparten CAD und G I S wu rde versucht, ein b reites Spektrum an Anforderungen abzudecke n . H IPS basiert zum g rößten Tei l auf dem Geog raph ischen I nformationssystem Are/Info, welches über umfangreiche Möglichkeiten zur Bearbeitu ng rau m bezogener Fragestellu ngen verfügt.

Are/Info bietet auch eine Anbindung an das relationale Datenban ksystem ORACLE, sodaß Sachdaten m it ORACLE verwaltet werden kön n e n . Der Bezug zur Gebäudegeometrie wird über Raumcodes hergestel lt, die i n der gesamten Tech nischen U n iversität Wien bereits i n eindeutiger Form vorhanden ware n . Ein weiteres Argument für Are/Info war d i e Möglich­

keit, relativ ei nfach eigene Benutzeroberflächen generieren zu kön n e n .

Das Geograph ische I nformationssystem Are/Info ist weitgehend auf 2di mensionale (2D) Daten ausgelegt, Gebäude sind aber 3dimensionale (3D) Objekte; für i h re Modell ie­

rung bieten sich CAD-System e an. Aus diesem G rund wu rde als zweites Program msystem das CAD-System speedikon gewählt, welches besonders auf den Architektur- und Baube­

reich zugesch n itten ist. M it d iesem Programmpaket wu rde die E rfassung der Gebäude­

geometrie d u rchgefü h rt. Der dad u rch verursachte M e h raufwand ist aber gerechtfertigt, da die erfaßten Daten das Skelett eines 3D-Gebäudemodells bilden und damit eine Anzah l weiterer N utzungsmöglichkeiten offenstehen. Der Begriff Skelett bezieht sich darauf, daß die Geometrie n icht m it allen Detai ls erfaßt wurde. Eine nachträgl iche E rgänzung des Daten bestands ist aber jederzeit möglich.

3.2 Angewandte Digitalisierungsverfahren

Die Digitalisierung wu rde auf einer U N I X-Workstation HP 90001720 du rchgefüh rt. Als Ei ngabegerät diente ein angemietetes Digitalisiertablett ARISTOhiGRID GRA 0609 mit einer aktiven Fläche von 609 x 9 1 4 m m2. Die Software, das CAD-Paket speedikon, wurde für dieses Projekt von der F i rma datamed dankenswerterweise kosten los zur Verfügung geste l lt.

D u rch die Digitalisierung m it speedikon entsteht n icht nur eine Strichzeich n u n g , son­

dern e i n echtes 3 D-Gebäudemode l l , das aus Teilobjekten (z. B . Wände, Fenster, Türen) aufgebaut ist. Wände haben eine Wandstärke, einen besti m mten Aufbau und andere Attri­

bute; für Fenster und Türen g i lt ähnliches. Darüberhi naus sind Ein bauelemente i m Modell tatsächl ich Tei l einer Wand , d . h . Verschneidungen werden vom System automatisch d u rch­

gefüh rt und bei Verschiebung einer Wand werden auch die E i n bauelemente mit verscho­

ben. Bei Bedarf kan n dieses Skelett ei nes Gebäudes d u rch weitere Eleme nte ergänzt wer­

den (z. B . Decke n , Treppe n , Dächer, Möblierung). Dieser Sch ritt der Datenerfassung wurde zwischen Jänner und November 1 993 d u rchgefüh rt.

Eine bessere Planqualität hätte folgende ergonomischere Vorgehensweise ermög­

l icht:

1 . Scannen der Pläne m it einem großformatigen Scanner 2 . E i n lesen der Pixelbilder i n speedikon

3. Manuelles Digital isieren am Bi ldsch i rm

Eine automationsgestützte Vektor-Raster-Konversion scheint bei Digitalisierungen dieser Art n icht erfolgversprechend.

3.3 Datentransfer innerhalb des HIPS

Die Datenübergabe von speedi kon nach Are/Info war n i cht so ohne weiteres möglich, da speedikon standardmäßig nur besch rän kte Exportmöglichkeiten hat. Ü ber die ei nge­

baute Makrosprache (speedi kon-Besch reibungssprache) ist aber ein Zugriff auf das Gebäudemodell möglich , sodaß m it H ilfe der Fi rma datamed folgender Weg realisiert wer­

den kon nte:

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ÖZIVu Ph 8 1 . Jahrgang/1 993/H eft 4 1 71

1 . M it H i lfe entsprechender Makros wi rd eine reduzierte "Ansicht" des jeweiligen Geschosses erzeugt, welche die Wandachsen , Fenster, Türen m it den Klassenbe­

zeich n ungen und die Rau mcodes enthält, d . h . die i n Are/Info benötigten Daten (siehe Abb. 2) .

BE0303

BEOJOB

BE0307 BE030

BE0310

HE030

BE0312

BE0311 BE031S

Abb. 2: Daten in speedikon und an Are/Info übergebene Daten

2 . Von dieser Ansicht wird dan n unter Zuhilfenahme ei nes Standardmoduls von spee­

dikon eine Datei im AutoCAD-DXF-Format erzeugt, welche von Are/I nfo i m portiert werden kann .

Der erste Sch ritt ist d u rch die Makroabarbeitung recht langsam . Leider ist e s n icht möglich, diese Konvertierung als Batch-Job auszulagern .

3.4 Referenzkoordinatensystem

Die digitalisierten Gebäude sol lten i n einem ein heitlichen Koordinatensystem darge­

ste l lt werden, um die Gebäude in ihrer relativen Lage zueinander darstellen und Weglän­

gen ableiten zu können. Es bot sich an, als Referenzkoordinatensystem das Koordi naten­

system der Wiener Stadtkarte zu wählen. Als Paßpunkte für die Transformation dienten digitalisierte Gebäudeumrisse aus der Wiener Stadtkarte 1 :2000, deren Genauigkeit für d i esen Zweck ausreicht.

Die Datenerfassung erfolgte vorerst für jedes Gebäude i n einem eigenen lokalen Koordinatensystem , da bei der Eingabe m it dem Digitizer nur sehr mangelhafte Transfor­

mationsmöglichkeiten zur Verfügung stehe n . (Nach Aussagen der Firma datamed ist der D i g itizer ein i n speedikon selten ben utztes E i ngabegerät. )

B e i m Versuch , die Transformation ins Referenzkoordinatensystem m it speedikon d u rchzufü h re n , ergaben sich Probleme mit der n u merischen Genauigkeit; der G rund dafür d ü rfte sei n , daß die Gebäude der TU Wien sehr weit über das Stadtgebiet vertei lt sind, ein Bau-CAD-System aber übl icherweise einen wesentl ich kleineren Koordi natenbereich zu

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1 72 ÖZfVu Ph 8 1 . Jahrgang/1 993/H eft 4

verarbeiten hat. Dem Problem wurde n icht näher nachgegangen, sondern die Transforma­

tion nach dem I m port der Daten in Are/Info d u rchgefü h rt.

4. Weitere N utzu ngsmögl i c h keiten der Daten

Da die E rfassung von Bestandsplänen in dieser G rößenordnung mit hohen Kosten verb u nden ist, wurde nach Möglichkeiten gesucht, die erfaßten Daten sehr vielseitig n utz­

bar zu mache n . Wie bereits dargelegt, war das m it ein G ru n d , ein Bau-CAD-System z u r Datenerfassung zu wäh l e n .

Zwei triviale Beispiele fü r zusätzliche N utzungsmöglichkeiten sind:

0 Ausgabe von Gebäudeplänen i n der übl ichen Form fü r verschiedenste Zwecke und i n beliebigem Maßstab (siehe Abb. 2) .

Ausgabe perspektivischer Ansichten von Stockwerken oder ganzen Gebäuden (siehe Abb. 3) .

Abb. 3: Perspektivansicht eines Stockwerks

Weitere denkbare N utzungsmöglichkeiten liegen im Bereich des Faci l ities Manage­

ments, wie zum Beispiel Leitu ngsdokumentation, Haustechnik, l nventarverwaltu ng ([1 ], [2]) . Allerd i ngs ist für manche Zwecke sicher eine Ergänzung der Geometriedaten nötig . Weiters soll darauf h i ngewiesen werden, daß d i e Genauigkeit d e r Daten n icht f ü r alle Anwendungen ausreichend sein wird.

Voraussetzung für das oben Gesagte ist die konsequente Nachfü h rung der Daten immer auf der Seite von speedikon, und nachfolgender I m port der Daten i n Are/Info.

5. Absch l uß

Vom Ben utzer eines I nformationssystems wird heute erwartet, daß er I nformationen

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ÖZfVu Ph 8 1 . Jah rgang/1 993/H eft 4

Zweiachskompensator

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1 74 ÖZfVu Ph 8 1 . Jahrgang/1 993/H eft 4

g raphisch ansprechend aufbereitet erhält. Das g i lt insbesondere für Daten mit räum l ichem Bezug . Dabei wird vom Ben utzer leicht übersehen, daß die Erfassung solcher räum l icher Daten m it hohem Aufwand verbunden ist. (Al lein die Digital isierung von 245 .000 m2 Netto­

geschoßfläche erforderte nahezu 1 .000 Arbeitsstunden .) M it welchen M itte l n d iese Auf­

gabe fü r den Gebäudebestand der TU Wien gelöst wurde und wie versucht wurde, eine möglichst g roße N utzbarkeit der Daten zu erreiche n , wurde i n d iesem Artikel dargestel lt.

Literatur

[1 ] Hüppi W.: Computergestützte Gebäudedoku mentation und -verwaltung. Vermessung, Photogram­

metrie , Kulturtechn i k 3/1 993.

[2] Kehne G., Runne H.: Gebäudeinformationssysteme aus geodätischer Sicht. ZfV 8/9 , 1 993.

[3] Wailzer S., Gar A., Kollarits S., Riedl L . : The conceptual data model for the U n iversity I nformation and Planning System of the Technical U n iversity Vienna, Proceedings of the 1 6th U rban Data Manegement Symposiu m , Sept. 6-1 0, 1 993 ( U DMS'93), Vienna, 1 993.

Anschrift der Autoren:

Bökemann D . , o . U niv. P rof. D i p l . - I n g . D r.techn . : Institut für Stadt- und Regionalforsch ung, Tech n ische U niversität Wien, Karlsgasse 1 3, 1 040 Wien. Kelnhofer, F. , o . U n iv. P rof. Dr.ph i l . : I nstitut für Kartogra­

phie und Reproduktionstechnik, Technische U n iversität Wien, Karlsgasse 1 1 , 1 040 Wien. Wöh rer, B . , D i p l . - I n g . : I nstitut f ü r Photogrammetrie und Fernerku ndung, Techn ische U n iversität Wien, G u ß haus­

straße 25-29 , 1 040 Wien.

Referenzen

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