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Medizin Niedersächsischer Digitalgipfel Gesundheit. 2. Quartal 2021

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Medizin 4.0

5. Niedersächsischer Digitalgipfel Gesundheit

Honorar

KVN-Honorar- abrechnung 2. Quartal 2021

Politik

Die Gesetz maschine – Gesundheitsminister Jens Spahn

Kammerversammlung

Bericht der

Ärzteversorgung über 2020

Mitteilungsblatt der Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen

94. Jahrgang | November 2021

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Zielgruppengenau und treffsicher.

Der Anzeigenmarkt

im niedersächsischen ärzteblatt

Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH, Karl-Wiechert-Allee 18-22, 30625 Hannover Telefon 05 11 / 3 80 - 22 82, Telefax 05 11 / 3 80 - 22 81 Online-Anzeigenaufgabe: info@haeverlag.de oder unter www.haeverlag.de/service

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Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,

die Corona-Pandemie hat zu einem ungeheuren Digitalisierungsschub in vielen Bereichen der Ge- sellschaft geführt. Als Ärztinnen und Ärzte haben viele von uns erlebt, dass psychotherapeutische Sitzungen via Bildschirm besser waren, als Pa- tientinnen und Patienten gar nicht zu sehen. Auch haben wir den kollegialen Austausch per Video- konferenz und Telekonsil schätzen gelernt. Fortbildungen, die wir als Ärztekammer Niedersachsen nach dem Ausbruch von COVID-19 live übertragen oder auch als Aufzeichnung zur Verfügung gestellt haben, sind auf eine enorme Nachfrage unter den Mitgliedern gestoßen. Nicht zuletzt erreichte der Live-Talk „Zur Sache Corona“, den wir regelmäßig mit dem Infektiologen Professor Dr.

med. Matthias Stoll von der Medizinischen Hochschule Hannover sowie weiteren Expertinnen und Experten aus der Ärztekammer gesendet haben, ein richtig großes Publikum.

Daher wollen wir uns nach anderthalb Jahren Pandemie auf dem 5. Niedersächsischen Digitalgipfel Gesundheit am 24.  November 2021 in Hannover der Frage widmen, was die Digitalisierung auf Dauer für das Gesundheitssystem bedeutet. Welche Lehren ziehen wir im Hinblick auf den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) oder auch angesichts der neuen technischen Möglichkeiten für die medizinische Aus- und Fortbildung aus der Krise?

Wir sollten das Thema allerdings noch aus einem anderen Blickwinkel sehen: Gerade erst haben wir gemeinsam mit einer Delegation der Ärztekammer Niedersachsen am Deutschen Ärztetag in Berlin zum Schwerpunktthema „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“ teilgenommen und uns als ÄKN- Vorstand zudem dafür ausgesprochen, uns auch als Ärztekammer Niedersachsen auf den Weg zur Nachhaltigkeit zu begeben.

Um dieses Ziel zu erreichen, kann uns die Digitalisierung eine große, wertvolle Hilfe sein: Als nieder- sächsische Ärztekammer arbeiten wir bereits mit Hochdruck daran, Prozesse zu digitalisieren und planen zum Beispiel, papierlos in das neue Ärztehaus in Hannover umzuziehen. Aber auch andere Maßnahmen gilt es aus ökologischen Gründen zu ergreifen: Durch digitale Meetings lässt sich etwa ein Teil der Fahrten zu Gremien und Ausschüssen einsparen. Auf dem Deutschen Ärztetag wurden bereits viele Anträge, das Gesundheitswesen umweltfreundlicher zu gestalten, mit großen Mehrheiten beschlossen. Auch wir wollen und müssen durch aktives Handeln den Weg zu einem nachhaltigen Klimaschutz beschreiten.

Mit kollegialen Grüßen

Dr. med. Martina Wenker Dr. med. Marion Charlotte Renneberg

Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen

Klimaschonend durch Digitalisierung

Fotos: C. Wyrwa, H. Preller

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ÄKN

Politik

8 Zwischen Klimakrise und Pandemie 4. Sitzung der Kam- merversammlung der Ärztekammer Niedersachsen in der 19. Wahlperiode in Celle zu prioritären Forderungen an die Politik sowie zu Klimaschutz und der COVID- 19-Impfkampagne.

11Folgen der Pandemie für die Jugend Ärztekammer-Vor- standsmitglied Dr. med. Thomas Buck berichtet über Strategien zur Unterstützung von Kindern und Jugend- lichen und zur Therapie von Long-COVID bei Kindern.

Ärzteversorgung

12Bewährtes Risikomanagement Berichte unter anderem zu Renditen und zur Nachhaltigkeitsstrategie: Außerdem beschließt die Kammerversammlung die Erhöhung der Renten und Anwartschaften zum 1. Januar 2022 um 0,5 Prozent.

Digitalisierung

14Das digitalisierte Gesundheitssystem Neue Technologien, Robotik und der Einsatz von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz verändern das Gesundheitssystem. Um diese Themen wird es beim 5. Niedersächsischer Digitalgipfel Gesundheit am 24. November in Hannover gehen.

Hochschulen

18„Wir müssen Ärztinnen und Ärzte besser verteilen!“

Professor Dr. med. Lorenz Trümper, neues Vorstands- mitglied der Universitätsmedizin Göttingen, berichtet im Interview über den Neubau, Kooperationen über die Sektorengrenzen hinweg und den Vorteil von Online- Fortbildungen.

Über Kernforderungen an die Gesundheits-

8

politik nach der Wahl sprach auf der Kammer- versammlung der Ärztekammer Niedersach- sen Präsidentin Dr. med. Martina Wenker.

Bezirksstellen

22„Akutfälle müssen zeitgerecht versorgt werden!“ Grußwort von Professor Dr. med. Klaus-Dieter Kossow, Vorsitzender der Bezirksstelle Verden

23Ärztin und Lehrerin mit Leib und Seele Nachruf für Dr.

med. Claudia Kampmann, stellvertretende Vorsitzende der ÄKN-Bezirksstelle Verden

23Mehr MFA-Auszubildende 2021 in Verden

24Impfaktion für ausländische Studierende Dr. med. Thomas Buck und sein Praxisteam impften an der Leibniz Uni- versität in Hannover.

24Team der Bezirksstelle Braunschweig verabschiedet Dr.

med. Marianne Pellegrini.

MFA

25Hilfe statt Ausbildungsabbruch Berufseinsteiger und -innen mit Problemen rund um die Ausbildung können verschiedene Förderangebote wie Ausbildungsbegleitete Hilfen (abH) erhalten.

Patientensicherheit

26Aus positiven Ereignissen lernen: Systeme gelten als sicher, wenn möglichst wenig schief geht. Deshalb liegt der Fokus im Risikomanagement zu selten auf dem, was gut und positiv gelaufen ist.

Fotos: H. Krückeberg, UMG/kimmel

12

Über die Vorteile von Online-Seminaren und

18

viele andere Themen spricht Professor Dr. med.

Lorenz Trümper, neues Vorstandsmitglied der Universitätsmedizin Göttingen, im Interview.

Die Kammerversammlung beschließt auf Vor- schlag der Ärzteversorgung Niedersachsen die Erhöhung der Renten und Anwartschaften zum 1. Januar 2022.

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KVN

Honorar & Verträge

33Ergebnisse der Honorarabrechnung 2/2021 Honorar- zuwachs im Vergleich zum Corona-Vorjahresquartal

Politik & Verbände

42Auffrischimpfungen gegen Corona laufen an Es müssen mindestens sechs Monate zwischen der Grundimmuni- sierung und der Booster-Impfung liegen

56Die Gesetzmaschine Der Digitalisierungsfan Jens Spahn hat als Gesundheitsminister viele Ärztinnen und Ärzte verschreckt

58Aus anderen KVen

Arzneimittel & Verordnung

44Antibiotika ohne Wechselwirkungen ATIS informiert:

Antibiotische Therapie einer schweren Exazerbation der chronischen Bronchitis

Selbstverwaltung

46Interview mit Dr. Wolfram Nagel, Vorsitzender der Kreis- ärzteschaft in Esens Man muss im Auge behalten, wofür man angetreten ist

Fallzahlen und Honorare erreichen fast wie-

48

der Vor-Corona-Niveau - in manchen Berei- chen allerdings verzögert. Über die „Schutz- schirm“- Regelung erfolgt ein Ausgleich.

Medizin im Tandem: Mentee-Projekt des Land- kreises Gifhorn begeistert junge Medizinerinnen und Mediziner frühzeitig für die Hausarzttätigkeit - und holt so ärztlichen Nachwuchs in die Region.

33

Praxis & Versorgung

48 Medizin im Tandem Mentee-Projekt des Landkreises Gifhorn begeistert junge Mediziner frühzeitig für die Hausarzttätigkeit

50 Neuerscheinungen

45 Kein Kinderkram Steuertipp: Wie können Kosten für Kinder steuerlich geltend gemacht werden?

Telemedizin & Digitales

54 Kommunikation für Psychotherapeuten KBV-Serie zu neuen TI-Anwendungen in Praxen

Nach Redaktionsschluss

75 Notfall Triage-Praxis startet in Norder Klinik

Kommunikation für Psychotherapeuten:

KBV-Serie zu neuen TI-Anwendungen in Pra- xen - weitere Digitalisierungsschritte auch für Psychotherapeuten.

54

Standards

3 Editorial 6 Aktuell

28 ÄKN-Mitteilungen

59 KVN-Mitteilungen

64 Veranstaltungen

68 Rubrikenanzeigen 75 Impressum

Fotos: pixelio; U. Köster

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Aktuell

Erstes Doc’s Arts Festival im Sommer 2022 in Goslar

Das für 2020 geplante erste Doc’s Arts Festival wurde aufgrund der Corona- Pandemie auf das Jahr 2022 verschoben.

Das Mitmach-Festival für Ärztinnen, Ärzte und in medizinischen Berufen Tätige wird in der Zeit vom 16. bis 19. Juni 2022 unter Einhaltung der Hy- gieneregeln und Teilnehmerhöchstzah- len in Goslar stattfinden. Die Teilnahme ist als Einzelperson oder Ensemble, als Fast-Profi oder Freizeitmusiker sowie mit oder ohne Vorkenntnisse möglich.

In verschiedenen Workshops für Or- chester, Chor, Rock/Pop, Bigband/Jazz- ensemble oder Drum Circle erarbeiten die Teilnehmenden unter professioneller Leitung gemeinsam Musikwerke. Die Ergebnisse der Workshop-Arbeit werden in einem öffentlichen Konzert präsen- tiert. Weitere Informationen unter:

www.docs-arts.de.

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red

Einmaliges Hepatitis-Screening neuer Bestandteil des „Check-ups“

Die Lymphozyten im Blut eines Men- schen geben Aufschluss über seinen aktuellen Gesundheitszustand sowie angeborene oder erworbene Immun- defizite. Die Zusammensetzung im Blut lässt sich mit Hilfe modernster Durch- flusszytometrie genau bestimmen. Was bislang jedoch fehlte, waren Referenz- bereiche, um die Messergebnisse richtig einzuordnen. Jetzt hat ein Forschungs- team um Dr. med. Christian Schultze- Florey von der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation und Dr. rer.

nat. Ivan Odak aus dem Institut für Im- munologie der Medizinischen Hoch- schule Hannover neue Normwerte er- arbeitet, die helfen sollen, Kranke von Gesunden sicher zu unterscheiden.

„Die neuen Normwerte unterscheiden nicht nur nach Geschlecht, sondern auch nach den sinnvollen biologischen Altersklassen“, berichtet Odak. Anhand

dieser Werte ließen sich künftig die bei Patientinnen und Patienten erho- benen Befunde genau einordnen und exakte Diagnosen stellen, ergänzt Schultze-Florey: „Mit unserer Studie liegen jetzt standardisiert erhobene Re-

ferenzwerte vor, die weltweit die Di- agnostik von Erkrankungen des Blutes und des Immunsystems unterstützen können.“ Die Studie wurde im renom- mierten Fachjournal „Leukemia“ ver- öffentlicht.

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red

Versicherte ab 35 Jahren können sich einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zufolge jetzt einmalig auf die Viruserkrankungen Hepatitis B und Hepatitis C testen las- sen. Das Screening-Angebot ist neuer Bestandteil des sogenannten Check- ups, das alle 3 Jahre angeboten wird.

Die Tests können übergangsweise auch separat durchgeführt werden, falls der letzte Check-up weniger als 3 Jahre zurückliegt. Da beide Infektionen häufig zunächst symptomlos verlaufen und lange Zeit unbemerkt bleiben, können sie unwissentlich weitergegeben wer- den. Das Screening ist somit wichtig, um die Verbreitung von Hepatitis-Viren zu begrenzen. Spätfolgen einer unbe- handelten chronischen Hepatitis lassen sich durch eine Therapie mit antiviralen

Medikamenten wirksam verhindern.

Die Deutsche Gesellschaft für Gastro- enterologie, Verdauungs- und Stoff- wechselkrankheiten (DGVS) e.V. hat sich lange für ein solches Screening stark gemacht und begrüßt nun den Beginn der Tests in der breiten Bevöl- kerung. „Oft wird eine Infektion mit Hepatitis-Viren erst bemerkt, wenn sich bereits Spätfolgen wie eine Leberzir- rhose oder Leberkrebs entwickelt ha- ben“, sagt Professor Dr. med. Frank Lammert, Vorstand für Krankenversor- gung der Medizinischen Hochschule Hannover und Präsident der DGVS.

Diese Folgeerkrankungen seien dann nur noch schwer zu therapieren. Welt- weit stirbt Schätzungen der Weltgesund- heitsorganisation (WHO) zufolge alle 30 Sekunden ein Mensch daran.

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wbg

MHH-Studie entwickelt Referenzwerte für Lymphozyten im Blut

Dr. med. Christian Schultze-Florey (l.) und Dr. rer. nat. Ivan Odak haben neue Normwerte für Lymphozyten im Blut ermittelt.

Foto: Karin Kaiser / MHH

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Aktuell

nora soll retten

nora ist die neue offizielle Notruf- App der Bundesländer. Hilfesuchende erreichen mit ihr Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im Notfall schnell, einfach und sicher. Überall in Deutsch- land. nora ermöglicht es auch Men- schen, die die Notruf-Nummern 110 und 112 nicht anrufen können, selbst- ständig einen Notruf abzusetzen, ist daher besonders hilfreich für Men- schen mit Sprach- und Hörbehin- derungen. Dank der Standortbestim- mung finden die Einsatzkräfte Betrof- fene über einen nora App-Notruf auch dann, wenn sie selber nicht genau wissen, wo sie sind. In wenigen Schrit- ten lässt sich ein Notruf absetzen.

Dabei wird der Standort des Hilfe- suchenden über sein Mobilgerät er- mittelt und zusammen mit dem Notruf an die zuständige Leitstelle gesendet.

Der Ort lässt sich manuell ändern, falls er nicht richtig erfasst wurde oder der Notfall an einem anderen Ort passiert ist. Welche Hilfe benötigt wird, wird über maxial für aufeinan- derfolgende Fragen ermittelt, die durch einfaches Tippen auf Auswahlfelder beantwortet werden. So erhalten die Einsatzkräfte alle wichtigen Informa- tionen in wenigen Sekunden.

Digitaler Fragebogen Idana für die Praxis wird voll- automatisch

Die SaaS-Lösung Idana hat eine neue Funk - tion - „Idana IQ". Damit können Arztpra - xen ihren Patienten nach der Terminver- gabe automatisiert einen Link oder QR- Code zukommen lassen per Mail oder SMS, der zu einem Fragebogen führt.

Nach dem die Patientinnen und Patienten ein paar Fragen beantwortet haben, sucht

„Idana IQ“ automatisch die passenden Fragebögen für die Anamnese und For- mulare zur Anmeldung in der Praxis aus.

Diese starten direkt im Anschluss und die Ergebnisse werden nahtlos in die Praxissoftware angebunden. Eine MFA braucht nicht mehr in den Prozess ein- gebunden werden. Die cloudbasierte Softwarelösung ermöglicht damit ein ef- fizienteres, kontakt- und papierloses Pa- tientenmanagement. Idana wurde im Rahmen der KBV-Leuchtturmprojekte im niedersächsischen ärzteblatt ausführlich

vorgestellt.

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Nach dem Absenden des Notrufs ist der Hilfesuchende über eine Chat- Funktion direkt mit der Leitstelle ver- bunden und kann weitere Auskünfte geben oder Fragen stellen. Die Not- ruf-App ist eine zusätzliche Möglich- keit, Polizei, Feuerwehr und Rettungs- dienst zu erreichen. Man kann aber auch weiterhin die 110 oder die 112 anrufen oder ein Notruf-Fax senden.

Leistungsumfang im Überblick:

• Notruf ohne Sprechen

• Standortbestimmung

• Kommunikation mit der Leitstelle via Chat

• Stiller Notruf für Situationen, in denen man sich bedroht fühlt

• Demo-Modus zum Ausprobieren eines App-Notrufs

• Registrierung nur mit Mobil-Num- mer und Namen

• zweisprachig deutsch und eng- lisch

• verschlüsselte Kommunikation und höchster Datenschutzstandard

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ös

a

Mehr unter https://www.nora-not- ruf.de/de-as/startseite

BDI mit neuem Vorstand

Im Berufsverband Deutscher Internis- tinnen und Internisten ist bei seiner Mitgliederversammlung am 9. Oktober 2021 der Vorstand des Landesverban- des Niedersachsen durch eine Nach- wahl des stellvertretenden Vorsitzenden ergänzt worden. Er hat nun die fol- gende personelle Zusammensetzung:

Vorsitzender:

Dr. Thomas Schmidt, Göttingen.

Stellvertretender Vorsitzender:

Prof.Dr. Andreas Franke, Hannover.

Beisitzer:

Dr. Werner Bode, Celle.

Dr. Andreas Buck, Hannover.

Dr. Ludwig Grau, Oldenburg.

Ehrenvorsitzender/Fortbildungsbeauftragter:

Dr. Wolf-Dieter Kirsten, Hannover.

In einer zeitnahen Vorstandssitzung wer - den die einzelnen Ressorts als Aufga - benbereiche neu vergeben und die ent - sprechenden Ansprechpartner für spe- zielle Fragestellungen benannt.

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„An den Fragen der Gesundheitsversorgung wird keine Ko- alitionsverhandlung scheitern“, räumte Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, am 29.  September zu Beginn der 4. Sitzung der Kammerver- sammlung der 19. Wahlperiode ein. Die Delegiertenver- sammlung der Ärztekammer

Niedersachsen (ÄKN) in den Räumen der Congress Union Celle, die sich schwerpunkt- mäßig den Anliegen der Ärz- teversorgung Niedersachsen widmete, stand noch stark unter dem Eindruck der Bun-

destagswahl einige Tage zuvor. Die Ärztekammerpräsidentin nahm das zum Anlass, in ihrem „Bericht zur Lage“ der Bun- despolitik für die anstehenden Koalitionsverhandlungen drei „prioritäre Kernforderungen für ein gesundheitspoliti- sches Sofortprogramm“ mit auf den Weg zu geben. Unter dem ersten Stichwort „Patient vor Profit“ drang Wenker da- rauf, den Einfluss von Fremdkapitalgebern auf die medizi- nische Versorgung zu begrenzen: „Die Entwicklung, den Gesundheitssektor als Markt zu sehen, mit dem Geld ver- dient wird, muss uns Ärztinnen und Ärzte beunruhigen.“

Die zweite Forderung der Ärztekammerpräsidentin galt dem Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD): „Applaus reicht nicht“, mahnte Wenker, der ÖGD müsse krisen-, zu- kunfts- und pandemiesicher ausgebaut werden. Mit ihrer

dritten Forderung stimmte Wenker die Delegierten auf das zentrale Thema „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“ des 125. Deutschen Ärztetags am 1. und 2. November 2021 in Berlin ein. Die Klimakrise mache krank, erläuterte die Ärztin: Schon jetzt gingen gesundheitliche Gefahren von Extremwetterereignissen wie Hitze, Dürreepisoden, Wald- bränden, Unwettern, Über- flutungen und Stürmen aus.

Negative Folgen für die Be- völkerung zeitigten auch die vermehrte Schadstoffbelas- tung der Luft, die ganzjährige Allergenexposition, die stärkere UV-Bestrahlung und die zunehmende Ausbreitung der Erreger von Infektionskrank- heiten. Deshalb ist es laut Wenker wichtig, das Gesund- heitswesen auf die Folgen der Erderwärmung vorzubereiten.

„ÄKN auf dem Weg zur Nachhaltigkeit“

„Dieser Sommer hat uns gezeigt, dass der Klimawandel kei- ne düstere Prognose ist: Die Klimakrise ist da“, folgerte die Präsidentin und zitierte aus der Berufsordnung, dass es Auf- gabe der Ärztinnen und Ärzte sei, am Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Gesundheit der Menschen mitzuwirken. Daher habe der Vorstand der niedersächsischen Ärztekammer in der aktu- ellen Wahlperiode erneut den Arbeitskreis „Prävention und

Zwischen Klimakrise und Impfkampagne

4. Sitzung der Kammerversammlung in der 19. Wahlperiode in Celle unter anderem zu prioritären Forderungen an die Politik / Bericht zur Lage von Präsidentin Dr. med. Martina Wenker über die Bedeutung des Klimaschutzes und der COVID-19-Impfkampagne

Fotos: H. Krückeberg

Unter der Wahrung von Abstand und der Einhaltung der Hygienemaßnahmen tagte das Ärzteparlament – hier Vorstand, Geschäftsführung und Organisationsteam – in den Räumen der Congress Union Celle.

„Die Klimakrise macht krank, deshalb ist es wichtig, das Gesundheitswesen auf die Folgen der Erderwärmung vorzubereiten.“

Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen

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Umwelt“ eingerichtet und damit beauftragt, sich des Themas

„Klimaschutz und Umweltschutz sind Gesundheitsschutz“

anzunehmen und sich mit dem Projekt „ÄKN auf dem Weg zur Nachhaltigkeit“ zu befassen.

„Klimaneutrale Ärztekammern bis 2030“

Darüber hinaus unterstützt der ÄKN-Landesvorstand der Ärztekammerpräsidentin zufolge den Vorstoß des Bundes- ärztekammervorstands, der die Initiative „Klimaneutrale Ärztekammern bis 2030“ ins Leben gerufen hat: „Nicht nur fordern, sondern vor allem Handeln ist das Gebot der Stun- de! Um heute und in Zukunft der Vorbildfunktion gerecht zu werden, wollen die Ärztekammern durch eigenes Han- deln zum Erreichen der Pariser Klimaschutzziele beitragen.

Es ist das angestrebte Ziel aller Ärztekammern, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein.“

Aggressives Verhalten und Gewaltandrohungen

Im zweiten Teil ihres „Berichts zur Lage“ ging Wenker auf den Stand der Impfkampagne gegen COVID-19 und die Frage ein: Wie gehen wir mit der großen Gruppe der Un- geimpften um? Die Ärztekammerpräsidentin betrachtet das Impfen als „Bürgerpflicht“. Im Hinblick auf die Anzahl der vollständig geimpften Menschen in Deutschland von nur knapp 70 Prozent Ende September betonte sie abermals:

„Impfen ist der einzige Weg aus der Pandemie.“

Angesichts des raueren Tons rund um die COVID-19-Imp- fungen und der auftretenden Konfrontationen mit Impfgeg- nern befassten sich Wenker und in der sich später anschlie- ßenden Aussprache auch die Delegierten der Kammerver- sammlung mit dem aggressiven Verhalten und den Gewalt- androhungen, denen sowohl Ärztinnen und Ärzte in Klinik und Praxis wie auch das medizinische Fachpersonal immer

häufiger ausgesetzt sind: „Morddrohungen und Angriffe sind aufs Schärfste zu verurteilen“, machte Wenker ihre Po- sition klar. Öffentliche Hass- und Gewaltbekundungen ge- gen Ärztinnen und Ärzte sowie deren Mitarbeitende seien durch nichts zu rechtfertigen.

Vizepräsidentin Dr. med. Marion Charlotte Renneberg be- richtete, als sie im Verlauf der Kammerversammlung die Moderation der Aussprache übernahm, von eigenen Erfah- rungen mit aggressivem Patientenverhalten. Interessierten empfahl die in Peine niedergelassene Hausärztin und Vor- sitzende der Bezirksstelle Braunschweig daher die von der

Politik

www.com2med.de

Anzeige Von den Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit der Menschen handelte unter anderem der Bericht zur Lage von Ärztekammerpräsidentin Dr. med. Martina Wenker.

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Ärztekammer herausgegebene Broschüre mit dem Titel

„Übergriffe gegen Praxisteams  – vorbeugen und abwen- den!“. Der Ratgeber, der auf der Webseite www.aekn.de heruntergeladen oder bestellt werden kann, richtet sich so- wohl an Ärztinnen und Ärzte als auch an Medizinisches As- sistenzpersonal und die Teams in Praxen und Kliniken.

Impfskeptiker als globale Bedrohung

Beleidigungen und Drohungen, die impfende Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit ihren Teams ertragen müssen, kritisierten auch einige Mitglieder der Kammerversammlung.

In der Debatte zu Wort meldete sich neben anderen Dr.

med. Marc Hanefeld, niedergelassener Facharzt für Allge- meinmedizin in Bremervörde und seit dieser Wahlperiode neu im Ärzteparlament. Hanefeld erinnerte daran, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO Impfskeptiker als glo- bale Bedrohung klassifiziert habe. Ein konsequentes Vorge- hen gegen die wenigen, aber vorhandenen Coronaleugner unter den Ärztinnen und Ärzten wünschte sich zudem Uwe Lange, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Oldenburg:

„Wenn sie gegen die Berufsordnung verstoßen, müssen wir als Ärztekammer tätig werden!“

Für ein abwägendes Verhalten gegenüber jenen Eltern, die zunächst beim Impfangebot noch zögerten, sprach sich da- gegen der in Nordenham niedergelassene Kinder- und Ju- gendarzt Dr. med. Tilman Kaethner aus: „Sonst gehen sie nach Hause oder woanders hin – und die Kinder und Ju- gendlichen werden nicht versorgt oder schlechter versorgt.“

Eine ähnliche, aufklärende Vorgehensweise schilderte gegen Ende der Debatte auch Dr. med. Alexander Nowicki, Fach-

arzt für Gynäkologie und Geburtshilfe aus Bramsche: „Ich hatte zum Beispiel eine 75-jährige, ungeimpfte Patientin, die sich dann aber impfen ließ, um ihren vorerkrankten Partner zu schützen.“ Für die Coronaleugner innerhalb der Ärzteschaft hatte Nowicki genauso wenig Verständnis wie auch andere Mitglieder der Kammerversammlung und warb vielmehr dafür, das Gespräch zu suchen: „An diesem Fall sieht man, dass eine vernünftige Aufklärung Erfolg haben kann.“

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Inge Wünnenberg Politik

Aggressives Verhalten und Drohungen gegen Ärztinnen und Ärzte sowie Praxis- und Klinikteams kritisierten ÄKN-Vizepräsidentin Dr. med. Marion Charlotte Renneberg und Kammerversammlungs - delegierte während der Debatte.

In der Aussprache tauschten sich die Kammerversammlungsmitglieder wie hier Uwe Lange aus Oldenburg über die aktuellen Themen aus.

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„Kinder und Jugendliche sind in der ersten Zeit der Pandemie – ausgehend von den Erfahrungen mit Influenza- Ausbrüchen  – fälschlich als Viren- schleudern abgestempelt worden“, er- innerte Dr. med. Thomas Buck: Über die aktuelle Situation der Kinder und Jugendlichen fast anderthalb Jahre nach Beginn der Pandemie sprach das Mitglied des ÄKN-Landesvorstands und Obmann der Kinder- und Jugend- ärzte im Bezirk Hannover während der Kammerversammlung in seinem Part des „Berichts zur Lage“.

„Fast jedes dritte Kind entwickelte un- ter der Pandemie psychische Auffäl- ligkeiten“, schilderte der niedergelas- sene Kinder- und Jugendarzt und Vor- sitzende der ÄKN-Bezirksstelle Han- nover unter anderem die Ergebnisse der bundesweiten COPSY-Studie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppen- dorf (UKE). Gegenstand der Untersu- chung waren die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psy- chische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, die laut Buck vielfach depressive Symptome und Angststö- rungen oder psychosomatische Be- schwerden wie Niedergeschlagenheit, Kopf- und Bauchschmerzen gezeigt hätten.

Gremium zu den

Pandemiefolgen für Kinder und Jugendliche

Der Kinderarzt und Bezirksstellenvor- sitzende hat im Laufe der Pandemie sowohl die Mitglieder der „Initiative Niedersächsischer Ethikrat“ als auch die niedersächsische Sozialministerin Daniela Behrens über die Opfer der Jugend unterrichtet. Wissenschaftsmi- nister Björn Thümler, der einen Kreis aus Expertinnen und Experten zu den

Pandemiefolgen für Kinder und Ju- gendliche einberufen hat, unterstützte explizit die Position dieses Gremiums auf einer Pressekonferenz Anfang Ok- tober: „Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft gegenüber Kindern und Jugendlichen solidarisch zeigen“, sagte Thümler und kritisierte: „Erwach- sene, die aktiv eine Impfung verwei- gern, handeln unverantwortlich. Sie setzen Kinder und Jugendliche weiter Gefahren aus.“

Die Generationengerechtigkeit ist auch Buck, der tagtäglich die negati- ven Auswirkungen der Pandemie auf seine jungen Patientinnen und Patien- ten erlebt, ein zentrales Anliegen: „Wir müssen die Kinder und Jugendlichen beschützen, denn sie haben die Älte- ren und Kranken auch beschützt“, sag- te der Arzt und erhielt dafür Applaus von den Kammerversammlungsdele- gierten. Gemäß der Maxime „Erken- nen  – Verstehen  – Behandeln“ hat Buck außerdem im Wissenschaftsmi-

Politik

„Wir müssen die Jugend beschützen“

Der Pädiater Dr. med. Thomas Buck schilderte in der Kammerversammlung die Situation von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie und stellte das strukturierte Versorgungsmodell für pädiatrische Patienten mit Long-COVID in Niedersachsen vor.

Foto: H. Krückeberg

Dr. med. Thomas Buck referierte über die Situation von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie und stellte ein Versorgungsmodell für pädiatrische Patienten mit Long-COVID vor.

nisterium erfolgreich um Unterstützung für die Einrichtung einer pädiatrischen Long-COVID-Versorgung und für die Erforschung der langanhaltenden Be- schwerden bei Kindern und Jugendli- chen geworben: Gemeinsam mit Pri- vatdozent Dr. med. Martin Wetzke von der Klinik für Pädiatrische Pneumolo- gie, Allergologie und Neonatologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Professor Dr. med. Uwe Tegtbur vom MHH-Institut für Sport- medizin hat Buck ein „strukturiertes Versorgungsmodell für pädiatrische Pa- tientinnen und Patienten mit Long- COVID in Niedersachsen“ ins Leben gerufen. Dazu gehören eine interdis- ziplinäre Anlaufstelle für pädiatrische Patienten mit Long-COVID, die Ent- wicklung eines sporttherapeutischen In- terventionsprogramms mit der anschlie- ßenden Dissemination in alle Sektoren der niedersächsischen Patientenversor- gung sowie die Ausbildung von Kom- petenz auf der Seite der Betroffenen.

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Inge Wünnenberg

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Das Risikomanagement und die Nachhaltigkeitsstrategie der Ärzteversorgung Niedersachsen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kapitalmärkte und die Bundes- tagswahl: Dies waren einige der Themen, die in diesem Jahr in den Vorträgen auf der Kammerversammlung am 29. Sep- tember 2021 von den Verantwortlichen der Ärzteversorgung Niedersachsen aufgegriffen wurden.

Zunächst stellte der Vorsitzende des Vorstands, Dr. med.

Gerd Pommer, die zentralen Punkte des Geschäftsberichts 2020 vor: Die Anzahl der Mitglieder des Versorgungswerks stieg effektiv um 1.085 auf 38.805. Die Beitragseinnahmen beliefen sich auf gut 464 Millionen Euro. Die Zahl der Ren- tenempfänger lag zum Ende des Geschäftsjahrs 2020 bei 13.581. Mit etwa 442 Millionen Euro hatten auch die Auf- wendungen für Versorgungsleistungen sowie Rückkäufe und Überleitungen im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.

Der Saldo aus Beitragseinnahmen und Versorgungsleistun- gen ist somit weiterhin positiv.

Anschließend ging Pommer auf das Risikomanagementsys- tem des Versorgungswerks ein. Dieses habe sich während der Turbulenzen an den Aktienmärkten 2020 bewährt und das Versorgungswerk gut durch die Krise gebracht. Auch die Nachhaltigkeitsstrategie der Ärzteversorgung Nieder- sachsen war ein wichtiges Thema in seinem Vortrag. Ihre Schwerpunkte sind neben ausgewählten Ausschlusskriterien insbesondere der Dialog mit Unternehmen und deren Be- einflussung zu nachhaltigerem Handeln, unter anderem durch Stimmrechtsausübung. „Grundsätzlich werden in al- len derzeitigen Kapitalanlagen der Ärzteversorgung die ge- setzten Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt“, fasste Pom- mer zusammen. Er berichtete darüber hinaus, dass für die Immobilien der Ärzteversorgung Niedersachsen extern ein ESG-Scoring entwickelt wurde.

Anknüpfend an den Vortrag des Vorstandsvorsitzenden Pommer erklärte der Finanzsachverständige Dirk Dreis- kämper: „Ihr Versorgungswerk steht hinsichtlich der Reser-

Risikomanagement der Ärzteversorgung Niedersachsen hat sich bewährt

Bericht aus dem Versorgungswerk über das Geschäftsjahr 2020 / Wahl eines Teils der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat / Kammerversammlung beschließt Erhöhung der Renten und Anwartschaften zum 1. Januar 2022 um 0,5 Prozent.

Ärzteversorgung

Grafiken: ÄVN

0,32 % Waisenrenten

2,50 %

Sonstige Leistungen 12,35 %

Witwen-/Witwer-/

Lebenspartnerrenten

1,51 %

Berufsunfähigkeitsrenten

83,32 % Altersrenten

Die Versorgungsleistungen der Ärzteversorgung Niedersachsen zum 31. Dezember 2020 im Überblick

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vesituation heute besser da denn je.“ Anschließend erläu- terte er die Strategie der Ärzteversorgung Niedersachsen zur Erwirtschaftung rechnungszinsfähiger Renditen in Zeiten niedriger Zinsen: Neben zunehmenden Investitionen in Im- mobilien gehörten dazu auch Investitionen in Alternative Investments wie Private Equity, Private Debt und Infrastruk- tur.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Dr. med. Franz Bernhard M. Ensink, MBA griff in seinem Vortrag zunächst die Aus- sagen zum Thema Rente in den Wahlprogrammen der Bun- destagsparteien auf. Hinsichtlich des Wahlergebnisses schloss er: „Das Wahlergebnis lässt vermuten, dass wir uns auf langwierige Koalitionsverhandlungen einstellen müs- sen.“ Im Anschluss informierte er über das Urteil im Klage- verfahren der Ärzteversorgung Niedersachsen gegen das Fi- nanzamt Hannover wegen Umsatzsteuer: Das Gericht hat entschieden, dass die Tätigkeit im Vorstand nicht als Unter- nehmer im Sinne des Umsatzsteuerrechts erbracht wird.

Diese Entscheidung hatte auch Auswirkungen auf das Ge- setzgebungsverfahren zur Änderung des Kammergesetzes für die Heilberufe (HKG): Die im Entwurf vorgesehene Re- gelung, dass die Erstattung der Umsatzsteuer auf die Ent- schädigung ehrenamtlicher Tätigkeit unzulässig sei, ist ent- fallen.

Der Versicherungsmathematiker des Versorgungswerks Pro- fessor Dr. phil. nat. Klaus Heubeck berichtete schließlich über die versicherungsmathematische Bilanz zum 31. De- zember 2020. Nach Dotierung der Deckungsrückstellung

verblieb im Geschäftsjahr 2020 ein Überschuss in Höhe von rund 152 Millionen Euro. Dieser wurde verwendet, um die Rücklage sowie die Rückstellung für künftige Leistungs- verbesserungen zu erhöhen. Vorstand und Aufsichtsrat schlugen den Mitgliedern der Kammerversammlung eine Anhebung der Anwartschaften und der laufenden Renten von jeweils 0,5 Prozent zum 1. Januar 2022 vor. Die Mit- glieder der Kammerversammlung stimmten dem Vorschlag zu. Die Genehmigung durch die Versicherungsaufsicht steht noch aus.

In diesem Jahr wurde ein Teil der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Ärzteversorgung Niedersachsen gewählt. Im Vorstand betraf dies die Positionen des stellver- tretenden Vorsitzenden, eines ärztlichen Mitglieds sowie der drei Sachverständigen. Der stellvertretende Vorsitzende Dr. med. Günter Meyer, das ärztliche Mitglied Dr. med.

Raffael-Sebastian Boragk sowie die drei Sachverständigen Professor Dr. phil. nat. Klaus Heubeck, Dirk Dreiskämper und Godehard Vogt wurden in ihren Ämtern bestätigt. Im Aufsichtsrat standen die Positionen des stellvertretenden Vorsitzenden sowie zweier ärztlicher Mitglieder zur Wahl.

Der stellvertretende Vorsitzende Dr. med. Frank Thalacker sowie die beiden ärztlichen Mitglieder Mareike Grebe und Dr. med. Wolfgang Koß wurden ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt.

Kirsten Gutjahr Andreas Körner

Geschäftsführung Ärzteversorgung Niedersachsen Ärzteversorgung

Kapitalanlagenrendite in %

6 5 4 3 2 1

0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

2,13 2,94

2019 2020

3,29 3,68

3,10 3,55 3,65

4,19

4,24 4,80

4,19 5,05

4,29 5,28

3,21 4,09

3,33 3,69

3,33 4,05

Bruttorendite Nettorendite

Die von der Ärzteversorgung Niedersachsen erzielte Netto- und Bruttorendite der Jahre 2011 bis 2020

(14)

Schneller, besser, sicherer? Viele Bereiche des Lebens haben in den vergangenen zwanzig Jahren im Rahmen der zuneh- menden Digitalisierung einen enormen technischen Fort- schritt erfahren. Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt und viele Arbeits- prozesse zusätzlich digitalisiert: Videokonferenzen, Tele- konsile und Telemedizin gewannen auch im ärztlichen All- tag zunehmend an Bedeutung. Wenn schon kein persönli- cher Kontakt möglich war, wollte man das Gegenüber am anderen Ende der Leitung doch wenigstens sehen. Gleich- wohl wirft der Einsatz der digitalen Technologien immer noch viele Fragen auf: In welchem Maße sollte ein Roboter bei Operationen eingebunden werden? Oder: Wie zuver- lässig unterstützen ein Algorithmus oder eine sogenannte Künstliche Intelligenz (KI) Diagnosen?

Künstliche Intelligenz im Klinikeinsatz

Während eine Webseite noch lange nicht für jede Praxis selbstverständlich ist, wird andernorts bereits auf die Me- thoden der Künstlichen Intelligenz gesetzt, wenn es darum geht, Hautkrebs, Arrhythmien im EKG, monogenetische Erbkrankheiten oder auch seltene Erkrankungen zu diag- nostizieren. Doch obwohl diesen neuen Technologien ein enormes Potenzial zu einer weiteren Verbesserung der Ver-

sorgung von Patientinnen und Patienten zugeschrieben wird, offenbaren Analysen und Untersuchungen auch immer wieder, wie fragil diese Verfahren noch sind.

Lernfähige Algorithmen im Einsatz bei der Diagnose von Hautkrebs

Eine Studie des Nationalen Centrums für Tumorerkrankun- gen (NCT) Heidelberg hat etwa Anfang 2021 gezeigt, wie anfällig die lernfähigen Algorithmen sind, die in der Regel bereits gut auf der Basis von Fotografien schwarzen Haut- krebs von gutartigen Muttermalen unterscheiden können.

Wurden von den Forschenden zum Beispiel relativ unauf- fällige Veränderungen an den Aufnahmen vorgenommen, also zum Beispiel der Aufnahmewinkel leicht verändert, wirkte sich das auf die Sicherheit der automatisierten Diag- nose aus. „Die KI wird den Blick des erfahrenen Hautarztes nie völlig ersetzen können“, folgerte die Forschergruppe aus ihren Ergebnissen.

„Entscheidungsunterstützung ärztlicher Tätigkeit durch Künstliche Intelligenz“

Zu dem gleichen Ergebnis kamen auch die Mitglieder der

„Zentralen Kommission zur Wahrung ethischer Grundsätze in der Medizin und ihren Grenzgebieten“ (Zentrale Ethik- kommission) bei der Bundesärztekammer, die im Juli dieses Jahres ihre Stellungnahme zur „Entscheidungsunterstützung ärztlicher Tätigkeit durch Künstliche Intelligenz“ veröffent- licht hat. Eine Arbeitsgruppe der Ethikkommission, der auch

Nachholbedarf für die breite Öffentlichkeit

Bessere Versorgung und viel Mehrwert durch Künstliche Intelligenz und Algorithmen:

Wie Expertinnen und Experten aus Medizin und Ethik die neuen digitalen Technologien einschätzen und welche Hürden sie für die Einführung in den ärztlichen Alltag sehen.

Digitalisierung

Fotos: DLR / BMBF, MHH, UMG / Vincent Leifer, European Journal of Cancer

Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) revolutionieren die medizinische Forschung und Versorgung.

Professorin Dr. med. Dr. phil.

Sabine Salloch

Professorin Dr. rer. nat.

Silke Schicktanz

(15)

Professorin Dr. med. Dr. phil. Sabine Salloch von der Me- dizinischen Hochschule Hannover angehörte, hatte sich mit dem Einsatz sogenannter „Clinical Decision Support Systems“ (CDSS) befasst. Ziel war es, die ethischen, recht- lichen und sozialen Herausforderungen zu beleuchten, die der Einsatz von CDSS im Klinikalltag mit sich bringt. So er-

kennt die 13-seitige Stellungnahme zwar die Möglichkeiten einer effektiveren Datenverarbeitung durch die KI an, fordert aber dennoch explizit: „Die Verantwortung und Rechen- schaftspflicht für Diagnose, Indikationsstellung und Therapie obliegt stets den Ärzt:innen und darf nicht an ein CDSS-Sys- tem abgetreten werden.“

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Verbessern KI-Systeme die Versorgung von Patientinnen und Patienten?

Für Salloch, seit 2020 Leiterin des MHH-Instituts für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin, wäre für die Zu- kunft vor allem die bislang zu wenig erfolgte Validierung der Systeme wichtig: „Das ist aus meiner Sicht ein wichtiges Desiderat, mit randomisierten kontrollierten Studien zu un- tersuchen, ob sie wirklich dazu beitragen, dass sich Diag- nostik und Behandlung verbessern.“ Dem Part der Patien- tinnen und Patienten misst die Wissenschaftlerin beim Ein- satz der CDSS ebenfalls eine große Bedeutung zu: „Sie kön- nen zum Beispiel ablehnen, dass eines der KI-Systeme bei ihrer Diagnose und Therapie genutzt wird“, betont Salloch und hinterfragt zugleich, ob andererseits Ärztinnen und Ärzte dazu verpflichtet wer-

den können, die KI-basierten Systeme einzusetzen oder ob sie sich entscheiden kön- nen, auf ihre Nutzung zu verzichten. Dabei bringt Sal- loch zufolge in diesem Zu-

sammenhang gerade die Interaktion zwischen Ärztinnen und Ärzten auf der einen sowie Patientinnen und Patienten auf der anderen Seite viele Herausforderungen mit sich:

Müssen Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen und Patienten zum Beispiel darüber aufklären, falls bei der Diagnose KI zum Einsatz kommt?

Inhärente Unwägbarkeiten schreibt die Wissenschaftlerin darüber hinaus den Systemen selbst zu: „Es kann zum Bei- spiel zu Verzerrungen im Datenmaterial kommen, wenn Menschengruppen unterrepräsentiert sind“, warnt Salloch.

Diese Gruppen von Patientinnen und Patienten erhielten dann eventuell keine optimale Empfehlung durch den Al- gorithmus, weil er aufgrund des eingespeisten Materials da- für nicht hinreichend qualifiziert sei.

Das Gesundheitssystem von morgen

Für Professorin Dr. rer. nat. Silke Schicktanz von der Uni- versitätsmedizin Göttingen (UMG) stehen aktuell ebenfalls in einer Veranstaltungsreihe zum „Gesundheitssystem von morgen“ die Bürgerinnen und Bürger und ihr Verhältnis zu den digitalen Technologien im Mittelpunkt. Schicktanz, die mit einem Team am In- stitut für Ethik und Geschich- te der Medizin an der UMG unter dem Stichwort „Zu- kunftsdiskurs“ ein Online- Beteiligungs-Projekt gestartet hat, attestiert Deutschland und seiner Bevölkerung Nachholbedarf auf dem Feld der Digitalisierung: „Die breite Öffentlichkeit und auch die Pa- tientinnen und Patienten sind eigentlich in diesen Prozess noch lange nicht ausreichend eingebunden.“ Deshalb sei es für sie aus Sicht der angewandten Ethik sehr wichtig, nun so früh wie möglich interessierte Bürgerinnen und Bürger mit hineinzunehmen in solche Diskussionen, begründete Schicktanz ihre vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab geförderte Initiative.

Themen wie „Künstliche Intelligenz und ihre Diagnosen“, die Rolle von Algorithmen in der digitalen Gesundheitsver- sorgung oder die Gefahren der Diskriminierung durch KI in der Medizin werden im Mittelpunkt der nächsten Veranstal- tungen des Projekts stehen. Denn Schicktanz sieht ebenfalls sowohl Chancen als auch Risiken bei der Digitalisierung:

„Ich glaube nicht, dass sie per se alles verbessert. Ich glaube, es liegt jetzt an uns, diesen Prozess mitzugestalten“, fordert die Wissenschaftlerin und ermuntert auch Skeptiker, Stellung zu beziehen, um Probleme, die vielleicht sonst übersehen würden, frühzeitig zu benennen. „Die Entscheider im Ge- sundheitswesen – Politik oder eben die Ärzteschaft selbst – sollten herausgefordert werden, Lösungen anzubieten“, ist Schicktanz überzeugt. „Die Digitalisierung wird kommen“, lautet ihre Botschaft etwa an Ärztinnen und Ärzte: „Die Frage ist, ob wir die Chance der Mitgestaltung nutzen. Die Corona-Krise hat ja auch gezeigt, dass die Digitalisierung in bestimmten Settings ein echter Gewinn war – das darf man nicht unterschätzen.“

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Inge Wünnenberg Digitalisierung

Fotos: AOK-Mediendienst

Die Corona-Pandemie hat zu einem Schub für die Telemedizin geführt.

„Die Frage ist, ob wir die Chance der Mitgestaltung nutzen.“

Professorin Dr. rer. nat. Silke Schicktanz Universitätsmedizin Göttingen (UMG)

(17)

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens macht große Fortschritte: Gerade während der Corona-Pandemie ist deutlich geworden, wie wichtig eine funktionierende digitale Infrastruktur ist, um telemedizinische, internetbasierte An- wendungen und Kommunikationsplattformen störungsfrei nutzen zu können. Auch Teile der Bevölkerung wünschen sich eine vermehrte Einbindung digitaler Lösungen in den ärztlichen Behandlungsalltag. Darüber hinaus profitiert die Aus- und Fortbildung mehr und mehr von den neuen tech- nischen Möglichkeiten wie den Einsatz von Virtual Reality.

Serious-Gaming-Formate bieten zum Beispiel die Gelegen- heit, den Alltag in einer Notaufnahme in einem Spiel nach- zustellen, eine digitale Praxis zu führen oder auf einer chi- rurgischen Trainingsplattform virtuelle Eingriffe vorzuneh- men. Andererseits ist während der Pandemie ebenso deut- lich geworden, wie viel Nachholbedarf es auf dem Gebiet des digitalen Fortschritts an vielen Stellen des Gesundheits- systems noch gibt.

Die Frage, wie die Digitalisierung das Gesundheitswesen voranbringt, greift der 5. Niedersächsische Digitalgipfel Ge- sundheit, der von der Ärztekammer Hannover gemeinsam mit der Hochschule Hannover (HsH) veranstaltet wird, am 24. November 2021 auf. Die Fachtagung wird in Präsenz im Design Center der Hochschule Hannover (Expo Plaza 2) in der Zeit zwischen 13 und 18 Uhr durchgeführt, aber auch live über die Website digitalgipfel-gesundheit.de übertragen.

Die vier Fachforen finden im Anschluss an den öffentlichen

Teil statt und werden nicht gestreamt. Teilnehmende vor Ort haben die Möglichkeit, fünf Fortbildungspunkte zu erhalten.

Gemäß der Frage, „Digitalisierung: Booster oder Kollaps für das öffentliche Gesundheitswesen?“, wird der diesjährige Digitalgipfel neben den vielen Chancen auch die Risiken beim Einsatz telemedizinischer Anwendungen oder anderer technischer Neuerungen im Hinblick auf die Datensicher- heit thematisieren. Nach der Eröffnung durch Ärztekam- merpräsidentin Dr. med. Martina Wenker und den HsH- Präsidenten Professor Dr. rer. nat. Joseph von Helden stehen unter anderem Vorträge und Beiträge von Univ.-Prof. Dr.

Dr. med. habil. Dr. phil. Dr. theol. h. c. Eckhard Nagel (Ge- schäftsführender Direktor des Instituts für Medizinmanage- ment und Gesundheitswissenschaften der Universität Bay- reuth), dem Präsidenten des Niedersächsischen Landesge- sundheitsamts Dr. med. Fabian Feil, Staatssekretär Stefan Muhle (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Digitalisie- rung), dem HsH-Vizepräsidenten Prof. Dr. iur. Fabian Schmieder, der stellvertretenden Vorsitzenden der ÄKN- Bezirksstelle Osnabrück Dr. med. Karin Bremer und Dr. rer.

nat. Guillermo Carbonell (HsH) auf dem Programm.

Anmeldungen zum Digitalgipfel und zu den Fachforen sind über die Homepage www.digitalgipfel-gesundheit.de mög- lich. Fragen an die Experten können vorab unter der E-Mail- Adresse kommunikation@aekn.de eingereicht werden.

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Oliver Busse Digitalisierung

5. Niedersächsischer Digitalgipfel Gesundheit

Booster oder Kollaps für das Gesundheitswesen? Fachtagung über Fortschritt, Neuerungen und Herausforderungen rund um die Digitalisierung

Qualitätskonferenz:

Onkologische Versorgungsrealität Niedersachsen

Neue Veranstaltungsreihe als Gemeinschaftsprojekt des Klinischen Krebsregisters Niedersachsen (KKN),

des Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N) sowie kooperierender Onkologischer Zentren des Landes Bei jeder Veranstaltung wird eine Tumorentität aus einem der folgenden Bereiche vorgestellt:

- Tumoren der Verdauungsorgane - Urologische Onkologie - Gynäkologische Onkologie

- Weitere Tumoren (z. B. Melanom, Lunge, Systemische Erkrankungen)

Auftakt am 01.12.2021 am UniversitätsKrebszentrum der Universitätsmedizin Göttingen zu dem Thema Harnblasenkarzinom Auskunft & Anmeldung

Je nach aktueller Situation findet die Veranstaltung online oder als Hybrid-Veranstaltung statt.

Weitere Informationen zum Format und zur Anmeldung finden Sie unter www.kk-n.de/auswertungen/qualitaetskonferenzen/.

Die Anmeldung ist auch per Telefon oder E-Mail über das KKN möglich.

Telefon: 0511 277897-71 oder -72, E-Mail: rueckmeldung@kk-n.de Die Veranstaltung ist von der Ärztekammer Niedersachsen

mit 2 Fortbildungspunkten zertifiziert. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung hier

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Über den Neubau der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), die Digitalisierung des Gesundheitswesens, den aktuellen Entwurf für eine neue Approbationsordnung, während der Pandemie entstandene Kooperationen und weitere Themen sprach das niedersächsische ärzteblatt mit dem neuen UMG-Vorstandsmitglied Professor Dr.

med. Lorenz Trümper. Der 63-jährige Onkologe trat das Amt zum 1. Mai 2021 an und ist für das Ressort Kranken- versorgung zuständig.

Herr Professor Trümper, was macht der Neubau?

Wir sind jetzt so weit, dass es losgeht. Konkret planen wir aktuell die Baustufe I. Das betrifft 60 bis 65 Prozent unserer Betten, die neuen OPs und die Notaufnahme. Vor allem die Notaufnahme muss dringend erneuert werden, um all den Anforderungen gerecht zu werden, die heute von der Be- völkerung an eine Notaufnahme gestellt werden.

Gilt es auch, veränderte Workflows beim Neubau zu be- rücksichtigen?

Das ist in der Tat der Grund, warum wir das Klinikum, das gar nicht so alt ist und über eine gute Bausubstanz verfügt, neu bauen müssen: weil es von den Abläufen her nicht mehr zeitgemäß ist. Für uns als Maximalversorger stehen dabei die Bedürfnisse der Bevölkerung im Vordergrund.

Also Fragen wie: Was sind die Krankheiten, um die wir uns kümmern müssen? Oder: Wie wird sich die Gesundheits- versorgung entwickeln? Auf dieser Basis haben wir die An- forderungen an uns als Maximalversorger und für unsere Rolle in Südniedersachsen ermittelt und den Neubau kon- zipiert.

Was steht beim nächsten Bauabschnitt an?

Erst einmal das neue Eltern-Kind-Zentrum. Auch dieser Komplex wird anders aussehen, als man vor 30 Jahren ge- baut hätte: Wir integrieren die gesamte ambulante Behand- lung. Außerdem wird alles von der humangenetischen Be- ratung bis zur sozialpädiatrischen Betreuung unter einem Dach sein. Dabei planen wir ein, dass wir in den Fächern, in denen seltene Krankheiten behandelt werden, weiterhin eine Alleinversorger-Rolle haben werden. Die für die Ver- sorgung von Patientinnen und Patienten mit seltenen Krank-

heiten und ihre besonderen Bedürfnisse konzipierten Ge- bäude sehen anders aus als die der Regel- oder Grundver- sorgung.

Was wird noch anders werden? Wird die Versorgung der Bevölkerung ambulanter?

Die Medizin – wie zum Beispiel die Onkologie – ist heute in weiten Teilen ambulant. Wir behandeln heute Krebser- krankungen ambulant, die wir vor rund 20 Jahren noch durchgehend stationär behandelt haben. Das ist für den Heilungserfolg gut, aber es bedarf vollkommen anderer räumlicher Strukturen, als wir sie bisher haben. Deshalb wird auch das System mit den strikten Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung meiner Auffassung nach in den nächsten Jahren zu einem großen Problem für unser Gesundheitswesen werden. Die getrennte sektorale Versorgung führt zu Doppelvorhaltung und zu Konkurrenzen, für die wir weder das Geld noch genügend Fachkräfte haben.

Welche Bedeutung hat die Digitalisierung für die UMG?

Aktuell führen wir eine elektronische Patientenakte ein. Wir wollen mit unserer in Frühjahr vorgestellten Digitalisie-

„Wir bilden viele Ärztinnen und Ärzte aus:

Wir müssen sie besser verteilen!“

Interview mit Professor Dr. med. Lorenz Trümper: Das neue Vorstandsmitglied der Universitätsmedizin Göttingen berichtet über Kooperationen über die Sektorengrenzen hinweg und plädiert dafür, Online-Fortbildungen weiterzuentwickeln und zu nutzen.

Hochschulen

Foto: UMG/fskimmel

Neu im Vorstand der Universitätsmedizin Göttingen:

Professor Dr. med. Lorenz Trümper

(19)

rungsstrategie das Krankenhaus in wenigen Jahren vollstän- dig papierlos betreiben. Aber nicht nur als Versorgungs- krankenhaus, sondern auch als Universitätsklinik. Deshalb gilt es, eine elektronische Krankenakte zu konstruieren, bei der ich die Patientendaten – natürlich anonymisiert – für die Versorgungsforschung vorhalte. Die Forschung soll am Ende ermöglichen, Gesundheitsversorgung besser zu planen. Das hat ebenfalls Einfluss auf die Baustruktur. Wenn Sie alle Prozesse digitalisieren können, planen Sie Wege und Vor- haltestrukturen anders.

Was bedeutet das für Patientinnen und Patienten?

Aus meiner Sicht ist es unsere Rolle, dafür zu sorgen, dass die Grundversorgung in Südniedersachsen optimal ist – un- abhängig davon, wo die Patientin oder der Patient in dieser Region wohnen. Jeder soll die bestmögliche Gesundheits- versorgung bekommen. Das bedeutet nicht, dass alle an der Uniklinik behandelt werden. Das bedeutet aber, dass wir Beratungs-, Versorgungs- und Vernetzungsstrukturen vor- halten müssen, die allen die Sicherheit gibt, etwa bei einer ernsthaften Krebserkrankung, die Kompetenz des Maximal- versorgers nutzen zu können. Gleichzeitig soll die Behand- lung, soweit es geht, durch Ärztinnen und Ärzte vor Ort ge- staltet werden. Diese Vernetzung ist auch ein Anliegen der Enquetekommission des niedersächsischen Landtags zur

„Sicherstellung der ambulanten und stationären medizini- schen Versorgung in Niedersachsen“.

Bringt dieses Konzept neue Aufgaben mit sich?

Wir können unsere Rolle als Maximalversorger inzwischen gut definieren: Einem aktuellen Papier des Wissenschaftsrats zufolge sind wir für Beratung, Kompetenz, Wissensvermitt- lung, aber auch Strukturierung zuständig. Während der Pandemie haben wir zum Beispiel auf freiwilliger Basis ein Netzwerk der südniedersächsischen Kliniken aufgebaut.

Dieses Netzwerk wird es weiterhin geben, damit wir uns untereinander absprechen und die Vorschläge der Enquete- kommission umsetzen können.

Stößt die Kooperation über die Sektorengrenzen hinweg auf Schwierigkeiten?

Es geht darum, dass eine Patientin oder ein Patient bei Er- krankungen, die einer besonderen Kompetenz bedürfen, diese Kompetenz auch abrufen kann. Dabei gilt es klar zu entscheiden, wer des Maximalversorgers bedarf und wer nicht. Das macht aber die Sektorengrenze schwierig. Die Patientin oder der Patient müssen quasi aus dem niederge- lassenen Bereich in den universitären Bereich und zurück.

Wir sind jedoch an der niedergelassenen Regelversorgung als Maximalversorger, der weder über Kassensitze noch über ein MVZ verfügt, bisher nicht beteiligt. Wir wollen uns besser mit den Niedergelassenen vernetzen, stoßen dabei aber an strukturelle Grenzen.

Wären diese Kooperationen ein Konzept gegen den Ärz- temangel?

Ich bin der Meinung, dass wir eigentlich keinen Mangel an Pflegekräften oder Ärztinnen und Ärzten in Deutschland haben dürften. Ich kann das erläutern: Wir haben in den Krankenhäusern etwa ein Pflegeverhältnis von sieben zu eins. In anderen Ländern ist das Pflegeverhältnis deutlich besser. Wenn Sie sich aber die Zahlen ansehen, wie viele beruflich Pflegende und wie viele Menschen es hierzulande gibt, steht Deutschland überhaupt nicht schlecht da. Das heißt, wir haben nicht wenig Pflegende pro Einwohner im Beruf, sondern wir haben im Vergleich zu anderen Ländern eine andere Verteilung gewählt. Wenn Sie die Arztzahlen betrachten – also Arzt pro Einwohner – steht Deutschland auch keineswegs schlecht da. Unser Kernproblem  – und das wird auch von der Enquetekommission so gesehen – ist eine suboptimale Verteilung und eine unzureichende Be- darfsplanung.

Wie könnte Nachwuchs für Hausarztpraxen gewonnen werden?

Für die Verteilung der Hausärztinnen und -ärzte gibt es hierzulande keine übergeordnete Bedarfssteuerung. Ich Hochschulen

Professor Dr. med. Lorenz Trümper ist seit Mai Vorstandsmitglied der UMG

ZUR PERSON

Zum 1. Mai 2021 hat Professor Dr. med. Lorenz Trümper sein neues Amt als Vorstand Krankenversorgung der Uni- versitätsmedizin Göttingen angetreten. An der Medizini- schen Fakultät und der Universitätsmedizin Göttingen, wo er seit November 2000 die Klinik für Hämatologie und Me- dizinische Onkologie als Direktor leitete, arbeitete er in verschiedenen Gremien mit. Trümper war unter anderem Mitglied des Fakultätsrats, des Senats, zahlreicher Beru- fungskommissionen und hatte seit 2015 bis zum Wechsel in den UMG-Vorstand das Amt des Studiendekans inne.

Darüber hinaus war Trümper Gründungsdirektor des Uni- versitäts-Krebszentrums (G-CCC) der UMG sowie Grün- dungspräsident der German Lymphoma Alliance GLA e.V.

Außerdem amtiert der 63-Jährige noch bis Ende 2021 als Geschäftsführender Vorsitzender der Deutschen Gesell- schaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO). Als Arzt und Wissenschaftler lag der Arbeits- schwerpunkt des Onkologen in der klinischen und trans- lationalen Erforschung Maligner Lymphome.

(20)

selbst habe einige Jahre in Kanada gearbeitet. Dort ent- schieden die Provinzen, wie viele der Absolventinnen und Absolventen zu Kardiologen, Onkologen, Allgemeinmedi- zinern oder Augenärzten ausgebildet wurden. Dabei haben zunächst alle die Grundausbildung zum Allgemeinmedizi- ner durchlaufen. Anschließend legte ein striktes Auswahl- system fest, wer in die Facharztausbildung gehen konnte.

Das ist eine relativ dirigistische Steuerung, die sich im deut- schen System nur schwer umsetzen ließe. Trotzdem müssen wir künftig die Absolventinnen und Absolventen besser auf die verschiedenen Segmente im Gesundheitswesen vertei- len. Ich habe aber überhaupt keine Patentlösung dafür.

Was könnte schwer zu besetzende Arbeitsplätze attrakti- ver machen?

Wir brauchen eine andere Organisation des Berufsbilds Arzt.

Aber nicht die 60 Prozent künftige Ärztinnen sind schuld da- ran, dass wir neue Arbeitszeitmodelle brauchen. Es ist heut- zutage vielmehr so, dass sich Männer und Frauen die Fami- lienarbeit teilen. Das bedeutet, dass wir im Krankenhaus und im niedergelassenen Bereich unsere Arbeitsstrukturen anders gestalten müssen im Hinblick auf Arbeitszeitenregelung oder Aufgabenteilung. Also: Was muss wirklich im ärztlichen Be- reich gemacht werden? Was kann ich durch Digitalisierung an Arbeitszeit einsparen? Oder: Was können andere Berufs- gruppen übernehmen? Wir haben hier mit dem Gesundheits- campus in Göttingen die ideale Möglichkeit, mit der Fach- hochschule gemeinsam Medizinberufe zu entwickeln vom Mediziningenieur bis zum Physician Assistant.

Wären nicht zusätzliche Studienplätze die Lösung?

Reflexartig „mehr Ärzte“ zu fordern, reicht nicht aus und wird die Probleme nicht lösen. Wir bilden viele Ärztinnen und Ärzte aus: Wir müssen sie besser verteilen! Wir müssen überlegen, wie wir sie einsetzen, wofür sie notwendig sind, was ihre Primäraufgaben sind und wie wir ihnen Verwal- tungsarbeit abnehmen können. Das sind die Fragen, denen sich Gesellschaft und Politik widmen müssen.

Wie sieht es mit der Umwandlung der Teilstudienplätze aus? Wird die UMG mit Braunschweig kooperieren?

Nein, zu unserem großen Bedauern konnten die Finanz- und Rechtsprobleme mit dem Städtischen Klinikum Braun- schweig nicht gelöst werden. Es wird stattdessen einen Lehrcampus am Klinikum Wolfsburg geben. Mit diesem zweiten klinischen Ausbildungsstandort sollen die Göttinger Teilstudienplätze in Vollstudienplätze umgewandelt wer- den. Bereits vom kommenden Frühjahr an werden durch patientennahe Lehrveranstaltungen in Wolfsburg zusätzliche klinische Ausbildungskapazitäten geschaffen. Ab 2023 sol-

len bis zu 60 Studierende jährlich einen Teil der klinischen Semester am „Medizincampus Wolfsburg“ absolvieren.

Wie bewerten Sie den aktuellen Entwurf für eine neue Approbationsordnung?

Wir sind nicht zufrieden, denn es ist nicht geklärt, wie die Mehrkosten zwischen Bund und Ländern verteilt werden sol- len. Andererseits hat unsere Fakultät viele der inhaltlichen Änderungen schon lange in ihrer modularen klinischen Lehre eingeführt. Auch die Studierendenauswahl über ein Interview und psychologische Testverfahren haben wir früh pilotiert.

Wir setzen zudem seit Jahren die OSCEs (Objective Structured Clinical Examinations) ein, sodass in Göttingen in jüngster Zeit niemand ins Praktische Jahr gegangen ist, ohne die prak- tische Prüfung mit Simulationspatienten zu absolvieren. Vieles in dem Entwurf basiert somit auf der Arbeit unserer Fakultäten und deshalb können wir mit den Inhalten in Göttingen sehr gut leben. Ich begrüße ausdrücklich, dass wir eine Auflösung der strikten Grenzen zwischen Vorklinik und Klinik bekom- men. Es gibt aber auch Neuerungen in dem Entwurf, die wir nicht akzeptieren können. Zum Beispiel sollen vier Staats- prüfungen eingeführt werden, deren Ausgestaltung das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) in Mainz übernehmen soll. Das führt zu einer starken Ein- schränkung der Lehrfreiheit auf der Seite der Fakultäten und das ist aus Sicht des Fakultätentages nicht akzeptabel.

Was halten Sie von der neuen Weiterbildungsordnung?

Ich habe die Ausgestaltung für die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) engagiert begleitet und begrüße die Novellierung. Die Weiterbildungsordnung (WBO) greift verändertes Lehr- und Lernverhalten auf und legt neben dem Fachwissen Wert auf Kompetenzen. Wir werden Qua- lität und Organisation der Weiterbildung als Arbeitgeber engagiert begleiten. Ich selbst habe während meiner Zeit in Kanada einen Teil meiner Weiterbildung absolviert. Das hervorragend strukturierte angelsächsische System ist zwar nicht eins zu eins auf Deutschland übertragbar, aber ich fand es sowohl anstrengend als auch motivierend, dass dort im Laufe der Weiterbildung Wissensüberprüfungen statt- fanden. Ich glaube, regelmäßige Kenntnisüberprüfungen wären auch bei uns hilfreich. Denn nichts ist schlimmer, als am Ende der Weiterbildung zu erkennen, dass noch die eine oder andere Kompetenz fehlt. Als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) habe ich beim Austausch mit anderen europäischen Fachgesellschaften zudem erfahren, dass dort am Ende der Weiterbildung neben der Kollegialprüfung auch eine schriftliche Prüfung gemacht wird. Das wird in Deutschland schwer einführbar sein, aber ich glaube, es wäre eine sinnvolle Entwicklung.

Hochschulen

(21)

Wie schätzen Sie den Nutzen von Online-Seminaren, -Schulungen und -Fortbildungen ein?

Im vorigen Jahr habe ich als Studiendekan die Umstellung der Lehre auf online mitgestaltet. Unser abschließendes Urteil steht noch aus, aber wir werden sicher nicht zu dem zurückkehren, was vor der Pandemie war. Es wird nach der Pandemie im Gesundheitswesen nichts so sein, wie es vorher war. Diese Online-Inhalte, die man sehr gut mit Fragen zum Kenntnisstand verknüpfen kann, werden bleiben.

Ich halte das Online-Angebot auch für wichtig, weil es mit den Arbeitszeiten besser vereinbar ist als eine Präsenzveran- staltung. Ein Onlinemodul kann ich jederzeit abrufen. Für das Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N) planen wir zum Beispiel, grundlegende onkologische Kennt- nisse für alle onkologisch tätigen Ärztinnen und Ärzte nie- dersachsenweit als Module und Kompetenzkurse anzubieten.

Wir könnten uns vorstellen, solche Kurse auch gemeinsam mit der Ärztekammer Niedersachsen zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen und damit den Wissenserwerb in den medizinischen Kernberufen zu standardisieren. Die drei di- daktisch erfahrenen Medizinfakultäten könnten gemeinsam mit der ÄKN solche Module ebenfalls für die Weiterbildung entwerfen. Wir betreuen die Studierenden, die dann zu Wei- terzubildenden werden: Warum sollen sie sich dann an an- dere Instrumente und andere Strukturen gewöhnen?

Sie haben an der UMG auf den Gebiet der Onkologie viel erreicht und jüngst gemeinsam mit der MHH die Aus- zeichnung als Onkologisches Spitzenzentrum erzielt?

Wir haben seit Jahren auf diesen Zusammenschluss mit der MHH zum CCC-N und auf die Auszeichnung durch die Deutsche Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum hin- gearbeitet. Dass wir das erreicht haben, darauf bin ich stolz.

Früher standen UMG und MHH immer in einer gewissen Konkurrenz zueinander. Das haben wir mit dieser Koopera- tion überwunden und sind in der Lage, uns in der Onkologie komplementär aufzustellen. Das heißt, auch bei der Berufung neuer Chefärztinnen und -ärzte sorgen wir dafür, dass sich die Schwerpunkte ergänzen. Denn wir brauchen genug „kri- tische Masse“, um dieses Spitzenzentrum auf Dauer in Nie- dersachsen zu etablieren. Wir müssen alle vier Jahre bewei- sen, dass wir es wert sind, Spitzenzentrum zu bleiben.

Ist Ihnen der Abschied von Ihrem Fachgebiet schwer ge- fallen?

Ich bedaure – das gebe ich gerne zu –, dass ich die klinische Tätigkeit aufgeben musste. Aber man hat mir erlaubt – und darüber freue ich mich sehr –, noch einmal in der Woche in der Ambulanz tätig zu sein. Das ist vielleicht ein bisschen ungewöhnlich für einen hauptamtlichen Vorstand Kranken-

versorgung, aber ich mache das wirklich gern. Ich möchte dadurch den Kontakt zu Patientinnen und Patienten und zur Basis der Klinik behalten. Außerdem werde ich weiterhin neben dem Vorstandsamt noch in Fachgesellschaften und Forschungskonsortien mitarbeiten und der Lymphomfor- schung bleibe ich ebenfalls treu.

Sie sind jetzt seit dem 1. Mai im Amt: Welche Meilensteine haben Sie schon erreicht?

Die Digitalisierung, den Neubau und unser südniedersäch- sisches Netzwerk für die Krankenversorgung haben wir schon angesprochen. Darüber hinaus will ich mit den Uni- kliniken in Hannover und Oldenburg künftig eng zusam- menarbeiten und gemeinsame Strategien entwickeln. Wir stimmen uns ab, wenn es um Themen wie die Corona-Pan- demie oder Impfungen geht. Das ist für mich ein großer Fortschritt und wird uns helfen, wenn die Empfehlungen der Enquetekommission umgesetzt werden müssen. Die niedersächsischen Unikliniken werden ihren Input gut ein- bringen können und ihre Rolle gemeinsam wahrnehmen.

Das Interview führte Inge Wünnenberg.

Hochschulen

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