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DER ARBEITSMARKT. im Jahr Analyse Prognose Forschung.

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BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTER IUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCH AFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTS CHAFT UNDARB E I T BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEI T BUNDESMINISTER IUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCH AFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTS CHAFT UNDARB E I T BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEI T BUNDESMINISTER IUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCH AFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTER IUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCH AFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTER IUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCH AFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTER IUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCH AFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTER IUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCH AFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTER IUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCH

DER ARBEITSMARKT

im Jahr 2004 Analyse

Prognose Forschung

www.bmwa.gv.at

(2)

Redaktion: Sektion II des BMWA, APF-TEAM Stubenring 1, 1010 Wien

VerfasserInnen: Eva Auer, Andreas Buzek, Claudia Friedenthal, Richard Fuchsbichler, Klaus Hochrainer, Franz Schmitzberger, Reinhard Seitz, Manfred Zauner

(3)

I N H A L T

KURZINFORMATION 1

1 Der österreichische Arbeitsmarkt 3

1.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 3

1.2 Unselbständig Beschäftigte 5

1.3 Selbständige Beschäftigung 9

1.4 Die Arbeitslosigkeit 10

1.5 Gruppenspezifische Trends in der Arbeitslosigkeit 15

2 Die Arbeitsmarktprognose 21

2.1 Die Arbeitsmarktprognose für 2005 21

2.2 Die voraussichtliche Entwicklung 2006 25

3 Interne Analyse 27

3.1 ArbeitnehmerInnenfreizügigkeit: Erste Auswirkungen

des EU-Beitritts auf den Arbeitsmarkt 27

3.2 Online-Arbeitsmarktinformationssysteme

"BALI" und "ELIS" 29

4 Ausgewählte Forschungsergebnisse 33

4.1 Niederlassung von AusländerInnen in Österreich 33 4.2 Städtische Arbeitsmärkte im internationalen Vergleich 35

(4)
(5)

Der ARBEITSMARKT im Jahr 2004

Eckdaten zum

Arbeitsmarktgeschehen 2004:

Der Anstieg des Arbeitskräftepotentials am österreichischen Arbeitsmarkt setzt sich kaum gebremst fort: +32.700 ge- genüber 2003. Zunahme entfällt weit- gehend auf Frauen und zu rund 43%

auf das ausländische Arbeitskräfte- angebot (+14.100). Diese starke Aus- weitung des Potentials ist zum einen Ausdruck der Zunahme ausländ- ischer Arbeitskräfte, zum anderen ein Effekt des 2002 eingeführten Kinder- betreuungsgeldes, wie ein Blick auf den Anstieg des "aktiven Arbeitskräfte- potentials" (Aktiv-Beschäftigte + Arbeits- lose) verrät: +24.900

Das Beschäftigungswachstum im Jahr 2004 fällt bemerkenswert hoch aus, der Anstieg bei den Aktiv-Beschäftigten be- trägt +21.100. Durchaus abgeschwä- chte Verluste in der Sachgüterer- zeugung (-3.600) sowie im Bauwesen (-2.000) werden durch eine anhaltende Expansion im Tertiärsektor (+13.200) kompensiert (unbereinigte Daten). Die Ausweitung der Beschäftigung im Dienstleistungsbereich entfällt (auf- grund statistischer Effekte) vor allem auf das Unterrichtswesen.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat sich im Jahr 2004 erneut verlangsamt. Nach +7.700 (+3,3%) im Vorjahr ist im Durch- schnitt 2004 ein Anstieg um 3.800 (+1,6%) auf 243.900 zu registrieren. Die Arbeitslosenquote auf Registerbasis

liegt mit 7,1% um 0,1 Prozentpunkt über dem Wert des Vorjahres. Die Quote be- trägt in der Sachgütererzeugung 6,7%, im Tertiärsektor 6,0% (darunter private Dienstleistungen (ohne Fremdenver- kehr): 6,7%).

EUROSTAT weist für 2004 eine inter- national vergleichbare Arbeitslosenquote von 4,5% aus (EU-25: 9,0%). Nur Luxemburg (4,2%) weist eine niedrigere Quote als Österreich auf (in Irland ent- spricht sie dem Österreichwert). Die Spannweite der Arbeitslosigkeitsni- veaus in der EU ist unvermindert groß:

von den erwähnten 4,2% bis 18,9% in Polen. Die Arbeitslosenquote der neuen Mitgliedstaaten ist mit 14,3% spürbar höher als jene der EU-15 (8,0%) (Werte von 2004). Die Jugendarbeitslosigkeit weist in Österreich 2004 mit 9,7% nach den Niederlanden, Irland und Däne- mark den viertniedrigsten Wert auf und liegt damit erheblich unter dem EU- Durchschnitt (EU-25: 18,2%, EU-15:

15,9%), wobei eine Vielzahl von Ländern die 20%-Marke übersteigen ("Spitzenreiter" Polen: 39,5%).

Weitere Inhalte des Berichtes in Kürze:

Nach den wirtschaftlichen Rahmen- bedingungen (1.1) und der gewohnten Erörterung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit (1.2 bis 1.4) folgen die

KURZINFORMATION

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(6)

gruppenspezifischen Trends der Arbeits- losigkeit (1.5). Hier wird das Augenmerk insbesondere auf die Jugendarbeits- losigkeit, Ältere, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung u.a.m. ge- richtet. Sinkende Jugend- und Alters- arbeitslosigkeit steht dem Anstieg der Arbeitslosigkeit in der mittleren Alters- gruppe sowie der wachsenden Lang- zeitarbeitslosigkeit gegenüber. Die re- gistrierte Arbeitslosigkeit von Personen mit Behinderungen sinkt. In den

Prognosen für 2005 und 2006 (2) wird der Blick nach vorwärts gerichtet. Die Forschungsinstitute WIFO und IHS prog- nostizieren eine deutlich steigende Be- schäftigung bei sinkender Arbeitslosig- keit.

Im Rahmen der "internen Analysen"(3) wird der - nicht nur aktuell - relevanten Frage der ersten Auswirkungen des EU- Beitrittes der neuen Mitgliedstaaten auf den Arbeitsmarkt nachgegangen (3.1).

Nach einer ununterbrochenen Arbeits- markt-Zulassung von mindestens 12 Monaten erwerben neue EU-Bürger- Innen Arbeitnehmerfreizügigkeit; die Entwicklung der Freizügigkeitsbestät- igungen zeigt, dass dieses Recht auch in Anspruch genommen wird. Die Dar- stellung der vom APF-Team entwickel- ten Informationssysteme ELIS und BALI schließten die "internen Analysen" ab (3.2).

Unter der Rubrik: "Ausgewählte For- schungsergebnisse" (4) werden zum einen die wichtigsten Feststellungen aus der WIFO-Expertise "Zur Nieder- lassung von Ausländern in Österreich 2004" und deren beschäftigungsrele- vanten Auswirkungen erörtert (4.1). Die Ausweitung des Arbeitskräftepotentials in Österreich sei zu einem guten Teil auf die neue Rechtslage seit Anfang 2003 (Integrationspaket) und die veränderten Zugangsbedingungen zum Arbeitsmarkt zurückzuführen.

Den Endpunkt setzt ein internationaler Vergleich städtischer Arbeitsmärkte (4.2).

Dabei zeigt sich, dass Wien mit ähn- lichen Herausforderungen wie andere europäische Großstädte konfrontiert ist:

Integrationsmaßnahmen für Migrant- Innen sind sowohl gesellschafts- als auch arbeitsmarktpolitisch von erhöhter Bedeutung. Das Durchschnittsalter der erwerbsfähigen Bevölkerung steigt deut- lich und die Sachgüterproduktion wird aus der Stadt hinaus verlagert.

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(7)

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Im Sog der Dynamik der Weltkonjunktur im Jahr 2004 mit einer Rekordwachstumsrate von +4,2% konnte Österreich als auch der gesamte Euro-Raum ein Wirtschafts- wachstum von 2% erreichen. Das Wachs- tumstempo der Weltwirtschaft resultiert insbesonders aus der Konjunkturbelebung der USA und der Nachfragekraft Chinas.

Dennoch bleibt die Konjunkturerholung im Euro-Raum im Vergleich zu früheren Zyklen sowie in Relation zur Entwicklung

der USA verhalten. Die Wirtschaftsleistung im Euro-Raum wird weiterhin von einer vergleichsweise niedrigen gesamtwirt- schaftlichen Nachfrage, hohen Rohöl-

preisen sowie einem steigenden Euro- Kurs gekennzeichnet. Vor allem die der- zeitige Euro-Stärke führt zu einer Verlang- samung des Export- und Investitions- wachstums und bremst den Aufwärtstrend im Euro-Raum. Für 2005 und 2006 wird eine weiterhin dynamische Entwicklung der Weltwirtschaft, allerdings mit einer Verlangsamung des Wachstums, erwartet.

Die Wachstumsprognosen für die Jahre 2005 und 2006 liegen vergleichsweise nahe beieinander: Das WIFO erwartet für das laufende Jahr einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von 2,2%, das IHS rechnet mit 2,3%. Für das Jahr 2006 wird unter der Annahme, dass der Euro-Kurs und die Roh- ölpreise etwas sinken, eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 2,3% (WIFO) bzw.

2,4% (IHS) erwartet.

Die Entwicklung des Euro-Kurses, der Ener- giepreise sowie die Über- tragung des Export- booms auf die Inlandsnachfrage stellen für die heimische Konjunktureinschätzung die größten Unsicherheitsfaktoren und Prog- noserisiken dar.

1 Der österreichische Arbeitsmarkt

2004 2005 2006

Bruttoinlandprodukt, real + 1,9% + 2,2% + 2,3%

Verbraucherpreisindex + 2,0% + 2,3% + 1,7%

Produktivität (BIP je Erwerbstätigen) + 1,2% + 1,4% + 1,4%

Privater Konsum, real + 1,6% + 2,1% + 2,2%

Warenexporte, real + 10,0% + 6,0% + 7,0%

Lohn- und Gehaltssumme je Beschäftigten + 2,2% + 2,3% + 2,5%

Wifo Konjunkturprognose Dezember 2004

IHS Konjunkturprognose Dezember 2004

2004 2005 2006

Bruttoinlandprodukt, real + 2,0% + 2,3% + 2,4%

Verbraucherpreisindex + 2,0% + 1,9% + 1,7%

Arbeitsproduktivität je Aktivbeschäftigten + 1,3% + 1,6% + 1,5%

Privater Konsum, real + 1,7% + 2,5% + 2,1%

Warenexporte, real + 9,3% + 6,6% + 7,1%

Bruttolohnsumme je Aktivbeschäftigten + 2,4% + 2,7% + 2,9%

1.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Für die Jahre 2005 und 2006 wird eine Konjunkturbelebung erwartet. Unsicherheitsfaktor stellt die zukünftige Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses dar!

(8)

Die Konsumausgaben haben sich im Jahr 2004 aufgrund der verbesserten Einkom- mensentwicklung um 1,6% ausgeweitet.

Die Steuerreform 2005 wird die verfüg- baren Einkommen der privaten Haushalte erhöhen, so dass mit einer Ausweitung des privaten Konsums um mehr als 2% (WIFO) bzw. sogar 2,5% (IHS) gerechnet wird. Für das Jahr 2006 wird einhellig ein Konsum- wachstum von mehr als 2% erwartet.

Wesentlichste heimische Konjunkturstütze waren im Jahr 2004 die Exporte, die real um 10% zunahmen. Aufgrund des Euro- Kursanstiegs beschleunigte sich die hei- mische Exportdynamik im Gefolge des internationalen Konjunkturaufschwunges erst im Frühjahr 2004; Wichtigste Wachs- tumsimpulse gingen von den Märkten in den USA, Asien, Südosteuropa und von der Erholung der deutschen Export- industrie aus, während der Export in die neuen EU-Länder leicht unterdurchschnitt-

lich wuchs. Vor dem Hintergrund der erwarteten konjunkturellen Abschwächung der Weltwirtschaft wird auch mit einer Verlangsamung des Exportwachstums für die Jahre 2005 und 2006 gerechnet.

Die Inflation hat sich im Jahr 2004 im Ein- klang mit der internationalen Entwicklung insbesondere aufgrund der hohen Ener- giepreise beschleunigt. Für das laufende Jahr divergieren die Inflationseinschät- zungen: Während das WIFO von einer Be- schleunigung des Preisauftriebs mit einer VPI-Steigerung von 2,3% ausgeht, rechnet das IHS mit einer Verlangsamung auf 1,9%

bedingt durch die preisdämpfende Wirkung des hohen Außenwertes des Euro, die moderate Lohnrunde und erwarteter ge- ring ausgeprägter Zweitrundeneffekte der hohen Energiepreise. Für das Jahr 2006 erwarten beide Institute vor dem Hinter- grund einer Stabilisierung der Entwicklung von Ölpreisen und Wechselkursen einen spürbaren Rückgang auf 1,7%.

(9)

Unselbständige Beschäftigung

Nach den Jahren verhaltener Konjunktur hat sich im Gefolge der allmählichen wirt- schaftlichen Erholung 2004 die Beschäft- igung entsprechend positiv entwickelt.

Zwar lag - laut den veröffentlichten Daten des Hauptverbands der Sozialversicher- ungsträger - die (offizielle) Beschäftigten- zahl im Jahresdurchschnitt mit 3.200.500

"nur" um 15.700 (oder +0,5%) über dem Vorjahreswert, bereinigt um die nunmehr nicht mehr in der Beschäftigtenstatistik auf-

scheinenden SchulungsteilnehmerInnen des AMS1 (DLU-Bereinigung) ergibt sich allerdings ein Anstieg um knapp 29.000 (+0,9%). Lässt man die Präsenzdiener und Personen in Elternkarenz mit aufrechtem Dienstverhältnis außer Acht, so ergibt sich

immer noch ein Anstieg der (DLU-berei- nigten) aktiv Beschäftigten von +21.100 (+0,7%) auf 3.078.500 im Jahresdurch- schnitt (zum Vergleich: im Jahresdurch- schnitt 2003 hat die aktive Beschäftigung lediglich um 7.162 zugenommen).

Die Dynamik des Beschäftigungs- systems 2004

Nach den (vorläufigen) Ergebnissen der Auswertungen zur Dynamik am Arbeits- markt wurden 2004 beinahe 1,5 Millionen u n s e l b s t ä n d i g e Beschäftigungsver- hältnisse neu auf- genommen. Ein Drit- tel (32%) davon kamen aus der Vor- merkung beim Ar- beitsmarktservice, 21% waren Arbeits- platzwechsel und bei- nahe die Hälfte der N e u a u f n a h m e n kamen aus erwerbsfernen Positionen. Ein im Laufe des Jahres 2004 beendetes unselbständiges Beschäftigungsverhältnis hat im Durchschnitt 543 Tage bestanden.

Die längsten Dauern verzeichneten wiederum Branchen wie Mineralölver- Wirtschaftsbereich

Beschäftigungsstatus

Jahresdurch-

schnitt 2004 absolut in %

Primärsektor 26.600 + 281 + 1,1 Sekundärsektor 1) 860.984 - 5.628 - 0,6 dar.: Sachgütererz. 585.127 - 3.564 - 0,6 Tertiärsektor 2.190.961 + 13.219 + 0,6 Aktiv Beschäftigte 3.078.545 + 7.871 + 0,3 Insgesamt 2) 3.200.500 + 15.741 + 0,5

Veränd. zum Vorjahr (unbereinigt) Unselbständig Beschäftigte im Jahr 2004

1Seit den 70er Jahren wurden SchulungsteilnehmerInnen des AMS mit einer Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhaltes in der Beschäftigungsstatistik erfasst, weil sie der vollen Versicherungspflicht unterlagen (Arbeitslosen-, Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung). Durch den Wegfall der Arbeitslosenversicherungspflicht mit Beginn des Jahres 2004 wird diese Personengruppe in der Hauptverbandsstatistik nun nicht mehr als beschäftigt gezählt. Will man das aktuelle Beschäftigungs- niveau mit dem Vorjahr vergleichen, so muss man den Vorjahreswert um diese BeihilfenbezieherInnen bereinigen.

1) Einschließlich Energie- und Wasserversorgung

2) Einschl. Präsenzdiener u. Karenzgeld- bzw. KinderbetreuungsgeldbezieherInnen mit aufrechtem DV

1.2 Unselbständig Beschäftigte

Durchaus kräftiger Anstieg der Aktiv-Beschäftigten. Tertiärisierung der Beschäftigung schreitet flott voran: Abnahme der Beschäftigung in der Sachgütererzeugung wird durch Expansion im Tertiärsektor erneut kompensiert

(10)

sonders hoch ausfielen. Ähnlich wie in den Vorjahren befand sich dagegen der Kraftwagen-/Fahrzeugbau jedoch auf leicht expansivem Kurs (+1.300).

Den Verlusten des gesamten Produktions- sektors um 5.600 stand allerdings eine ansehnliche Beschäftigungsexpansion im Tertiärsektor (+13.200 auf 2.191.100 im Durchschnitt - siehe dazu jedoch auch die vorhergehende Fußnote) gegenüber. Der Bereich Realitätenwesen/EDV/Erbringung unternehmensbezogener Dienstleistungen war abermals Spitzenreiter der Beschäfti- gungsexpansion (+8.300, darunter EDV:

+200, hingegen unternehmensbezogene Dienstleistungen im engeren Sinn: +8.400 wobei das Reinigungsgewerbe und vor allem die Arbeitskräfteüberlassung die Schwerpunkte des Anstieges bildeten).

Das Gesundheits-, Veterinär und Sozial- wesen stellte auch 2004 mit +6.200 den zweiten großen Wachstumsbereich im arbeitung (1.660 Tage), Textilwarener-

zeugung (1.310), Ledererzeugung (1.270), das Kredit- und Versicherungswesen (1.100) und die öffentliche Verwaltung (1.050). Am unteren Ende der Skala finden sich dagegen die Saisonbranchen Frem- denverkehr (220 Tage) und die Land- wirtschaft (160).

Wirtschaftsbereiche

2004 schritt die Tertiärisierung des Be- schäftigungssystems weiter voran (unbe- reinigte Werte2). So war zunächst in der Sachgütererzeugung eine kräftige, wenn- gleich abgeschwächte Abnahme der Be- schäftigung zu beobachten (insgesamt:

-3.600). Ähnlich 2003 zeigten sich hier in den einzelnen Branchen über weite Strecken Beschäftigungsverluste, die - bereits seit Jahren - bei Textilien und Bekleidung (-1.500) und in der Erzeugung von elektrischen Geräten (-2.200) be-

-30.000 -20.000 -10.000 - 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000

Jän.00 Apr.00 Jul.00 Okt.00 Jän.01 Apr.01 Jul.01 Okt.01 Jän.02 Apr.02 Jul.02 Okt.02 Jän.03 Apr.03 Jul.03 Okt.03 Jän.04 Apr.04 Jul.04 Okt.04

Sachgütererz. Bauwesen Tertiärsektor

Beschäftigungsentwicklung nach Wirtschaftsbereichen (Vorjahresveränderungen)

0

2Die Beschäftigung nach Branchen kann nicht um den Effekt der nunmehr nicht mehr als beschäftigt erfassten Schulungsteil-

(11)

Unselbständige Beschäftigung

österreichischen Beschäftigungssystem dar. Seit 2000 hat damit die Beschäftigung bei den unternehmensbezogenen Diensten beinahe um 62.000 und im Gesundheits-, Sozialwesen um 29.000 zugenommen.

Nach leicht rückläufigen Zahlen in den beiden Vorjahren ist 2004 auch im Handel die Beschäftigung mit +5.300 wieder relativ kräftig angestiegen. Der in den veröffent- lichten Statistiken ausgewiesene Anstieg der Beschäftigung im Unterrichtswesen um 15.250 ist allerdings zum größten Teil nur auf den statistischen Effekt der Ausglieder-

ungen der Universitäten zurückzuführen. Dieser Effekt erklärt auch - in Kombination mit den nicht mehr als beschäftigt ge- zählten Schulungsteil- nahmen - einen Gutteil des Rückgangs bei der öffentlichen Verwaltung um 21.300.

Die Saisonbranchen Bau- und Fremdenverkehr zeig- ten wie den letzten Jahren ein divergentes Bild:

Während die Baubeschäftigung (abge- schwächt) sank (-2.000), war im Frem- denverkehr erneut eine leicht beschleu- nigte Beschäftigungszunahme zu beo- bachten (+2.600).

-3.000 -1.000 1.000 3.000 5.000 7.000 9.000

Sonst. öffentl. DL Bauwesen Textilien, Bekleidung Chemie Verkehr, Nachrichtenüberm. Nahrungsmittel Erzeugung und Verarb. v. Metallen Kraftwagen, Fahrzeugbau Fremdenverkehr Handel Gesundheits- und Sozialwesen EDV, unter- nehmensbez. DL

Veränderung der Beschäftigung in wichtigen zusammen- gefassten Wirtschaftsabteilungen im Jahr 2004

Private Dienstleistungen (ohne Fremdenverkehr)

39%

Öffentliche Dienstleistungen

27%

Energie/Bergbau 1%

Sachgütererzeugung 19%

Primärsektor 1%

Bauwesen 8%

Fremdenverkehr 5%

Anteil der unselbständig Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen im Jahr 2004

(12)

Geschlechtsspezifische Entwicklung Die Tertiärisierung des Beschäftigungs- systems (bei steigender Beschäftigungs- quote der Frauen) kommt - nicht uner- wartet - bei einer geschlechtsspezifischen Betrachtung deutlich zum Tragen. So entfiel der Beschäftigungsanstieg 2004 zu drei Viertel auf Frauen (+22.400 gegen- über +6.500 bei den Männern - jeweils DLU-bereinigt). Selbst bei den Aktiv- Beschäftigten (einschließlich DLU-Berein- igung) war der Anstieg mit 14.800 (gegen- über +6.200) noch zu zwei Drittel auf Frauen zurückzuführen. Wie in der Ver- gangenheit ist auch 2004 festzuhalten:

Frauen partizipieren am Strukturwandel der Beschäftigung in erheblich höherem Maße als Männer. So entfielen auch mehr als drei Viertel des Beschäftigungs- wachstums im Dienstleistungsbereich auf Frauen. Die rund 1.154.300 unselbständig beschäftigten Frauen entsprechen 52,7%

der Gesamtbeschäftigung im Tertiärsektor.

Bei den Öffentlichen Dienstleistungen (i.w.S.) ist der Frauenanteil noch ausge- prägter (insbeson-

dere im Gesund- heitswesen mit 76,6%). Der Frauen- anteil an der Gesamtbeschäf- tigung ist damit erneut leicht ge- stiegen und betrug 2004 rund 46%.

Bundesländer

Fasst man auf Grund der genannten institutionellen Faktoren (Elternkarenz) nur die Aktiv-Beschäftigten ins Auge (ohne Bereinigung der DLU-Bezüge), so zeigte sich im Jahr 2004 abermals nur in Wien ein Rückgang der Beschäftigung (-8.500). In Wien ist bereits seit Mitte 2000 ein Rückgang der Beschäftigung zu beob- achten. Die Sachgütererzeugung schrump- fte - wie in den letzten Jahren - 2004 mit -4.100 (-5,2)% weiterhin, die Baube- schäftigung sank nach wie vor überdurch- schnittlich (-3,0%). Die in der Vergangen- heit kompensierenden privaten Dienstleis- tungen waren in Wien überdies über weite Strecken rückläufig (insgesamt -0,2%). Mit Ausnahme von Wien und Burgenland waren in den meisten übrigen Bundeslän- dern eher moderate Zuwächse zu ver- zeichnen. Allerdings stieg die Zahl der aktiv Beschäftigten in Oberösterreich mit +5.000 (+0,9%) relativ kräftig an (Bundes- durchschnitt: 0,3%). Oberösterreich war überdies eines der wenigen Bundesländer,

-1,2

0,1 0,3 0,3

0,6 0,6 0,7 0,7 0,9 0,9

-1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 1,0 1,5

Wien Burgenland Österreich Salzburg rnten Vorarlberg Niederösterreich Steiermark Tirol Oberösterreich

Veränderung der "Aktiv-Beschäftigten" zum Vorjahr in % nach Bundesländern im Jahr 2004

(13)

Unselbständige Beschäftigung

in dem die Sachgütererzeugung stieg.

Relativ hoch fielen die Zunahmen ebenso in Niederösterreich (+3.600) sowie in der Steiermark (+3.000) aus. In beiden Bundesländern expandierte die aktive Beschäftigung damit überdurchschnittlich.

Ausländerbeschäftigung

Die Ausländerbeschäftigung entwickelte sich seit Ende 1999 sehr dynamisch und gewann in den Jahren 2003 und 2004 zunehmend an Terrain. Nach einer erheb- lichen Zunahme im Vorjahr (+15.900) expandierte sie im Berichtszeitraum wei- terhin kräftig: Im Jahresdurchschnitt 2004 betrug die Ausländerbeschäftigung 362.300 (=11% der Gesamtbeschäftigung), sie lag damit um immerhin 11.900 oder 3,4% über dem Vorjahreswert (aktiv Beschäftigte).

Damit entfielen (per Saldo) rund 56% des (aktiven) Gesamtbeschäftigungszuwachses auf ausländische Arbeitskräfte.3 Schwer- punktmäßig erfolgte die Ausweitung der Ausländerbeschäftigung - wie in den Jahren zuvor - in den "traditionellen Ausländerbe- reichen", nämlich im Fremdenverkehr, Handel sowie in den unternehmensbe- zogenen Dienstleistungen (vgl. auch weiter vorne).

Geringfügige Beschäftigung und Freie Dienstverträge

2004 weitete sich die in den "offiziellen"

Beschäftigtenzahlen ausgeklammerte Ge- ringfügige Beschäftigung ähnlich aus wie im Vorjahr (Geringfügigkeitsgrenze: € 24,28 täglich bzw. € 316,19 monatlich). Diese

"atypische Beschäftigungsform" gewann

demnach weiter an Boden (+5.600 auf knapp 223.000, darunter 157.600 oder rund 71%

Frauen!). Die geringfügigen Beschäftigungs- verhältnisse sind zwar über alle Branchen gestreut, konzentrieren sich allerdings nach wie vor und in hohem Maße (über 50%) auf den Handel, Fremdenverkehr und den Bereich Realitätenwesen/EDV/unterneh- mensbezogene Dienstleistungen (ein- schließlich Leiharbeit und Reinigungs- wesen) und so zeigt sich, dass 51% der Zunahme auf die drei genannten Bereiche entfiel. Nimmt man die Zunahme im Gesundheitswesen sowie den Bau hinzu, so steigt der Beschäftigungsanteil auf über zwei Drittel an.

Die Zahl der Freien Dienstverträge (im Jahresdurchschnitt 25.000) entfällt nahezu zu gleichen Teilen auf Männer und Frauen und ist stark (d.h. zu 46%) auf die Bundes- hauptstadt konzentriert. Mit Ausnahme von Kärnten ist diese Beschäftigungsform in allen anderen Bundesländern gestiegen.

Der Anstieg hat sich 2004 allerdings deut- lich verlangsamt (+1.300, darunter 800 Frauen - gegenüber insgesamt +5.400 im Vorjahr).

1.3 Selbständige Beschäftigung Der Bestand an selbständig Beschäftigten ist 2004 um rund 4.200 auf 379.000 an- gestiegen. Mit +7.400 ist die Zunahme nur auf die Selbständigen aus dem gewerb- lichen Bereich zurückzuführen, während die Zahl der LandwirtInnen um weitere 3.200 zurückging. Im gewerblichen Be- reich hat damit der Bestand seit Anfang des Jahrzehnts um knapp 27.000 bzw.

+12,4% zugenommen. Etwas mehr als

3 Inwieweit es sich hier z.T. um statistische Artefakte im Zusammenhang mit der hohen Zahl an Einbürgerungen im Zeitraum 2000 bis 2004 und der erst bei Dienstgeberwechsel erfolgten Erfassung als InländerInnen in der Beschäftigungsstatistik handelt, ist weiterhin unklar. Die Zahl der bewilligungspflichtig Beschäftigten ist lediglich um 400 gestiegen, wobei der Wert für Dezember 2004 bei +11.334 lag

(14)

62% der Selbständigen 2004 waren Männer und nur 38% Frauen. Im gewerb- lichen Bereich beträgt der Frauenanteil sogar nur 29%. In rund 52.000 Fällen wurde im gewerblichen Bereich der Ein- stieg in die Selbständigkeit versucht.

1.4 Die Arbeitslosigkeit

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat sich 2004 erneut verlangsamt. Nach +28.500 2002 und +7.700 im Vorjahr fiel der Anstieg im Berichtsjahr mit +3.800 (+1,6%) auf 243.900 abermals geringer aus. Dieser Durchschnittsbestand soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Berichtsjahr annähernd 778.500 Personen zumindest einmal von Arbeitslosigkeit betroffen waren (ca. +16.000 gegenüber dem Vorjahr).

Lediglich 14% des Anstieges der Arbeits- losigkeit war 2004 den Männern zuzu- rechnen (+545 oder +0,4% gegenüber +3.300 oder +3,2% bei den Frauen). Dabei entfiel der Anstieg im Produktionsbereich zur Gänze auf Frauen (+57 gegenüber -1.000 bei den Männern). Im Tertiärsektor zeigte sich ebenso eine ungünstigere Ent- wicklung bei den Frauen, auf die rund zwei Drittel des Anstieges der Arbeitslosigkeit entfiel (vom Handel über den Fremdenver- kehr bis hin zu den unter- n e h m e n s b e z o g e n e n Dienstleistungen u.a.).

Wirtschaftsbereiche Vor dem Hintergrund der jeweils rückläufigen Be- schäftigungsentwicklung verwundert es etwas, dass die Arbeitslosigkeit sowohl in der Sachgüter- erzeugung (-760 oder -1,8%) und auch im Bau- bereich (-580; -1,4%) zu- rückgegangen ist. In der 22.000 (42% aller Fälle) davon waren zuvor unselbständig beschäftigt und immerhin in knapp 14.000 Fällen wurde die Selb- ständigkeit im gewerblichen Bereich aus der Vormerkung beim Arbeitsmarktservice gestartet.

Erneut verringerter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahr 2004: +3.800 (+1,6%). Die Zunahme erfasst primär den Dienstleistungsbereich, im Sekundärsektor (einschließlich Bau) ist sie rückläufig.

Status vor der Arbeitslosigkeit

Jahresdurch-

schnittsbestand absolut relativ (%) Primärsektor 3.992 + 106 + 2,7 Sekundärsektor 1) 85.212 - .308 - 1,5 dar.: Sachgütererz. 41.766 - 757 - 1,8 Tertiärsektor 139.300 + 4.928 + 3,7 aus Berufstätigkeit insges. 228.505 + 3.726 + 1,7 SchulabgängerInnen 4.449 + 104 + 2,4 Sonstige (z.B. Berufs-

rückkehrerInnen) 10.925 - 30 - 0,3 Insgesamt 243.880 + 3.801 + 1,6

Veränd. zum Vorjahr Vorgemerkte Arbeitslose im Jahr 2004

1) Einschließlich Energie- und Wasserversorgung

(15)

Arbeitslosigkeit

Folge ist im Durchschnitt 2004 im gesamten Sekundärsektor ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um -1.300 bzw. -1,5%

eingetreten. Bemerkenswerterweise ist die Arbeitslosigkeit in der Mehrzahl der Branchen der Sachgütererzeugung ge- sunken, wenn auch nur moderat. Nen- nenswerte Zunahmen waren in diesem Sektor nicht zu beobachten.

Die Arbeitslosigkeit im Tertiärsektor ist dagegen weiter angestiegen (+4.900 bzw.

+3,7%). Der größte Zuwachs entfiel auf die

privaten Dienstleis- tungen (ohne Frem- denverkehr) (+2.700 oder +3,2%). Nach einzelnen Branchen differenziert kon- zentrierte sich der Anstieg auf den F r e m d e n v e r k e h r (+1.700; zugleich Ausdruck wachsen- der Beschäftigung, die wiederum zu steigender Saisonarbeitslosigkeit führt), die beschäftigungsexpansiven Bereiche der unternehmensbezogenen Dienstleis- tungen (+900; vor allem die Arbeitskräfte- überlassung und die Reinigung), den Handel (+700) und die Erbringung von sonstigen Öffentlichen und Persönlichen Dienstleistungen (+900, z.B. Abwasser-/

Abfallbeseitigung, Kultur/Sport und Unter- haltung, FriseurInnen, Wäschereien).

Branchenspezifische Arbeitslosenquoten

Die branchenspezifischen Arbeitslosenquoten (Re- gisterbasis) zeigen in Österreich stets ein struk- turell ähnliches Bild. Wie in den Vorjahren fielen die Quoten im Berichtszeit- raum in den Saison- branchen mit Abstand am höchsten aus: Sie wiesen durchwegs zweistellige Werte auf, so der Frem-

-50.000 -40.000 -30.000 -20.000 -10.000 0 +10.000 +20.000 +30.000 +40.000 +50.000 +60.000

Jän.00 Apr.00 Jul.00 Okt.00 Jän.01 Apr.01 Jul.01 Okt.01 Jän.02 Apr.02 Jul.02 Okt.02 Jän.03 Apr.03 Jul.03 Okt.03 Jän.04 Apr.04 Jul.04 Okt.04

AL-Männer AL-Frauen Insgesamt

Entwicklung der vorgemerkten Arbeitslosen im Vorjahresvergleich

1.687 929 871 726 450 128 112 104 100 -224 -252 -578

-700 -200 300 800 1.300 1.800

Fremdenverkehr Sonstige öffentliche DL Unternehmensbez. DL Handel Gesundheitswesen Nahrungsm./Getr./Tabak Land- und Forstwirtschaft SchulabgängerInnen Textilien/Bekleidung Öffentl. Verwaltung, Sozialversicherung Metall Bauwesen

Veränderung der Arbeitslosigkeit im Jahr 2004 nach zusammengefassten Wirtschaftsabteilungen

(16)

denverkehr mit 17,8% (um 0,5%-punkte über dem Vorjahreswert), das Bauwesen mit 15,2% (damit auf dem Niveau des Vorjahres) sowie die Land- und Forst- wirtschaft mit 12,9% (+0,2%-punkte).

Ebenso zweistellig sind die Quoten in einzelnen Branchen des Sekundärsektors, insbesondere im Verlagswesen/Druckerei (11,5%) sowie bei den zusehends an Ter- rain verlierenden Bereichen Textilien/

Bekleidung (12,1%; +0,9%-punke) und in der Ledererzeugung und -verarbeitung (10,7%).

Im Tertiärsektor zeigt sich folgendes Bild:

Im Durchschnitt der privaten Dienstleis- tungen lag die Quote (ohne Fremdenver- kehr) bei 6,7%. Sieht man von den privaten Haushalten zunächst ab, so wiesen ledig- lich der Handel mit 7,7% sowie die sons- tigen Öffentlichen und Persönlichen Dienstleistungen mit 8,6% einen über- durchschnittlichen Wert auf. In einer Rei- he von Branchen ist die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr gestiegen (wenn- gleich großteils nur gering): Am stärksten

fiel der Anstieg im (bereits langfristig schrumpfenden) Textil und Be- kleidungssektor (+0,9%-punkte) sowie den sons- tigen Öffentlichen und Privaten Dienstleistungen aus (+0,7%-punkte) (bei einem durch- schnittlichen An- stieg der Arbeits- losenquote um 0,1%-punkte im Jahr 2004).

Berufsgruppen

In Ergänzung zur Branchenbetrachtung ist dabei das Augenmerk vor allem auf die

"traditionellen Problemfelder" zu richten.

Über weite Strecken zeigte sich hier eine Zunahme des Problemdruckes: In den Fremdenverkehrsberufen (+1.800), den Reinigungsberufen (+1.000), den Hilfs- berufen (+900) sowie in den Handels- berufen (+600) stieg die Arbeitslosigkeit kräftig an. Weiters ist die Arbeitslosigkeit in der zahlenmäßig größten Gruppe, den Büroberufen, erneut gesunken (-152 auf 33.500 im Jahresdurchschnitt). Dies ist vor allem auch auf das hohe Niveau der Schulungsaktivitäten in diesem Bereich zurückzuführen.

Arbeitslosigkeit nach Bundesländern Regionsspezifisch sei kurz festgehalten:

Die Arbeitslosigkeit ist im Jahr 2004 in zwei Bundesländern gesunken, und zwar er-

17,8 15,2 12,9 12,1 11,5 7,4 7,0 6,1 5,1 3,1 2,1 7,7 6,1 4,6 3,9 2,5 1,7 1,6

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 16,0 18,0 20,0

Fremdenverkehr Bauwesen Land- u. Forstwirtschaft Textilien Druckereien Papier/Pappe Nahrungsmittel Chemie Metall Fahrzeugbau Energie-, Wasserversorgung Handel Untern. Dienstl. Verkehr/ Nachrichten Gesundheit Kredit, Versicherungen Unterrichtswesen Öff. Verw./Sozialv.

Arbeitslosenquoten nach ausgewählten Branchen im Jahr 2004

(17)

Arbeitslosigkeit

neut in Kärnten (-300, -1,7%) und deut- licher in der Steiermark (-1.400 bzw. -4,1%, bei spürbarer Ausweitung der Beschäftig- ung). Absolut betrachtet entfiel der Löwen- anteil des Anstieges auf Wien: +2.200, relativ betrachtet war dies nicht der Fall.

Mit +2,7% fiel die Zuwachsrate zwar über- durchschnittlich aus, in Vorarlberg (+8,7%), Tirol (+4,0%), Niederösterreich (+3,3%) und Salzburg (+2,8%) lag sie allerdings höher. Dennoch: In Wien hat sich die Arbeitsmarktsituation weiter angespannt.

Dies kommt auch darin zum Ausdruck, dass Wien mit einer Arbeitslosenquote von

9,8% zum dritten Mal in Folge den höchsten Wert aller Bundesländer auf- wies (ein Umstand, der in der Vergangenheit im- mer dem Burgenland (2004: 8,7%) oder Kärn- ten (7,9%), beides Bundes- länder mit hoher Saison- arbeitslosigkeit, vorbe- halten blieb. Die nied- rigsten Arbeitslosen- quoten wiesen - wie in den letzten Jahren - Oberösterreich (4,4%) und die westlichen Bundesländer Salzburg (5,1%), Tirol (5,6%) und Vorarlberg (6,1%) auf.

Die stärksten (Absolut-)Zunahmen der Arbeitslosigkeit waren nach Wien in Niede- rösterreich (+1.300), Vorarlberg (+900) und in Tirol (+66.600) zu beobachten.

Relativ betrachtet fiel hingegen der Anstieg in Vorarlberg am höchsten aus (+8,7%), gefolgt von Tirol (+4,0%) (trotz günstiger Beschäftigungsentwicklung) und Nieder- österreich (+3,3%). Sieht man von den erwähnten beiden Abnahmen der Arbeitslosigkeit ab, dann bildete das Burgenland mit +0,4% das Schluss- licht bei den Zunahmen.

0 2 4 6 8 10

Burgenland rnten Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg Wien Österreich

2003 2004

0 2 4 6 8 10 12

Burgenland rnten Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg Wien Österreich

Männer Frauen

Arbeitslosenquoten nach Bundesländern und Geschlecht im Jahr 2004

Arbeitslosenquoten nach Bundesländern in den Jahren 2004/2003

(18)

Arbeitslosenquote nach EUROSTAT Die international vergleichbare, auf Be- fragungsdaten beruhende, saisonberei- nigte EUROSTAT-Arbeitslosenquote be- scheinigt Österreich nach wie vor eine ver- gleichsweise günstige Arbeitsmarkt- situation. Im Jahresdurchschnitt 2004 lag sie mit 4,5% (+0,2%-punkte gegenüber dem Vorjahr) deutlich unter dem EU-25 Durchschnitt von 9,0% (-0,1%-punkte).

Lediglich Luxemburg wies mit 4,2% eine niedrigere Quote als Österreich auf (Irland mit 4,5% auf demselben Niveau wie Österreich). Bei der Jugendarbeitslosigkeit verfügt Österreich mit 9,7% (bemerkens- werterweise +1,6%-punkte) nach den Niederlanden (6,6%; 2003), Dänemark (8,2%) und Irland (8,3%) über den viertniedrigsten Wert (bei einem EU-25 Durchschnitt von 18,2%; EU-15: 15,9%).

4,2 4,5 4,5 4,6 4,7 4,8 5,0 5,4 5,5 5,9 6,0 6,3 6,6 7,4 7,8 8,0 8,3 8,6 8,9 9,0 9,2 9,3 9,6 9,8 9,8 10,8 10,8 18,0 18,9

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 16,0 18,0 20,0

Arbeitslosenquoten im internationalen Vergleich im Jahr 2004

Luxemburg Österreich Irland Niederlande Großbritannien Japan Zypern Dänemark USA Ungarn Slowenien Schweden Portugal Malta Belgien EU 15 Tschechische Rep. Italien Finnland EU 25 Estland Griechenland Frankreich Deutschland Lettland Litauen Spanien Slowakische Rep. Polen

(19)

Arbeitslosigkeit

Jugendarbeitslosigkeit und Lehrstellenmarkt

Im Jahresdurchschnitt 2004 ist bei der Arbeitslosigkeit von Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) das erste Mal seit dem Jahr 2000 wieder ein Rückgang zu verzeichnen (-619 bzw. -1,6% auf einen Bestand von 38.747). Die Jugendarbeitslosenquote (7,2%) entwickelt sich mit einer Abnahme um -0,2 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich dia- metral zur Gesamtarbeitslosigkeit. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen liegt die Arbeitslosenquote mit 5,0% (-0,2 Prozentpunkte) deutlich unter jener der 20- bis 24-Jährigen mit 8,5% (-0,2 Prozent-

punkte). Die Verweildauer beim AMS vor- gemerkter Arbeitsloser (15 bis 24 Jahre) beträgt nun 68 Tage und ist damit um 2 Tage kürzer als im Vorjahr.

Geschlechtsspezifisch differenziert hat die Arbeitslosigkeit bei den männlichen Jugendlichen um -3,4% (-764 auf 21.860) abgenommen, während bei den weiblichen Jugendlichen4 eine leichte Zunahme von +0,9% (+145 auf 16.887) zu verzeichnen ist. Die Arbeitslosenquote der 15- bis 24- jährigen Männern hat um -0,3 Prozent- punkte auf 7,6% abgenommen, während die Frauenarbeitslosenquote (15- bis 24- Jahre: 6,8%) im Vergleich zum Vorjahr unverändert ist.

1.5 Gruppenspezifische Trends in der Arbeitslosigkeit

Sinkende Jugend- und Altersarbeitslosigkeit sowie Rückgang von arbeitslos registrierten Personen mit Behinderungen. Starker Zuwachs bei der Langzeitarbeitslosigkeit

Im Folgenden wird die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ausgewählter sozioökonomischer Gruppen skizziert.

Bestand

absolut %

Männer 140.262 + 545 + 0,4 Frauen 103.618 + 3.256 + 3,2 Jugendliche 15-24 Jahre

davon: 15-19 Jahre 20-24 Jahre

38.747 9.547 29.200

- 619 - 504 - 115

- 1,6 - 5,0 - 0,4 Ältere Arbeitslose (50 u. älter) 46.099 - 3.467 - 7,0 Langzeitarbeitslose > 6 Monate

darunter:> 12 Monate

51.281 20.405

+ 4.942 + 1.440

+ 10,7 + 7,6 Arbeitslose mit Behinderungen 28.860 - 1.684 - 5,5 Vorgemerkte Arbeitslose insgesamt 243.880 + 3.801 + 1,6

Veränderung zum Vorjahr Arbeitslosigkeit in ausgewählten sozioökonomischen Gruppen

Durchschnittsbestand 2004

4 Die Abnahme in der Altersgruppe der 15- bis 19-jährigen weiblichen Jugendlichen (-108 im Vorjahresvergleich) wurde durch die Zunahme bei den 20- bis 24-jährigen Frauen (+253) wettgemacht.

(20)

Die Situation am Lehrstellenmarkt hat sich im Jahr 2004 nicht verbessert: Die Nach- frage nach Lehrstellen übersteigt im Jahresschnitt um 3.019 das Angebot der Unternehmen. Somit hat sich die Lehr- stellenlücke im Vergleich zum Vorjahr noch vergrößert (+173 bzw. 6,1%). Der Bestand an Lehrstellen und Lehrstellensuchenden hat sich 2004 parallel entwickelt: Bei den Lehrstellensuchenden hat es eine Trend- umkehr gegeben (-104 auf 5.375), wäh- rend die Lehrstellen das dritte Jahr in Folge zurückgegangen sind (-277 auf 2.356).

Die Vermittlung von Lehrstellensuchenden durch das AMS hat sich im vergangenen Jahr beschleunigt. Die durchschnittliche Verweildauer ist auf 34 Tage im Jahr 2004 zurückgegangen.5

Die vergleichsweise positive Entwicklung bei den arbeit- und lehrstellensuchenden Jugendlichen ist auch auf jugendspezi- fische Schwerpunktprogramme in Form des Auffangnetzes für lehrstellensuchende Jugendliche gemäß Jugendausbildungs- sicherungsgesetz JASG sowie des AMS Qualifizierungs- und Beschäftigungs- programmes JOBS FOR YOU(TH) (J4Y) zurückzuführen. Im Rahmen des JASG erhalten Jugendliche, die nach Beendi- gung ihrer Schulpflicht (Zielgruppe sind primär 15-Jährige) keine Lehrstelle ge- funden haben, geeignete Hilfestellungen und zusätzliche Lehrausbildungsplätze außerhalb von Betrieben. In Abgrenzung zum JASG zielt das Sonderprogramm J4Y auf arbeitslose Jugendliche im Alter von 19

bis 24 Jahren ab (insbesondere auf Frauen und PflichschulabgängerInnen). Gefördert werden zertifizierte Qualifizierungen in speziellen Kursen, Maßnahmen am "freien Bildungsmarkt", Lehrstellen sowie Be- schäftigungsverhältnisse.

Diese Programme haben - neben einem Anstieg der Beschäftigungsmaßnahmen - zu einer Ausweitung der Schulungs- aktivitäten des AMS beigetragen: Die Zugänge in Schulungen bei unter 25-jäh- rigen Personen sind gegenüber dem Vorjahr um 26,6% auf 65.126 gestiegen.

Bei den 15- bis 19-Jährigen beträgt die Zunahme 23,6% und bei den 20- bis 24- Jährigen 31,2%. Die geschlechtsspezi- fischen Unterschiede sind in beiden Alters- gruppen (15- bis 19-Jährigen: Männer +24,9%, Frauen +22,5%; 20- bis 24- Jährige: Männer +31,4%, Frauen +31,0%) nicht sehr ausgeprägt.

Ältere Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit von Personen ab 50 Jahren war mit -7,0% im Jahresdurch- schnitt 2004 deutlich rückläufig und unterschied sich damit vom Anstieg in der Altersgruppe der 15- bis 49-Jährigen (+3,8%). Die arbeitslosen Frauen ab 50 nahmen mit -9,7% (-1.772) auf 16.556 etwas stärker ab als die arbeitslosen Männer gleichen Alters mit -5,4% (-1.694) auf 29.543.

Analog zum Vorjahr hat sich die Alters- gruppe der 50- bis 54-jährigen Frauen (-9,2%) und Männer (-4,9%) vergleichs- weise günstig entwickelt, während die Arbeitslosigkeit in der "Vorruhestands-

5 Entwicklung der Verweildauer Lehrstellensuchender: 34 Tage 2002, 40 Tage 2003 und 34 Tage 2004

(21)

Arbeitslosigkeit

altersgruppe" der Männer über 60 Jahre (+8,7%) überdurchschnittlich anstieg (siehe Grafik). Neu ist die merklich sinkende Arbeitslosigkeit bei den 55- bis 59-jährigen Frauen (-10,4%). Die Register- Arbeitslosenquoten dieser Altersgruppen sind unverändert die höchsten aller 5- Jahresgruppen und betrugen 16,0%

(Männer über 60 Jahre) bzw. 10,5%

(Frauen im Alter 55 bis 59).

Die Arbeitsmarktpolitik trug zur Entlastung des Arbeitslosenregisters sicherlich bei, bis Mitte des Jahres 2004 stieg der Bestand an PensionsvorschussbezieherInnen so- wie der Beschäftigten, die von der Alters- teilzeitgeldregelung profitierten, merklich an. Auch der Bestand der Schulungs- teilnehmerInnen von über 49-Jährigen erhöhte sich von 3.406 im Jahresdurch- schnitt 2003 auf 4.529 (+33,0%), wobei der Zuwachs bei den Frauen +49,2% (+562) betrug, bei den Männern +24,8% (+561).

Von den 143.841 Beendigungen bzw.

Unterbrechungen der registrierten Arbeits- losigkeit im Jahr 2004 waren - ähnlich wie im Vorjahr - 34,1% auf Arbeitsaufnahmen, 19,5% auf Krankheit und 18,0% auf Schulungen zurückzuführen.6

Abgesehen von dem wiederum deutlichen Anstieg der Abgänge in Schulung (+12.222 auf 25.885) waren im Vorjahresvergleich sowohl beim direkten Wechsel älterer Arbeitsloser in Arbeit (+1.602 auf 49.039) als auch in Krankheit (-1.134 auf 28.104) nur geringfügige Veränderungen zu kon- statieren.

Die durchschnittliche Verweildauer in Arbeitslosigkeit von abgehenden älteren Arbeitslosen hat sich von 151 Tagen im Jahr 2003 auf 156 Tage erhöht, wobei der Zuwachs auf die Gruppe der über 59- Jährigen zurückzuführen ist. Bei den unter 50-Jährigen ist die Verweildauer auf 99 Tage angestiegen (2003: 93 Tage).

Veränderung der Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen 2004 gegenüber dem Vorjahr

-2.000 -1.500 -1.000 -500 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

15-24 25-29 30-39 40-49 50-54 55-64

Arbeitslosigkeit

-20.000 -15.000 -10.000 -5.000 0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000

Bevölkerung

Männer AL Frauen AL

Männer Bevölkerung Frauen Bevölkerung

6 Datenquelle AMS AMB: PST Einstellgrund

(22)

gemerkten, die mit -5.576 im Dezember 2004 diese Rückgänge bewirkten. Die Abgänge dieser Gruppe aus der Arbeits- losigkeit haben im Vorjahresvergleich mit +21,3% (+5.544) zugenommen. Die Be- endigung bzw. Unterbrechung der regist- rierten Arbeitslosigkeit war zu 19,3% (2003:

21,3%) durch Beschäftigungsaufnahmen, zu 18,2% (2003: 14,8%) durch vom AMS geförderte Schulungen und zu 23,1%

(2003: 23,5%) durch Krankheit bedingt.7 Langzeitbeschäftigungslosigkeit

Daten zur Langzeitbeschäftigungslosigkeit8 liegen seit dem Jahr 2001 auf Monatsbasis vor.

Die Entwicklung der Langzeitbeschäfti- gungslosigkeit (LZBL) und der Langzeit- arbeitslosigkeit (LZA, Vormerkdauer über 12 Monate) verlief in den Jahren 2001 bis 2003 sehr ähnlich, eine hohe Korrelation konnte festgestellt werden.9 Im Jahr 2004 stieg die LZBL im Vergleich zum Vorjahr +7.051 an - der Jahresdurchschnitts- bestand lag bei 76.945.

Bei einer Betrachtung der Alterstruktur zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr folgende Entwicklung: Der Anteil der Älteren (45 und älter) betrug in der Gruppe der LZA 61,9% (-2,4 Prozentpunkte), der prozentuelle Anteil der 25- bis 44-Jährigen stieg auf 36,5% (+2,1 Prozentpunkte).

Die Altersgliederung der LZBL weicht davon deutlich ab. 48,7% der Langzeit- beschäftigungslosen zählten zur Gruppe der 25- bis 44-Jährigen (-0,1%), Ältere (45 Langzeitarbeitslosigkeit und

Langzeitbeschäftigungslosigkeit Die Zunahme an Arbeitslosen mit einer Vormerkdauer von über 6 Monaten lag im Jahresdurchschnitt 2004 mit +10,7%

(+4.942 auf 51.281) deutlich über der Gesamtentwicklung. Dabei hat sowohl der Bestand an länger arbeitslosen Frauen (+2.386 oder +9,3% auf 21.369), als auch jener der Männer zugenommen (+2.556 oder +12,6% auf 29.912). 60,2% der Langzeitarbeitslosigkeit über 6 Monate (nämlich 30.876) entfiel auf Vormerk- dauern zwischen 6 und 12 Monate, die restlichen 39,8% (20.405) waren länger als ein Jahr (= international gängige Langzeit- arbeitslosigkeitsdefinition) in Vormerkung.

Mit einer Zunahme um +1.440 oder +7,6%

war auch bei der letztgenannten Gruppe der Zuwachs höher als bei der Gesamt- arbeitslosigkeit. Ihr Anteil an der Gesamt- arbeitslosigkeit stieg in der Folge gegen- über dem Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 8,4%. Durch die jahresdurchschnitt- liche Betrachtung bleibt allerdings ver- deckt, dass sich die Situation im Jahres- verlauf 2004 deutlich zum Besseren ge- wendet hat. Während im März 2004 noch ein Zuwachs bei den über 6 Monate Vor- gemerkten um mehr als 13.000 bzw. 29%

zu beobachten war, wurden ab der Jahres- mitte rückläufige Werte verzeichnet. Im Dezember hat der Rückgang gegenüber dem Vorjahr bereits 5.500 bzw. -10,7%

betragen. Dabei waren es ausschließlich die Bestände bei den über ein Jahr Vor-

7 Datenquelle AMS AMB: PST Einstellgrund

8 Eine Person ist langzeitbeschäftigungslos, wenn die Netto-Dauer (Unterbrechungen < 62 Tage werden nicht berücksichtigt) der registrierten Arbeitslosigkeit (AL), Lehrstellensuche (LS) und Schulungsteilnahme (SC) 365 Tage überschreitet. Nach einer Unterbrechung von über 62 Tagen endet die Episode der Langzeitbeschäftigungslosigkeit.

(23)

Arbeitslosigkeit

und älter) waren zu 39,0% (-2,0%) ver- treten. Der Anteil der Jugendlichen betrug 12,3% und nahm somit im Vergleich zum Vorjahr um +2,1% zu. Die durchschnittliche Netto-Dauer der im Jahr 2004 beendeten Fälle von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betrug 707 Tage (Frauen: 677; Männer:

732). Besonders betroffen von LZBL waren behinderte Personen: 21% des Jahres- durchschnittsbestandes entfielen auf diese Gruppe (Bestand Personen 16.087; davon Frauen 5.738 und Männer 10.349).

Arbeitslose mit Behinderungen

Beim AMS waren im Jahresdurchschnitt 2004 28.860 Arbeitslose mit Behinder- ungen registriert. Das bedeutet eine Ab- nahme der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um -1.685 oder -5,5%. Somit ent- wickelte sich der Bestand Arbeitsloser mit Behinderungen im Kontrast zur Gesamt- arbeitslosigkeit (+1,6%). Die Abnahme war bei den Frauen (-523; -4,9%) etwas schwächer als bei den Männern (-1.161; -

5,9%). Der Bestand an vorgemerkten Arbeitslosen bei den Männern war mit 18.620 fast doppelt so hoch wie bei den Frauen (10.241).

Die Schulungsaktivitäten des AMS für Personen mit Behinderungen (ohne Be- schäftigungsförderungen) waren im Jahres- durchschnitt 2004 rückläufig. Der Bestand an SchulungsteilnehmerInnen mit Behinder- ung ist gegenüber dem Vorjahr um -8,2%

auf 5.314 gesunken. Die Zahl der Zugänge in Schulungen war mit +3,2% bzw. +670 aber steigend.

Die Zahl der arbeitslosen, so genannten begünstigten Behinderten (nach Behinder- teneinstellgesetz, Opferfürsorgegesetz oder Landesbehindertengesetzen) sank 2004 um -3,5% (-186 auf 5.185). Dennoch erhöhte sich ihr Anteil am Gesamtbestand Arbeitsloser mit Behinderungen auf 17,9%

(+0,4 Prozentpunkte).

Die durchschnittliche Dauer einer Arbeits- losigkeitsepisode war für Arbeitslose mit Behinderungen - wie in den Vorjahren -

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000 80.000

2001/Jan 2001/Mar 2001/May 2001/Jul 2001/Sep 2001/Nov 2002/Jan 2002/Mar 2002/May 2002/Jul 2002/Sep 2002/Nov 2003/Jan 2003/Mar 2003/May 2003/Jul 2003/Sep 2003/Nov 2004/Jan 2004/Mar 2004/May 2004/Jul 2004/Sep 2004/Nov

Langzeitarbeitslosigkeit Langzeitbeschäftigungslosigkeit

Entwicklung der Langzeitarbeitslosen und Langzeitbeschäftigungslosen Bestand Jänner 2001 bis Dezember 2004

(24)

deutlich länger als für Arbeitslose ohne Behinderungen, der Unterschied hat sich im Jahr 2003 verkleinert, ist 2004 aber wieder angestiegen: Die Zeitspanne bis zum Abgang aus der Arbeitslosigkeit (Verweildauer) betrug für Arbeitslose ohne Behinderungen durchschnittlich 102 Tage (2003: 96), für Arbeitslose mit Behinder- ungen hingegen 165 Tage (2003: 148).

(25)

Die Arbeitsmarktprognose

Prognosen werden häufig mit dem Blick in eine Kristallkugel verglichen - für die Ar- beitsmarktprognose scheint gegenwärtig die Kugel allerdings noch etwas getrübt.

Besonders die Konturen bezüglich der Ent- wicklung der wirtschaftlichen Rahmen- bedingungen und jene der Arbeitslosigkeit scheinen nach wie vor etwas ver- schwommen. So mehren sich - neben an- haltend zuversichtlichen Wirtschaftsprog- nosen - Berichte, dass sich die seit dem Vorjahr abzeichnende, wirtschaftliche Er- holung innerhalb der europäischen Union - und hier vor allem auch bei den Haupt-

handelspartnern Österreichs - schon wieder etwas abkühlt. Für Deutschland wurde etwa im 4. Quartal 2004 sogar ein leichter Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Da- gegen sollte in Österreich im Jahr 2005 die Steuerreform zu verstärkter inländischer Nachfrage führen. Nicht zuletzt dadurch rechnet das Österreichische Wirtschafts- forschungsinstitut für 2005 in Österreich mit einer Beschleunigung des Wirtschafts- wachstums von 1,9% auf 2,2%, für die gesamte Europäischen Union hingegen mit einer Abschwächung von 2,2% auf 2,0%, Diese Entwicklung scheint sich auch in der gegenwärtigen österreich- ischen Beschäftigungsent- wicklung widerzuspiegeln.

Im exportabhängigen - und damit von der Auslands- konjunktur besonders be- einflussten - Sachgüter- bereich ist der (langfristige) Rückgang der Beschäf- tigung im Sommer des Vorjahres beinahe zum Stillstand gekommen. Im Laufe des Herbstes hat sich die Abnahme dann jedoch bereits wieder be- schleunigt. Die Beschäf- tigung im Dienstleistungs- bereich steigt dagegen seit der Jahresmitte 2004 in zunehmendem Maße. Ins- gesamt ist davon aus-

2 Die Arbeitsmarktprognose

WIFO IHS

Arbeitskräftepotential 3.463.660 3.465.679 Veränderung zum Vorjahr

absolut in %

+ 19.280 + 0,6%

+ 21.299 + 0,6%

Unselbständig Beschäftigte 3.223.060 3.223.751 Veränderung zum Vorjahr

absolut in %

+ 22.560 + 0,7%

+ 23.251 + 0,7%

Unselbständige Aktiv-Beschäftigung 3.103.200 3.099.439 Veränderung zum Vorjahr

absolut in %

+ 24.656 + 0,8%

+ 20.895 + 0,7%

Vorgemerkte Arbeitslose 240.600 241.928 Veränderung zum Vorjahr

absolut in %

- 3.280 - 1,3%

- 1.952 - 0,8%

Arbeitslosenquote(Registerquote) 6,9% 7,0%

Veränderung zum Vorjahr - 0,2 - 0,1 Arbeitslosenquote(EUROSTAT) 4,4% 4,4%

Veränderung zum Vorjahr - 0,1 - 0,1 Arbeitsmarktprognosen für 2005

Quelle: WIFO, IHS Dezember 2004

2.1 Die Arbeitsmarktprognose für 2005

(26)

zugehen, dass sich diese Entwicklung in der nächsten Zeit weiter fortsetzen wird.

Auch 2005 werden die Zuwächse im Dienstleistungssektor die Abnahmen im Produktionssektor deutlich übersteigen.

Der Anstieg der unselbständigen Be- schäftigung wird dadurch relativ kräftig bleiben.

Diese Einschätzung wird auch von den maß- geblichen österreichischen Forschungs- instituten geteilt. In der Folge geht das Wirtschaftsforschungsinstitut für 2005 von knapp 25.000 (+0,8%) zusätzlichen aktiv Beschäftigten aus (ohne die Entwicklung der Elterkarenz und des Präsenzdienstes mit aufrechtem Dienstverhältnis), und auch das Institut für Höhere Studien rechnet mit einem Anstieg um 21.000 (+0,7%).

Angesichts der nach wie vor etwas ver- haltenen Konjunktur ist diese verhältnis- mäßig positive Entwicklung bei der Arbeits- kräftenachfrage vor allem auch auf die deutliche Zunahme der Beschäftigungs- intensität des Wachstums (bzw. des schwächeren Zuwachses bei der Produk- tivität pro Erwerbstätigen) zurückzuführen.

Diese Entwicklung ist nicht neu, sie zeichnet sich vielmehr bereits seit Beginn dieses Jahrzehnts ab. Während die jähr- liche Zunahme des gesamtwirtschaftlichen Outputs pro Erwerbstätigen in den 90er Jahren noch bei rund 1,9% lag, beträgt sie seit 2000 nur noch durchschnittlich rund 0,8%. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung dürfte in der verstärkten Ex- pansion des Dienstleistungsbereichs mit einem relativ geringeren Potential für Produktivitätsgewinne und vor allem auch Der Arbeitsmarkt wird 2005 von erhöhter

Nachfrage nach Arbeitskräften gekennzeichnet sein - folgende Bereiche werden hierbei be- sonders beteiligt sein:

Die stabilste und betragsmäßig größte Stütze des Beschäftigungswachstums werden die unternehmensbezogenen Dienste bleiben;

die steigende Nachfrage nach temporär ver- fügbaren Arbeitskräften wird weiterhin im Bereich der Arbeitskräfteüberlassung und die Auslagerung von Supportdiensten beim Reinigungsgewerbe zu Beschäftigungs- zuwächsen führen; zum kleineren Teil werden auch die Wirtschafts-, Steuer- und Rechtsberatungsdienste Zuwächse ver- zeichnen.

Das Gesundheits- und Sozialwesen wird auch 2005 der zweite große Wachstums- bereich bleiben (hier vor allem der Pflege- bereich)

Trotz geringerer Zuwächse bei den Über- nachtungszahlen wird auch im Tourismus die Arbeitskräftenachfrage anhalten.

Nach den stagnativen Jahren 2003 und 2004 sollte nunmehr auch der EDV-Bereich wieder (leichte) Beschäftigungszuwächse zeigen.

Im Produktionsbereich werden dagegen vor- aussichtlich nur wenige Branchen Beschäfti- gungszuwächse erreichen; hier ist vor allem der Fahrzeugbau zu nennen; kleinere Zu- wächse sind eventuell auch im Maschinen- bau und im Metallbereich möglich.

Der Beschäftigungsrückgang im Bauwesen wird 2005 weiter abflachen; dennoch sind aus diesem Bereich kaum Impulse für den Arbeitsmarkt zu erwarten.

Branchenspezifische Trends 2005

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Referenzen

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