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«Wir haben eine hohe Erfolgsquote» | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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Academic year: 2022

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SCHWERPUNKT

Die Volkswirtschaft  3 / 2016 37 Seco arbeitet hier mit Entwicklungsbanken wie

der Weltbank zusammen.

Gibt es konkrete Erfolge?

In den letzten Jahren hat das Seco dazu beigetra­

gen, dass Tausende von Stellen geschaffen wurden, etwa über den Swiss Invest ment Fund for Emerging Markets (Sifem), der in Unter­

nehmen in Entwicklungsländern investiert. Unter anderem dank dieser Unterstützung konnte beispielsweise eine Muschel auf­

zucht in Südafrika ihre Produkti­

on massiv ausbauen und die Ar­

beitsplätze auf 500 verdoppeln.

Die neuen Stellen kommen nicht zuletzt weniger gut ausgebildeten Menschen in einer Region mit ho­

her Arbeitslosigkeit zugute.

Wo sehen Sie grosse Herausfor- derungen bis 2030?

In vielen Ländern wächst die Un­

gleichheit zwischen den Bevölke­

rungsschichten. Deshalb müssen wir uns dafür einsetzen, dass Wirtschaftswachstum inklusiv ausfällt, also allen Menschen eine Perspektive bietet. Gleichzeitig

wird die Umweltdimension immer wichtiger – die Herausforderungen im Klimabereich haben zuge­

nommen. Im Weiteren werden wir mit der zuneh­

menden Verstädterung in Entwicklungsländern konfrontiert.

Herr Furrer, braucht es die Entwicklungszusam- menarbeit überhaupt?

Absolut. Selbst die grössten Kritiker der Ent­

wicklungszusammenarbeit bestreiten nicht, dass viele Projekte Armut und Leid effektiv lin­

dern und die Rahmenbedingungen verbessern.

Es gibt Menschen, die haben dank unseren Pro­

jekten wieder eine Perspektive. Ich habe das kürzlich in Peru und in Serbien gesehen. Wir müssen den Hebel dort ansetzen, wo wir mit innovativen Projekten und kalkuliertem Risiko etwas in Gang bringen und die Nachhaltigkeit von Verbesserungen sichern können. Ich bin er­

freut, dass wir insgesamt eine hohe Erfolgsquo­

te haben.

Sie leiten seit vergangenem Oktober den Leis- tungsbereich Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Seco. Was macht Ihre Abteilung?

Wir unterstützen unsere Partnerländer dabei, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erzie­

len. Schauen Sie, um Armut lindern zu können, braucht es in erster Linie gute Jobs. Hier ist vor al­

lem der Privatsektor gefordert. Damit Unterneh­

men aber Arbeitsplätze schaffen können, sind sie beispielsweise auf eine gute Versorgung mit Wasser und Energie angewiesen. Deshalb versu­

chen wir die staatlichen Rahmenbedingungen zu stärken – etwa in Indonesien, Ghana oder Kolum­

bien. Weiter unterstützen wir Projekte, welche klimaschädigende Emissionen reduzieren oder den nachhaltigen Handel mit Naturprodukten fördern. Dann gibt es natürlich noch globale Ri­

siken wie Wirtschafts­ und Finanzkrisen: Das

«Wir haben eine hohe Erfolgsquote»

Die Entwicklungszusammenarbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) will die Rahmenbedingungen in den Partnerländern verbessern. Dies sagt Raymund Furrer, Leiter des Leistungsbereichs Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, gegenüber der

«Volkswirtschaft».  

Seco zieht Bilanz

Resultate der wirtschaftlichen Entwicklungs- zusammenarbeit der Schweiz zwischen 2012 und 2015 finden sich in der Broschüre «SECO zieht Bilanz» unter

www.seco-cooperation.admin.ch.

Raymund Furrer

Der 55-jährige Raymund Furrer leitet seit Oktober 2015 den Leistungsbereich Wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwicklung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco). Zuvor war er Chef des Business Hubs der Exportför- derorganisation Switzerland Global Enterprise (S-GE) in Dubai. In den Jahren 2008 bis 2012 arbeitete er als Leiter des Ressorts Multilaterale Finanzierungsinstitutionen im Seco; zuvor war er bei der Weltbank tätig gewesen.

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