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Januar 2021/1 Nr Informationsblatt der Ärztegesellschaften der Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden, Schwyz, Uri, Zug

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Januar 2021/1  Nr. 124

Informationsblatt der Ärztegesellschaften der Kantone Luzern, Ob- und

Nidwalden, Schwyz, Uri, Zug

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INHALTSVERZEICHNIS

Das nächste Jahr wird besser, wenn … (Herbert Widmer) 5 Rückblick auf 2020, Dank, Kritik, Konsequenzen

Ein bewegtes Jahr endet – mit einem hoffnungsvollen Blick ins neue Jahr (Aldo Kramis) 8 Vergangenes, Pandemie-Jahr 2020, Belastungsgrenzen und Dank,

Mitdenken, Optimierung

Die nicht-invasive Beatmung und der Einsatz von Steroiden haben den Behandlungs- 10 erfolg deutlich positiv beeinflusst (Felix Reichlin, Rami Sommerstein)

Was hat die Medizin in den letzten 10 Monaten über Covid-19 gelernt?

Veränderung der Therapie?

Betriebsdaten 2019 im Praxis-Navigator erfassen! 14

Aufforderung der Luzerner, Urner und Unterwaldner Ärztegesellschaften an ihre Mitglieder Kommentar zum Artikel «Mitgliederumfrage zu LUKSlink im LAZ Nr. 123 15 (Balthasar Hug, Daniel Käch)

HIN-Versand von Dokumenten, Grosses Potenzial bei der Terminübersicht, Informationsdarstellung

Frühjahrszyklus 16

Berufs- oder Arztgeheimnis (siehe BAG) 17

Mehrere Ereignisse des letzten Jahres haben Fragen aufgeworfen.

Der Ruf unseres Berufs soll nicht leiden!

Das Management des Zenker-Divertikels am Luzerner Kantonsspital (LUKS): 18 modernste, interdisziplinäre Diagnostik und Therapie unter einem Dach

(Sarah Zwyssig, Nadja Stenz, Seo Ko, Gunesh Rajan, Patrick Aepli) Anatomie und Pathophysiologie, Diagnostik und Befund, Therapie, Fazit

Ginko biloba – ein Wundermittel gegen kognitive Hirnleistungsstörungen und Demenz? 24 (Peter E. Ballmer)

Doxium – signifikante Verbesserung bei Hämorrhoidalbschwerden nach 48 Stunden 28 Je früher desto besser – die HPV-Impfung sollte während der aktuellen 30 Coronavirus Pandemie nicht vergessen werden (Anne Jäkel)

Mandatsträger / Sektionen / Fachvereinigungen 32

Adressliste Zentralschweizerische Chiropraktoren – Gesellschaft (ZSCG) 35

Der Schwyzer Arzt 36

Delegiertenliste Schwyzer Ärzte 36

Telefon-, Telefax- und E-Mail-Verzeichnis Spital Schwyz 38

Adressen und Telefon-Nummern Schwyz 41

Der Unterwaldner Arzt 45

Vorstand Ärztegesellschaft 45

Aus den Reihen unserer Mitglieder 45

Telefon- und Telefaxnummer, E-Mail-Adressen Kantonsspital Nidwalden 46 Telefon- und Telefaxnummern, E-Mail-Adressen Kantonsspital Obwalden 49

Adressen und Telefon-Nummern Nidwalden 50

Adressen und Telefon-Nummern Obwalden 51

Der Zuger Arzt 52

Vorstand der Zuger Ärztegesellschaft 52

Der Urner Arzt 52

Vorstand Ärztegesellschaft Uri 52

Adressen und Telefon-Nummern der Urner Ärzte 52

Chirurgische Therapie der symptomatischen Carotis-Stenose: 54

«Die Streifung» als neurologischer und gefässchirurgischer Notfall (Ines Naumburger, Günter Eisele, Saulius Korsakas, Stefan Ockert) Fallbeispiel, Risikofaktoren, Definition, Anamnese und klinische Untersuchung, Symptomatik, Diagnostik, Management, Indikation zur Carotis-Endarteriektomie, Operativtechnisches Vorgehen

Ich hätte dies kaum für möglich gehalten … (Jens Westphal) 60 Von einer grippalen Erkrankung zu einem lebensbedrohlichen Ereignis

IMPRESSUM

«Der Luzerner Arzt» erscheint viermal jährlich (plus Spezialausgabe).

Verlag:

Ärztegesellschaft des Kantons Luzern Schwanenplatz 7, 6004 Luzern Tel. 041 410 88 85

Fax 041 410 80 60 Redaktionsadresse:

Dr. med. Herbert Widmer Sonnbühlstrasse 15, 6006 Luzern Tel. 041 410 65 81

Redaktion:

Dr. med. Herbert Widmer, Luzern (Redaktor)

Dr. med. Aldo Kramis, Emmenbrücke (Präsident)

Inserate-Verkauf:

Dr. med. Herbert Widmer Sonnbühlstrasse 15 6006 Luzern Tel: 041 410 65 81

E-Mail: hcwidmer@bluewin.ch

Herstellung:

SWS Medien AG PriMedia Am Viehmarkt 1, 6130 Willisau info@swsmedien.ch

Titelbild:

Kutschenfahrt ins neue Jahr im Engadin (Foto. Rolf Stockmann, Montagnola)

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INHALTSVERZEICHNIS

SwissSarcomaNetwork (SSN) – Fakten und erste Zahlen zur Verbesserung 61 der Qualität der Behandlung von Patienten mit Sarkomen (Bruno Fuchs, Beata Bode, Stefan Breitenstein, Christian Michelitsch, Désirée Klass, Alex Vogetseder, Veronika Blum, Thomas Treumann, Andreas Scheiwiller, Mario Scaglioni. Gabriela Studer)

Hintergrund und bisherige Entwicklung, Fakten und Zahlen, Register und Qualitätsindikatoren, Zusammenfassung und Ausblick

Chirurgie beim Pankreaskarzinom: Möglichkeiten und Grenzen 65 (Ralph F. Stärkle, Christopher Soll)

Beurteilung der Resektabilität, Gefässresektionen in der Pankreaschirurgie,

Neoadjuvante Therapie als «Magic Bullet», Das oligometastatische Pankreaskarzinom

Andere Länder, andere Probleme? (ePA bzw. EPD) 68

Umfrage zur elektronischen Patentenakte (ePA): 9 von 10 Patienten in Deutschland wissen nicht oder nur oberflächlich, wie die ePA funtioniert

Zur Einführung des ePA am 01.01.2021 in Deutschland, Stand des Wissens

Organisationsstruktur der neuen Spitalgruppe steht fest (Pressemitteilung 09.12.2020) 70 Zürcher Corona-Impfstrategie: Hausärzte werden wohl erst im Februar oder März 72 Impfdosen erhalten (NZZ 03.01.2021)

Die Hausärzte müssen die Zulassung des Moderna-Impfstoffs abwarten.

Das schon zugelassene Vakzin taugt noch nicht für die Arztpraxen

Verhandlungen LUKS und lups zum Gesamtarbeitsvertrag: 73 Urabstimmung im 2. Halbjahr 2021

Datenschutz- und Sicherheit: Datensicherheitsexperte warnt vor IT-Pandemie / FMH 74 Aus den Reihen unserer Mitglieder 75

Zur LAZ-Struktur

Vielleicht – und dies würde mich keineswegs überraschen – haben Sie sich schon gefragt, weshalb denn welcher Beitrag, welcher Bericht vorne im Heft, in der Mitte oder hinten platziert ist. Nur eine Antwort ist wichtig: dies hat überhaupt nichts mit der Gewichtung des Artikels etc. sondern mit drucktechnischen und finanziellen Kriterien zu tun!

1. Die Seitenzahl einer Ausgabe muss immer durch 4 teilbar sein

2. Eine drucktechnische «Form» umfasst 8 Seiten. Die Seiten 1, 4, 5 und 8 dieser «Form» sind eine

«farbtechnische» Einheit, ebenso die Seiten 2, 3, 6 und 7

3. In dieser 80-seitigen Ausgabe sind die Seiten 1 – 4 und 77 – 80, 5 – 8 und 73 – 76 etc, eine entspre- chende Einheit

4. Jede dieser Einheiten, welche im 4-Farbendruck erstellt werden, bewirkt zusätzliche Ausgaben.

Es ist daher ein Ziel, die Zahl solcher Farbeinheiten nicht unnötig zu erhöhen.

5. Aus diesem «einfachen» Grund liegen die Farbseiten im ersten und letzten Drittel des Hefts, die Schwarz-Weiss-Seiten im mittleren Drittel, womit auch diese Sparmassnahme im Gesundheits- wesen erfüllt ist. (Ist übrigens in der SAeZ auch so!)

Ist doch eine simple Erklärung, oder nicht? Wichtig ist doch, dass die Autorinnen und Autoren wissen, «weshalb sie wo zu finden sind». Es ist mir aber auch wichtig, Ihnen allen zu danken für Ihre Bereitschaft, unser Informationsblatt attraktiv und informativ zu gestalten.

Dr. med. Herbert Widmer Redaktor «Der Luzerner Arzt»

Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien, Ihren Spitalmitarbeiterinnen und -mitarbeitern, Ihrem Praxisteam und Ihren Patientinnen und Patienten nochmals alles Gute, Gesundheit und physische und psychische Widerstandkraft im wohl nicht nur einfachen neuen Jahr!

Dr. med. Herbert Widmer, Redaktor «Der Luzerner Arzt», auch im Namen des Vorstandes und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle.

IMPRESSUM

Mitarbeiter dieser Ausgabe:

Dr. med. Patrick Aepli, LUKS (Das Management des Zenker- Divertikels)

Prof. Dr. med. Peter E. Ballmer, Winterthur (Ginko biloba) PD Dr. med. Günter Eisele, Luzern (Chirurgische Therapie der symptomat. Carotis-Stenose) PD Dr. med. Balthasar Hug, LUKS (Antwort zur Mitgliederumfrage zu LUKSlink)

Dr. phil. Anne Jäkel, Oxford (Die HPV-Impfung) Daniel Käch, LUKS

(Antwort zur Mitgliederumfrage zu LUKSlink)

Dr. med. Seo Ko, LUKS (Das Management des Zenker- Divertikels)

Dr. med. Saulius Korsakas, Luzern (Chirurgische Therapie der symptomat. Carotis-Stenose) Dr. med. Ines Naumburger, Luzern (Chirurgische Therapie der symptomat. Carotis-Stenose) Prof. Dr. med. Stefan Ockert, Lu (Chirurgische Therapie der symptomat. Carotis-Stenose) Prof. Dr. med. Gunesh Rajan, LUKS (Das Management des Zenker-Divertikels)

Dr. med. Felix Reichlin, St. Anna (Die nicht-invasive Beatmung) PD Dr. med. Christopher Soll, St. Anna (Chirurgie beim Pankreas-Carcinom)

PD Dr. med. Raemi Sommerstein, St. Anna (Die nicht-invasive Beatmung)

PD Dr. med. Ralph F. Stärkle, St. Anna (Chirurgie beim Pankreas-Carcinom) Dr. med. Nadja Stenz, LUKS (Das Management des Zenker- Divertikels)

Prof. Dr. med. Gabriela Studer, et alt., LUKS (SwissSarcoma Network (SSN))

Dr. med. Jens Westphal, Geuensee (Erfahrungen mit Covid-19) Dr. med. Sarah Zwyssig, LUKS (Das Management des Zenker- Divertikels)

Erscheinungsdatum / Redaktionsschluss für den Luzerner Arzt 2021/22:

Nr. 125 /April 2021 15. März 2021

Nr. 126 / Juli 2021 25. Mai 2021

Nr. 127 / November 2021 25. September 2021

Nr. 127 / Spezialheft / November 2021 05. Oktober 2021

Nr. 128 / Januar 2022 15. Dezember 2021

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An dieses Zitat eines grossen Staatsmanns musste ich oft denken, wenn ich die Leis- tungen der vielen Gesundheitsberufe wie Pflegende, Praxispersonal, Ärztinnen und Ärzte, Mitarbeiter des Rettungswesens und viele mehr gesehen habe. Ja, man hat auf den Balkonen vieler Städte für diese in Spitälern, Praxen, Heimen etc. Arbeitende geklatscht, gesungen, Leserbriefe geschrie- ben und anderes mehr. Wenn es aber dar- um ging bzw. geht, das Spital- und Praxis- personal durch einen Verzicht im eigenen Bereich zu entlasten – z.B. durch Einhal- tung der Corona-Regeln –, dann vergisst männiglich, dass auch dies ein Teil eines effizienten und vernünftigen Danks wäre!

In diesem Sinne geht der Ruf an viele – an die Politikerinnen und Politiker, an die Spitalleitungen, an die Bevölkerung allgemein etc., sich die Mühe zu nehmen zu überlegen, wie man den geschilderten Dank ehrlicher und wirkungsvoller abstat- ten kann. Dabei geht es nicht nur um ma- terielle Aspekte, sondern auch um emotio- nale und um rationale, vorausschauende!

Im Vordergrund steht Führung!

«Führung» hat nichts mit Befehlen, mit Manipulation der Bevölkerung, mit der Massierung der Macht bei der Politik zu tun. Führen bedeutet:

• Analysieren der Situation, des Geschehens

• Konsequenzen ziehen daraus

• Entscheidungsfähigkeit

• Verzicht auf die Gewohnheit von anderen «Kopfnicken» zu erwarten

• Vorausschauend denken und z. B.

vorbehaltene Entschlüsse ziehen (sogar wenn es bei günstiger Entwick- lung diese nicht braucht)

• Sich für die anderen verantwortlich fühlen

• Absolute Ehrlichkeit

• Tiefgreifendes Vertrauen schaffen

• Informieren und kommunizieren

• Hintanstellen der Eigeninteressen

• und vieles mehr

Zugegeben, führen ist oft sehr schwierig, ist aber auch erfüllend, wenn eben die Füh rung gelingt! Dass dabei das Tragen der Verantwortung oft sehr drückend sein kann, ist wohl den meisten klar – wer denkt da nicht an die aktuelle Covid- 19-Pandemie.

Sicher hat «unsere Führung» (Bundesrat, Parlament etc.) in den vergangenen zehn Monaten oft gut gearbeitet. Fehlleistungen – teils grosse – waren aber doch nicht so selten oder eben – ehrlich ausgedrückt – zu häufig. Dabei sind nur die anfänglich nega- tiven Aussagen zum Schutz durch Masken und zu den Abstandsregeln, die eher un- klare Aussage, dass man «bedenkenlos» 15 Minuten mit anderen zusammen sein kön- ne», nicht aber länger und anderes mehr zu erwähnen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen Liebe Leserinnen und Leser

Wenn Sie diesen «Luzerner Arzt» in Ihren Händen halten, wird das neue Jahre bereits einige Tage alt sein. Viele unter Ihnen wer- den am Abend des 31. Dezember 2020 – unter anderem – den grossen Wunsch aus- gestossen haben, dass das neue Jahr besser werde als das vergangene. «Es kann ja nur besser werden», dürfte dabei oft ein Begleit- gedanke gewesen sein. Ich wünsche dies für uns alle, für unser Land, ja für die ganze Welt!

Ob dieser Wünsch erfüllt werden wird, hängt wohl von uns allen ab, oder zumin- dest von vielen unter uns. So von jedem in seinem Lebens- und Berufsbereich, von im Gesundheitswesen Tätigen, von Wissen- schaftern, von Politikerinnen und Politi- kern und von vielen mehr.

Zugegeben, das Titelbild stammt nicht aus der Zentralschweiz, sondern aus dem Engadin. Es verkörpert für mich aber viel Positives: unsere wunderbare Natur, Frie- den, Wärme auch in einer kalten Welt, Op- timismus, Vorwärtskommen – nicht allzu schnell, aber doch irgendwie «nachhaltig».

Ist (aufbauende) Kritik erlaubt?

Im vergangenen Jahr erlebte ich – nicht zum ersten Mal –, dass ein kritischer Ent- wurf aus meiner Feder für eine Stellung-

nahme in irgendeinem Bereich nicht von allen geschätzt wurde. «Geäusserte Kritik könnte schaden, statt den erhofften Nut- zen zu bringen.» Doch wie soll der an- dere merken, dass mein entsprechendes Schweigen nicht einer Zustimmung zu sei- nem Tun, zu seiner Rede entspricht, son- dern seinen effektiven Grund in meinem fehlenden Mut hat, zu meiner Meinung zu stehen und mich dafür – und damit oft eben auch für die anderen – einzusetzen.

Dass Kritik oft nicht geschätzt wird, ist eine der ältesten Weisheiten unter Men- schen. Die Amerikaner haben dazu einen entsprechenden Sinnspruch: «Die meisten Menschen wollen lieber durch Lob rui- niert als durch Kritik gerettet werden.»

(Siehe aktuelles amerikanisches Politik- geschehen!). Für eine aufbauende Kritik sind allerdings grosse Voraussetzungen zu erfüllen.

Im April 2020 lautete der Titel des LAZ-Editorials: «Nein, nur Kritik ist nicht angebracht, aber wir alle müssen analy- sieren und Konsequenzen ziehen!». Die- ser Aussage stimme ich noch immer voll zu, nur fehlt nach den vergangenen zehn Monaten in unserem Land – und anders- wo auch – noch immer eine tiefgreifende Analyse und es fehlen sinnvolle Konse- quenzen. Versuchen wir doch, einiges aus dem Bereich «Kritik» so zu formulieren, dass es als aufbauend betrachtet werden kann.

Zuerst gilt es aber zu danken!

Am 20. August 1940 hielt Winston Chur- chill vor dem britischen Parlament eine Rede unter dem Titel: «Never was so much owed by so many to so few!» (Noch nie haben so viele so wenigen so viel zu verdan- ken gehabt). In diesem Zitat aus der Ge- schichte des Zweiten Weltkriegs sind mit den «wenigen» die Piloten der Royal Air Force während der Luftschlacht um Eng- land gemeint.

EDITORIAL

Das nächste Jahr wird besser, wenn...

Kindheitstraum?

Rufen Sie uns an, wir begleiten Sie

bei der Praxisübernahme und beim Neuaufbau!

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Friedentalstrasse 43, Postfach 2441 CH-6002 Luzern

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Unsere Inserenten im Jahre 2021

Ärztekasse, Urdorf Contrust Finance AG, Luzern

Hirslanden Klinik St. Anna, Luzern Luzerner Kantonsspital, Departement Medizin +medkey Trustcenter, Luzern

Pfizer AG, Zürich Universität Luzern Viollier AG, Allschwil

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An dieses Zitat eines grossen Staatsmanns musste ich oft denken, wenn ich die Leis- tungen der vielen Gesundheitsberufe wie Pflegende, Praxispersonal, Ärztinnen und Ärzte, Mitarbeiter des Rettungswesens und viele mehr gesehen habe. Ja, man hat auf den Balkonen vieler Städte für diese in Spitälern, Praxen, Heimen etc. Arbeitende geklatscht, gesungen, Leserbriefe geschrie- ben und anderes mehr. Wenn es aber dar- um ging bzw. geht, das Spital- und Praxis- personal durch einen Verzicht im eigenen Bereich zu entlasten – z.B. durch Einhal- tung der Corona-Regeln –, dann vergisst männiglich, dass auch dies ein Teil eines effizienten und vernünftigen Danks wäre!

In diesem Sinne geht der Ruf an viele – an die Politikerinnen und Politiker, an die Spitalleitungen, an die Bevölkerung allgemein etc., sich die Mühe zu nehmen zu überlegen, wie man den geschilderten Dank ehrlicher und wirkungsvoller abstat- ten kann. Dabei geht es nicht nur um ma- terielle Aspekte, sondern auch um emotio- nale und um rationale, vorausschauende!

Im Vordergrund steht Führung!

«Führung» hat nichts mit Befehlen, mit Manipulation der Bevölkerung, mit der Massierung der Macht bei der Politik zu tun. Führen bedeutet:

• Analysieren der Situation, des Geschehens

• Konsequenzen ziehen daraus

• Entscheidungsfähigkeit

• Verzicht auf die Gewohnheit von anderen «Kopfnicken» zu erwarten

• Vorausschauend denken und z. B.

vorbehaltene Entschlüsse ziehen (sogar wenn es bei günstiger Entwick- lung diese nicht braucht)

• Sich für die anderen verantwortlich fühlen

• Absolute Ehrlichkeit

• Tiefgreifendes Vertrauen schaffen

• Informieren und kommunizieren

• Hintanstellen der Eigeninteressen

• und vieles mehr

Zugegeben, führen ist oft sehr schwierig, ist aber auch erfüllend, wenn eben die Füh rung gelingt! Dass dabei das Tragen der Verantwortung oft sehr drückend sein kann, ist wohl den meisten klar – wer denkt da nicht an die aktuelle Covid- 19-Pandemie.

Sicher hat «unsere Führung» (Bundesrat, Parlament etc.) in den vergangenen zehn Monaten oft gut gearbeitet. Fehlleistungen – teils grosse – waren aber doch nicht so selten oder eben – ehrlich ausgedrückt – zu häufig. Dabei sind nur die anfänglich nega- tiven Aussagen zum Schutz durch Masken und zu den Abstandsregeln, die eher un- klare Aussage, dass man «bedenkenlos» 15 Minuten mit anderen zusammen sein kön- ne», nicht aber länger und anderes mehr zu erwähnen.

Ebenso wichtig: Organisation und Entwicklung

Schon oft hat unser Land beziehungswei- se dessen Bevölkerung bewiesen, dass ei- niges an Organisationstalent zu finden ist.

Manchmal hochqualifiziert, manchmal mit einer Prise Taktik, manchmal geschickt und manchmal mit einer Prise «Schlitzoh- rigkeit». Im Bereich der aktuellen Corona- Pandemie war davon nicht genügend zu sehen.

Die Organisation der täglich hohen Anzahl an Tests war im ganzen Land von sehr unterschiedlicher Qualität, allzu oft dauerte die Resultatmeldung viel zu lange oder es wurden falsche Resultate übermit- telt. Dabei ist aber auch hier klar zu er- wähnen, dass die damit beauftragten Mit- arbeiter in Labors, Spitälern etc. bis an die Grenze des Zumutbaren belastet wurden.

Wir versprechen uns von der soeben angelaufenen Corona-Impfung viel, die entsprechende Hoffnung vieler ist sehr gross. Bisher war die Organisation der Impfkampagnen in manchen Kantonen keine Meisterleistung, dies auch in ande- ren Ländern. Dass die dafür zuständigen Stellen aber vor allem durch deutlich zu wenig erhaltene Impfdosen gebremst wur- den bzw. werden, ist auch eine Analyse und das Ziehen von Konsequenzen wert.

Die ebenso ungenügenden Organisa- tionsbeispiele in anderen Ländern, wel- che praktisch stündlich bekannt werden, sind keineswegs ein Trost. In Frankreich scheint bei der Impfkampagne alles drun- ter und drüber zu gehen, in Holland zeigte sich die Regierung erst unter massivem Druck der Experten, der Ärzte und der Bevölkerung bereit, vor dem 18. Januar mit dem Impfen zu beginnen. In Deutsch- land wurde am 1. Januar 2021 die ePA eingeführt, nur wenige wissen um was es geht. (Vgl. S. 68)

Seit vielen Jahren werden vor allem die praktizierenden Ärztinnen und Ärzte gescholten, sie seien die Bremser im Be- reich der Digitalisierung. Dem ist klar zu widersprechen, wir haben uns schon eini- ge Male entsprechend geäussert. Die ent- sprechenden politischen Entscheidungen schon vor Jahren waren falsch, als man unter Auskostung des Föderalismus so- wohl dem Kanton Appenzell Innerrhoden als auch dem 100 x bevölkerungsreicheren Kanton Zürich den gleichen Auftrag gab, Software für die Patientenkarte, das elek- tronische Patientendossier etc. zu entwi- ckeln und dafür drei Jahre Zeit gab. Die Zertifizierung der Stammgemeinschaften ist zumindest bezüglich des Zeitaufwandes ein nicht endendes Trauerspiel, wobei hier nicht die Stammgemeinschaften selbst da- für verantwortlich sind. Hätte man diese Aufgabe rechtzeitig an die Hand genom- men, wäre der Stichtag 15. April 2020 für die Einführung des EPD eher zu errei- chen gewesen.

Information

und Kommunikation

Noch nie in der Geschichte standen so viele Mittel für die Information zur Verfügung.

Noch nie wurde so viel über eine gute In- formation und über die Wichtigkeit der offenen Kommunikation geschrieben und gelehrt. Und doch, noch selten wussten z.B. so viele so wenig über das weitere Vor- gehen im Bereich der Covid-19-Impfung.

Die Ärztinnen und Ärzte berichten, dass sie mit Fragen ihrer Patientinnen und Pa- tienten überhäuft werden. Recherchieren in den Webseiten von Bund und Kantonen hilft wenig.

Einige Beispiele nach Telefonaten aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis haben mich entsprechend beeindruckt.

Eine 65-jährige Patientin, welche sich von einer sehr schweren Erkrankung glückli- cherweise erholt hat, erhielt vom LUKS die Meldung, dass sie sich unbedingt so rasch als möglich impfen lassen sollte. Allerdings könne man ihr nicht sagen, wo und wie sie entsprechend vorzugehen habe. Alle Er- kundigungen bei den «zuständigen» Stel- len des Kantons brachten kein brauchbares Resultat. In mehreren Fällen aus meinem Bekanntenkreis ging es gleich.

Es ist selbstverständlich, dass das Pro- blem nicht im schlechten Willen der Ver- antwortlichen begründet ist, sondern u.a.

durch die sehr schleppende Lieferung des Impfstoffs. Die Bevölkerung ist sich aber bewusst, dass man sie aufgerufen hat, sich möglichst bald impfen zu lassen. Auf der Homepage des GSD des Kantons Lu- zern ist heute Folgendes zu lesen: «Für die breite Bevölkerung steht die Impfung im Spätfrühling 2021 zur Verfügung. Der Kanton Luzern informiert laufend über die aktuellen Entwicklungen und die Möglichkeiten, sich impfen zu lassen». Da wird sich wohl mancher Gedanken über die Planung «seines» laufenden Jahres machen...

Welch ein Glück; wir haben ein sehr gutes Gesundheits- wesen!

Zweifellos, das haben wir und dafür sind wir dankbar. Doch wie lange noch? Im Gesundheitswesen kann doch problemlos gespart werden, fragen Sie unseren Bun- desrat. Mit der Einführung eines Global- budgets, wie dies eine Expertengruppe und gewisse Politikerinnen und Politiker anstreben, mit einem Referenzpreissys- tem im Bereich der Medikamente, trotz- dem immer mehr wichtige Medikamente fehlen und der Anreiz für die Entwick- lung neuer Medikamente rasant abnimmt (fragen Sie dazu den Experten Dr. pharm.

Enea Martinelli), ja, mit diesen «Mass- nahmen» kann doch gespart werden. Die fehlenden Schutzmasken, Desinfektions- material, Handschuhe u.a.m. vom Februar 2020 lassen grüssen.

Dass Kritik oft nicht geschätzt wird, ist eine der ältesten Weisheiten unter Men- schen. Die Amerikaner haben dazu einen entsprechenden Sinnspruch: «Die meisten Menschen wollen lieber durch Lob rui- niert als durch Kritik gerettet werden.»

(Siehe aktuelles amerikanisches Politik- geschehen!). Für eine aufbauende Kritik sind allerdings grosse Voraussetzungen zu erfüllen.

Im April 2020 lautete der Titel des LAZ-Editorials: «Nein, nur Kritik ist nicht angebracht, aber wir alle müssen analy- sieren und Konsequenzen ziehen!». Die- ser Aussage stimme ich noch immer voll zu, nur fehlt nach den vergangenen zehn Monaten in unserem Land – und anders- wo auch – noch immer eine tiefgreifende Analyse und es fehlen sinnvolle Konse- quenzen. Versuchen wir doch, einiges aus dem Bereich «Kritik» so zu formulieren, dass es als aufbauend betrachtet werden kann.

Zuerst gilt es aber zu danken!

Am 20. August 1940 hielt Winston Chur- chill vor dem britischen Parlament eine Rede unter dem Titel: «Never was so much owed by so many to so few!» (Noch nie haben so viele so wenigen so viel zu verdan- ken gehabt). In diesem Zitat aus der Ge- schichte des Zweiten Weltkriegs sind mit den «wenigen» die Piloten der Royal Air Force während der Luftschlacht um Eng- land gemeint.

EDITORIAL

Das nächste Jahr wird besser, wenn...

(6)

EINBLICK INS AMBULANTE OPERATIONSZENTRUM

Ambulantes Operationszentrum/Tagesklinik St. Anna im Bahnhof, Zentralstrasse 1, 6003 Luzern KOMPETENZ, DIE VERTRAUEN SCHAFFT.

Im Ambulanten Operationszentrum St. Anna im Bahnhof führen akkreditierte Ärztinnen und Ärzte ambulante Eingriffe durch. Das eingespielte, auf ambulante Operationen spezialisierte Team, die passende Infrastruktur und die optimale Verkehrsanbindung im Bahnhof Luzern garantieren hohe Termintreue und zufriedene Patientinnen und Patienten.

Zwei neue Videos verschaffen unseren Patienten Einblick ins Ambulante Operationszentrum. Scannen Sie den QR-Code, um direkt zu den Kurzvideos zu gelangen oder besuchen Sie unsere Internetseite unter klinikstanna.ch/ambulantes-operationszentrum.

Sind Sie Ärztin oder Arzt und möchten auch Sie Ihre Eingriffe im Bahnhof Luzern durchführen? Melden Sie sich bei Dr. med. Matthias Wissler, Standortleiter St. Anna im Bahnhof, Telefon +41 41 556 61 88.

Bild aus Video «Ambulant Operieren im St. Anna im Bahnhof»

EINBLICK INS AMBULANTE OPERATIONSZENTRUM

KOMPETENZ, DIE VERTRAUEN SCHAFFT.

Im Ambulanten Operationszentrum St. Anna im Bahnhof führen akkreditierte Ärztinnen und Ärzte ambulante Eingriffe durch. Das eingespielte, auf ambulante Operationen spezialisierte Team, die passende Infrastruktur und die optimale Verkehrsanbindung im Bahnhof Luzern garantieren hohe Termintreue und zufriedene Patientinnen und Patienten.

Zwei neue Videos verschaffen unseren Patienten Einblick ins Ambulante Operationszentrum. Scannen Sie den QR-Code, um direkt zu den Kurzvideos zu gelangen oder besuchen Sie unsere Internetseite unter klinikstanna.ch/ambulantes-operationszentrum.

Sind Sie Ärztin oder Arzt und möchten auch Sie Ihre Eingriffe im Bahnhof Luzern durchführen? Melden Sie sich bei Dr. med. Matthias Wissler, Standortleiter St. Anna im Bahnhof, Telefon +41 41 556 61 88.

Bild aus Video «Ambulant Operieren im St. Anna im Bahnhof»

Es ist eine wichtige Aufgabe gerade unse- res Berufsstandes, uns für die Erhaltung eines sehr guten Gesundheitswesens ein- zusetzen, keineswegs aus Eigeninteresse, wie dies gewisse Leute und Medien sehen, sondern für uns alle. Um dies zu erreichen müssen wir aber auch den Mut haben, of- fen über die Probleme zu sprechen, auch Kritik zu äussern, immer im Wissen, dass auch sehr viel Positives zu erkennen ist.

Es wird uns immer wieder erklärt, dass es für weniger Geld bessere Gesundheits- systeme gebe, so zum Beispiel in Schwe- den. Die Entwicklungen der letzten Mo- nate zeigen aber ein anderes Bild. So wird glaubhaft berichtet, dass das Nya Karo- linska Universitätsspital in Stockholm an einem eklatanten Mangel an Personal und Intensivpflegeplätzen leiden würde, dies nachdem sowohl Pflegepersonal als auch Ärzte entlassen worden seien. Ein wenige Tage zurückliegender Bericht aus Schwe- den erklärte, dass gerade im Bereich der Hausarztmedizin grosse Lücken entstan- den seien. Wahr? Erstrebenswert?

Kritisieren ist leicht, besser machen ist schwer!

Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu, das Zitat stamm von Apollodor aus der 2.

Hälfte des 2. Jahrhunderts vor Christus, griechischer Gelehrter aus Athen, Schü- ler des Aristachos von Samothrake. Auch wenn die Feststellung alt ist, ist sie den- noch sehr wahr.

Es ist daher keine Schande, Anlass zu Kritik zu geben, wenn man nur bereit ist, Fehler zuzugeben und daraus zu lernen.

Es ist aber auch keine Schandtat, korrekt zu kritisieren, solange der Kritiker sich der Wahrheit des Apollodor`schen Zitats be- wusst ist.

Das Problem der Ethik

Gerade die letzten Monate haben uns gros- se ethische Probleme gebracht, über die sehr viel diskutiert wurde. Es stellen sich Fragen, deren Beantwortung sehr schwie- rig sind, ja über deren Bewertung man auch unterschiedlicher Meinung sein kann.

• Welchen Wert hat das Leben eines Ein- zelnen?

• Darf ein Arzt eine Triage vornehmen wie dies zum Beispiel in Schweden bei massiver Überlastung der Intensivsta- tionen vorgesehen ist (Über 80-jährige Patienten, Übergewichtige, Alkoholi- ker etc. sollen dann nicht aufgenommen werden)?

• Was steht im Vordergrund: das Leben oder die Wirtschaft, wo sind die ent- sprechenden Entscheidungsgrenzen zu ziehen?

• Welche «Notlügen» aus dem Munde der Verantwortlichen sind zu akzeptieren, welche nicht?

• Darf – wie oben verlangt – erwartet werden, dass wichtige Persönlichkeiten Fehler eingestehen?

• Wo liegen die Belastungsgrenzen für die im Gesundheitswesen Tätigen?

Nebenschauplätze...?

Für etliches, was in dieser sehr schwieri- gen Zeit geschehen ist, habe ich wenig Verständnis.

• Die Polarisierung bezüglich der unter- schiedlichen Meinungen über die Bewäl- tigung der Corona-Pandemie hat eine akzeptable Linie überschritten

• Äusserungen auch aus ärztlichem Mun- de wie diejenigen eines St. Galler Amts- arztes über den Wert des Lebens eines 102-jährigen Patienten sind inakzeptabel

• Ebenso unannehmbar ist es, wenn ein Arzt den Tod eines von ihm betreuten 91-jährigen Patienten einige Tage nach einer erfolgten Impfung ohne genügend Wissen über die Todesursache und un- ter Umgehung des Arztgeheimnisses ähnlich denkenden Kolleginnen und Kollegen – und erst später an GSD und Swissmedic – weitermeldet (so war es zumindest den Medien zu entnehmen).

Hier erwarte ich, dass die zuständigen Stellen Abklärungen treffen, schadet das Geschehen doch auch dem Ruf unseres Berufsstandes.

Eine Berufskollegin sagte mir vor einem Jahr, meine Editorials seien zu lange. Ich entschuldige mich mit dem folgenden Bibel zitat: «Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über» (Lukas 6,45).

Dr. med. Herbert Widmer Redaktor «Der Luzerner Arzt»

(7)

Das Jahr 2020 war geprägt von neuen Herausforderungen, viel Leid, zahlrei- chen Einschränkungen, sozialen Proble- men. Als Resümee des vergangenen Jah- res scheint man dem 2020 auf den ersten Blick nicht viel Gutes abgewinnen zu kön- nen! Das hätte, sollte, müsste man besser wissen – solche Sätze sind im Nachhinein immer schnell aus dem Munde vieler zu hören. Fest steht aber auch: Wir – unsere Generation – hat eine solche Pandemie noch nie erlebt. Zwischen 1346 und 1353 forderte das Bakterium Yersinia pestis schätzungsweise 25 Millionen Todesopfer in Europa. Anfangs 20. Jahrhundert suchte dann die Spanische Grippe rund um den Globus Millionen Menschen heim. Skepti- ker und Nörgler gab es schon damals. Und auch damals mussten Menschen und Re- gierungen schnell handeln und Entscheide treffen, die sicher nicht populär waren.

Das Bild hat sich auch bei der jetzigen Pandemie nicht gross verändert. Ausser natürlich, dass das Gesundheitssystem ein maximal besseres ist und Medikamente zur Verfügung stehen. Die Rahmenbedin- gungen sind aber noch ähnlich. Es werden vom Staat nach Beratung mit Medizinern Massnahmen getroffen und umgesetzt, später analysiert, inwiefern diese greifen.

Das heisst für alle, man braucht Geduld, man muss aushalten und zuwarten kön- nen. Entscheide sollen und dürfen kritisch hinterfragt werden, doch sind sie letztlich zu akzeptieren, weil der Staat – sei es auf Bundes- oder Kantonsebene – letztlich die Aufgabe hat, die Bevölkerung zu schüt- zen. Das ist die Absicht hinter sämtlichen Massnahmen. Und das deckt sich mit dem Ziel von uns: Menschen schützen, Leben retten.

Was lernen wir aus dem Pandemie-Jahr 2020, wo ein 120 Nanonmeter kleines Vi- rus das Leben aller Menschen rund um den Globus auf den Kopf stellt? Wir ler- nen – nebst aller Trauer um Verstorbene – auch Dankbarkeit. Dankbarkeit, dass unsere Gesundheitssystem sehr gut funk- tioniert, unsere Infrastruktur solide ist, un- ser Personal im Gesundheitswesen profes- sionell, engagiert und motiviert arbeitet, unser Bildungssystem anpassungsfähig ist, Menschen jeglicher Altersgruppen zu un- glaublicher Solidarität fähig sind, dass das die grosse Mehrheit der Bevölkerung die Entscheide und Massnahmen des Staates mitträgt, Verantwortung für sich und das Umfeld wahrnimmt… um ein paar positi- ve Aspekte zu nennen.

Viele von uns kamen aber an ihre Gren- zen, vor allem in den Spitälern, insbeson-

dere auf den Intensivstationen, in den Notfallstationen. Aber auch alle die im Gesundheitswesen, die in der Pflege, in der Betreuung involviert sind, wo gemeinsa- me Gespräche, Begegnungen, Umarmun- gen, persönliche Nähe und Zuneigungen sowie Sympathien dazugehören. Besuchs- beschränkungen, Enttäuschungen, Isolati- onen und kontinuierliche Überforderun- gen, unpopuläre oder ethisch-schwierige Entscheidungen, Pflege bis an die Grenzen der Belastbarkeit aushalten. Das verdient grosses Lob, grosse Anerkennung. Ohne alle diese Menschen hätte unser Gesund- heitssystem nicht funktioniert. Im neuen Jahr geht es auch darum, diese Personen zu entlasten, damit sie gesund bleiben.

Das dürfte extrem schwierig werden, weil nun der Mangel an Gesundheitspersonal anschaulich zur Geltung kommt. Daraus müssen wir lernen. Die Gesundheitsbe- rufe müssen attraktiver werden, wenn wir über lange Sicht die Pflege und Betreuung von den Menschen in der Schweiz auf- rechterhalten wollen. Ein Applaus mag zwar wohlwollend gemeint sein, ist aber ein ungenügender Ansatz für eine Verbes- serungen in diesem Bereich. Es müssen Taten folgen.

Danke merci, gracie molto für euren riesigen Einsatz! Das Gesundheitswesen funktioniert, jeder von uns hat seinen Beitrag geleistet und wir sind froh, dass unsere Spitäler und ambulanten Praxen und Zentren im 2020 diese einzigartigen Aufgaben bewältigen konnten! Wir müs- sen und machen weiter und haben genug Selbstvertrauen für die Zukunft!

COVID hat uns massiv herausgefor- dert!! Pandemiepläne wurden aus der Schublade gezogen. Oft haben sie sich aber nicht einwandfrei bewährt und müs- sen überarbeitet werden.

Die Luzernern Ärzteschaft wurde bei Entscheiden angehört, aber hatten keinen aktiven Mitgestaltungsanspruch. Darum war es für uns nicht immer einfach, die Entscheide des Bundes/Regierung zu ver- stehen. Selbstverständlich haben wir die- se aber stets mitgetragen. In Krisenzeiten muss man zusammenhalten.

Anders sieht es bezüglich Impfstrategie aus. Dort sind wir in den Kantonen sehr gut vernetzt und können mitreden. Das ist wichtig, damit das Impfen einwandfrei abläuft. So werden vorerst gefährdete Ri- sikogruppen geimpft, dann Pflegepersonal und später dann die allgemeine Bevölke- rung. Nur so ist sicherzustellen, dass alles rund um die Impfung gut über die Bühne

geht. Der Bund hat via BAG entschieden, dass ab sofort geimpft wird. Eine breite Impfkampagne wurde vor Weihnachten lanciert (www.bag-coronavirus.ch/imp- fung). Vergessen ging dabei der Hinweis auf zu wenig Impfstoff, unmögliche Um- setzung in den bestehenden Gesundheits- strukturen aufgrund der Lagerungsvor- schriften.

Um alle Institutionen von einer Telefon- flut infolge verunsicherten Personen zu schützen bedarf es einer optimalen Kom- munikation in den Medien. Welche Risi- kogruppen werden an welchem Ort und zu welchem Zeitpunkt mit welchem Impf- stoff geimpft? Da hat der Kanton Luzern unseres Erachtens noch Verbesserungspo- tenzial. Aktuell scheint vielen Bürgerin- nen und Bürgern unklar, wie das mit der Impfung funktioniert.

Doch nicht nur da gibt es mögliche Op- timierungen vorzunehmen: Wir würden es zum Beispiel begrüssen, wenn wir eine korrekte Information, wie es zum Beispiel im INFOVAC Bulletin dargestellt ist, er- halten würden. Das BAG hat uns alle in- formiert – es beteuert die Impfung sei ein- fach, sicher und wirksam. Die Ärzteschaft ist mehrheitlich mit der Impfindikation einverstanden, um die Risiko-Bevölke- rung zu schützen und unsere Gesundheits- institutionen wie Spitäler vor dem Kollaps zu bewahren. Es genügt nicht, mit diesen einfachen Botschaften die Bevölkerung zu überzeugen. Wir sind uns gewohnt unsere Patientinnen und Patienten, aufzuklären

Ein bewegtes Jahr endet – mit einem hoffnungsvollen Blick ins neue

EDITORIAL DES CO-PRÄSIDENTEN

Dr. med. Aldo Kramis

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und ihnen gegenüber klar zu kommuni- zieren. Genau das wünschen wir uns auch vom Bund und Kanton.

Nur gut aufgeklärte Menschen werden verstehen, was eine Impfung bringt und warum wir das so und nicht anders ma- chen.

Nun – liebe Mitglieder – wir wünschen euch einen guten Start in das neue Jahr.

Bleiben wir zuversichtlich und hoffnungs-

voll. Nur wenn wir gemeinsam die Strate- gie mittragen, kann es uns gelingen, die- se Pandemie soweit einzudämmen, dass ein Leben ohne grosse Einschränkungen wieder möglich ist. Wir danken allen herz- lichst für das Engagement, das Mitziehen, Mitdenken und Handeln im vergangenen Jahr. Wir sind ein wichtiger Pfeiler in der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie!

Darum wünschen wir euch nebst Hoff- nung und Zuversicht auch viel Energie.

Wie wir nun schon oft gehört haben, ist Co- rona kein Sprint, sondern ein Marathon. Um diesen zu bewältigen, brauchen wir Energie und Ausdauer. Das wünschen wir uns allen!

Und natürlich – unser grösster Wunsch an alle – beste Gesundheit!

Aldo Kramis

Co-Präsident Ärztegesellschaft des Kanton Luzern

Traktandum 8 – IHAM-Beitrag zur GV 2020

Wir danken euch allen für die Zustim- mung zum Förderbeitrag für die Haus- arztmedizin! Auf Februar 2021 wird das Zentrum für Hausarztmedizin und Com- munity care an der Universität Luzern gegründet. Mit dabei sind auch zwei un- serer Mitglieder: Christoph Merlo und Christian Studer. Ebenso mit von Partie sind Reto Babst und Armin Gemperli.

Somit wird aus dem Verein IHAM & CC ein universitäres Zentrum HAM & CC mit den beiden Hauptbereichen Lehre und Forschung. Christoph Merlo und Chris- tian Studer gebührt grosses Lob für das immense, intensive, herausfordernde und nimmermüde Engagement für das IHAM.

Dank ihres Durchhaltewillens, ihres hart- näckigen Dranbleibens und ihrer Ver- netzung mit allen andern HA-Instituten ist es gelungen, das IHAM &CC Luzern schweizweit bekannt zu machen. Somit ist die Ausbildung der Joint MasterMedizin- studenten im Luzerner Track in Hausarzt- medizin gesichert, die Forschung erhält die Reputation und die Bedingungen für universitäre Forschung und Christoph Merlo und Christian Studer sind neu Kli- nische Dozenten für Hausarztmedizin.

Der Verein «Hausarztmedizin & Com- munity care» wird beibehalten (vormals Institut für HAM & CC), da dieses nicht

nur die universitäre Forschung und die Ausbildung der Studenten umfasst, son- dern auch die Weitebildung der Assistenz- ärzte in Hausarztmedizin, wozu auch die Curriculastellen resp. Praxisassistenzen ge hören. Eine weitere Tätigkeit ist die hausärztliche Fortbildung in Zusammen- arbeit mit der VLUHA, anlässlich der Entlebucher Tage oder die FB für unsere MPA/MPK. Hier stehen eure Beiträge und Sponsorengelder zur Verfügung.

Aldo Kramis

Co-Präsident Ärztegesellschaft des Kanton Luzern

KLINIK ST. ANNA.

WO SICH RETO, 46, VON SEINER SKITOUR ERHOLT.

BLICK AUS EINEM PATIENTENZIMMER DER KLINIK ST. ANNA

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Seit rund zehn Monaten werden auch in der Zentralschweiz Patientinnen und Patienten behandelt, die an Covid-19 erkrankt sind.

Was hat die Medizin in dieser Zeit über die Krankheit gelernt? Und wie haben die neuen Erkenntnisse die Therapie verändert?

Der Intensivmediziner Felix Reichlin und der Infektiologe Rami Sommerstein von der Hirslanden Klinik St. Anna geben Auskunft.

Dr. Reichlin, PD Dr. Sommerstein, die Wissenschaft hat in den letzten Monaten viel über SARS-CoV-2 und Covid-19 gelernt. Wie viel grösser ist der Konsens, was die Behandlung von Covid-19- Patienten betrifft, im Vergleich mit der ersten Welle im Frühling 2020?

Felix Reichlin: Er ist viel grösser. Heute besteht ein ziemlich breiter Konsens über die verschiedensten Gesundheitsdienst- leister hinweg, wie Covid-19 behandelt werden soll. Im letzten Frühling war das noch ganz anders. Damals waren alle auf der Suche. Nach dem optimalen Schutz, der besten Behandlung, dem wirksamsten Medikament.

Rami Sommerstein: Dem kann ich von infektiologischer Seite her absolut zu- stimmen. Es ist unglaublich, wie viel wir in dieser kurzen Zeit über dieses neue Vi- rus gelernt haben, und darüber, was es im menschlichen Körper anrichtet. Ich denke nicht, dass es je etwas Vergleichbares gab – dass man eine so schwere Krankheit in so kurzer Zeit so gut erforscht hat. Natür- lich wissen wir vieles noch immer nicht, aber die Fortschritte sind unbestritten.

Erstaunlich finde ich, dass sich sowohl in der Prävention wie in der Therapie welt- weit ähnliche Grundsätze etabliert haben.

Warum hat das so gut funktioniert?

RS: Ich denke, das hat mit dem generellen wissenschaftlichen Fortschritt und mit der globalen Vernetzung zu tun. Jede neue Er- kenntnis, jede Studie und Publikation ist heute rasch online verfügbar und kann sofort in den medizinischen Diskurs ein- fliessen.

Wie muss man sich das konkret vorstellen? Wie wird aus der Theorie Praxis?

FR: In den meisten Fällen geschieht das im Rahmen von so genannten Konsensus- Konferenzen, die von den Fachgesell- schaften organisiert werden. Dort werden neue Erkenntnisse diskutiert und dann in Form konkreter Empfehlungen an die Basis weitergegeben. Auch hier sehen wir, dass sich die Behandlungskonzepte immer stärker angleichen, während es in der ers-

ten Welle noch zum Teil widersprüchliche Ansichten bei den verschiedenen Fachge- sellschaften gab.

Reden wir über Konkretes und begin- nen wir bei der Prävention: Zu Beginn der Pandemie sah man Bilder aus Intensivstationen, deren Mitarbeitende in ihrer Schutzkleidung aussahen, als wären sie auf einem Mondspaziergang.

Heute sieht man dies kaum noch. Wel- che Erkenntnis steckt dahinter?

RS: Eine wichtige Erkenntnis in Bezug auf den Schutz vor Ansteckung im Spitalum- feld ist zweifelsfrei die, dass SARS-CoV-2 in den 24 Stunden vor und nach Symp- tombeginn am stärksten übertragen wird.

Das ist die intensivste Ansteckungsphase.

Das wusste man in den ersten Wochen der Pandemie nicht. Damals ging man davon aus, dass sich das neue Coronavirus ähn- lich verhalten dürfte wie SARS-CoV-1.

Jenes Coronavirus, welches 2002 und 2003 zur SARS-Pandemie in Süd- ost asien und weiten Teilen der Welt geführt hatte.

RS: Genau. Bei SARS-CoV-1 waren die Patienten am zehnten Tag nach Symptom- beginn am ansteckendsten. Das stellt ein Spital natürlich vor ganz andere Heraus- forderungen.

Vor welche konkret?

FR: Nehmen wir als Beispiel die Beat- mung intensivpflegebedürftiger Patien- ten. Zu Beginn der Pandemie rieten prak- tisch alle grossen Fachgesellschaften dazu, dyspnoische Patienten möglichst bald zu intubieren. Von der nicht-invasiven Sauer- stoffversorgung, etwa mit einer Mund- Nasen-Maske oder über eine Nasenbrille, wurde vehement abgeraten. Dahinter steckte die Sorge, dass sich das Virus bei nicht-invasiver Beatmung in der Umge- bungsluft verbreiten könnte, wie das bei SARS-CoV-1 der Fall gewesen war. Erst mit der Zeit setzte sich auf den Intensiv- stationen die Erkenntnis durch, dass das Ansteckungsrisiko auch bei Masken- oder Nasenbrillen-Beatmung gering blieb, und mehr noch: dass eine Intubation mögli- cherweise nicht den gewünschten Effekt erzielte, sondern die entzündete Lunge

AUS DER HIRSLANDEN KLINIK ST. ANNA

«Die nicht-invasive Beatmung und der Einsatz

von Steroiden haben den Behandlungserfolg deutlich positiv beeinflusst»

Dr. med. Felix Reichlin

Facharzt für Intensivmedizin, Anästhesio- logie, Hirslanden-Klinik St. Anna

PD Dr. med. Rami Sommerstein

Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Infektiologie; Hirslanden-Klinik St. Anna

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zusätzlich belastete. Wir waren glückli- cherweise schon sehr früh sehr zurück- haltend mit dem Intubieren von Covid- 19-Patienten, und heute sehen wir anhand der im Vergleich zur ersten Welle deutlich tieferen Mortalitätsraten, dass sich diese Zurückhaltung auszahlt.

Hat man demnach keine Angst mehr vor einer Übertragung mittels Aerosole über die Luft?

RS: SARS-CoV-2 ist ein Virus, das sich primär über Tröpfchen verbreitet, ähn- lich wie das Influenza-Virus. Und genau wie bei der Grippe gehen wir auch bei Covid-19 davon aus, dass virushaltige Kleinstpartikel in der Luft – eben die so genannten Aerosole, die sich über eine Distanz von mehr als 2 Metern verbreiten und auch länger in der Raumluft schwe- ben können – eine Rolle spielen. Wohl aber keine entscheidende Rolle. Die Angst, die man im letzten Frühjahr noch hatte, dass sich zum Beispiel von einem beatmeten Covid-19-Patienten auf der Intensivstation das Virus im ganzen Spital ausbreiten kann, ist unbegründet. SARS- CoV-2 ist nicht vergleichbar mit Erregern, die sich sehr leicht über die Luft verbrei- ten, wie bei Masern, Tuberkulose oder Windpocken.

Heisst das, dass ein Patient, der sich zwei Wochen nach Symptombeginn auf einer Intensivstation befindet, mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehr sehr ansteckend ist?

FR: Dazu gibt es leider noch keine verläss- lichen Daten. Aber es ist schon so, dass wir auf der Intensivstation bei einem solchen Patienten von einer geringeren Virenlast ausgehen. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir die strengen Schutzkonzepte des- wegen vernachlässigen würden. Es ist viel- mehr so, dass wir unsere Aufmerksamkeit zwei Wochen nach Symptombeginn nicht mehr auf das Virus richten, sondern auf die Entzündungsreaktionen im Körper, also auf die Antwort des Immunsystems auf das Virus. Wir mussten erst lernen, wie diese Krankheit verläuft, und erkennen, dass es je nach Phase der Krankheit unter- schiedliche Therapieansätze braucht.

Kann man Covid-19 vereinfacht in zwei Phasen einteilen? Eine erste, rund zweiwöchige Phase, in der es darum geht, die Vermehrung und Verbreitung des Virus im Körper möglichst einzu- dämmen, und eine zweite Phase, in der die Immunreaktion des Körpers im Zentrum steht?

RS: Ja, das trifft so zu. Und das Problem bei Covid-19 besteht nun darin, dass es für die Behandlung während der ersten Phase keine erfolgsversprechenden Therapiean- sätze gibt. Das Medikament Remdesivir beispielsweise, das genau in dieser Phase antiviral wirken müsste, und in das an- fangs grosse Hoffnungen gesetzt worden sind, hat sich als wenig wirksam erwiesen und wird heute nur noch zurückhaltend eingesetzt. Möglicherweise sind die Studi- enresultate aber auch deshalb so ernüch- ternd, weil die Patientinnen und Patienten relativ spät ins Spital kommen, nämlich dann, wenn die erste Phase schon weit fortgeschritten ist. Viele Patienten, die das Gefühl haben, sie seien erst seit zwei oder drei Tagen krank, sind womöglich schon seit mehr als sieben Tagen krank.

Das erschwert die Behandlung in dieser ersten Phase sehr stark. Wir sprechen hier vom so genannten «insidious onset», also einem schleichenden Auftreten. Covid-19 fängt ganz diskret an, kann sich aber dann im ganzen Körper ausbreiten und unver- mittelt zu schweren Verläufen führen, die Intensivpflege voraussetzen.

Wie viele Prozent der wegen Covid-19 hospitalisierten Personen werden intensivpflegepflichtig?

RS: Wir haben diese Frage schweizweit ausgewertet und mit der Grippe vergli- chen. Von 100 Personen, die wegen Co- vid-19 ins Spital müssen, sind im Schnitt etwa 20 intensivpflegebedürftig. Aber nur die Hälfte dieser 20 Prozent tritt bereits als Intensivpflegefall ein. Die andere Hälf- te ist zuerst während maximal einer Wo- che auf der normalen Bettenstation, bis sich ihr Zustand so stark verschlechtert, dass sie auf die IPS verlegt werden müs- sen. Zum Vergleich: Bei der Grippe sind nur rund 10 Prozent aller hospitalisierten Personen intensivpflegebedürftig, wobei

ein deutlich grösserer Anteil direkt auf die IPS eintritt und nicht erst während des Spitalaufenthalts zum Intensivpflegefall wird. Das macht die Behandlung sehr an- spruchsvoll und von der Planung her sehr aufwändig.

FR: Die Covid-19-Patienten bleiben oft über mehrere Wochen auf der Intensivsta- tion. Bei einem günstigen Verlauf können wir sie innert einer Woche soweit restabi- lisieren, dass sie zurück auf die Abteilung verlegt werden können. Die ganz langen Verläufe sehen wir meist bei betagten Menschen.

Bleiben wir noch kurz auf der IPS: Sie haben erwähnt, dass man aufgrund der infektiologischen Erkenntnisse ver- mehrt nicht-invasiv beatmet. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum man von der Intubation so oft wie möglich absieht.

FR: Nein, denn eine invasive Beatmung birgt immer ein zusätzliches Risiko für respiratorische Infekte und Lungenschä- digungen. Der grösste Vorteil der nicht- invasiven Beatmung besteht aber darin, dass der Patient bei Bewusstsein ist, aktiv bleibt, trinken und essen kann und so sel- ber zur Therapie beiträgt. Die Intubation geht leider oft einher mit einem Verlust der Selbstwahrnehmung, mit muskulären und neuronalen Schädigungen. Deshalb sind wir hier sehr zurückhaltend gewor- den.

Ein Bild, das ebenfalls mit der Covid- 19-Pandemie ins öffentliche Bewusst- sein gerückt ist, sind Patienten in Bauchlage. Eigentlich nichts Unge- wöhnliches auf einer IPS, oder?

FR: Nein, das Konzept der Lagerungs- therapie bei Patienten mit stark einge- schränkter Lungenfunktion, insbesondere in Zusammenhang mit dem ARDS, ist in der Intensivmedizin schon lange etab- liert. Neuer ist, dass die Bauchlage jetzt auch gezielt bei nicht beatmeten COVID- 19-Patienten eingesetzt wird. Mittlerwei- le halten wir diese Patienten selbst auf der Normalstation zur intermittierenden Bauchlage an. Auch dort machen Bauch- oder sogenannte 135-Grad-Lagerungen Sinn und wir sehen positive Effekte, was die Linderung der Atemnot betrifft.

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Sprechen wir über die zweite Phase der Behandlung, in der es darum geht, das Immunsystem zu stabilisieren und die Entzündungsreaktionen im Körper zu verringern. Sind die Therapieansätze hier erfolgsversprechender?

FR: Ja, das kann man sagen. Neben der nicht-invasiven Beatmung mittels NIV- Maske oder High-Flow-Nasenbrille hat sicher der Einsatz von Steroiden den Be- handlungserfolg am deutlichsten positiv beeinflusst. Wir wenden das Medikament Dexamethason heute bei den meisten Pa- tienten an, bei denen es nicht klar kon- traindiziert ist, auch bei solchen, deren Allgemeinzustand sich noch nicht so stark verschlechtert hat.

Man hört immer wieder, dass sich der Zustand hospitalisierter Covid-19- Patienten sehr schnell verschlechtern kann. Warum ist das so?

RS: Wir wissen, dass das Virus, spätestens wenn es das Immunsystem zu einer Reak- tion zwingt, den Gasaustausch behindert.

Der Sauerstoff wird also im Blut weniger gut aufgenommen. Deshalb beobachten wir bei vielen Patienten einen Rückgang der Sauerstoffsättigung. Das Problem ist nun, dass Atemnot nicht durch einen mangelhaften Sauerstoffaustausch, son- dern durch Probleme beim Kohlenstoff- austausch verursacht wird. Und dieser funktioniert im Gegensatz zur Sauer- stoffaufnahme noch recht lange recht gut, weshalb viele Patienten auch dann noch keine Atemnot bemerken, wenn ihre O2- Sättigung im Blut bereits auf 90 Prozent zurückgegangen ist. Erst wenn sie sich be- wegen, merken sie, dass sie kurzatmig und schnell erschöpft sind. Gerade bei älteren Menschen, die sich wenig bewegen, kann das ein grosses Problem sein. Sie merken erst dann, dass etwas nicht stimmt, wenn das System nahe am Kollaps ist. Dieses Phänomen hat man im März in New York erstmals genauer beobachtet. Dort sprach man von «silent hypoxemia» oder «happy hypoxemia».

FR: Wir beobachten dieses Phänomen auf der Intensivstation täglich. Auch jün- gere Personen äussern selbst bei einer Sauerstoffsättigung von 80 Prozent oder sogar weniger subjektiv kaum Dyspnoe- Beschwerden. Das ist ein ganz spezieller Aspekt dieser Viruserkrankung.

Wie wichtig sind Antikoagulantien?

RS: Die sind in der Behandlung eben- falls sehr wichtig geworden. Bei Covid-19 denkt man ja nach wie vor an Lungen- entzündungen. Dabei ist es mehr als das.

SARS-CoV-2 verursacht Gefässentzün- dungen. Das sieht man auch anhand der besonders gefährdeten Personengruppen:

Menschen mit kardiovaskulären Gefä- sserkrankungen, Raucher, Diabetiker, alte Menschen. Wenn man jetzt weiss, dass das Virus diese vorgeschädigten Gefässe angreift, und dabei besonders das Endo- thel, also die Zellschicht an der Innenflä- che der Blut- und Lymphgefässe, so ist es überhaupt nicht erstaunlich, dass es zu Gerinnungsproblemen kommt. Primär geschieht das in den kleinen Gefässen, es können aber auch Beinvenenthrombosen auftreten, die dann zu einer Lungenembo- lie führen können.

Was kommt zum Einsatz? Heparine?

FR: Da hat jede Klinik ihre eigenen Stan- dardprodukte. Wir setzen in der Regel niedermolekulare Heparine ein, beispiels- weise Fragmin. Es gibt aber auch andere, vergleichbare Medikamente.

RS: Bei diesen Medikamenten ist es ganz wichtig, dass nicht zu aggressiv antiko- aguliert wird. Wir streben da immer die perfekte Balance an und überwachen die Blutgerinnung ganz genau.

FR: Bei den Covid-19-Patienten auf der Intensivstation überwachen und reevalu- ieren wir täglich in einem Gremium aus Intensivmedizinern, Infektiologen und Internisten bei jeder Person die grund- sätzlichen Therapiepfeiler wie Steroide, Antikoagulation und Antibiotika. Wir be-

urteilen gemeinsam, ob wir auf dem richti- gen Weg sind oder ob es Anpassungen bei diesen Behandlungsbausteinen braucht.

Müsste man bei Covid-19 inzwischen nicht von einer Gefässerkrankung sprechen? Es ist ja viel mehr als eine Lungenkrankheit.

RS: Ja, im weitesten Sinn ist es eine Sys- temerkrankung. Deshalb treten die unter- schiedlichsten Symptome auf, wie Frost- beulen bei Kindern, Schlaganfälle bei jungen Erwachsenen, sowas.

FR: Wir müssen aber auch aufpassen, dass wir nicht alles unter dem Krankheitsbild Covid-19 subsumieren. Es gibt ja nach wie vor viele andere Krankheiten. Hier muss eine saubere Abgrenzung erfolgen: was ist Ursache und was Begleiterscheinung?

Aus den USA hört man, dass erfolgreich Rekonvaleszentenplasma und monoklo- nale – also künstlich hergestellte – Anti- körper eingesetzt werden. Donald Trump soll während seiner Erkrankung einen solchen Antikörper-Cocktail bekommen haben. Ist das bei uns ein Thema?

RS: In der Schweiz gilt diese Therapie als experimentell und ist nicht zugelassen.

Der Mechanismus macht aber durchaus Sinn. Wenn wir an die beiden Phasen zu- rückdenken: Hier geht es wieder um die erste Phase, also darum, das Virus an der Reproduktion zu hindern. Dabei gilt:

je schneller nach einer Ansteckung das passiert, umso besser. Bei Donald Trump darf man davon ausgehen, dass die Anste- ckung aufgrund der regelmässigen Tests sehr früh erkannt wurde, weshalb die Wirkung einer solchen Therapie natür- lich entsprechend erfolgsversprechender gewesen sein dürfte. Aber wir wollen an dieser Stelle nicht über Einzelfälle speku- lieren.

Der nächste Meilenstein, der sich abzeichnet, ist die Covid-19-Impfung.

Wie geht es weiter, bis flächendecken- de Impfungen möglich und verfügbar sind?

FR: Ich denke, wir sind mit den aktuel- len Schutz- und Behandlungskonzepten auf einem guten Weg. Wir hatten bisher kaum nosokomiale Übertragungen und konstatieren eine vergleichsweise tiefe Mortalitätsrate. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen, Covid-19 als kurzfristiges Problem abzutun, das so schnell wieder verschwindet, wie es gekommen ist. Alle Lösungsansätze, von den Schutzmassnah- men bis zu den Behandlungspfaden soll- ten darauf abzielen, dem Virus langfristig Paroli bieten zu können. Auch wenn die Impfstoffe vielversprechend sind, dürfte uns Covid-19 noch eine ganze Weile be- schäftigen.

Dr. Reichlin, Dr. Sommerstein, vielen Dank für dieses Gespräch.

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My Viollier – Die Patienten App

Ihre Laborgeschichte immer dabei

Mit der My Viollier App haben Sie als Patient – nach einmaliger Freigabe durch Ihren Arzt – Zugang zu Ihren bisherigen und künftigen Laborresultaten von Viollier. Ist es für Sie von Vorteil, auch auf Reisen auf Ihre Laborresultate zugreifen zu können? Was benötigen Sie sonst noch für Ihre Reise?

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Checkliste

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Betriebsdaten 2019 im PraxisNavigator erfassen!

Die Luzerner, Urner und Unterwaldner Ärzte ge sellschaften fordern ihre Mitgliedern auf, ihre Betriebsdaten im PraxisNavigator von

medkey zu erfassen.

Wozu brauchem die Ärztegesell- schaften die Betriebsdaten?

Eine solide Datenbasis ist für die Ärz- teschaft unerlässlich – an allen Fron- ten werden Statistiken präsentiert die darauf abzielen die Kosten zu senken, was im Endeffekt den Tarif und die Einnahmen der Ärzte beeinflussen wird.

Die Verhandlungen zu TARDOC ge- hen weiter, das Jahr 2019 wurde als Referenzjahr bestimmt, vor diesem Hintergrund ist eine hohe Teilnahme- quote am Finanzjahr 2019 von grös- ster Wichtigkeit! Damit eine Entwick- lung verfolgt werden kann, sind auch die Vorjahre als Basis äusserst wichtig.

Wer muss an der Betriebsdatener- hebung teilnehmen?

Alle Ärzte mit ambulanter Praxistä- tigkeit müssen ihre Daten liefern. Un- abhängig davon, ob sie selbständig oder angestellt sind, mit eigener ZSR

oder über eine Institution abrechnen.

Angestellte Ärzte koordinieren die Lieferung der Betriebsdaten mit ihren Arbeitgebern.

Die Ärztegesellschaften Luzern und Unterwalden haben eine Lenkungs- abgabe von Fr. 1‘000.- bei

Nicht-Lieferung der Betriebsdaten festgelegt.

Schnittstelle eFragebogen MAS Die Erhebung 2019 des Bundesamt für Statistik (BfS) läuft bis Ende Februar 2021.

Die bereits im PraxisNavigator erfass- ten Daten können ab dann via einer Schnittstelle in den eFragebogen des BfS importiert werden. Es entfällt so- mit ein grosser Teil der mühsamen Datenübernahme von beispielsweise Patientenzahlen, Konsultationszah- len, Personal, Anzahl Arbeitstage so- wie den Finanzzahlen - nutzen Sie diese Vereinfachung!

Fristen in der Übersicht:

28.02.2021

Erfassung FJ 2019 im PraxisNavigator (Luzern, Uri, Unterwalden)

28.02.2021 alle Kantone:

Abschliessen eFragebogen MAS 2019

Aufruf der Ärztegesellschaften Kantone Luzern, Uri

und Unterwalden

Weitere Fragen?

www.aerzte-zs.ch

Die Geschäftsstelle steht Ihnen gerne zur Verfügung:

sekretariat@aerzte-lu.ch / 041 410 80 85

Für technische Fragen:

www.medkey.ch

medkey@hin.ch / 041 410 88 39 Was müssen Sie tun?

Die Leistungs- und Kostendaten (Betriebsdaten) können im medPoint PraxisNavigator in der Rubrik „Finanzzahlen“

eingegeben werden. Halten Sie den Jahresabschluss des Jahres 2019 sowie Ihre Login Informationen in den Praxis- Navigator bereit.

Nutzen Sie verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Daten des Finanzjahres 2019 erfassen können:

• Erfassung im medPoint PraxisNavigator (für Kunden medkey)

• Erfassung im Excel Formular, Download unter www.medkey.ch/projekte/betriebsdatenerhebung

• Beauftragen Sie Ihren Treuhänder (Nutzung Excel Formular) oder medkey mit der Erfassung Transfer der Daten in den eFragebogen MAS des BFS via BFS XML

Ärztegesellschaft

UWÄG

Unterwaldner

Ärztegesellschaft des Kantons Uri

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Der in der letzten Ausgabe publizierte Artikel zur LUKSLink-Mitgliederumfra- ge stellt aus Sicht des Luzerner Kantons- spitals (LUKS) einen wichtigen Meilen- stein in der Zusammenarbeit zwischen dem LUKS mit seinem neuen elektroni- schen Klinikinformationssystem LUKiS und den praktizierenden Hausärzten dar.

Teilgenommen an der Umfrage haben 69 Ärzte, rund 20% der Mitglieder der Verei- nigung Luzerner Hausärzte.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Teilnehmern der Umfrage bedanken. Die Resultate geben uns wertvolle Einblicke in die Verwendung von LUKSLink in der Praxis. Zudem bestätigen sie, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Gerne nutzen wir die Möglichkeit, im Folgenden die Um- frageergebnisse aus LUKS-Sicht einzu- ordnen, sowie mit einigen Gedanken zur weiteren Entwicklung zu ergänzen.

HIN-Versand von PDF- Dokumenten erweitert

46% der Antworten halten fest, dass die Kommunikation mit dem LUKS durch LUKSLink besser und einfacher gewor- den sei. Etwas weniger, nämlich 42% der Antworten, weisen eine Verschlechterung der Kommunikation aus. Die Zahlen sind ermutigend und zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wichtig ist, dass trotz der Neuerung durch LUKSLink eine Anmeldung per Telefon oder per E-Mail nach wie vor möglich ist.

Für die digitale Kommunikation zu den Hausärzten gibt es zwei Möglichkeiten: In- basket oder HIN-PDF-Mailversand. 80%

der Benutzer bevorzugen gemäss Um - frage den HIN-PDF-Mailversand. Dem wurde wie folgt Rechnung getragen:

➩ Neu wurde der HIN-Versand von PDF- Dokumenten erweitert. Dieser ist nun auch für Röntgenbefunde, Befunde der invasiven Kardiologie, alle OP Berich- te sowie wie bisher von Briefen gene- rell möglich. Es besteht somit die glei- che Funktionalität wie beim HAKOM Versand.

Die Hausärzte können ihre bevorzugte Kontaktmethode anmelden (per Mail an lukslink@luks.ch), um ihre Dokumente entsprechend zu erhalten. Von vielen Haus ärzten haben wir erfahren, dass der PDF-Versand auf ihre HIN-Mailadresse die Integration des Berichtes in ihre eige- ne Praxissoftware erleichtert.

Grosses Potenzial bei der Terminübersicht

Die technische Funktion scheint bei mehr als 60% der Hausärzte gut zu funktio-

nieren. Rund ein Viertel geben Probleme technischer Art mit LUKSLink an. Bei der Durchsicht der diesbezüglichen Kri- tikpunkte fällt auf, dass es sich primär um Probleme bei der Anwendung handelt oder sich die Kritik nicht auf spezifische technische Aspekte bezieht.

➩ Gerne erweitert das LUKS sein dies- bezügliches Trainingsangebot und stellt bei spezifischen Fragestellungen zu- sätzliche Wegleitungen zur Verfügung.

Auch ein persönlicher Praxisbesuch ist möglich. Ebenso kann jederzeit direkt Hilfe bei lukslink@luks.ch angefordert werden.

Für die medizinischen Praxisassistenten scheint LUKSLink weder eine grosse Er- leichterung noch ein grosses Hindernis zu sein. Auch hier stehen Anwendungsfragen im Vordergrund, zum Beispiel das Auffin- den von Berichten sowie Laborresultaten.

Der Inbasket wird vor allem für die Brie- fe benützt. Dabei fällt auf, dass die sehr wertvolle Terminübersicht eines Patien- ten bisher kaum zur Anwendung kommt.

Diese Funktion vermittelt eine Übersicht über bevorstehende Patiententermine am LUKS.

➩ Ein sehr grosses Potenzial besteht da- rin, dass Anmeldungen für Sprechstun- den sowie radiologische Untersuchun- gen gemacht werden könnten. Das kann seitens LUKS durch eine aktive Information noch entscheidend ver- bessert werden.

LUKSLink wird durch Optimierungen und neue Funktionen kontinuierlich aus- gebaut. So wurde kürzlich das Bildarchiv PACS noch besser ins LUKSLink integ- riert. Neu besteht die Möglichkeit, auf alle Bilder und Berichte im PACS zuzugreifen, sofern der Patient die Akte mit dem Haus- arzt oder Zuweiser teilt.

Informationsdarstellung wird verbessert

In vier von fünf Fällen funktioniert der Login-Vorgang sehr gut. Für etwas mehr als 15% der Befragten gibt es dort He- rausforderungen. Eine Wegleitung und die Überprüfung des HIN-Accounts des betreffenden Hausarztes können hier zu Verbesserungen führen. Zudem ist die Informationsdarstellung in den Berichten nach wie vor nicht zufriedenstellend und muss gemäss der Umfrage weiter verbes- sert werden.

➩ Diesbezüglich sind Anstrengungen sei- tens LUKS in Gange; insbesondere die Darstellung der Diagnosen sowie die Darstellung der Medikamente durch den E-Mediplan sollen demnächst ver- bessert werden.

Letzterer wird voraussichtlich im Früh- sommer 2021 eingeführt und ist aktuell im Bau bei Epic und am LUKS. Knapp 60%

der Befragten sind dem E-Mediplan ge- genüber positiv eingestellt und etwa ein Drittel indifferent. Der E-Mediplan ist von Seiten e-Health Schweiz gesetzt und wird als Medikamentendarstellung weite Verbreitung finden.

Der Support und die Kommunikation bezüglich LUKSLink werden als gut ein- gestuft, jedoch mit Verbesserungspoten- zial. Hier weisen wir gerne darauf hin, dass weiterhin Schulungen vor Ort in den Hausarztpraxen angeboten werden (An- meldung an lukslink@luks.ch). Bezüglich Mitarbeit an LUKSLink sind die niederge- lassenen Ärzte eher zurückhaltend. Eine diesbezügliche Arbeitsgruppe wurde be- reits gebildet mit dem Ziel, die Zuweiser in die Weiterentwicklung von LUKSLink noch besser einzubinden. Es besteht ein enger und guter Kontakt zwischen dem LUKS und der Ärztegesellschaft Luzern sowie der VLuHa. Aktuell in Planung ist zudem eine gemeinsame Masterarbeit der Universität Luzern mit dem IHAM (Dr. C.

Merlo) und dem LUKS (PD Dr. B. Hug), welche Verbesserungspotenziale in der Kommunikation der Institutionen wie dem LUKS mit den Hausärzten aufzeigen soll.

Zusammenfassend kann seitens LUKS festgehalten werden, dass LUKSLink er- folgreich eingeführt werden konnte, ein Jahr nach Go-Live gut bekannt ist, aber noch nicht von allen Hausärzten vollum- fänglich verwendet wird. Verbesserungs- potenzial bestehen insbesondere in der Darstellung der Berichte sowie der Me- dikamentenliste. Auch der Support und die Kommunikation bezüglich LUKS- Link kann noch verbessert werden. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenar- beit mit den Ärztegesellschaften und sind sehr daran interessiert, die elektronische Übermittlung von Patienteninformatio- nen über LUKSLink wie auch über das elektronische Patientendossier (EPD) von e-Health Schweiz aktiv gemeinsam voran- zutreiben.

Kommentar zum Artikel «Mitgliederumfrage zu LUKSLink» in der LAZ #123, S. 25 – 29

PD Dr. Balthasar Hug Chefarzt

Innere Medizin II, CMIO LUKS Luzern

Daniel Käch

Leiter Medizinische Kernapplikationen LUKS Luzern

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