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Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

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Academic year: 2022

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(1)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

Funktion und Aufbau:

• Exoskelett, d.h. Stütze und Erhalt des Protoplasten (= Zellinhalt),

• Schutz vor äußeren Einflüssen

• osmotische Stabilität

• aus Chitin (Chitosan), Cellulose oder anderen

Glykanen, Vernetzung über kürzere Glykane,

Mannoproteine

(2)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

Chapter 21, Figure 1 Essentials of Glycobiology

Second Edition

(3)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

Chitin:

Cellulose:

• zweithäufigstes Polysaccharid (ca.

1011t/Jahr)

• in allen Pilzen außer Oomyceten

• im Exoskelett von Arthropoden

• zusätzlich häufig Glucane (β1—>3 oder β1—>6)

• häufigstes Polysaccharid (ca. 1012t/Jahr)

• in allen pflanzlichen Zellwänden, vielen Algen

• in Oomyceten-Zellwänden

(4)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

Chitin:

3 polymorphe Formen:

• α-Chitin mit antiparalleler Anordnung der fibrillären Stränge

• β-Chitin mit paralleler Anordnung der fibrillären Stränge

• γ-Chitin mit Triplettanordnung, wobei 2 Stränge parallel und ein dritter

antiparallel angeordnet ist

(5)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

Chitosan:

in Zygomyceten ??? oder Präparationsartefakt?

abgeleitet von deacetyliertem Chitin

Chitosani hydrochloridum PhEur als Verbandmaterialien, für resorbierbares Nahtmaterial als Cholesterol-/Gallensäure-Resorptionshemmer => Schlankmacher???

(6)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

Chitosan:

fließender Übergang zwischen Chitin und Chitosan, allgemeine Definition:

Chitosan mit Deacetylierungsgrad

> 40-50 % und in organischen Säuren löslich

Unterscheidbar in:

• niedermolekular, Mr ≤ 150.000

• mittelmolekular, Mr ~ 400.000

• hochmolekular, Mr ≥ 600.000

(7)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

Chitin: außerordentlich resistent gegen chemische Agenzien Chitosan:

• Flockungsmittel in Abwasseraufreinigung

• Folienherstellung, Chromatographiematerial

• in Zahnpasta zur Karies- prophylaxe

• Medizinprodukte in der Wundheilung

• Entwicklung künstlicher Haut,

Knorpel, Bandscheiben- und

Knochengewebe

(8)
(9)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden —

Pilze

Chitosan:

(ca. 5.330.000 Einträge im WWW)

verhindert die Aufnahme von Fett aus der Nahrung, quillt im Magen und führt zu Sättigungsgefühl

in D nicht zugelassen: Unterversorgung mit essentiellen

Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen; unangenehme „Fett-

Durchfälle“, hat evtl. schädl. Einfluss auf Darmbakterien

(10)

Chemie, Struktur, Funktion von

Zellwänden

— Pilze

(11)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

Infektion mit Trichophyton mentagrophytes

(12)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pilze

Infektion mit Candida albicans

(13)

Angriffspunkte von Antimykotika

N HO

HN O OH

CH3 NH2

O

OH HO

N HN O

O

HO O

Nikkomycin Z

(14)

Chemie, Struktur, Funktion von Zellwänden — Pflanzen

Funktion:

• Exoskelett, d.h. Stütze und Erhalt des Protoplasten (= Zellinhalt),

• Schutz vor äußeren Einflüssen

• osmotische Stabilität

• zusammen mit Turgor (= Zellinnendruck, ca. 5-10 bar, der Vakuole) wichtigster Stabilisator krautiger Pflanzen

genereller Aufbau: amorphe Grundsubstanz = Matrix

mit eingelagerter Gerüstsubstanz = Fibrillen

(15)

Die Zellwand der Pflanzenzelle

Aufbau:

90 % Kohlenhydrate

$ • Protopektin

$ • Hemicellulose

$ • Cellulose

10 % Proteine

(16)

Pflanzliche Zellwand - Schichtung

(17)

Aufbau:

• Protopektin = Mischpolymer aus sauren, negativ

geladenen Polysacchariden

• wenig Protein

Hauptbestandteil:

Galacturonane oder

Rhamnogalacturonane mit kurzen Seitenketten aus

anderen Zuckern (Rhamnose, Galaktose, Arabinose)

Eigenschaft: amorphes, verformbares,

quellungsfähiges Gel;

„Kittsubstanz“ zwischen Zellen

Mittellamelle

(18)

Mittellamelle

Chapter 22, Figure 6 Essentials of Glycobiology

Second Edition

Rhamnogalacturonan I Xylogalacturonan Homogalacturonan Rhamnogalacturonan II ca. 12,5 fach mehr

ca. 2,5 fach mehr

(19)

Die Mittellamelle

Carboxylgruppen der Pektinsäure zum großen Teil mit Methylalkohol verestert => Pektine

Salzbildung mit zweiwertigen Ionen => Pektate Wirkt als Kationenaustauscher

Überproduktion der Pektinstoffe => Pflanzenschleime, z.B. Gummi arabicum

Verwendung:

im Gemisch mit Kaolin gegen akute Diarrhö, „Wirksubstanz“ bei der

„Behandlung“ von Verdauungsstörungen mit geriebenen Äpfeln, zerdrückten Bananen

(20)

Die Mittellamelle — Abbau

Protopektin Protopektinase

Pektin Pektinesterase

Pektinsäure

Galacturonsäure

Polygalakturonase FlavrSavr-Tomate

(1994-1997):

Antisense-RNA

(21)

Die Primäre Zellwand

Aufbau:

•$ Pektin

•$ Hemicellulose

•$ wenig Cellulose (8 - 14 %)

$ in Streutextur

•$ Proteine (ca. 18 %) = HPRG

Hemicellulose:

synonym: Cellulosane

ursprünglich als Zwischenprodukt der

Cellulosebiosynthese angesehen (Name!) Bestandteil pflanzlicher Schleime

(22)

Aufbau:

•$ Pektin

•$ Hemicellulose

•$ wenig Cellulose (8 - 14 %)

$ in Streutextur

•$ Proteine (ca. 18 %) = HPRG

Hemicellulose:

synonym: Cellulosane

ursprünglich als Zwischenprodukt der

Cellulosebiosynthese angesehen (Name!) Bestandteil pflanzlicher Schleime

Die Primäre Zellwand

Polygalac- turonan

Rhamnogalac- turonan

(23)

Die Primäre Zellwand

Hemicellulose:

synonym: Cellulosane

Gemisch neutraler Polysaccharide aus Pentosen, Hexosen

v.a. Glucane mit β(1→3)- und

β(1→4)-Verknüpfung, Xyloglucane mit β(1→4)-verknüpften Glucosen und davon abgehenden α(1→6)- gebundenen Xylosen

(24)

Glucose

Chapter 22, Figure 7

Glycans from fungal and plant cell walls that elicit plant defense responses

Essentials of Glycobiology Second Edition

Glucosamin N-Acetyl- Glucosamin

Galacturonsäure

Elicitoren zur Bildung von β1-3-Glucanasen, Chitinasen, Phytoalexinen

(25)

Chapter 37, Figure 1

Plant defense responses and glycans

Essentials of Glycobiology Second Edition

(26)

Die Sekundäre Zellwand

if = interfibrillärer Raum im = intermicellärer Raum ef = Elementarfibrille

Aufbau:

Matrix aus Hemicellulose und Proteine

bis zu 94 % Cellulose in Paralleltextur

(27)

Sekundäre Zellwand

Aufbau:

Matrix aus Protopektin, Hemicellulose und Proteine bis zu 94 % Cellulose in Paralleltextur

(28)

Pflanzliche Zellwand - Cellulose

Histochemischer Nachweis:

Rotviolette Anfärbung durch Chlorzink

(29)

Pflanzliche Zellwand - Cellulose

• häufigstes Polysaccharid (ca. 1012t/Jahr)

Eigenschaften:

• wegen fibrillärer Struktur hohe mechanische

Festigkeit

• hohe Beständigkeit gegen Hydrolyse

Synthese:

• an Cellulosesynthase- Komplex in der

Plasmamembran,

gleichzeitig werden mehrere Celluloseketten gebildet, die spontan zu Fibrillen

kristallisieren

(30)

Pflanzliche Zellwand - Cellulose

• häufigstes Polysaccharid (ca. 1012t/Jahr) Eigenschaften:

• wegen fibrillärer Struktur hohe mechanische Festigkeit

• hohe Beständigkeit gegen Hydrolyse Synthese:

• an Cellulosesynthase-Komplex in der Plasmamembran, gleichzeitig werden mehrere Celluloseketten gebildet, die spontan zu Fibrillen kristallisieren

Abbau:

• Cellulasen spalten zunächst Cellodextrine, weitere Spaltung zu Cellobiose und D-Glucose

• höhere Tiere u. Pflanzen ohne Cellulase, z.T. Darmflora (v.a. bei Wiederkäuern) in der Lage, Cellulose zu spalten

Verwendung:

Verbandmaterial, Cellulosepulver als Füllmaterial/Hilfsmittel für Tabletten

(31)

Pflanzliche Zellwand - Proteine

3 Klassen von Zellwandstrukturproteinen:

• Glycinreiche Proteine (GRP)

• Prolinreiche Proteine (PRP)

• Hydroxyprolinreiche Proteine (HRGP) – Extensin

– Arabinogalactanprotein (AGP), wichtig für Erkennungsprozesse, z.B.

Gametenerkennung; als Immunstimulantien in der Diskussion (z.B.

Echinacea-Presssaft)

(32)

Pflanzliche Zellwand - Proteine

Hydroxyprolinreiche Glykoproteine = HRGP v.a. aus Hydroxyprolin

• sehr stark glykosyliert (> 1/3 der Aminosäurereste!) mit Tri- und v.a.

Tetra-L-Arabinosidketten insgesamt ca. 65 % des Molekulargewichts aus Kohlenhydraten

• Etherbrücken zwischen zwei Tyrosinmolekülen (= Isodityrosin) zur Vernetzung

Extensin-Molekül

Referenzen

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