Arbeitssicherheit
❖ Was ist Arbeitssicherheit?
❖ Gefahren am Arbeitsplatz / Gefährdungsbeurteilung
❖ Schutzmaßnahmen /
Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
❖ Sicherheitsunterweisung
❖ Arbeitsunfall
❖ Erste Hilfe im Notfall
Was ist Arbeitssicherheit
Ziel der Arbeitssicherheit ist es, das Risiko arbeitsbedingter Verletzungen (Arbeitsunfälle) und arbeitsbedingter Erkrankungen
so klein wie möglich zu halten.
Schutz vor
arbeitsbedingten Unfällen / Verletzungen
(Arbeitsschutz)
Schutz vor arbeitsbedingten Langzeitschäden /
Erkrankungen
(Gesundheitsschutz)
Gefahren am Arbeitsplatz
Mechanisch
Ungeschützte Maschinenteile, Absturz, Stolpern, Rutschen
Elektrisch
Elektrischer Schlag, Lichtbögen, elektrostatische Aufladung
Gefahrenstoffe
Feststoffe, Flüssigkeiten, Gase, Dämpfe, Staub
Brand- und Explosionsgefahren
Brennbare Stoffe, Flüssigkeiten, Gase
Thermisch
Heiße oder kalte Bauteile, heiße Oberflächen, Kühlräume
Physisch
Körperlich schwere Arbeiten, einseitige Arbeit, Zwangshaltung
Arbeitsumgebung
Klima, Beleuchtung, Verkehrswege, Lautstärke
Psychisch
Stress, Ängste, Alleinarbeit, Zeitdruck, Mobbing
Organisation
Arbeitszeit, fehlende Qualifikation, falsche Unterweisung
Gefährdungsbeurteilung
Arbeits- bereiche / Tätigkeiten
erfassen
Gefährdungen ermitteln
Gefährdungen beurteilen
Schutz- maßnahmen
festlegen Maßnahmen
durchführen
Wirksamkeit prüfen
Dokumentieren und
Fortschreiben
Einstufung der Gefahren
Schwere Grad
Beschreibung Beispiel für Unfallfolgen
Beispiel für Erkrankungen
A Keine
gesundheitlichen Folgen
- -
B Geringfügige
Folgen
(Arbeit kann fortgesetzt werden)
-Kleine
Schnittverletzung -Leichte
Verbrennung ersten Grades
-Leichte Erkältung
-Kopfschmerzen
C Mäßig schwere
Folgen (ohne
Dauerschäden)
-Platzwunde
-Einfache Brüche
-Grippaler Infekt -Hörsturz
D Schwere Folgen
(irreparable Dauerschäden)
-Verlust von Gliedmaßen
-Organschäden -Posttraumatische Belastungsstörung E Tödliche Folgen -Tödliche
Verletzung
-Krebs
Schutzmaßnahmen
Technische Schutzmaßnahmen
• Schutztüren an Maschinen
• Schutzvorrichtungen an bewegten
Maschinenteilen
Organisatorische
Schutzmaßnahmen • Unterweisungen
• Arbeitszeitmodelle
Personenbezogene
Schutzmaßnahmen • Schutzkleidung
• Ergonomie
Die Schutzausrüstung muss genau auf die Gefahren des Arbeitsplatzes abgestimmt sein.
Die Beschäftigten müssen über ihre Schutzausrüstung informiert sein und sie richtig tragen/einsetzen.
Persönliche Schutzausrüstung
Sicherheitsunterweisung
Sicherheitsunterweisung
- Meist durch Gruppenleiter
- Für die ganze Gruppe oder an einzelnen Arbeitsplätzen - Meist schriftliche Bestätigung
Wissen / Kenntnisse / Fertigkeiten
- Vermitteln - Auffrischen - Aktualisieren
- Vertiefen
Eigenverantwortung / Selbstbewusstsein
- Stärkung - Motivation
- Mitarbeit - Aufmerksamkeit
Sicheres Handeln aufgrund von Wissen und Motivation
Arbeitsunfälle sind Unfälle, die ein Versicherter in eindeutigem Zusammenhang mit seiner beruflichen
oder sonstigen versicherten Tätigkeit erleidet.
Arbeitsunfall
Merkmale:
• Es muss ein Gesundheitsschaden vorliegen
• Das Ereignis muss zeitlich begrenzt sein
• Es muss eine äußere Einwirkung gegeben sein
• Ein Unfall auf dem Arbeits- oder Dienstweg gilt auch als Arbeitsunfall
Statistik:
• Weltweit ereignen sich jährlich etwa 270 Millionen Arbeitsunfälle
• etwa 2,2 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an
Arbeitsunfällen und berufsbedingten Erkrankungen
Ablauf nach einem Arbeitsunfall
Ist ein schwerer Unfall bei Ihnen im Betrieb passiert, rufen Sie oder ein Mitarbeiter den Rettungsdienst bzw. Notarzt und leisten parallel Erste Hilfe
Rettungskette in Gang setzen
Stellt sich heraus, dass die Unfallfolgen weniger schwer sind als befürchtet, müssen Sie das Ereignis dennoch ins Verbandbuch eintragen. Das ist wichtig, damit Ihr Mitarbeiter einen Nachweis hat, falls sich später doch noch Unfallfolgen einstellen. Deshalb sollten Sie das Verbandbuch auch lange – vorgeschrieben sind mindestens fünf Jahre - aufbewahren.
Leichte Verletzungen im Verbandsbuch dokumentieren
Jeder Arbeitsunfall oder Wegeunfall, der voraussichtlich eine
Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Kalendertagen zur Folge hat, muss innerhalb von drei Tagen an Ihre Berufsgenossenschaft Unfall an die zuständige Berufsgenossenschaft melden
Nach einem Unfall, der zwar vermutlich zu einer Arbeitsunfähigkeit führt, bei dem der Verletzte aber voraussichtlich nicht im Krankenhaus behandelt werden muss, muss Ihr Mitarbeiter zwingend einen
Durchgangsarzt aufsuchen.
Durchgangsärzte sind Fachärzte für Chirurgie oder Orthopädie mit besonderen Kenntnissen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Unfallmedizin.
Durchgangsarzt einschalten
Erste Hilfe im Notfall
Oberstes Gebot bei allen Unfällen ist Ruhe und Besonnenheit!
Um zielsicher handeln und helfen zu können, müssen Sie als Ersthelfer beim Auffinden einer Person folgendes beachten:
• erkennen, was geschehen ist
• überlegen, welche weiteren Gefahren dem Betroffenen und Ihnen drohen können (Selbstschutz).
• Unfallstelle absichern
• Bewusstsein und Atmung überprüfen
• Ersthelfer informieren
• Den Notruf unter 112 oder 110 wählen
• Ggf. stabile Seitenlage durchführen
• Psychische Betreuung: Mit dem Betroffenen sprechen
Wer ruft an?
➢ Sagen Sie Ihren Namen und Ihre Telefonnummer, damit Sie im Zweifel oder bei Rückfragen zurückgerufen werden können.
Was ist passiert?
➢ Beschreiben Sie uns kurz und präzise, was sich ereignet hat.
Welche Verletzung/ Erkrankung?
➢ Sagen Sie um welche Verletzung oder Erkrankung es sich handelt.
Wo ist es passiert?
➢ Sagen Sie die Adresse. (Straße, Hausnummer, Ort)
Wenn möglich stellen Sie jemanden an die Straße der den Rettungsdienst einweist. Machen Sie auf sich aufmerksam!
Wie viele Verletzte/ Erkrankte gibt es?
➢ Wenn es sich um einen Unfall handelt, ist es wichtig zu wissen, wie viele Verletzte gibt es.