• Keine Ergebnisse gefunden

Zungenulkus – Was ist die Ursache?

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Zungenulkus – Was ist die Ursache?"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Blickdiagnose

Bayerisches Ärzteblatt 6/2015

277

Aufgrund des häufigen Auftretens einer Syphilis als Koinfektion bei HIV-Infizierten, soll bei positiver Syphilis-Serologie auch ein HIV-Test durchgeführt werden.

Meldepflicht

Laborärzte, in deren Verantwortungsbereich eine akute Treponema-pallidum-Infektion fest- gestellt wird, sind zu einer nichtnamentlichen Meldung an das Robert Koch-Institut ver- pflichtet.

ger Gabe von 100 mg Prednisolon zur Pro- phylaxe einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion.

Eine alternative Medikation bei Penicilli- nunverträglichkeit ist die Gabe von Doxy- cyclin 100 mg zwei Mal täglich per os über 14 Tage.

Verlauf

Bei der Befundkontrolle nach zwei Wochen zeigt sich das Ulkus nahezu abgeheilt, die Schwellung der submentalen Lymphknoten ist rückläufig. Antikörperrückgang in der Labor- kontrolle nach drei Monaten.

Fazit

Bei unklaren Schleimhautveränderungen im Mundbereich sollte differenzialdiagnostisch eine venerische Erkrankung in Betracht gezo- gen werden. Neben der Syphilis käme auch ein Ulcus molle bei Haemophilus-ducreyi-Infektion oder ein extragenital lokalisiertes Lymphogra- nuloma venereum bei Chlamydia-trachomatis- Infektion in Frage, was jedoch als absolute Rarität anzusehen wäre.

Zungenulkus – Was ist die Ursache?

Anamnese

Ein 56-jähriger Patient stellt sich mit einer seit drei Wochen bestehenden schmerzlosen Ver- änderung an der Zungenspitze vor. Es sind kei- ne Vorerkrankungen bekannt. Der Patient hat in den vergangenen Monaten keine Fernreise unternommen. Sexualanamnese: Der Patient ist heterosexuell, ungeschützter Sexualkontakt etwa drei Wochen vor Auftreten der Läsion.

Befund

Es zeigt sich eine etwa 1,5 x 1,5 cm messende Ulzeration auf braunrotem Grund an der Zun- genspitze rechts. Die submentalen Lymphkno- ten sind deutlich vergrößert tastbar. Der Pati- ent befindet sich in gutem Allgemeinzustand.

Es besteht kein subjektives Krankheitsgefühl.

Der weitere Hautbefund ist blande.

Labor

TPPA-Test (Treponema-pallidum-Partikel- Agglutination, Screeningtest): 1:320 (Norm- bereich < 1:80). Der TPPA-Test, bei dem zum Patientenserum mit Antigene von Treponema pallidum beladene Gelatinepartikel gegeben werden, hat heute weitestgehend den TPHA- Test, bei dem Hammelerythrozyten verwendet werden, abgelöst. Nach positivem Screening- test erfolgt die Sicherung der Diagnose durch einen Bestätigungstest.

I g G -Tr ep onema - p allidum - lmmuno blot (Bestätigungstest): positiv. Treponema pallidum- lgM (Beurteilung der Aktivität): 53.2 AU/ml (< 16.0 bis 22.0). HIV: negativ.

Diagnose

Frühsyphilis

Therapie

Wir behandeln mit 2,4 Millionen Einheiten Benzathin-Benzylpenicillin intramuskulär (Tardocillin®, je 1,2 Millionen Einheiten glu- teal links und gluteal rechts) unter vorheri-

Ulcus durum: lokale Proliferation von Treponemen, nebenbefundlich eine Lingua plicata.

Autoren

Privatdozent Dr. Wolfgang Mayerhausen, Dr. Alexa Grob, MVZ Bad Reichenhall im Salus Gesundheitszentrum, Rinckstraße 7-9, 83435 Bad Reichenhall

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Frühestens nach einer Woche kann man - wieder im persönlichen Gespräch - das Ergebnis bei uns erfahren. Telefonische Befundübermittlung oder schriftliche Bescheinigungen sind nicht

zeigten, dass eine Infektion mit GBV-C den IFN-γ Spiegel in HIV/GBV-C koinfizierten Patienten gegenüber HIV monoinfizierten Patienten erhöhen kann (Lalle et al. Da

Ver- schiedentlich musste sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) mit Vorwürfen auseinandersetzen, Ratifikationsstaaten hätten gegen die EMRK – Rechte im

Seit dem Jahr 2001 werden Er- werbsminderungsrenten grundsätzlich nur zeitlich befristet geleistet, es sei denn, es ist unwahrscheinlich, dass die Minderung der Erwerbsfähigkeit

Die Autoren kommen zu der Schlußfolgerung, daß bei HIV-infi- zierten, symptomatischen Kindern die Behandlung mit Immunglobulin sicher ist und die Zeit ohne schwere Infektion

Nach Jucken und Rötung der Haut an den Lippen ent- wickelten sich kleine Bläs- chen, die nach etwa zehn Ta- gen eintrockneten und wieder verschwänden. Gefährlicher sei

Patientenkartei wurden 336 Patien- ten identifiziert, bei denen dieser Arzt eine oder mehrere Maßnahmen durchgeführt hatte (zum Beispiel di- gitale Untersuchung einer Körper-

lich dass unter 16 Sektionen Tabischer sich nur ein Fall mit syphilitischen Residuen gefunden habe; in diesen 16 Fällen konnten aber sekundär-syphilitische Antecedentien