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Dr. Heinz Michael Mörlein über „eine der spannendsten Aufgaben in der Selbstverwaltung“

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108 Bayerisches Ärzteblatt 2/2005

KVB informiert

In der neu gewählten Führungsspitze der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat ein bayerischer Arzt ein gewichtiges Wort mitzure- den: So wurde Mitte Dezember der Kulmbacher Frauenarzt Dr. Heinz Michael Mörlein zum Vorsit- zenden der Vertreterversammlung (VV) der KBV gewählt. Wie der 54-jährige Oberfranke, der in der abgelaufenen Wahlperiode dem Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) an- gehörte und Vorsitzender der KVB-Bezirksstelle Oberfranken war, seine Rolle auf Bundesebene interpretiert, steht im Interview, das das Bayeri- sche Ärzteblatt mit ihm geführt hat.

Zum 1. Januar 2005 ist die vom Gesetzgeber gewünschte Professionalisierung der Kassen- ärztlichen Vereinigungen wirksam geworden.

Das Amt des Vorsitzenden der VV der KBV dürfte dadurch nicht gerade einfacher gewor- den sein?

Mörlein: In der Tat habe ich eine der span- nendsten Aufgaben übernommen, die man sich in der Selbstverwaltung nur vorstellen kann. Nach dem Willen des Gesetzgebers ist durch die Einführung eines hauptamtlichen Vorstands die VV das letzte verbleibende Or- gan der Selbstverwaltung. Die bisherige Trias auf Bundesebene, bestehend aus Vorstand, Länderausschuss und VV, die häufig zu einer schwierigen Entscheidungsfindung geführt hat, ist dadurch abgelöst worden. Als Dele- gierte der VV müssen wir die Anliegen und Probleme der Ärzte und Psychotherapeuten aus dem gesamten Bundesgebiet aufnehmen und in die konkreten Arbeiten des Vorstands einbringen. Uns obliegt die Grundsatzent- scheidung, welche Richtung das große Schiff KBV einschlägt.

Die neue VV ist ja auch zahlenmäßig abge- speckt worden und umfasst jetzt nur noch 60 Delegierte. Vereinfacht das die Diskussionen?

Mörlein: Mit Sicherheit werden die Sitzun- gen der VV künftig eine andere Bedeutung haben, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Das liegt allein schon daran, dass von den 60 Delegierten 34 hauptamtliche Vor- stände aus den Länder-KVen sind, die ein großes Fachwissen und – nicht zuletzt auf- grund ihrer persönlichen Haftung – auch ei- nen engen Bezug zu jeder einzelnen Ent- scheidung mitbringen. Von diesen 34 sind vier weder Ärzte noch Psychotherapeuten, so-

dass hier wirklich neue Sichtweisen einge- bracht werden. Spannend wird auch sein, wie die übrigen 26 Delegierten – sechs davon Psychotherapeuten und 20 zugewählte, eh- renamtliche Vertreter der Länder – agieren und sich einbringen werden.

Sie sind durch Ihr Amt gleichzeitig auch Vor- sitzender des neuen Ausschusses für Vorstands- angelegenheiten. Was sind dessen Aufgaben?

Mörlein: Der Ausschuss erarbeitet die Dienstverträge für die Vorstandsmitglieder.

Ferner ist für die Benennung der Mitglieder im gemeinsamen Bundesausschuss die Be- nehmensherstellung mit dem Ausschuss vor- geschrieben. Nach der Satzung kann und werde ich ihn außerdem immer dann einbe- ziehen, wenn es Themen gibt, die nicht der gesamten VV vorgelegt werden müssen, über die ich aber auch nicht alleine mit mei- nen Stellvertretern entscheiden kann oder möchte.

Sehen Sie eigentlich Möglichkeiten, in Ihre Tätigkeit spezifische bayerische Interessen ein- fließen zu lassen?

Mörlein: Ja klar. Meine Aufgabe ist es ja ge- rade, die spezifischen Interessen der Länder- KVen zu vertreten, selbstverständlich auch die bayerische Sicht. Allerdings werde ich

mich nicht für partikularistische Interessen einsetzen, seien sie bezogen auf Ländergren- zen oder seien sie bezogen auf Fachgebiete.

Ich glaube sowieso, dass gerade der zuletzt oft lodernde Hausarzt-/Facharzt-Konflikt in Zu- kunft keine Rolle mehr spielen darf. Das Wahlergebnis für den neuen Vorstandsvorsit- zenden Dr. Andreas Köhler, der bekanntlich 59 von 60 Stimmen erhalten hat, gibt zu be- rechtigten Hoffnungen Anlass.

Sie werden zusätzlich zu der neuen Aufgabe auch weiterhin in Bayern viele berufspolitische Tätigkeiten zu absolvieren haben. Bleibt da eigentlich noch Zeit für die eigene Praxis in Kulmbach?

Mörlein: Es wird natürlich immer enger, aber ich habe mir fest vorgenommen, weiterhin so viel wie möglich in meiner Praxis präsent zu sein. Der ärztliche Sachverstand und die per- sönlichen Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag im Umgang mit den Patienten und den Kol- legen machen ja gerade die Stärke einer Selbstverwaltung aus. Das ist ein Pfund, mit dem wir auch in den Verhandlungen mit den Krankenkassen wuchern können. Diesen be- sonderen Vorteil darf man keineswegs leicht- fertig verschenken.

Die Fragen stellte Martin Eulitz (KVB)

Ein Bayer in Berlin

Dr. Heinz Michael Mörlein über „eine der spannendsten Aufgaben in der Selbstverwaltung“

Dr. Heinz Michael Mörlein, seit 1. Januar 2005 Vorsit- zender der Vertreterver- sammlung der KBV.

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