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Kammer trifft PolitikFrühjahrsempfang der Heilberufe­

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Kammer trifft Politik

Frühjahrsempfang der Heilberufe­

kammern

Einmal außerhalb des Protokolls und in gelöster Atmosphäre berufs- und gesundheitspolitische Entwicklungen zu besprechen, das ist das Anliegen des Frühjahrsempfangs der sächsi- schen Heilberufekammern. Dieser fand im April nun zum dritten Mal im Restaurant Luisenhof mit rund 90 Gästen statt. Darunter Staatsmi- nisterin Christine Clauß, der FDP- Landesparteivorsitzende Holger Zast- row, die Bundestagsabgeordneten Maria Michalk und Dr. Holger Feist, der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Dulig sowie zahlreiche weitere Abge- ordnete und Vertreter anderer Kam- mern. Diese Veranstaltung hat sich einmal mehr bewährt, um aktuelle gesundheitspolitische Positionen aus- zutauschen und zu diskutieren. Der Präsident der Sächsischen Landesärz- tekammer, Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze, ging in seiner Begrüßung insbesondere auf das anstehende Versorgungsgesetz und den Fachkräf- temangel in Sachsen ein. Die Wei- chenstellung für das Gesundheitssys- tem von Morgen muss aus seiner Sicht Heute erfolgen. Und „...es muss gelingen, teuer ausgebildetes Fachpersonal auch hier zu halten.

Dies kann durch flexible Arbeitszeit- modelle und die Gewährleistung einer Kinderbetreuung gelingen“.

Nur auf diesem Weg könne das Fach- kräftepotenzial bei Frauen stärker ausgeschöpft werden.

Der Präsident der Landeszahnärzte- kammer Sachsen, Dr. Mathias Wunsch, ging in seinem Statement auf die anstehende Novellierung der Gebüh- renordnung privatzahnärztlicher Leis- tungen ein. Der Referentenentwurf dazu sei nach über 20 Jahren Still- stand nicht zukunftstauglich, denn er orientiere sich viel zu wenig am wis- senschaftlichen Stand der Zahnheil- kunde. Er forderte zudem von den anwesenden Politikern eine nachhal- tige Gesundheitsreform und weitere Erleichterungen bei der Einführung der Kostenerstattung im ambulanten zahnärztlichen Bereich.

Frau Andrea Mrazek, Präsidentin der Ostdeutschen Psychotherapeuten- kammer, lag besonders die Versor- gung von Menschen mit psychischen Erkrankungen am Herzen. Die der- zeitige Lage in der ambulanten Ver- sorgung sei schwierig. Der Behand- lungsbedarf aufgrund psychischer Erkrankungen steige seit Jahren an, immer häufiger würden Deutsch- lands Arbeitnehmer wegen psychi- scher Erkrankungen krankgeschrie- ben. Die Psychotherapeutendichte sei dagegen regional sehr unter- schiedlich. Durchschnittlich gibt es in Sachsen eine Wartezeit von ca. 13,5 Wochen für ein Erstgespräch.

Der Präsident der Sächsischen Lan- destierärztekammer, Dr. Hans-Georg Möckel, legte den Schwerpunkt sei- nes Statements darauf, dass den Staat die Selbstverwaltung fast nichts koste – lediglich die Maßnahmen der Rechtsaufsicht als niedrigste Form der staatlichen Aufsicht. Dabei sollte der Staat immer nur die Rechtmäßig- keit überwachen. Bezüglich der Haus- haltspläne der Kammern lehnte er eine Genehmigungspflicht ab.

Der Präsident der Sächsischen Lan- desapothekerkammer, Herr Friede- mann Schmidt, benannte die neuen Regelungen im Arzneimittelmarkt- neuordnungsgesetz. Denn nicht nur das Sonderopfer von fast 200 Millio- nen Euro, sondern auch der für

den Pharmagroßhandel vorgesehene

„Einsparbeitrag“ wurde weitgehend auf Apotheken umgelegt. Hinzu komme eine explosionsartige Ver- mehrung der Bürokratie durch die zu kurzfristige Einführung einer neuen Packungsgrößenregelung für Arz- neimittel und eine keineswegs gut gemachte Lösung zu mehr Wahl- möglichkeiten bei Fertigarzneimittel für Patienten. „Kurz gesagt: Die Apo- theker sind stinksauer.“, so Schmidt in seinem Statement. Durch die mas- siven politischen Eingriffe in die Ho - norarordnung sei die Vergütung einer Apotheke für die Versorgung von Kassenpatienten inzwischen auf dem Tiefpunkt angelangt. Immer mehr Apotheker suchten deshalb eine Anstellung mit geregelter Arbeitszeit, sechs Wochen Urlaub und einer ver- gleichbaren Vergütung.

Staatsministerin Christine Clauß ging in ihrem Grußwort nicht auf die angesprochenen Probleme ein, son- dern verwies auf die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit der Heilberufekammern mit ihrem Ministerium. Die aufgeworfenen Fra- gestellungen gaben aber genügend Stoff für die teilweise lebhaft geführ- ten Gespräche im Anschluss.

Knut Köhler M.A.

Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Berufspolitik

Ärzteblatt Sachsen 5 / 2011 201

Dr. Hans-Georg Möckel, Sächsische Landestierärztekammer, Frau Staatsministerin Christine Clauß, Dr. Matthias Wunsch, Landeszahnärztekammer Sachsen, Prof. Dr. Jan Schulze,

Sächsische Landesärztekammer, Friedemann Schmidt, Sächsische Landesapothekerkammer (v.r.)

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