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Blended Counseling: Vom Szenario zum Handeln

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Academic year: 2022

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Workshop

Blended Counseling: Vom Szenario zum Handeln

Fachforum Onlineberatung

am 16./17. September 2019 in Nürnberg

Patricia Flammer, lic. phil. I

Fachhochschule Nordwestschweiz

Hochschule für Soziale Arbeit Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement

©AndreyPopov/iStock_GettyImagesPlus/Getty Images

(2)

Übersicht

 Blended Counseling: Definition, Eckdaten zum Projekt, Varianten

 Leitfragen und Dimensionen für Blended Counseling

 Blended Counseling Szenarien in der Suchtberatung: Konzeptionelle Foki, Aufbau, Funktion

 Impactfaktoren Blended Counseling

 Blended-Counseling-Modell: drei Dimensionen – relevante Aspekte für gelingende Planung und Umsetzung

Klientenbezogene Gelingensfaktoren

Empfehlungen für die organisationale Ebene (u.a. zu Datenschutz)

Beratungsfachliche Aspekte: Empfehlungen und erforderliche

Kompetenzen

(3)

Face-to-Face und mehr – neue Modelle für Mediennutzung in der Beratung

Projektdesign im Überblick: Kooperationsprojekt zwischen Hochschule und Praxis

Entwicklung von Blended Counseling-Szenarien

für die Suchtberatung

Erprobung von Blended Counseling-

Szenarien in der Suchtberatung

Empfeh- lungen

für die Praxis

Klärung von Datenschutzfragen Recherche und Auswahl

geeigneter Tools

Evaluation der Erprobung

(Folie von: Hörmann)

(4)

Blended Counseling - Projektdefinition

umfasst die systematische, konzeptionell fundierte, passgenaue Kombination verschiedener digitaler und

analoger Kommunikationskanäle

in der Beratung

(5)

von der Face-to-

Face- Beratung

durch den Einbezug

von F2F durch den

Einbezug digitaler

Medien

von der Online- beratung Blended

Counseling

Ausgangspunkte für Blended Counseling

Fokus der Handlungs- empfehlungen

(in Anlehnung an Hörmann et al. 2019: 24)

(6)

Leitfragen zu relevanten Dimensionen für Blended Counseling

Klientinnen und Klienten

Beratungs-

prozess Organisation

Wer wird ggf.

besser erreicht?

Welche Zielgruppen

profitieren?

Digital Gap?

Welche

kommunikativen Settings wann?

Medienwechsel im Beratungs-

prozess

Kompetenzen der Beratenden

Wie kann Ver- traulichkeit gewähr-

leistet werden?

Welche Technik,

Tools?

Welche Motive für

BC?

Akzeptanz und

Usability?

(7)

Blended Counseling-Szenarien in der Suchtberatung

Konzeptioneller Fokus der

Blended Counseling-

Szenarien

Vervielfältigung des Zugangs

zur Beratung

besondere Situationen im Beratungsverlauf z.B. Krise oder drohender

Kontaktverlust

Lebenssituation von Klientinnen und Klienten

(zeitlich, örtlich)

Gestaltung einer bestimmten

Beratungsphase z.B. Nachsorge

spezifische

Beratungskonstellation z.B. Mehrpersonensysteme spezifisches

Mediennutzungsverhalten einer Altersgruppe

Ergänzende Variante:

Enriched Face-to-Face-Counseling

Umgang mit schambesetzten

Themen

(Folie von: Hörmann, adaptiert)

(8)

Aufbau eines Szenarios 1) Beratungskontext

2) Exemplarische Beschreibung Klient/in oder Angehörige/r 3) Potenzielle Kommunikationskanäle

4) Fokussierte Ziele bzw. Impactfaktoren von BC 5) Vorüberlegungen Medienwahl

6) Begründungen für Medienwechsel im Prozessverlauf

Plus idealtypischer Blended Counseling-Prozessverlauf Funktion von Blended Counseling-Szenarien

Hintergrundfolie bei Umsetzung (roter Faden)

Zugleich: flexibel und individuell (re-)agieren (-> ggf. Szenarienwechsel) Identifikation geeigneter Klientel, Planung von BC-Prozessen, Reflexion

Aufbau und Funktion der entwickelten Szenarien

(9)

Impactfaktoren Blended Counseling

Blended Counseling kann vor, während oder nach der Beratung einen Mehrwert generieren.

Näher an der Lebenswelt Verbesserter Zugang zu Beratung Verbesserte Passgenauig- keit von

Beratungs- angeboten

Kurzfristige Kontaktmöglichkeit

Intensivierung des Beratungs- prozesses

Stabilisierung der Beratungsbeziehung

Effizienter Ressourceneinsatz

Höhere Ziel- erreichung Höhere

Zufriedenheit Verbesserte Nachhaltigkeit Verbesserte Nachsorge- Möglichkeiten

VOR WÄHREND NACH

(Folie von: Hörmann)

(10)

Blended Counseling(BC)-Modell: drei Dimensionen –

relevante Aspekte (Hörmann et al. 2019: 86)

(11)

(ebd.: 82)

BC-Modell: klientenbezogene Gelingensfaktoren

Medienkompetenz Klientin / Klient

Medienaffinität Klientin / Klient

Kognitive Voraussetzungen Schriftliche

Ausdrucksfähigkeit

Vertrauen zur Beraterin / zum Berater

Offenheit

Geräteausstattung Klientin / Klient

Motivation zur

Veränderung

(12)

(ebd.: 82)

BC-Modell: organisationale Aspekte und Empfehlungen

Nutzungserwartungen und Motive

Zielerreichung / Mehrwert durch BC

Konzeptionelle Grundlagen

Medienkompetenz / Qualifikation der

Mitarbeitenden Motivation der

Mitarbeitenden

Prozesse / Abläufe

Technik / Tools / Plattformlösungen

Ausstattung

Finanzierung

Datenschutz

(13)

Organisationale Planung von Blended Counseling I

Nutzungserwartungen und Motive

Zielerreichung / Mehrwert durch BC Konzeptionelle Grundlagen

Medienkompetenz / Qualifikation der Mitarbeitenden

Motivation der Mitarbeitenden

• BC freiwillig / verpflichtend für Beratende?

• Welche Klient*innen sind im Blick?

• Welche Aspekte sprechen organisational für eine Nutzung von BC, welche für bestimmte Medien?

• Welche Motive verknüpfen sich mit Einsatz von BC?

• Welche Ziele bzgl. Beratungsprozess stehen bei Klient/in X im Fokus (vor, während, nach Beratung)?

• Kennzeichen eines BC-Prozesses konkretisieren

• wie können Mitarbeitende motiviert werden?

• wie können (bisher) wenig medienaffine MA gewonnen werden? welche Haltung zeigen MA bezogen auf Settingwandel?

• Medienkompetenz allgemein und spezifisch im Hinblick auf organisational präferierte(n) Plattform / Tools

• Welche Qualifizierungsmöglichkeiten und Reflexions-/Qualitätskontrollgefässe gibt es?

(Folie von: Hörmann, adaptiert)

(14)

Organisationale Planung von Blended Counseling II

Technik / Tools / Plattformlösungen

Ausstattung Prozesse / Abläufe

Datenschutz Finanzierung

• Wer sollte intern einbezogen werden?

• Wer sollte extern einbezogen werden?

• Welche Abrechnungsmodalitäten bzw.

-möglichkeiten gibt es?

• Inwiefern ist Datenschutz bei den jeweiligen Medien gewährleistet? => s. nächste Folie

• Welche technischen Lösungen sind sinnvoll?

• Welche sind realisierbar? (Kosten, Qualifikationsaufwand, Datenschutz)

• Welche Ausstattung ist bereits vorhanden (Laptops, Smartphones, Kameras, etc.) in der Organisation, bei Klientel?

• Sind die Anwendungen einfach zu installieren

und nutzen?

(15)

Organisationale Herausforderung Datenschutz

Datenschutz

Datenschutz- konforme

Tools

Nutzerfreund- lichkeit und Datenschutz

Datenschutz- nachweise

Zuständig- keiten

DSGVO Serverstandort

Toolanbieter

(in Anlehnung an Hörmann et al. 2019: 34)

(16)

BC-Modell: beratungsfachliche Aspekte

Medienkompetenz Beraterin / Berater Medienaffinität

Beraterin / Berater

Beratungs- konzept

Flexibilität Schriftliche

Ausdrucksfähigkeit

Passung Ziele

Beratungsprozesse / BC Passung Tools /

Klient/in

Passung Medienwahl/

Beratungsverlauf

Zeitressourcen

Datenschutz- kompetenz Qualität der

Beratungsbeziehung (Hörmann et al. 2019: 84)

(17)

Kompetenzen für Beratende im Blended Counseling I

Beraterische Kompetenzen in digitale Settings transferieren können

- Qualität der Beratungsbeziehung auch in digitalen Settings (aufbauen bzw.) aufrechterhalten können

- Wirkfaktoren von Beratung auch im BC umsetzen können - Kompetenz zur Komplexitätsreduktion

Medienkompetenz

- Vor- und Nachteile der jeweiligen Kommunikationskanäle kennen

- Kommunikationskanäle im BC-Prozess klientenorientiert einsetzen können

Medienreflexivität

- eigene Medienbiographie - eigene Medienaffinität

Prozesskompetenz im Blended Counseling

- Passung Ziele des Beratungsprozesses und Medienwahl

- Passung Toolauswahl und Anliegen / Medienkompetenz Klient/Klientin

- Passung Medienwahl im Beratungsverlauf (Folie von: Hörmann)

(18)

Kompetenzen für Beratende im Blended Counseling II

Schriftliche Ausdrucksfähigkeit in der Beratung

Datenschutzkompetenz (siehe Folie 20)

Technikkompetenz

Personale Kompetenzen:

- Flexibilität

- Offenheit für Neues

Sowie bezogen auf die organisationalen Rahmenbedingungen insbesondere:

- Beratungskonzept thematisiert auch digitale Settings - ausreichend Zeitressourcen

(Folie von: Hörmann, adaptiert)

(19)

Empfehlungen für «Erstgespräch» vor Start eines Blended Counseling-Prozesses

Vorgängig: Verfügbarkeit verschiedener digitaler Medien in der Organisation

klären; sich über die eigenen Medienpräferenzen und -kompetenzen klar werden Gemeinsam mit Klient/in klären:

Bedürfnisse und Anliegen Klient/in

Mehrwert von Erweiterung des Beratungssettings durch digitale Medien

Medienaffinität, -präferenz und -verfügbarkeit bei ratsuchender Person

• Absprache zur Erreichbarkeit, Antwortfrequenz und -tempo

• Sensibilisierung Datenschutz

Technische Voraussetzungen und Hilfestellung (z.B. mit Factsheets, siehe Hörmann et al. 2019: Anhang D)

• (bei Bedarf) gemeinsame Installation gewählter Tools

(20)

Datenschutz: Merkpunkte für Beratende im BC

• Sich zu aktuellen Datenschutzvorschriften informieren bzw. schulen (via Organisation) und diese in der digitalen Beratung anwenden können

• Datenschutzbeauftragte und Sicherheitsfachleute einbeziehen (via Organisation)

• Einverständnis der Klient_innen zur Nutzung von Tools einholen (via organisationale Vorlage)

• Keine digitalen Anwendungen, die den erwähnten Sicherheitsaspekten nicht gerecht werden, für vertrauliche Daten nutzen (z.B. Whatsapp,

unverschlüsseltes Outlook-Mail)

• Klient_innen für Vertraulichkeit als Beratungsstandard auch bei technischen Tools sensibilisieren und für datenschutzkonforme Tools gewinnen

Ansonsten: siehe erwähnte Verhaltensregeln bei klientenbezogener Dimension (z.B. MELANI Verhaltensregeln vom Schweizer Bund, vgl.

Hörmann et al. 2019, Anhang B)

(21)

Kompetenzprofile für digital Beratende: Beispiel FSP

Qualitätsstandards Onlineinterventionen Fachpersonen Beratung (vgl. FSP 2017) - Spezifische Kompetenzen

Studium (in Psychologie) auf Masterstufe

Psychologische und kommunikative Skills (Auswahl)

 Indikation und Kontraindikation für eine Onlineberatung abschätzen können

 Zuversicht und Compliance von der hilfesuchenden Person herstellen können

 in der Lage sein gegebenenfalls das Medium im Beratungsverlauf zu wechseln

 Beziehungsgestaltung: trotz Anonymität eine Verbindung und Empathie herstellen und das Commitment der hilfesuchenden Person aufrecht erhalten können

(Folie von: Hörmann)

(22)

Kompetenzprofile für digital Beratende: Beispiel FSP (Fortsetzung)

Qualitätsstandards Onlineinterventionen Fachpersonen Beratung Spezifische Kompetenzen

Technik

 Aktuelles Basiswissen über IT-Hard und Software, Anwenderwissen über aktuelle mediale Kommunikationsformen

 Geschwindigkeit im Schreiben als wichtige technische Kompetenz bei synchronen Formen der Onlineberatung (Chat)

Datenschutz und Sicherheitskompetenzen Konzepte medienbasierter Beratung

 kennen Theorien und Modelle der computervermittelten Kommunikation und sind fähig diese Theorien und Modelle in der Praxis zu berücksichtigen

Lesen und Schreiben

Qualitätsentwicklung (Folie von: Hörmann, adaptiert)

(23)

Dokumente zum Projekt: Schlussbericht und Handlungsempfehlungen

Verfügbar unter www.blended-counseling.ch

(24)

Literatur

Flammer, Patricia/Hörmann, Martina (2018). Flexibel und passgenau beraten – Blended Counseling.

In: ZESO Zeitschrift für Sozialhilfe. 3/18. S. 16-18.

FSP (Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen) (2017). Qualitätsstandards Onlineinterventionen für Fachpersonen Beratung. Bern. URL

https://www.psychologie.ch/fileadmin/user_upload/dokumente/politik_recht/politik/online/standards_online- interventionen_beratung_de.pdf [Zugriffsdatum: 21. Dezember 2018].

Hörmann, Martina (2014). Die beraterische Nutzung von Telefon, E-Mail und SMS im Sozialdienst. ZESO-Zeitschrift für Sozialhilfe.

04/14. S. 26-27.

Hörmann, Martina (2018). Blended Counseling. Mediennutzung und Potenzialeinschätzung in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit.

In: Soziale Arbeit. Juni 2018. S. 202-209.

Hörmann, Martina/Flammer, Patricia (2017). Blended Counseling : Näher an der Lebenswelt durch die Kombination verschiedener Kommunikationskanäle in der Beratung. In: Sozial Aktuell 5/2017. S. 12.

Hörmann, Martina/Flammer, Patricia/Tanner, Alexandra/Tschopp, Dominik/Aeberhardt, Dania (2018). Blended Counseling in der Suchtberatung. In: SuchtMagazin. 44. Jg. (6). S. 21-26.

Hörmann, Martina/Aeberhardt, Dania/Flammer, Patricia/Tanner, Alexandra/Tschopp, Dominik/Wenzel, Joachim (2019). Face-to-Face und mehr – neue Modelle für Mediennutzung in der Beratung. Schlussbericht zum Projekt. Olten: FHNW. http://www.blended-

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt: patricia.flammer@fhnw.ch, www.blended-counseling.ch

©marigold_88/iStock/Getty Images Plus/Getty Images

(25)

Exkurs: Synchrone und asynchrone Medien – Vor- und

Nachteile im Überblick (Hörmann et al. 2019: Anhang S. III-V)

(26)

Synchrone und asynchrone Medien – Vor- und Nachteile

im Überblick (Hörmann et al. 2019: Anhang S. III-V)

(27)

Synchrone und asynchrone Medien – Vor- und Nachteile

im Überblick (Hörmann et al. 2019: Anhang S. III-V)

(28)

Synchrone und asynchrone Medien – Vor- und Nachteile

im Überblick (Hörmann et al. 2019: Anhang S. III-V)

(29)

Synchrone und asynchrone Medien – Vor- und Nachteile

im Überblick (Hörmann et al. 2019: Anhang S. III-V)

Referenzen

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