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224 FMHDie FMH zur Dämpfung des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen

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Schweizerische Ärztezeitung

SÄZ – BMS Bulletin des médecins suisses – Bollettino dei medici svizzeri – Gasetta dals medis svizzers

8 2 1. 2 . 2 01 8

223 Editorial

Sparen: Zuerst bei den Strukturen, zuletzt bei den Patienten

247 Tribüne

Der Weltärztebund hat das Genfer Gelöbnis revidiert

254 «Zu guter Letzt»

von Jean Martin

Reproduktionsmedizin:

Wahrung der Autonomie – zu welchen Bedingungen?

224 FMH

Die FMH zur Dämpfung

des Kostenanstiegs

im Gesundheitswesen

(2)

INHALTSVERZEICHNIS 221

Redaktion

Dr. med. et lic. phil. Bruno Kesseli, Mitglied FMH (Chefredaktor);

Dipl.-Biol. Tanja Kühnle (Managing Editor);

Dr. med. vet. Matthias Scholer (Redaktor Print und Online);

Dr. med. Werner Bauer, Mitglied FMH; Prof. Dr. med. Samia Hurst;

Dr. med. Jean Martin, Mitglied FMH; Dr. med. Jürg Schlup, Präsident FMH; Prof. Dr. med. Hans Stalder, Mitglied FMH;

Dr. med. Erhard Taverna, Mitglied FMH

Redaktion Ethik

Prof. Dr. theol. Christina Aus der Au; Prof. Dr. med. Lazare Benaroyo, Mitglied FMH; PD Dr. phil., dipl. Biol. Rouven Porz

Redaktion Medizingeschichte

Prof. Dr. med. et lic. phil. Iris Ritzmann; Prof. Dr. rer. soc. Eberhard Wolff Redaktion Recht

Hanspeter Kuhn, Leiter Rechtsdienst der FMH

FMH

EDITORIAL: Jürg Schlup

223 Sparen: Zuerst bei den Strukturen, zuletzt bei den Patienten

AKTUELL: Nora Wille, Jeanine Glarner, Jürg Schlup

224 Die FMH zur Dämpfung des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen Um die allgemeine Zugänglichkeit einer qualitativ hochstehenden Gesundheitsversorgung auch in Zukunft für die Patienten zu bewahren, gilt es die bestmög liche Effizienz der eingesetzten Ressourcen zu gewähr- leisten. Dieser Beitrag zeigt auf, welches Effizienzpotential aus Perspektive der Ärzteschaft realisiert werden könnte.

227 Personalien

Briefe / Mitteilungen

228 Briefe an die SÄZ

229 Facharztprüfungen / Mitteilungen

FMH Services

233 Seminare / Séminaires / Seminari 240 Stellen und Praxen (nicht online)

(3)

INHALTSVERZEICHNIS 222

Impressum

Schweizerische Ärztezeitung Offizielles Organ der FMH und der FMH Services Redaktionsadresse: Elisa Jaun, Redaktionsassistentin SÄZ, EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG, Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 72,

Fax +41 (0)61 467 85 56,

redaktion.saez@emh.ch, www.saez.ch Verlag: EMH Schweizerischer Ärzte- verlag AG, Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 55, Fax +41 (0)61 467 85 56, www.emh.ch Marketing EMH / Inserate:

Dr. phil. II Karin Würz, Leiterin

«Stellenmarkt/Immobilien/Diverses»:

Matteo Domeniconi, Inserateannahme Stellenmarkt, Tel. +41 (0)61 467 86 08, Fax +41 (0)61 467 85 56,

stellenmarkt@emh.ch

«Stellenvermittlung»: FMH Consulting Services, Stellenvermittlung, Postfach 246, 6208 Oberkirch, Tel. +41 (0)41 925 00 77, Fax +41 (0)41 921 05 86, mail@fmhjob.ch, www.fmhjob.ch Abonnemente FMH-Mitglieder:

FMH Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, Elfenstrasse 18, 3000 Bern 15, Tel. +41 (0)31 359 11 11, Fax +41 (0)31 359 11 12, dlm@fmh.ch Andere Abonnemente: EMH Schweize-

Abonnementspreise: Jahresabonne- ment CHF 320.– zzgl. Porto.

ISSN: Printversion: 0036-7486 / elektronische Ausgabe: 1424-4004 Erscheint jeden Mittwoch

© FMH

Die Schweizerische Ärztezeitung ist aktuell eine Open-Access-Publikation.

FMH hat daher EMH bis auf Widerruf ermächtigt, allen Nutzern auf der Basis der Creative-Commons-Lizenz

«Namens nennung – Nicht kommer- ziell – Keine Bearbeitung 4.0 inter- national» das zeitlich unbeschränkte Recht zu gewähren, das Werk zu ver- vielfältigen und zu verbreiten und

ausdrück licher vorgängiger Erlaubnis von EMH und auf der Basis einer schriftlichen Vereinbarung zulässig.

Hinweis: Alle in dieser Zeitschrift pu- blizierten Angaben wurden mit der grössten Sorgfalt überprüft. Die ange- gebenen Dosierungen, Indikationen und Applikationsformen, vor allem von Neuzulassungen, sollten in jedem Fall mit den Beipackzetteln der verwende- ten Medikamente verglichen werden.

Herstellung: Schwabe AG, Muttenz, www.schwabe.ch

Tribüne

THEMA: Urban Wiesing, Ramin Parsa-Parsi

247 Der Weltärztebund hat das Genfer Gelöbnis revidiert

Horizonte

STREIFLICHT: Julia Vecsey

250 Histoire vraie… ou le récit d’Alice Mein Mann Nicolas, der Vater meiner beiden Töchter (die eine war damals vier Jahre, die andere erst gerade vier Monate alt), erhielt Sonderurlaub und durfte das eiskalte Gefängnis verlassen, in dem er aus undurchsichti- gen politischen Gründen willkürlich festgehalten wurde. Galt er nicht als «Volksfeind»? Und er musste in seine Zelle zurückkehren, sofern nicht…

STREIFLICHT: Erhard Taverna 252 Der Augenaufschlag

Zu guter Letzt

Jean Martin

254 Reproduktionsmedizin: Wahrung der Autonomie – zu welchen Bedingungen?

BENDIMERAD

(4)

Sparen: Zuerst bei den Strukturen, zuletzt bei den Patienten

Jürg Schlup

Dr. med., Präsident der FMH

Der im Oktober 2017 vom Eidgenössischen Departe­

ment des Inneren (EDI) vorgelegte Expertenbericht

«Kostendämpfungsmassnahmen zur Entlastung der ob­

ligatorischen Krankenpflegeversicherung» [1] hat bis­

lang vor allem wegen seiner Forderung einer «verbindli- chen Zielvorgabe für das OKP-Kostenwachstum» [1]

Aufmerksamkeit generiert. Weil solche Globalbudgets die Qualität und die Zugänglichkeit der Gesund­

heitsversorgung zwangsläufig verschlechtern, positio­

nierten sich Verbände der Patienten, Ärzte, Spitäler, Krankenkassen, Pharmaindustrie und Apotheker ge­

meinsam klar gegen die Einführung undifferenzier­

ter Kostendeckel [2]. Wer dies als «Aufschrei der Pro­

fiteure» [3] verunglimpft, verkennt, dass all diese Akteure täglich einen Beitrag zu einem der inter­

national besten Gesundheitswesen leisten, damit in allererster Linie einer profitiert: der Patient.

Der Vorschlag der Experten zukünftig die Gesund­

heitsversorgung über Budgets zu beschränken, über­

rascht nicht, denn bereits der Auftrag des EDI hatte vorgegeben, «Steuerungsinstrumente bei den Budgets oder der Menge der zu erbringenden Leistungen» [4]

vor  allem aus Deutschland und den Niederlanden zu analysieren. Wenn man von dieser Tendenz absieht, grundsätzlich ein «stärkeres Eingreifen» [1] und eine

«Gesamtsteuerung» [1] des Staates zu fordern, finden sich unter den insgesamt 38 aufgeführten Mass­

nahmen jedoch auch viele zielführende Ansätze. Dass sich mehrere Forderungen des Expertenberichts sogar mit der Stossrichtung von FMH­Positionen zum Kostendämpfungspotential im Gesundheitswesen decken, zeigt ein Beitrag auf Seite 224 in dieser Aus­

gabe [5]. Aus ärztlicher Sicht sind in erster Linie Kos­

tendämpfungsmassnahmen zu verfolgen, die Effi­

zienz steigern ohne die Versorgung zu beeinträch tigen.

Denn insbesondere die Strukturen und die Finanzie­

rung unseres Gesundheitswesens bergen ungenutztes Potential zur Kostendämpfung. Darum begrüsst die FMH auch, dass der Expertenbericht die Kleinräumig­

keit unserer 26 Gesundheitssysteme kritisiert und bspw. eine überregionale Spitalplanung oder die Lö­

sung der Governance­Probleme der Kantone anmahnt.

Auch Spitäler, die mengenbezogene Boni bezahlen, von Spitallisten auszuschliessen, könnte einen von der FMH seit Jahren kritisierten Missstand beheben [6].

Strukturell anzusetzen hiesse aber auch mittels einer konsequenten einheitlichen Finanzierung Effizienz­

potentiale von jährlich etwa drei Milliarden Franken zu realisieren [7] – ohne dafür Versorgungsleistungen zu reglementieren oder einen neuen, steuernden Ver­

waltungsapparat schaffen zu müssen. Hier bleibt der Expertenbericht leider hinter den bestehenden Mög­

lichkeiten zurück.

Ein weiteres im Expertenbericht und auch allgemein von der Politik weitgehend ignoriertes, aber gewich­

tiges Effizienzpotential liegt in der Reduktion der administrativen Belastung. Alleine um den ständigen Zuwachs an Patientendokumentation bewältigen zu können, braucht es in der Schweiz jedes Jahr rund 100 zusätzliche Spitalärztinnen und ­ärzte mit Vollzeitpen­

sum [5]. Und auch im ambulanten Bereich kann nicht einmal mehr die Hälfte der Grundversorger min­

destens 75% ihrer Arbeitszeit mit Patientenkontakten verbringen [8]. Wer Effizienz steigern und Kosten senken möchte, muss die administrative Belastung reduzieren – und keine neue schaffen.

Die Kostendämpfungsvorschläge der FMH [5] zeigen auf, wo Einsparungen ohne Einschränkungen der Pa tientenversorgung realisierbar sind. Dies sollte auch bei der Umsetzung von Massnahmen des Experten­

berichts im Vordergrund stehen. Denn solange ineffizi­

ente Strukturen und ein unzulängliches Finanzie­

rungssystem fortbestehen, ist es kaum zu rechtfertigen notwendige Versorgungsleistungen zu reduzieren.

Referenzen

1 Kostendämpfungsmass­

nahmen zur Entlastung der obligatorischen Krankenpflegeversiche­

rung. Bericht der Exper­

tengruppe. 24. August 2017.

2 Gemeinsame Medien­

mitteilung der FMH, H+, Interpharma, pharmaSuisse, SPO und santésuisse. Bern, 25. Oktober 2017; Global­

budgets sind leicht­

fertige Experimente zu Lasten der Patientinnen und Pa tienten.

3 Adrian Riklin. Aufschrei der Profiteure. Welt­

woche 44/2017 vom 2. 11. 2017

4 Medienmitteilung des BAG vom 2. 9. 2016;

Mengenwachstum im Gesundheitswesen ein­

dämmen – zusätzliche Massnahmen nötig.

5 Wille N, Glarner J, Schlup J. Die FMH zur Dämpfung des Kosten­

anstiegs im Gesund­

heitswesen. Schweiz Ärztezeitung.

2018;99(8):224–6.

6 Meyer, B. Boni­die Posi­

tion der FMH. Schweiz Ärztezeitung. 2013;94:

51/ 52; S. 1935–7.

7 Klaus G; Dank einheitli­

cher Finanzierung mehr Effizienz; Helsana Standpunkt 4/16; S.3–5 8 OBSAN, Analyse des

International Health Policy Survey (IHP) 2015 und OBSAN, Analyse des International Health Policy Survey (IHP) 2012.

Verbesserte Strukturen und eine einheitliche Finanzierung könnten viel ungenutztes Effi­

zienzpotential ausschöpfen

Wer Kosten dämpfen will, muss die adminis­

trative Belastung reduzieren – und keine neue schaffen

FMH Editorial 223

(5)

Die FMH zur Dämpfung des Kosten- anstiegs im Gesundheitswesen

Nora Willea, Jeanine Glarnerb, Jürg Schlupc

a Dr. phil., persönliche wissenschaftliche Mitarbeiterin des Präsidenten; b Kommunikationsspezialistin, Abteilung Kommunikation der FMH;

c Dr. med., Präsident der FMH

Um die allgemeine Zugänglichkeit einer qualitativ hochstehenden Gesundheits­

versorgung auch in Zukunft für die Patienten zu bewahren, gilt es die bestmög­

liche Effizienz der eingesetzten Ressourcen zu gewährleisten. Dieser Beitrag zeigt auf, welches Effizienzpotential aus Perspektive der Ärzteschaft realisiert werden könnte.

Die monatlichen Ausgaben des Durchschnittshaus­

halts für die Krankenkassenprämien sind zwischen 2006 und 2014 um 100 Franken gestiegen. Auch wenn die Prämien damit weniger wuchsen als die Steuerlast (+370 CHF), die Konsumausgaben (+325 CHF) oder der monatliche Sparbetrag (+715 CHF) [1], erzeugen sie doch in Haushalten abseits dieses Durchschnitts spürbare Belastungen. Da die demographische Entwicklung und der medizinische Fortschritt zunehmende Ressourcen für unsere Gesundheitsversorgung erfordern, müssen die Mittel so effizient wie möglich eingesetzt werden.

Die Verantwortung der Ärzteschaft gilt nicht nur dem einzelnen Patienten von heute, sondern auch einem allgemein zugänglichen, qualitativ hochstehenden

und finanzierbaren Gesundheitswesen von morgen.

Weil Ärztinnen und Ärzte durch ihre tägliche Arbeit mit unserem Gesundheitswesen bestens vertraut sind, werden nachstehend einige Vorschläge zur Kosten­

dämpfung aufgelistet, die auf Beschlüssen der ver­

schiedenen FMH­Gremien basieren. Dass sich diese Lösungsansätze nun auch teilweise im Bericht der vom EDI eingesetzten Expertengruppe [2] wiederfinden, ist erfreulich – auch wenn die Vorstellungen über ihre konkrete Umsetzung teilweise deutlich auseinander­

gehen.

Das Gesamtsystem optimieren

Die Schweiz leistet sich für eine Bevölkerung von 8 Mil­

lionen Menschen 26 kleinräumige Gesundheitssys­

teme. Die Schaffung von fünf bis sieben überkanto­

nalen Spitalregionen könnte Effizienzgewinne erzielen, Überkapazitäten vermeiden und gleichzeitig die Ver­

sorgungsqualität fördern. Ebenfalls muss die Mehrfach­

rolle der Kantone entflochten werden, deren Vielzahl von Interessen als Planer und Eigentümer von Spitä­

lern, als Auftraggeber von Leistungen, als Finanzierer stationärer Leistungen sowie als Regulatoren der Spi­

tallisten und Tarife zu Ineffizienz und Wettbewerbs­

verzerrungen führt. Die Kantone sollten sich daher zumindest aus der Spital­Eigentümerschaft zurück­

ziehen.

Weiteres Optimierungspotential böte eine Erweite­

rung der reinen Kostenperspektive unseres Kran­

kenversicherungsgesetzes (KVG) hin zu einer Gesamt­

kostensicht, die auch den Nutzen von Behandlungen abbildet. Würden ähnlich dem Unfallversicherungsge­

setz (UVG) nicht nur die vergleichsweise überschau­

baren Heilkosten übernommen, sondern auch die Kos­

Zusammenfassung

Um die allgemeine Zugänglichkeit einer qualitativ hochstehenden Gesund­

heitsversorgung zu bewahren, müssen Ressourcen effizient eingesetzt wer­

den. Aus Perspektive der Ärzteschaft liegt noch grosses ungenutztes Effi­

zienzpotential insbesondere in den Strukturen und bei der Finanzierung unseres Gesundheitswesens. Wichtige Ansatzpunkte bieten hier die Schaf­

fung überkantonaler Spitalregionen und die Auflösung der Governance­

Konflikte der Kantone sowie eine stärkere Nutzenperspektive im KVG. Eine einheitliche Finanzierung stationärer und ambulanter Leistungen ist unver­

zichtbar, um die Strategie «ambulant vor stationär» ohne Prämienschub umsetzen zu können und die Attraktivität integrierter Versorgungsmodelle zu steigern. Auch manche Qualitätsmassnahmen bieten ein Potential, Ge­

sundheitsleistungen zu reduzieren und gleichzeitig die Versorgung zu ver­

bessern. Neben der Reduktion des grossen Administrationsaufwands sind auch Tarifierung und Zulassung zentral. Alle Vorschläge wären ohne Ein­

schränkungen der Versorgungsqualität und der Wahlfreiheit der Patienten realisierbar. Darum verbieten sich Massnahmen, die zur Einschränkung der freien Arztwahl oder verdeckter Rationierung führen.

FMH Ak tuell 224

(6)

ten für Arbeitsausfälle und Renten, lohnten sich die Investitionen in erfolgreiche Therapien nicht nur für die Patienten, sondern auch für den Kostenträger – und wirkten sich volkswirtschaftlich positiv aus.

Sparpotential durch einheitliche Finanzierung realisieren

Nur ein Wechsel zu einer einheitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen ermöglicht die optimale Realisierung des wichtigsten Effizienzpoten­

tials der Gesundheitsversorgung: Allein die Verlage­

rung stationärer Leistungen in den ambulanten Bereich birgt ein jährliches Sparpotential von etwa einer Mil­

liarde Franken [3]. Damit aber der Ersatz überwiegend steuerfinanzierter stationärer Behandlungen durch ausschliesslich prämienfinanzierte ambulante Behand­

lungen keinen Prämienschub auslöst, müssen sta tio­

näre und ambulante Leistungen neu einheitlich finan­

ziert werden. So liesse sich auch das Potential der integrierten Versorgung ausschöpfen. Vor allem im Be­

reich der nicht­übertragbaren Krankheiten, die 80%

der Gesundheitskosten verursachen [4], zeigten freiwil­

lige Teilnahmen an integrierten Versorgungsmodellen grosse jährliche Spareffekte [5]. Dass die durch vermie­

dene Spitalaufenthalte erzielten Einsparungen bislang unzureichend an die Versicherten weitergegeben wer­

den können, macht diese Modelle heute weniger at­

traktiv für Versicherte und auch für Krankenkassen.

Aktuell treibt eine Krankenkasse, die konsequent auf günstigere, ambulante Behandlungen setzt, ihre Prä­

mien in die Höhe. In der Folge bleibt derzeit ein Effi­

zienzpotential von jährlich bis zu zwei Milliarden Franken ungenutzt [6].

In Qualität investieren

Die Qualität im Gesundheitswesen ist eine Kernaufgabe der Ärzteschaft und geniesst sowohl im ärztlichen Arbeitsalltag als auch in der Berufspolitik hohe Priori­

tät. Die zentralen Pfeiler der Qualitätsarbeit bilden da­

bei Transparenz, Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit [7]. Dass qualitative Verbesserungen mit Einsparungen Hand in Hand gehen können, zeigen Initiativen wie smarter medicine: Weniger medizinische Massnahmen können für einen Patienten die beste Wahl sein und ihm Belastungen ersparen [8]. Hier obliegt der Ärzte­

schaft die Verantwortung, evidenzbasiert und partner­

schaftlich mit den Patienten Entscheidungen zu tref­

fen. Eine Steigerung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung würde kostendämpfend wirken, z.B. mit Hilfe von Informationen über den Wert des Zuwartens

oder über Risikoeinschätzungen und Nutzenabwä­

gungen.

Wenn nicht ganz eindeutig ist, welche Behandlung an­

gezeigt ist, holen Patienten bereits heute gerne eine Zweitmeinung zur Sicherung der Indikationsqualität ein, was von FMH­Mitgliedern unterstützt wird (Art. 16 der Standesordnung). Eine gesetzliche Pflicht zu einer Zweitmeinung würde hingegen die Patienten bevor­

munden und die Kosten erhöhen. Ebenfalls bewährt hat sich das Beziehen zusätzlicher Expertise in Indika­

tionsboards, deren Notwendigkeit fallweise durch die beteiligten Fachpersonen bzw. ihre jeweiligen medi­

zinischen Fachgesellschaften am besten beurteilt wer­

den kann.

Da die Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaft­

lichkeit einer medizinischen Leistung und damit die Erstattungspflicht der OKP nur auf Basis einer trans­

parenten wissenschaftlichen Prüfung beurteilt wer­

den kann, braucht es Health Technology Assessments (HTA) als solide Entscheidgrundlagen. Ebenso bieten medizinische Guidelines als Kondensate des aktuellen Wissenstandes das Potential, gleichzeitig die Kosten­

entwicklung zu dämpfen und die Qualität der Versor­

gung zu steigern. Abweichungen von solchen allgemei­

nen Leitlinien müssen jedoch zulässig bleiben, um v.a.

mehrfacherkrankten Patienten gerecht werden zu können. Da evidenzbasiertes Handeln ausreichend valide Daten voraussetzt, tritt die FMH zudem für die Förderung medizinischer Register ein [9].

Bei allen Qualitätsmassnahmen gilt es die Verhältnis­

mässigkeit des administrativen Zusatzaufwandes ab­

zuwägen – und die Therapiefreiheit nicht anzutasten:

Im Sinne von Ärzten wie Patienten darf eine fachlich korrekte Ausübung des Arztberufs keine Nachteile nach sich ziehen. Dies gilt auch in Bezug auf die in vie­

len Spitalarztverträgen verankerten Boni, die an rein ökonomische Indikatoren wie Mengen­ und Umsatz­

ziele gebunden sind. Spitäler mit mengenabhängigen Bonusvereinbarungen sollten von kantonalen Spital­

listen ausgeschlossen werden.

Mit sachgerechter Tarifierung die ambulante Versorgung stärken

Auch die Tarifierung bietet Optimierungspotential, z.B. dort, wo gleiche Leistungen im ambulanten und stationären Bereich unterschiedlich vergütet werden.

Die konsequente Umsetzung der Strategie «ambulant vor stationär» erfordert eine Stärkung der ambulanten Versorgung. Bei der Revision des TARMED ist darum die Wiederherstellung von Sachgerechtigkeit und be­

triebswirtschaftlicher Bemessung von zentraler Be­

FMH Ak tuell 225

(7)

deutung – und notwendige Basis für Pauschalen im ambulanten Bereich. Weil dies am besten im Rahmen einer Tarifpartnerschaft gewährleistet werden kann, wird auch die Ärzteschaft ihren Beitrag zu einer er­

folgreichen Tarifrevision leisten. Für die zukünftige Tarifpflege könnte ein nationales Tarifbüro analog SwissDRG hilfreich sein, sofern die Struktur­ und Orga­

nisationsautonomie gewährleistet bleibt und der Bun­

desrat den Tarif auf Vorschlag der Organisation weiter­

hin lediglich genehmigt.

Administration reduzieren

Das Effizienzpotential, das eine Reduktion administra­

tiver Arbeiten böte, sehen Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz täglich: Alleine die Bearbeitung von Patien­

tendossiers nimmt 19% der Arbeitszeit der spitaltäti­

gen Ärzteschaft in Anspruch und hat seit 2011 pro Arzt und Tag um 26 Minuten zugenommen [10]. Dass der Zeitbedarf allein für diesen Zuwachs an Dokumenta­

tionsaufwand in den Spitälern 662 Arztstellen (bei 56  Wochenstunden) entspricht, sollte in Hinblick auf Nachwuchsmangel und Zulassungsregelung zu den­

ken geben, denn auch im ambulanten Bereich nimmt die administrative Belastung stetig zu: Der Anteil der Grundversorger, die mindestens 75% ihrer Arbeitszeit mit Patientenkontakten verbringen können, sank zwi­

schen 2012 und 2015 von 60 auf 45% [11]. Administra­

tion bindet Arbeitszeit und generiert Kosten. Dieses hohe Potential zur Kostendämpfung findet jedoch kaum politische Aufmerksamkeit.

Zulassung mittels Qualitätskriterien steuern

Die Politik setzt auf eine Regulierung der Ärztezahl, obwohl selbst von Kassenseite festgestellt wird, dass

«zwischen Ärztedichte und ärztlichen Leistungen am Pa tienten keine Korrelation» besteht und die «Ärzte­

dichte als Mengen­ und Steuerungsinstrument unge­

eignet» ist [1]. Auch dass sich die Anzahl offener Arzt­

stellen in den letzten vier Jahren hierzulande mehr als verdoppelt hat [12] und die Strategie «ambulant vor sta­

tionär» eine Förderung des ambulanten Bereichs er­

fordert, lässt die aktuell diskutierten Ansätze für Be­

schränkungen der praxisambulant tätigen Ärzteschaft wenig zielführend erscheinen.

Die FMH fordert als Zulassungsvoraussetzung deshalb weiterhin kumulativ zu erfüllende Qualitätskriterien, die Versorgungsqualität und ökonomisch wirksame Steuerung verbinden: Erstens ist eine dreijährige ärzt­

liche Tätigkeit in der beantragten Fachdisziplin an einer

anerkannten schweizerischen Weiterbildungsstätte zu absolvieren, zweitens muss der Fortbildungsnachweis und drittens ein Nachweis der Sprachkompetenz in der Amtssprache der Tätigkeitsregion erbracht werden.

Die seit 2013 geltende Zulassungssteuerung hat be ­ reits eine Reduktion der Praxiseröffnungen um 33%

bewirkt. Die von der FMH vorgeschlagene deutlich strenge re Regelung würde eine wirksamere Auswahl nach transparenten Qualitätsansprüchen erlauben, ohne die Wahlfreiheit der Patienten einzuschränken.

Ande re Vorschläge wie die Aufhebung des Vertrags­

zwangs hingegen schaffen nicht nur die freie Arzt­

wahl ab, sondern würden zudem die ökonomischen Ziele der Krankenversicherer zu stark gewichten und Kranke benachteiligen.

Fazit

Die aufgeführten Lösungsansätze zeigen, dass derzeit grosses Effizienzpotential insbesondere in den Struk­

turen oder bei der Finanzierung unseres Gesundheits­

wesens ungenutzt bleibt, das ohne Einbussen der Ver­

sorgungsqualität und ohne Einschränkungen der Wahlfreiheit der Patienten realisierbar wäre. In einer solchen Situation verbieten sich Massnahmen, welche die freie Arztwahl einschränken oder zur verdeckten Rationierung führen.

Literatur

1 Früh M, Gyger P, Reich O. Ausgabenentwicklungen in der Gesund­

heitsversorgung. Helsana­Report. Dezember 2016.

2 Bericht der Expertengruppe. Kostendämpfungsmassnahmen zur Entlastung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung.

24. August 2017.

3 Pwc. Ambulant vor stationär. Oder wie sich eine Milliarde jährlich einsparen lässt. August 2016.

4 BAG. Studie präsentiert erstmalige Berechnungen der direkten und indirekten Kosten der wichtigsten nichtübertragbaren Krank­

heiten. Bulletin. 2014;36(14):583–6.

5 Huber CA, Reich O, Früh M, Rosemann T. Effects of Integrated Care on Disease­Related Hospitalisation and Healthcare Costs in Patients with Diabetes, Cardiovascular Diseases and Respiratory Illnesses: A Propensity­Matched Cohort Study. International Jour­

nal of Integrated Care. 2016;16(1):1–18.

6 Klaus G. Dank einheitlicher Finanzierung mehr Effizienz.

Helsana Standpunkt. 2016;4:3–5.

7 Bosshard C. Qualitäts­Charta: Transparenz, Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit. Schweiz Ärztezeitung. 2016;97(45):1549.

8 Die Position der FMH. «Choosing wisely»: Weniger Leistungen für mehr Nutzen. Verabschiedet durch den FMH­Zentralvorstand.

Bern, 15. Dezember 2016.

9 Positionspapier. Medizinische Register: ein wichtiges Instrument zur Sicherung der Qualität in der Medizin. Bern, August 2012.

10 Golder et al. Verändertes Arbeitsumfeld und Einstellung zu neuen Finanzierungsmodellen. Auswirkungen Leistungsorientierung im Gesundheitswesen erkennbar. Schlussbericht von gfs.bern zur Begleitstudie im Auftrag der FMH. Januar 2018.

11 OBSAN. Analyse des International Health Policy Survey (IHP). 2012 und 2015.

12 Schweizer Jobradar. Vakanzen­Report. 4. Quartal 2017 und 4. Quar­

tal 2013 im Vergleich. URL: https://www.jobagent.ch/jobradar.

Korrespondenz:

Dr. med. Jürg Schlup Präsident der FMH Elfenstrasse 18 Postfach 300 CH­3000 Bern 15

FMH Ak tuell 226

(8)

Todesfälle / Décès / Decessi Roland Moeri (1926), † 30.11.2017, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, 3234 Vinelz

Jürg Frölicher (1948), † 2.12.2017,

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, 8404 Winterthur

Anna Maria Züllig (1935), † 9.12.2017, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, 9008 St. Gallen

Christoph Kolb (1957), † 27.12.2017,

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, 4059 Basel

Heinrich Ernst Hauser (1924), † 6.1.2018, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, 8627 Grüningen

David Henchoz (1923), † 11.1.2018, Spécialiste en chirurgie orthopédique et traumatologie de l’appareil locomoteur, 1003 Lausanne

Jean-Bernard Piller (1943), † 11.1.2018, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, 8032 Zürich

Bruno Theilkäs (1952), † 14.1.2018,

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, 3011 Bern

Bernhard Ecklin (1931), † 17.1.2018, 2300 La Chaux-de-Fonds

Frank Karl Nager (1929), † 23.1.2018,

Facharzt für Kardiologie und Facharzt für All- gemeine Innere Medizin, 6052 Hergiswil NW

Praxiseröffnung /

Nouveaux cabinets médicaux / Nuovi studi medici

BE

Frederik Werner,

Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Psy-Bern, Neuengass- Passage 3, 3011 Bern

SO

Volker Schmidt,

Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Schanzenstrasse 6, 4500 Solothurn

ZH

Mladen Radovanovic, Facharzt für Ophthalmologie, Heinrich-Bosshardt-Str. 6, 8051 Zürich

Ärztegesellschaft des Kantons Bern Ärztlicher Bezirksverein Bern Regio Zur Aufnahme als ordentliches Mitglied habe n sich angemeldet:

Manuel Bubenhofer, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, FMH, Spitalackerstrasse 65, 3013 Bern

Caroline Moser, Fachärztin für Rheumato- logie, Viktoriastrasse 72, 3013 Bern

Einsprachen gegen diese Vorhaben müssen innerhalb 14 Tagen seit der Veröffentlichung schriftlich und begründet beim Präsidenten des Ärztlichen Bezirksvereins Bern Regio ein- gereicht werden. Nach Ablauf der Frist ent- scheidet der Vorstand über die Aufnahme der Gesuche und über die allfälligen Einspra- chen.

Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug Zur Aufnahme in die Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug als ausserordentliches Mitglied hat sich angemeldet:

Rita Bartenstein, Fachärztin für Allg. Innere Medizin, FMH, Aeskulap Praxis Zug, Baarer- strasse 88, 6300 Zug

Einsprachen gegen diese Kandidatur müssen innerhalb 14 Tagen seit dieser Veröffentli- chung schriftlich und begründet beim Sekre- tariat der Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug eingereicht werden. Nach Ablauf der Einsprachefrist entscheidet der Vorstand über Gesuch und allfällige Einsprachen.

FMH Personalien 227

Personalien

(9)

Klares Programm

Brief zu: Igual M. Offener Brief an Bundespräsident Berset.

Schweiz Ärztezeitung. 2018;99(3):52–3.

Sehr geehrter Herr Igual,

Ihr Brief hat mich ob soviel Naivität tief be- rührt.

Ihren Analysen und Vorschlägen kann ich von A bis Z zustimmen. Sie sind ja alle nicht neu und schon x-mal erwähnt und empfohlen.

Nur eines haben Sie, Herr Kollege Igual, nicht berücksichtigt. Herr Bundespräsident Berset hat nach seinem Studium direkt das «Metier»

des Politikers im Namen der Sozialdemokrati- schen Partei ergriffen. Das Verhalten unseres Bundespräsidenten ist absolut stringent. Für die Freiberuflichen wird kein Finger gerührt und es wird konstant versucht die Staats- medizin zu fördern oder zumindest nicht zu behindern (z.B.: Ausbau der Ambulatorien).

Wenn man dann noch weiss, dass die Aktien von Novartis und Roche bei rund 20% unter den Höchstständen daherdümpeln, wird Herr Bundespräsident Berset wohl kaum den bei- den Pharmariesen an den «Karren» fahren wollen. Insbesondere wenn Basel von Frau Herzog von der gleichen Partei «regiert» wird.

Es könnten massive Stellenkürzungen dro- hen, wenn man die Schraube von Staates we- gen allzu sehr anziehen möchte.

So bleibt uns nichts anderes übrig, wie die Ambulatorien der Spitäler im «Echo der Zeit»

ungeniert vorgaben: den neuen Tarif optimal zu nutzen und auszunutzen. Bis zum Errei- chen des Optimums/Maximums wird es ein paar Jahr dauern (siehe 5 Minuten Abwesen- heit) und dann wird man jammern, dass der Spareffekt gegen null geht ...

Wie war es doch mit den Praxis-Labor-Kür- zungen, eingeführt vom etatistisch denken- den FDP-Bundesrat Couchepin: Daran sind wir auch nicht verlumpt wie prognostiziert.

Herr Bundespräsident Berset ist seiner Ideo- logie und Herkunft her wie schon erwähnt siche r kein Freund der frei praktizierenden Ärzte. Doch fährt er zumindest ein klares Pro- gramm im Sinne seiner Partei.

In diesem Sinne grüsst Sie herzlich Ihr Dr. med. Christoph Schnyder, Büren

Plädoyer für eine individuell ange- passte Medizin

In den Medien bilden unsere steigenden Ge- sundheitskosten ein Dauerthema. In seinem Leserbrief vom 31.1.2018 macht Kollege Zur- schmiede Vorschläge zur Reduktion der hohen Kosten und appelliert an die Eigenverantwor- tung der Patienten [1].

Im Falle eines schweren Unfalles oder einer aussichtslosen Erkrankung haben wir die Möglichkeit, unsere Wünsche an die Ärzte und pflegenden Personen in einer Patienten- verfügung festzuhalten für den Fall, dass wir selbst nicht mehr entscheidungsfähig sind.

Die Festlegung von Vorsorgemassnahmen oder deren Unterlassung sollte jedoch nicht nur für das Lebensende, sondern auch für das Leben vorher ermöglicht werden. Ich stelle mir vor, dass der behandelnde Hausarzt (so- fern es diesen in absehbarer Zeit noch gibt) für jeden Patienten aktiv wird, indem er nach Erhebung einer gründlichen Anamnese die diagnostischen und therapeutischen Mög- lichkeiten in einem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten (und evtl. Einbezug der nächsten Angehörigen) schriftlich festhält.

Der Patient erhält so die Möglichkeit, seine Wünsche bezüglich Diagnostik und Behand- lung eigenverantwortlich einzubringen.

Dazu ein extremes Beispiel: Ein 50-jähriger Patient sucht die Praxis auf wegen einer Bronchitis mit Anstrengungsdyspnoe. Er hat sämtliche Symptome eines metabolischen Syndroms mit Diabetes mellitus, massiver Adipositas, Hypertonie, Fettstoffwechselstö- rung und Microalbuminurie, ausserdem ist er starker Raucher mit einer Raucherbronchitis und Claudicatio intermittens am rechten Bein. Die äthylische Fettleber hat er seinem täglichen Bier- und Weinkonsum zu verdan- ken. Der Arzt klärt diesen Patienten auf über seinen Gesundheitszustand mit den Risiko- faktoren und den möglicherweise auftre- tenden Spätfolgen. Im Idealfall gibt er ihm diverse informative Merkblätter ab, worin auch die Gegenmassnahmen aufgeführt sind, die der Patient selbst ergreifen kann, um das Risiko der Spätschäden zu minimieren. Der Patient entschliesst sich, sämtliche Empfeh- lungen zu ignorieren: Er ist nicht bereit, die Ernährung umzustellen und das Gewicht zu reduzieren, den Nikotinkonsum zu stoppen, den Alkoholkonsum einzuschränken und den Diabetes medikamentös behandeln zu lassen.

Er ist auch nicht bereit, sich wenn nötig an ei- nen Spezialisten überweisen zu lassen. Nach

der Diagnosestellung möchte er auch auf wei- tere Konsultationen und Laborkontrollen ver- zichten. Scherzend zitiert er den bekannten Spruch: «Alkohol und Nikotin rafft die halbe Menschheit hin, ohne Alkohol und Rauch stirbt die andere Hälfte auch.»

Der Hausarzt hat die beratende Funktion wahrgenommen und respektiert (widerwillig und entgegen seiner Intention) den Wunsch des Patienten als Entscheidungsträger. Es wer- den weder weitere Laborkontrollen noch Kon- sultationen vereinbart. Vielleicht verschreibt er dem Patienten wenigstens ein rein sym- ptomatisch wirkendes Hustenmittel. Um sich juris tisch abzusichern, hält er die getroffenen Abmachungen schriftlich fest und lässt diese durch den Patienten unterschriftlich bestä- tigen.

Der Patient hat sich eigenverantwortlich ge- gen schulmedizinische Massnahmen ent- schieden, möchte sein Leben nach seinem Gusto weiterführen mit Inkaufnahme einer verkürzten Lebensdauer. Diagnostik und The- rapie werden individuell angepasst, die Auto- nomie des Patienten wird gewahrt und auf jegliche Bevormundung wird verzichtet. Er kann sich aber jederzeit wieder melden, wenn er seine Meinung geändert hat und bereit ist, seinen Lebensstil zu ändern und das Seinige zur Gesundung beizutragen.

Ich bin überzeugt, dass mit diesem selektiven Vorgehen nicht nur Frustrationen vermieden, sondern auch etliche Kosten eingespart wer- den könnten. Ich bin mir bewusst, dass ich mit diesem Vorschlag möglicherweise Ethiker und Juristen auf den Plan rufe.

Dr. med. Max Schreier, Hausarzt im Ruhestand, Kriegstetten

1 Zurschmiede C. Sparmassnahmen sind nicht nur notwendig, sondern auch gut möglich. Schweiz Ärztezeitung. 2018;99(5):142.

BRIEFE redak tion.saez@emh.ch 228

Briefe an die SÄZ

Briefe

Reichen Sie Ihre Leserbriefe rasch und bequem ein. Auf un serer neuen Homepage steht Ihnen dazu ein spezielles Ein gabetool zur Verfügung. Da- mit kann Ihr Brief rascher bearbeitet und pu bliziert werden – damit Ihre Meinung nicht untergeht. Alle Infos unter:

www.saez.ch/de/publizieren/leserbrief-einreichen/

(10)

Facharztprüfung

Facharztprüfung zur Erlangung des Facharzttitels für Physikalische Medizin und Rehabilitation

Schriftlicher Teil der Facharztprüfung Ort: Inselspital Bern

Datum: Samstag, 24. November 2018 Besammlung: 9.00 Uhr

Beginn der Prüfung: 9.30 Uhr Dauer der Prüfung: 3 Stunden Anmeldefrist: 31. August 2018

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

 Fachgebiete  Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung)  Physikalische Medizin und Rehabilitation

Schweizerische Gesellschaft für  Handchirurgie

Pressemitteilung zum Genfer Moratorium Am 1.1.2018 trat der neue TARMED-Tarif, der durch Bundesrat Berset festgesetzt wurde, in Kraft. Für die ambulant erbrachten operati- ven Leistungen der Handchirurgie wie auch anderer Disziplinen bedeutet das eine Kürzung der Abgeltung der ärztlichen Leistung von knapp 40%. Da in der Hand- chirurgie die meisten Leistungen ambulant erbracht werden, ist nun eine Grenze überschritten, bei der diese Leistungen noch kostendeckend durchgeführt werden können. Die Genfer Handchirurgen führen aus diesem Grund seit dem 1.1.2018 keine ambulanten Wahleingriffe mehr durch.

Mittlerweile haben sich auch die Genfer Gynäkologen, Orthopäden und Urologen diesem Moratorium angeschlossen.

Dieses Alarmsignal aus Genf zeigt, dass der bundesrätliche Tarifeingriff nicht der richtige Weg ist, die steigenden Kosten des Gesundheitswesens in den Griff zu bekom- men. Vielmehr werden mit dieser Mass- nahme die Qualität der ärztlichen Versor- gung und damit die Sicherheit der Patienten gefährdet.

Das aktuell gültige Referenzeinkommen, das aus der Grundversicherung generiert werden kann und auf dem der TARMED aufbaut, beträgt 207 000 CHF. Einkommen von

>1 000 000 CHF zu Lasten der Prämien zahler, wie von BR Berset moniert, sind aus tariftech-

nischen Gründen überhaupt nicht möglich.

Die von der Politik gewünschte Verschiebung von der stationären hin zur ambulanten Behandlung wird durch nicht mehr kosten- deckende Tarife von derselben Politik torpediert. Die Handchirurgen haben aus eigenem Antrieb ihren Beitrag zur Dämpfung der Kosten schon vor Jahren geleistet und 2012 eine Liste der ambulant durchzuführen- den Operationen publiziert und umgesetzt – schon lange bevor die Politik diese Listen erfunden hat.

Die Schweizerische Gesellschaft für Handchi- rurgie (SGH) hat vollstes Verständnis für die Aktion der Genfer Kollegen und begrüsst die damit angestossene Diskussion. Es gilt eine Finanzierungsform der ambulanten Leistungen zu finden, die den wirtschaftli- chen Gegebenheiten gerecht wird und nicht ganze Berufsgruppen in dem Masse benach- teiligt, dass deren wirtschaftliche Existenz in Frage gestellt wird. Durch ihr konstruktives Engagement in den Tarifkommissionen zeigen die Handchirurgen ihren Willen, ihren Teil zu einem gerechten, aber auch wirtschaftlichen Tarif beizutragen.

Die SGH setzt sich ein für die Sicherheit der Patienten und eine hohe Versorgungsquali- tät. Sie strebt an, dass der Zugang zu diesen Leistungen allen Patienten in gleichem Masse möglich bleibt, damit keine Zweiklas- senmedizin entsteht, und verteidigt die effiziente, kostengünstigere ambulante Chirurgie. Nicht zuletzt ist es ihr ein Anliegen, die Attraktivität des Arztberufes und die des Handchirurgen zu sichern, damit diese hochstehenden Leistungen auch in Zukunft noch erbracht werden können.

Kontakt: Dr. med. Mario Bonaccio, Präsident SGH, mario.bonaccio[at]stgag.ch

Swiss Society of Cardiology Swiss Amgen Cardiology Research Award 2018

Rules of Entry

1 The Swiss Amgen Cardiology Research Award is awarded for original research work in cardiovascular disease.

2 Prizes may be awarded for one or more research projects (to a maximum of three) provided that they are connected.

3 The manuscripts should be published or accepted for publication in a recognised

peer-reviewed journal. Consideration can be given only to work published in the year in which the prize is awarded or in the year immediately preceding or following it.

4 Applicants should be the principal author of the work being submitted. Should several works be submitted, the applicant should be the principal author of at least one of them.

5 Applicants must be under 40 years of age on the deadline for submission. They must be Swiss citizens or working in Switzerland. Swiss citizens may also submit work carried out abroad provided that they are working in Switzerland at the time of the award.

6 The prize will be awarded annually by the Swiss Society of Cardiology together with Amgen Switzerland AG, normally on the occasion of the Annual Conference, but exceptionally at another event sponsored by the Society.

7 The prize winners will be selected by a prize jury whose members will be nomi- nated by the Swiss Society of Cardiology, by agreement with the sponsor Amgen.

The jury will consist of a chairman, representatives of all Swiss universities, some members of the board of Swiss Society of Cardiology as well as interna- tional experts. Members of the jury will be elected for four years and may be re-elected. A representative of Amgen Switzerland AG will be included as an observer.

8 The prize will be 30 000 CHF, donated by Amgen Switzerland AG.

9 The prize winner undertakes to use the prize money of 30 000 CHF exclusively to continue his or her research. The money may be used for salaries, equipment or disposable materials.

Applications should be submitted by March 30, 2018, by e-mail to: info[at]swiss cardio.ch

Further information: Swiss Society of Cardiology, Karin Guldenfels, Dufour- strasse 30, 3005 Bern

More information: www.swisscardio.ch/

public/preise/preis_research.asp?l=de

MITTEILUNGEN 229

Mitteilungen

(11)

Swiss Society of Cardiology Otto Hess Trainee Award 2018

The Swiss Society of Cardiology (SSC) has crea- ted the Otto Hess Trainee Award to recognize and support trainees in cardiology, who have made a significant contribution to research in the field of cardiology at an early stage of their career. The Award is named in memory of late Otto Martin Hess (1946–2011), a cardiologist, teacher and scientist with particular commit- ment to promotion of young researchers [1].

Trainees in cardiology who have accomplis- hed at least two years of specialty training in cardiology or subspecialty training in pediat- ric cardiology, and who have been actively involved in cardiology research are invited to apply. The age limit is 32 years. Research acti- vity must have resulted in either a doctoral thesis, a full-length publication as first author or a presentation at a major international car- diology congress (annual meeting of ESC, AHA, ACC or WCC) [2]. The work has to be accepted, published, or presented in the year before deadline of submission. Up to three awards of 5000 CHF each will be attributed each year (in- itially granted for a 4-year period).

Applications should be submitted by March 30, 2018 by e-mail (1 PDF file) with:

– application letter;

– curriculum vitae (1 page);

– list of publications and abstracts (number of publications is not a major selection crite- rion);

– letter of support from the director of the institution (where the research has been conducted);

– thesis, publication, or abstract to be consi- dered.

The signed application letter has to be sent also by post.

Address for submission:

Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie Frau Karin Guldenfels

Dufourstrasse 30 3005 Bern

E-mail: info[at]swisscardio.ch

The rules of the Otto Hess Research Award pro- viding more details on eligibility, the applica- tion procedure, and the award committee, can be downloaded from the website of the Swiss Society of Cardiology: www.swisscardio.ch/

public/preise/preis_ ottohess.asp?l=de Hans Rickli, President of the Otto Hess

Trainee Award Committee Michael Zellweger, President of the Swiss  Society of Cardiology

1 Cardiovascular Medicine. 2011;14(5):139–40.

2 ESC, European Society of Cardiology; AHA, Ameri- can Heart Association; ACC, American College of Cardiology; WCC, World Congress of Cardiology.

Avenir Suisse

Gesunde Spitalpolitik: Mehr Transparenz, mehr Patientensouveränität, weniger

«Kantönligeist»

Das Schweizer Gesundheitssystem ist zwar sehr gut, seine Kosten relativ zum Brutto- inlandprodukt aber hoch; sie werden international nur noch durch die USA übertroffen. 2015 waren es 77,7 Mrd. Fr. bzw.

782 Fr. pro Kopf und pro Monat. 35% der Gesundheitskosten fallen in den Schweizer Spitälern an. Es lohnt sich also, die bisherigen Reformanstrengungen in diesem Sektor unter die Lupe zu nehmen.

Mit der Einführung der Neuen Spitalfinanzie- rung im Jahr 2012 wurden wichtige Wettbe- werbselemente in der Branche eingeführt:

Seither können die Patienten das Spital in der ganzen Schweiz frei wählen, meistens auch zwischen öffentlichen und privaten Einrich- tungen, und die Entschädigung der Spitäler erfolgt mit Fallpauschalen.

Erfreulicherweise blieb die hohe Qualität der Schweizer Spitäler in der Folge nicht nur erhalten, sondern erhöhte sich sogar leicht.

Das Kostenwachstum ging zwar leicht zurück, konnte jedoch nicht, wie ursprüng- lich erwartet, gebremst werden. Auch die gewünschte Spezialisierung der Spitäler auf einzelne Leistungsgruppen ist ausgeblieben.

Wenig Transparenz über die Qualität der

Aktuelles Thema auf unserer Website –

www.saez.ch/de/tour-dhorizon

Standortbestimmung und Ausblick

Die Resultate der neuesten gfs-Umfrage zum Thema

«Medizinische Fachzeitschriften».

Die Ärzteschaft ist offen für neue Finanzierungsmodelle

Repräsentative Studie im Auftrag der FMH.

MITTEILUNGEN 230

(12)

Leistungen, restriktive Aufnahmekriterien für die Spitallisten und intransparente Subventionen der Kantone zählen zu den Ursachen dieser Entwicklung.

Das neue Avenir-Suisse-Strategiepapier von Jérôme Cosandey, Noémie Roten und Samuel Rutz plädiert deshalb für eine dreiteilige Therapie im Spitalwesen:

1. Mehr Transparenz bei den Subventionen:

Der Vergabeprozess der sogenannten ge- meinwirtschaftlichen Leistungen (GWL) muss transparenter und fairer gestaltet werden, sei dies durch Ausschreibungen oder die explizite Zustimmung des jeweili- gen kantonalen Parlaments. Allein 2015 wurden durch die Kantone 1,8 Mrd. Fr. Sub- ventionen in der Form von GWL vergeben, bei teilweise sehr unterschiedlichen kan- tonalen Vorgehensweisen. Während der Kanton Zug 2015 nur 8  Fr. pro Einwohner ausgab, waren es 947 Fr. im Kanton Genf.

97% der GWL kamen öffentlichen Spitälern zugute, was nicht zuletzt den Wettbewerb zwischen Privats pitälern und öffentlichen Spitälern verzerrt.

2. Aktiver Einbezug der Patienten: Patienten – also die Endkunden – sollen mitreden dürfen. Mit neuen Versicherungsmodel- len, bei denen die Krankenkassen ihre Patienten vor Spitaleingriffen beraten, werden die Versicherten für Qualitäts- und Kosten unterschiede sensibilisiert. Wählen sie ein günstigeres, aber qualitativ gleich- wertiges Angebot, werden sie für die resul- tierenden Kosteneinsparungen mit einer Gutschrift oder tieferen Prämien belohnt.

3. Abschaffung der kantonalen Spitallisten:

Schweizweit gültige Qualitätsstandards sollen die kantonalen Spitallisten erset- zen. Sie werden auf wissenschaftlicher Ba- sis durch eine finanziell und politisch un- abhängige Organisation – eine Schweizer Agentur für Spitalqualität – ermittelt und kontrolliert. Alle Spitäler, die die Kriterien erfüllen, dürfen ihre Leistungen der Kran- kenkasse und dem Wohnkanton des Pa- tienten verrechnen. Der Bund legt explizit nicht fest, wo welche Spitäler zu betreiben sind. Die Kantone bleiben aber für die Ver- sorgung zuständig, wie es bereits in ande- ren Bereichen der Gesundheitspolitik er- folgreich praktiziert wird (Apotheken,

Interpharma

Steigende Gesundheitskosten – Anteil der Medikamente ist stabil

Die Gesundheitskosten sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 4,1% gestiegen und betrugen insgesamt rund 77,8 Milliarden Franken.

Stabil geblieben ist der Anteil der Medi- kamente, der 12,7% der Gesundheitskosten ausmachte. Diese und weitere Informationen sind in der 37. Auflage des statistischen Standardwerks «Gesundheitswesen Schweiz 2018» zu finden.

Arztpraxen, Spitex). Sofern der Markt die gewünschten Leistungen in ihrem Ein- zugsgebiet nicht hervorbringt, können die Kantone subsidiär auf regionale Bedürf- nisse mit der Vergabe von gemeinwirt- schaftlichen Leistungen eingehen.

Beweglichkeit für öffentliche Spitäler Verlieren die Kantone die Möglichkeit, die eigenen Spitäler vor der Konkurrenz zu schützen und verschärft sich der Wettbewerb durch zunehmende Transparenz sowie ein höheres Kostenbewusstsein der Patienten, drängt sich eine Verselbständigung und letztlich eine Privatisierung der öffentlichen Spitäler auf. Diese brauchen mehr unter- nehmerische Flexibilität, um sich in einem zunehmend kompetitiven Umfeld behaupten zu können. Verselbständigung bedeutet dabei primär die Schaffung von klaren Corporate-Governance-Strukturen, in erster Linie eine Entpolitisierung der Aufsichts- gremien und Geschäftsleitungen. Auch die Wahl der Rechtsform kann einen Beitrag zur Verselbständigung leisten. Wichtig ist zuletzt, dass die Spitäler frei über ihre Immobilien verfügen und ihre Betriebs- standorte selber definieren können.

Publikation: «Gesunde Spitalpolitik – Mehr Transparenz, mehr Patientensouveränität, weniger «Kantönligeist» Jérôme Cosandey, Noémie Roten, Samuel Rutz, avenir debatte, 66 Seiten.

Kontakt: Jérôme Cosandey: +41 79 82 82 787, jerome.cosandey[at]avenir-suisse.ch

Gesundheitskosten:

Anteil der Medikamente stabil

Die Kosten des Gesundheitswesens sind gegenüber 2014 um 4,1% gestiegen und betrugen im Jahr 2015 insgesamt rund 77,8 Milliarden Franken. Das Bundesamt für Statistik hat die Methodik zur Erhebung der Daten an internationale Vorgaben angepasst.

Dieser neuen Statistik zufolge machte die ambulante Behandlung im Jahr 2015 mit einem Anteil von 26,9% den grössten Kostenblock aus, gefolgt von der stationären Behandlung (19,8%) und der Langzeitpflege (19,5%). Bei den Medikamenten wurden erstmals auch im Spital stationär und ambulant abgegebene Arzneimittel in die Statistik einbezogen.

Insgesamt ist der Anteil der Medikamente an den Gesamtkosten mit 12,7% stabil respektive leicht rückläufig. Insbesondere die regelmäs- sigen Preisüberprüfungen der kassenpflichti- gen Medikamente haben dazu geführt, dass der Index der Medikamentenpreise in den letzten Jahren gesunken ist.

Gesundheitswesen und Pharmaindustrie als wichtige Arbeitgeber

Neben dem Baugewerbe und dem Detailhan- del ist der Gesundheitssektor einer der wichtigsten Arbeitgeber der Schweiz. Rund 435 100 Personen arbeiteten im Jahr 2016 im Gesundheitswesen und in der Pharmaindus- trie, womit jeder zwölfte Beschäftigte in diesen Branchen angestellt war. Die Pharma- industrie hat die Zahl ihrer Arbeitsplätze seit 1995 mehr als verdoppelt. Mit über 40 000 Beschäftigten stellte sie im Jahr 2016 rund 0,9% der Gesamtbeschäftigung in der Schweiz.

Weitere Informationen und die grafischen Darstellungen aus der Publikation «Gesund- heitswesen Schweiz» sind auf der Inter- pharma-Website www.interpharma.ch unter

«Fakten und Statistiken» zu finden. Die Broschüre kann als Publikation gratis bezogen werden.

Kontakt: Sara Käch, Leiterin Kommunika- tion, Tel. 061 264 34 14, Mobile 079 208 16 33, sara.kaech[at]interpharma.ch

MITTEILUNGEN 231

(13)

Seminare / Séminaires / Seminari

Praxiseröffnung/-übernahme

Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte, die vor einer Praxiseröffnung (Einzel-/Gruppenpraxis), dem Einstieg in eine Gruppenpraxis oder vor einer Praxisübernahme stehen.

Themen

– Juristische Aspekte (Bewilligungen, Zulas- sungen, Verträge)

– Gesellschaftsformen / Ehe- und Erbrecht (Privat-/Geschäftsvermögen, Güterstand, Erbschaftsplanung)

– Praxiseinrichtung (Inneneinrichtung, Kos- ten)

– Praxisadministration (Leistungserfas- sungs- und Abrechnungssysteme)

– Bewertung einer Arztpraxis als Verhand- lungsbasis

– Finanzierung der Arztpraxis (Businessplan, Kredite, Absicherung)

– Versicherungen/Vorsorge/Vermögen (Per- sonen- und Sachversicherungen, Vorsorge- planung)

Daten

K01 Donnerstag, Zürich 1. März 2018 Volkshaus 09.00–16.30 Uhr

K02 Donnerstag, St. Gallen 17. Mai 2018 Hotel Einstein 16.00–20.30 Uhr

K03 Donnerstag, Bern 7. Juni 2018 Schmiedstube 09.00–16.30 Uhr

Praxisübergabe/-aufgabe

Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte, die ihre Pra- xis an einen Partner/Nachfolger übergeben oder liquidieren wollen. Idealtermin: 5–10 Jahre vor geplanter Übergabe oder allfälliger Liquidation (aus steuertechnischen und vor- sorgeplanerischen Gründen).

Themen

– Praxispartner- oder Nachfolgesuche (pro- jektorientiertes Vorgehen)

– Juristische Aspekte (Verträge, Krankenge- schichten)

– Bewertung einer Arztpraxis als Verhand- lungsbasis

– Versicherungen/Vorsorge/Vermögen (Übergabe/Auflösung von Versicherungs- verträgen, Pensions- und Finanzplanung) – Steuern (Steueroptimierung bei der Praxis-

übergabe oder Liquidation) Daten

K06 Donnerstag, Zürich 8. März 2018 Volkshaus 13.30–18.00 Uhr

K07 Donnerstag, St. Gallen 3. Mai 2018 Hotel Einstein 16.00–20.30 Uhr

K08 Donnerstag, Bern 14. Juni 2018 Schmiedstube 13.30–18.00 Uhr

Praxiscomputer-Workshop

Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte, die vor einer Praxiseröffnung/-übernahme stehen oder be- reits praxistätig sind.

Themen

– Anforderungen an Praxisinformationssys- tem

– Evaluationsprozess (projektorientiertes Vor- gehen)

Präsentation von sieben führenden Praxis- informationssystemen (Leistungserfassung, Abrechnen, Agenda, Statistik, Geräteeinbin- dung, Krankengeschichte, Finanzbuchhal- tung usw.)

Daten

K13 Donnerstag, Zürich 22. März 2018 Technopark 13.15–17.45 Uhr K14 Donnerstag, Bern

28. Juni 2018 Stade de Suisse 13.15–17.45 Uhr

Ouverture et reprise d’un cabinet médical

Groupe cible: Médecins sur le point d’ouvrir un cabinet médical (individuel ou de groupe), de joindre un cabinet de groupe ou de reprendre un cabinet existant.

Contenu

– Aspects juridiques (contrats, autorisations, admission à pratiquer, dossier patients) – Business plan (plan de financement, crédit

d’exploitation, financement par la banque) – Aménagement (implantation, projet et

concept d’aménagement, mobilier, budget) – Estimation d’un cabinet comme base de

négociations – Laboratoire

– Administration d’un cabinet médical – Assurances

– Passage du statut de salarié à celui d’indé- pendant

– Fiscalité

Dates

K20 Jeudi Lausanne

1 mars 2018 World Trade 13.30–18.30 h Center

K21 Jeudi Genève

7 juin 2018 Hôtel Warwick 13.30–18.30 h

Remise et cessation d’un cabinet médical

Groupe cible: Médecins désirant remettre un cabinet médical à un associé ou à un successeur ou qui doivent fermer leur cabinet médical.

Idéalement 5–10 ans avant la remise/cessation prévue (pour des questions de taxation et pré- voyance).

Contenu

– Recherche active d’un successeur/associé – Aspects juridiques (contrats, dossiers médi-

caux)

– Estimation d’un cabinet comme base de négociations

– Assurances/prévoyance/patrimoine (re- mise/résiliation des contrats d’assurances, prévoyance, planification de la retraite et des finances)

– Conséquences fiscales d’une remise ou d’une cessation (optimisation de l’impact fiscal lors d’une remise/cessation)

Dates

K24 Jeudi Lausanne

17 mai 2018 World Trade 13.30–18.30 h Center

K25 Jeudi Genève

15 novembre 2018 Crowne Plaza 13.30–18.30 h

Atelier consacré à l’informatique au cabinet médical

Groupe cible: Médecins sur le point d’ouvrir un cabinet médical et médecins déjà établis qui veulent changer leur logiciel.

Contenu

– Évaluation d’un système de gestion de cabi- net (introduction)

Présentation de cinq logiciels pour la ges- tion du cabinet (gestion des données des pa- tients, de la facturation et de l’encaissement, statistiques, gestion de l’agenda, connexion des appareils médicaux, etc.)

Date

K28 Jeudi Lausanne

21 juin 2018 World Trade 13.30–18.00 h Center Apertura e rilevamento di uno studio medico

Gruppo destinatario: Medici in procinto di aprire o di rilevare uno studio medico.

Contenuto

– Business plan (preparazione del piano di finanziamento e del credito d’esercizio, pre- stito bancario)

FMH SERVICES Die grösste standeseigene Dienstleistungsorganisation 233

Redaktionelle Verantwortung: FMH SERVICES

(14)

– Pianificazione (insediamento, progetto e pianificazione, mobilio, budget)

– Valutazione di uno studio medico

– Amministrazione di uno studio medico (interna allo studio, rapporti con la banca) – Assicurazioni (assicurazioni necessarie in-

terne ed esterne allo studio)

– Passaggio dallo stato di dipendente a quello di indipendente

– Fiscalità

Date

K50 Mercoledì Chiasso

18 aprile 2018 FMH Services dalle 14.00 alle 17.00 (Consulting)

K51 Mercoledì Chiasso

17 ottobre 2018 FMH Services dalle 14.00 alle 17.00 (Consulting) Anmeldung / Inscription / Iscrizione www.fmhservices.ch / FMH Consulting Services,

041 925 00 77

Seminarsponsoren 2018

Die Unterstützung durch verschiedene Sponso- ren ermöglicht es der FMH Consulting Services AG, ihre Seminarreihen für FMH Services-Mit- glieder teils kostenlos, teils kostengünstig an- zubieten. Gerne stellen wir Ihnen diese Firmen in einem Kurzporträt vor.

Rothen Medizinische Laboratorien AG Spalengraben 15, 4051 Basel

Tel. 061 269 81 81, Fax 061 269 81 82 info[at]labor-rothen.ch

www.labor-rothen.ch

Wir sind das Labor in Ihrer Nähe – in diesem unserem Slogan spielt mehr mit, als der erste Eindruck vermuten lässt. So wollen wir nicht nur örtlich das Labor in Ihrer nächsten, regio- nalen Umgebung sein. Wir wünschen uns einen regen, freundschaftlichen Austausch mit unse- ren Kunden. Wir möchten ein Labor sein, das auch menschlich näher bei Ihnen ist. In einer fruchtbaren, ungezwungenen Atmosphäre zwi- schen Praxis und Labor sehen wir das Wohl der Patientinnen und Patienten.

Als Familienbetrieb, der 1960 gegründet wurde und seither inhabergeführt ist, analysieren und kommentieren wir Patientenproben für Ärzte, Spitäler und andere Institutionen vorwiegend in der Nordwestschweiz. Offen für individuelle Lösungen unterstützen wir unsere Kunden mit einem möglichst grossen Spektrum an Dienst- und Serviceleistungen.

Analytica Medizinische Laboratorien AG Falkenstrasse 14

8024 Zürich

Tel. 044 250 50 50, Fax 044 250 50 51 kundendienst[at]analytica.ch www.analytica.ch

Werte. Verbinden.

Sehr geehrte Frau Kollega, sehr geehrter Herr Kollege

Die Analytica Medizinische Laboratorien AG wurde 1957 von meinem Vater gegründet und ich durfte das Labor 1985 in zweiter Generation übernehmen. Eigentlich mag ich es gar nicht, mich unpersönlich und mit schönen Worten vorzustellen. Ich bin durch und durch Prakti- ker, gibt es ein Problem, dann löse ich es und kennt mich ein Kunde noch nicht persönlich, dann komme ich gerne vorbei und stelle mich vor.

Wir haben uns nach langen Diskussionen für den Slogan «Werte. Verbinden.» entschieden.

Der Punkt zwischen den Worten ist kein Schreibfehler. Wir haben Werte. Werte, die uns einen persönlichen Umgang miteinander er- möglichen, Werte, die die Qualität unserer Ar- beit beschreiben und Werte, die wir mit Ihnen – unseren Kunden- teilen. Diese Werte verbinden uns miteinander und stellen das tragfähige Netz dar, das uns alle seit so vielen Jahren trägt.

Für das bin ich dankbar.

Dr. med. Peter Isler

Dianalabs SA

Rue de la Colline 6, 1205 Genève Tel 022 807 12 40, Fax 022 807 12 44 info[at]dianalabs.ch

www.dianalabs.ch

Dianalabs est un laboratoire d’analyses médi- cales genevois, créé en 1988 dans le but d’ap- porter le meilleur suivi biologique au corps médical et aux patients.

Au travers de ses publications et présentations, il a été reconnu internationalement pour la qualité de sa sérologie.

Nous proposons une gamme complète d’ana- lyses médicales pour couvrir tous les besoins de la médecine. Plus qu’un laboratoire polyvalent qui «fait tout», du fait de son équipe de spécia- listes Dianalabs est un laboratoire multi-spé- cialités, dont la particularité est une véritable interface avec chaque spécialité médicale dont les besoins sont particuliers.

Au travers une collaboration scientifique avec les médecins et les centres universitaires, nous avons bien compris que seule une entreprise régionale, qui partage des valeurs humaines fondamentales de qualité, d’échanges, de ser-

vices, et qui détient une connaissance locale, peut répondre efficacement aux besoins de la population et des médecins.

MOGE LS B E RG

MEDIPRINT•CLASSICPRINT

Schmid Mogelsberg AG

Sonnmattstrasse 1, 9122 Mogelsberg Tel. 071 375 60 80, Fax 071 375 60 81 info[at]schmid-mogelsberg.ch www.schmid-mogelsberg.ch

Ärztedrucksachen – 80 Jahre im Dienste der Ärzte

Seit 80 Jahren pflegen wir die Kunst des Details.

Deshalb vertrauen uns im Bereich Mediprint über 9000 Ärzte in der ganzen Schweiz. Quali- tät, Perfektion und Vertrauensbildung sind für uns ebenso ausschlaggebend wie für Sie als Kunde. Nehmen Sie unsere sorgfältige Bera- tung oder unsere Druckmusterkollektion in Anspruch. Anruf genügt.

Schweizerische Ärzte-Krankenkasse Oberer Graben 37, 9001 St. Gallen Tel. 071 227 18 18, Fax 071 227 18 28 info[at]saekk.ch

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Die richtige Adresse für Erwerbsausfall- deckungen, Kollektivkrankenkasse und Versicherungsplanung.

Mit mehr als 110 Jahren Erfahrung kennt unsere Organisation auch heute die Bedürfnisse der Ärztinnen und Ärzte. Sie bietet entsprechend durchdachte und kostengünstige Lösungen an, sowohl für Praxiseröffner/innen wie auch für selbständige und angestellte Ärztinnen und Ärzte.

archivsuisse AG KG-archivsuisse

Bernstrasse 23, 3122 Kehrsatz Tel. 031 960 10 70, Fax 031 960 10 71 kg[at]archivsuisse.ch

www.archivsuisse.ch

KG-archivsuisse bietet in Zusammenarbeit mit FMH Services datenschutzkonforme Systeme, um Ärzten/-innen die Archivierung der Kran- kengeschichten gemäss Standesregeln abzu- nehmen.

Wir übernehmen sämtliche Archivaufgaben nach der Praxisaufgabe. Wir bieten mit Scan-

FMH SERVICES Die grösste standeseigene Dienstleistungsorganisation 234

Referenzen

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