550 Notizen und Corresponulenzen.
Zu 0. Blau's Griechisch-türkischen 8prach-Proben
aus Mariupoler Handschriften.
(Z. D. M. G. XXVIU, 56-2 ff.)
Ich erlauhe mir darauf hinzuweisen, dass ich eine mir von
Herrn General-Consul Dr. Blau gütigst mitgetheilte deutsche Ueber¬
setznng der von ihm in dieser Zeitschrift (XXVIII, 569) nnter
dem Titel „Parabel" herausgegebenen griechisch-türkischen Sprach¬
probe in dem von V. Jagic herausgegebenen Archiv für slavische
Philologie, II, 192 — 194, unter dem Titel „Eine türkische Version
der Condemnatio noae" — als Ergänzung zu einem Aufsatz von
V. Jagic in genanntem Archiv, I, 611 — 617 („Condemnatio noae.
Ein serbisch-sloveniscber Text verglichen mit der griechischen Ori¬
ginalerzählung") — veröffentlicht habe.
Reinhold Köhler.
Zu ßd. XXXI, S. 168, Z. 3 t. u.
Herr Dr. Spitta in Kairo theilt uns mit, dass in dem an¬
geführten Verse des Dn'l-Rumma anstatt j-y«*J! ö\ nicht wie der
Herr Referent vorschlägt ^mAÜ yu, 31, sondern einfach ^.i;
! „wenn die Reise sich schürzt" zu lesen sei. Er fügt hinzu :
„Ich weiss dieses jetzt gauz genau ; deun ich habe bei einem
hiesigen Bekannten ein gutes vollständiges Ms. des ,j
mit Commentar gefunden".
D. Red.
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Bibliographische Anzeigen.
Ghronologie orientalischer Völker von Albirüni. Im Auftrage
der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft herausge¬
geben von G. Ed. Sachau. Erste Hälfte. Leipzig 1870.
VII u. IIa SS. 4.
Byrüny wurde im Jahre der Fl. 360 = 970 n. Chr. geboren
und starb in 430 = 1038—9. Sein Leben ist von Reinaud und
Sir H. Elliot, Indian Hist. B. 2, S. 1. besprochen worden. Für
uns hat er vorzüglich desswegen Interesse weil er zuverlässige Be¬
richte über die damaligen Zustände Indiens hinterlassen hat; aus
dem vorliegenden Buche wie auch aus seinen uns bereits bekannten
Forschungen über die Länge und Breite der vorzüglichsten Städte
des Orients ersehen wir dass seine Leistungen auch in der Geschichte,
der Mathematik, der Astronomie und andern Wissenschaften eine
bedeutende Lücke ausfüllen. In der Astronomie gehörte er der
Schule an die sich die der Empiriker (^^Lscoo;^! <J^\ wörtl.
Männer des Prüfens) nannte. Die Aufgabe welche sie sich stellten
und die Methode welche sie befolgten lassen sich aus folgender
Aeusserung Byrnny's S. 9 ermessen: „Die Unterschiede, welche
die astronomischen Beobachtungen in der Bestimmung der Länge
des Jahres ergeben haben, sind klein und in kurzen Zeit¬
räumen unbemerkbar, in langen Zeitabschnitten hingegen, wenn sie
sich vervielfachen und anhäufen, stellen sich schlimme Fehler her¬
aus und desswegen haben uns die Weisen die Mahnung hinterlassen
die astronomischen Beobachtungen fortzusetzen und achtsam über
Dinge zu wachen, wo sich Irrthümer einschleichen können". Wci-
dieser Richtung unter den Muslimen Eingang verschafft habe lässt
sich nicht bestimmen, so viel ist aber gewiss, dass Habasch, der
unter den Cbalyfen Mämün blühte, ihr zugethan war. Nachdem er
sein astronomisches Werk ji^JcUJt, worin er vorzüglich die
Theorien der Hindus berücksichtigt, veröffentlicht hatte, schrieb er
sein ^-c\v,,tj kritisches (empirisches) Buch, worin er sich auf die
neuern und eigenen Beobachtungen stützt. Diese Schule beschäftigte
Bd. XXXI. 3ü
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