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(1)

Karlsruher Institut f¨ur Technologie Institut f¨ur Theorie der Kondensierten Materie Ubungen zu Moderne Theoretischen Physik III¨ SS 2016

Prof. Dr. A. Shnirman Blatt 5

PD Dr. B. Narozhny, P. Schad L¨osungsvorschlag

1. Curie-Paramagnetismus (10+15+5=30 Punkte, schriftlich) Hamiltonoperator der Spin-J-Teilchen mit Magnetfeld in z-Richtung:

Hˆ =−µ

N

X

i=1

iH =−µ

N

X

i=1

HJˆz . (1)

(a) Die Mikrozust¨ande sind charakterisiert durch {α} = {m1, m2, m3, . . . , mN} mit Quantenzahlenmi ∈ {−J,−J+ 1, . . . , J −1, J}. Die zugeh¨origen Energien sind

Eα =−µH

N

X

i

mi. (2)

Wir bestimmen die kanonische Zustandssumme. F¨ur unabh¨angige Spins faktorisiert die Zustandssumme (mit Spin-Spin-Wechselwirkung ist das im Allgemeinen nicht mehr der Fall):

Z =tre−βHˆ =X

{α}

e−βEα =X

{α}

N

Y

i=1

eβµHmi =

N

Y

i=1 +J

X

mi=−J

eβµHmi = (Z1)N, (3) Die einzelnen Zustandssummen sind alle identisch, Zi = Z1, es reicht deshalb die Zustandssumme eines Spins Z1 zu berechnen. Dazu schreiben wir die Summe als geometrische Reihe:

Z1 =

+J

X

m=−J

eβµHm=e−βµHJ

2J

X

p=0

eβµHp

=e−βµHJ1−eβµH(2J+1) 1−eβµH

= sinh(2J+1)µH2k

BT

sinh2kµH

BT

(4) F¨ur den Spezialfall J = 12 kann man mit der Formel sinh 2x = sinhxcoshx das (evtl. bekannte) Ergebnis Z1 = 2 cosh2kµH

BT ableiten.

Aus der Zustandssumme erhalten wir die freie Energie:

F(T, H)≡ −kBTlnZ =−N kBTlnZ1 =−N kBTln sinh(2J2k+1)µH

BT

sinh2kµH

BT

!

=−N kBT

ln sinh(2J + 1)µH

2kBT −ln sinh µH 2kBT

. (5)

(2)

(b) Die Entropie k¨onnen wir aus der freien Energie berechnen:S=− ∂F∂T

H. Mit Gl. (5) finden wir

S =kBNln sinh(2J+1)µH2k

BT

sinh2kµH

BT

!

−kBN(2J+ 1) µH

2kBT coth(2J+ 1)µH 2kBT +kBN µH

2kBT coth µH 2kBT

=kBN

"

ln sinh(2J+1)µH2k

BT

sinh2kµH

BT

!

+ µH 2kBT

coth µH

2kBT −(2J + 1) coth(2J+ 1)µH 2kBT

#

(6) Man kann ¨uberpr¨ufen, dass diese Entropie f¨urT →0 verschwindet, in ¨Ubereinstim- mung mit dem dritten Hauptsatz.

Die Magnetisierung erhalten wir aus Mα = −

∂F

∂Hα

T

. Es ist Mx = My = 0, nur die Komponente in Richtung des ¨außeren Magnetfelds ist ungleich null:

M ≡Mz = µN 2

(2J+ 1) coth(2J+ 1)µH

2kBT −coth µH 2kBT

(7) Die Magnetisierung M =µNhmi kann auch ¨uber eine Ableitung, hmi= Z1

1

∂Z1

∂(βµH), direkt aus der Zustandssumme berechnet werden.

F¨ur die W¨armekapazit¨at cH =T ∂S∂T

H erhalten wir (manche Terme k¨urzen sich) cH =N kB

µH 2kBT

2

1 sinh22kµH

BT

− (2J + 1)2) sinh2 (2J+1)µH2k

BT

!

. (8)

F¨ur die W¨armekapazit¨atcM verwenden wir das auf Blatt 2, Aufgabe 3 (Thermodyn.

Antwortfunktionen) erhaltene Zwischenergebnis (Gl. (38) des L¨osungsvorschlags zu Blatt 2)

cM =cH − T χT

∂S

∂H T

∂M

∂T H

. (9)

Um diese Relation zu erhalten wurde das totale Differentiale dM(T, H) benutzt, umdS(T, H) als DifferentialdS(T, M) zu schreiben (Alternativ diese Relation auch mit den auf Blatt 1, Aufgabe 3, gezeigten Identit¨aten erhalten werden). Wichtig ist hier, cM so auszudr¨ucken, dass wir die oben abgeleiteten Ergebnisse S(T, H) und M(T, H) benutzen k¨onnen.

Die Magnetisierung M, Gl. (7), h¨angt nur vom Verh¨altnis 2kµH

BT ab, deshalb gibt es einen einfachen Zusammenhang der Ableitungen nachT und H:

∂M

∂T H

=−H T

∂M

∂H T

=−H

T χT ⇒ T

χT

∂M

∂T H

=−H. (10)

Wir brauchen also noch ∂H∂S|T. Auch im Fall von S(T, H) gibt es einen Zusammen- hang zwischen den Ableitungen:

∂S

∂H T

=−T H

∂S

∂T H

=−1

HcH. (11)

(3)

Wir setzen jetzt (10) und (11) in (9) ein und finden cM =cH

−1 HcH

(−H) = 0 (12)

Das ist das erwartete Ergebnis, da die Energie, Gl. (2), direkt mit der Magneti- sierung zusammenh¨angt. Bei fester Magnetisierung kann sich auch die Energie des Systems nicht ¨andern, deshalb erwarten wircM = 0.

(c) Kleine Felder µH/kBT 1: Wir n¨ahern cothx≈ 1x + x3. Aus Gl. (7) erhalten wir damit

M ≈ µN 2

µH

6kBT (2J+ 1)2 −1

= J(J+ 1)N µ2H

3kBT (13)

F¨ur die Nullfeld-Suszeptibilit¨at erhalten wir daraus das bekannte Curie-Gesetz χ(T) = lim

H→0

∂M

∂H

T

= C

T mit C = J(J+ 1)N µ2

3kBT . (14)

Große Magnetfelder |µH|/kBT 1: wir n¨ahern cothx≈ ±1 (f¨urH ≷0), damit

M ≈µN Jsign(H). (15)

F¨ur große Felder ist das Spin-System ges¨attigt, alle Spins sind entlang des ¨außeren Feldes ausgerichtet.

2. Reißverschlußmodell eines DNA-Molek¨uls (10+10=20 Punkte, schriftlich) (a) Die Mikrozust¨ande sind eindeutig festgelegt durch die Anzahlpoffener Bindugnen:

{α} = {p} mit p = 0,1,2, ...,(N −1). Die Energie eines Mikrozustands ist Eα = Ep = (N −p)Ω. Wir berechnen die Zustandssumme, die sich mit der geschlossenen Formel f¨ur geometrische Reihen vereinfachen l¨asst:

Z =X

α

e−βEα =

N−1

X

p=0

e−β(N−p)Ω =e−βNΩ

N−1

X

p=0

eβΩp

=e−βNΩ1−eβΩN

1−eβΩ (16) und damit

Z = e−βΩN −1

1−eβΩ . (17)

(b) Die mittlere Zahl hpi offener Bindungen ist hpi ≡ 1

Z X

α

pαe−βEα = 1 Z

N−1

X

p=0

p e−β(N−p)Ω (18) Der Mittelwerthpikann als Ableitung der Zustandssumme dargestellt werden. Dazu erweitern wir mit ±N:

hpi= 1 Z

N−1

X

p=0

(p−N)e−β(N−p)Ω+N Z

N−1

X

p=0

e−β(N−p)Ω = 1 Z

∂Z

∂(βΩ)+N (19)

(4)

Jetzt verwenden wir das Ergebnis (17) aus (a), hpi= 1

Z

(−N)e−βΩN

1−eβΩ + eβΩ(e−βΩN −1) (1−eβΩ)2

+N

=

(−N)e−βΩN

e−βΩN −1 + eβΩ 1−eβΩ

+N, und erhalten

hpi= N

1−e−βΩN + 1

e−βΩ−1. (20)

Was passiert mit dem Anteil offener Bindungen hpiN im Grenzfall N → ∞? Das Verhalten h¨angt vom Vorzeichen von Ω ab, f¨ur positives Ω folgt e−βΩN → 0, f¨ur negatives Ω ist (1−e−βΩN)−1 ≈eβΩN →0. Damit

N→∞lim hpi

N =

(1, Ω>0

0, Ω<0. (21)

3. Ensemble harmonischer Oszillatoren (15+15+20=50 Punkte) N unabh¨angige und unterscheidbare 1-dimensionale harmonische Oszillatoren:

H=

N

X

i=1

p2i

2m + mω2x2i 2

. (22)

In der ersten Version des Aufgabenblatts ist im Potentialterm ein Fehler passiert, es m¨usste 22x2i statt mωx2i heißen (korrigiertes Aufgabenblatt ist online).

(a) Mikrokanonisches Ensemble im klassischen Fall: die Zust¨ande sind charakterisiert durch Koordinatenxiund Impulsepi. Wie in der Vorlesung diskutiert ist die Entro- pie des mikrokanonischen Ensembles gegeben durch S = kBln Ω(E) (weil f¨ur N- dimensionale Kugeln bei großenN der gr¨oßte Anteil des Volumens an der Oberfl¨ache sitzt). Wir bestimmen zun¨achst das Phasenraumvolumen Ω(E):

Ω(E) = 1 (2π~)N

Z

dx1dx2. . . dxndp1dp2. . . dpNΘ(E− H(xi, pi)) (23) Wir vereinheitlichen die Variablen durch folgende Substitutionen

qi = (pm

2 ωxi, i= 1, . . . , N

1

2mpi−N, i=N + 1, . . . ,2N. (24) Damit wird die Hamiltonfunktion zuH =P2N

i=1qi, und wir sehen, dass das Integral in (23) einem Integral ¨uber eine 2N-dimensionale Kugel mit Radius√

E entspricht.

Das Volumen einern-dimensionalen Kugel istVn= Γ(n/2+1)πn/2Rn und Γ(n/2+1) = (n/2)!.

Damit erhalten wir Ω(E) = 1

(π~ω)N Z

dq1dq2. . . dq2NΘ(E−

2N

X

i=1

qi)

| {z }

=πN ENN!

= EN

N!(~ω)N. (25)

(5)

Wir setzen dieses Ergebnis in die Entropie ein und verwenden die Stirlingformel lnN!≈NlnN−N:

S(E, V, N) = kBln Ω(E) =· · ·=kBNln E

N~ω +kBN. (26) Interessanterweise h¨angt die Entropie nicht vom Volumen ab. Die Erkl¨arung daf¨ur steckt im Potentialterm, der effektiv das Volumen der Teilchen einschr¨ankt.

Man kann die Entropie auch mit S =kBln Σ(E)∆E und Σ = dΩdE (oder ohne ∆E) ausrechnen, im LimesN 1 sind die Ergebnisse identisch. Das Ergebnis sieht auch etwas komplizierter aus, wenn man in (23) nicht mit (2π~) normiert.

Im mikrokanonischen Ensemble ist die Temperatur definiert als T1 = ∂S∂E|V,N. Mit (26) finden wir

T = E

kBN. (27)

Die Temperatur ist also gerade die Energie des Systems geteilt durch die Anzahl der Oszillatoren.

(b) Kanonisches Ensemble im klassischen Fall: Statt dem Phasenraumvolumen suchen wir das Zustandsintegral:

Z = 1 (2π~)N

Z

dx1dx2. . . dxndp1dp2. . . dpn e−βH(xi,pi)

= 1

(2π~)N Z

dp e2mβ p2 N

| {z } (2πmβ )N/2

Z

dx e−βm2ω2x2 N

| {z }

βmω2

N/2

und damit

Z = kBT

N

. (28)

Wir berechnen die gesuchten thermodynamischen Gr¨oßen:

F =−kBT lnZ ⇒ F =−N kBT lnkBT

~ω (29)

S=−∂F

∂T ⇒ S=N kBlnkBT

~ω +kBN (30)

U =F +T S ⇒ U =N kBT (31)

cV =T∂S

∂T V,N

= ∂U

∂T V,N

⇒ cV =N kB (32) Um die Entropien aus der mikrokanonischen, Gl. (26), und der kanonischen, Gl. (30), Rechnung zu vergleichen verwenden wirU =N kBT =E in (30):

S =N kBln E

N~ω +kBN. (33)

Das stimmt mit dem Ergebnis (26) (erhalten f¨urN 1) ¨uberein.

(6)

(c) Kanonisches Ensemble im quantenmechanischen Fall: Der Hamiltonoperator der 1-dimensionalen Oszillatoren ist

Hˆ =

N

X

i=1

ˆ ni+ 1

2

. (34)

Die Zust¨ande sind charakterisiert durch die Besetzungszahlen der harmonischen Oszillatoren {α} = {n1, . . . , nN}, die Energien sind Eα = P

i~ω(ni + 12). Die ka- nonische Zustandssumme faktorisiert (ungekoppelte Oszillatoren), wir berechnen zun¨achst die Zustanssumme eines einzelnen harmonischen Oszillators mit der geo- metrischen Reihe:

Z1 =tre−βHˆ1 =

X

n1=0

e−β~ω(n1+1/2) =e−β~ω/2 1

1−e−β~ω = 1 2 sinh2k~ω

BT

. (35)

Damit erhalten wir Z =X

α

e−βEα =· · ·= (Z1)N =

2 sinh ~ω 2kBT

−N

. (36)

Wir berechnen wieder die thermodynamischen Gr¨oßen:

F =N kBT ln

2 sinh ~ω 2kBT

(37)

S =−N kBln

2 sinh ~ω 2kBT

+N kB ~ω 2kBT coth

~ω 2kBT

(38)

U = N~ω 2 coth

~ω 2kBT

(39) cV =N kB

~ω 2kBT

2

sinh ~ω 2kBT

−2

(40) Grenzf¨alle:

• T → ∞: F¨ur hohe Temperaturen findet man die klassischen Ergebnisse:

U =N kBT, cV =N kB. (41)

• T →0: Die quantenmechanischen harmonischen Oszillatoren haben eine Null- punktsenergie:

U = ~ωN

2 . (42)

Die endliche Nullpunktsenergie ¨außert sich als Energiel¨ucke in der spezifischen W¨arme:

cV ≈N kB

2kBT 2

e ~

ω

kB T ∝N∆2

T2e−∆/(kBT), (43) mit einer Energiel¨ucke ∆ =~ω.

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