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IM 1 1 T T E 1 Lüli E M

Schaffhausen Oktober 1948 Nr. 26

JUBIIi4l!ESil'EIEK VOM IS. SEPTEJIBEK 194S

Ansprache von Herrn 15. Müller, Delegierter des Vrrwallnngsrates

Verehrte, liehe Jubilarinnen und Jubilare, Veteraninnen und Veteranen,

+GF+

Gemeinde!

Im Namen unseres Präsidenten, Herrn Hornberger, im Aufträge des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung habe ich die Ehre, Sie zur heutigen

+GF+

Feier, zum Tag der Arbeit, aufs herz¬

lichste willkommen zu heissen. Es freut uns ganz besonders, dass wir geschätzte Mitarbeiter aus dem Auslande unter uns haben, Herrn Bücher, Direktor unseres englischen Werkes, begleitet von 3 Jubilaren.

Zum ersten Mal haben wir Bedforder Jubilare in unseren Reihen und es gehört und geziemt sich, dass ivir sie besonders herzlich begrüssen: Herrn Germann, Herrn Ritter, Herrn Tanner. Sie haben diesen Krieg hindurch und seither ausgeharrt im Schützengraben der

+GF+

Front, unter Gefahren und Ent¬

sagungen, immer unter Mühsalen und oft unter Anfechtungen. Sie kannten nur eins in allen diesen Jahren: Pflicht und Pflichterfüllung. Ja, es gibt noch Treue in unserem Hause, aber es gibt auch Dank und Anerkennung. Wir danken Ihnen „from the bottom of our hearts“.

Organisation und Durchführung dieser Feier liegen in erfahrenen Händen, und doch standen wir vor der Frage, ob wir versuchen sollten, den Kreis der Teilnehmer einzuschränken, das Veteranen¬

alter auf 40 Dienstjahre heraufzusetzen,

wie dies in vielen anderen Firmen der Fall ist,

um den Tag ruhiger, sozusagen intimer zu gestalten und uns umso näher zu kommen in unbeschwerten Stunden des Zusammenseins. Aber geteilte Freude ist doppelte Freude, und so haben wir das Veteranenalter mit 35 Dienstjahren beibehalten und die diesjährige Einladung zum ersten Mal an alle Veteranen ergehen lassen, im Bewusstsein, damit einem stillen Wunsche vieler Veteranen entgegenzukommen.

Und noch eine Neuerung darf ich Ihnen anzeigen: Allen, Jubilaren und Veteranen, geben wir ein bescheidenes Zehrgeld mit auf den Heimweg, damit Sie im Kreise Ihrer Familien, Ihrer Frauen und Kinder als Nachfreude zum heutigen Tag über die Erfüllung eines besonderen persönlichen

Wunsches werden beraten können.

Es gibt Höhepunkte im Leben eines jeden Menschen. Für unsere Werksangehörigen ist

dieser Tag der Arbeit ein solcher Höhepunkt. Deshalb haben Sie den Arbeitskittel vertauscht mit dem

sonntäglichen Gewände, deshalb haben Sie Formmaschine und Elektro-Ofen, Schraubstock und Drehbank,

Reissbrett und Schreibpult verlassen und sind zu uns getreten, aus dem Geräusche der dröhnenden

und lärmenden Werkstatt heraus, in die Stille und die Sonne dieser Feierstunde. Links und rechts

von Ihnen sind Ihre Arbeitskameraden, sind die Weggefährten Ihrer täglichen Pflichterfüllung, und

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keiner unter uns denkt an soziale Unterschiede, an Vorrechte der Stellung oder der Kompetenzen, weil wir alle Glieder sind der grossen +GF+ Gemeinschaft, durch das Schicksal des Unternehmens selbst in unseren eigenen Schicksalen unabänderlich miteinander verbunden, in hellen und in dunklen Tagen.

Carl Spitteier sagt in seinem Olympischen Frühling: „Und eh ich einen ehre, sei er echt und lötig“. Wer wie Sie während 25, während 35, 40 und mehr Jahren einem Gedanken lebte, einer Stimme folgte, der Stimme der loyalen Hingabe an das Lebenswerk der unermüdlichen, pflicht¬

bewussten Zusammenarbeit in der Gemeinschaft unseres Unternehmens, den würde auch ein Spitteier echt und lötig gefunden haben. Darum durften Sie heute freudig bewegt in unsere Reihen treten, keiner von Ihnen als der Geringste unter uns, und mit Stolz zurückblicken auf einen Lebensabschnitt, der Ihnen vielleicht nicht nur Erhofftes und Erstrebtes brachte, der aber von Ihrer Hände Fleiss gesegnet war und Ihnen die Grundlagen einer gesicherten Existenz bot, Ihnen und Ihren Angehörigen.

Das Unternehmen braucht, um zu gedeihen, verlässliche, tüchtige Köpfe und Hände auf allen Stufen, auch für die bescheidensten Verrichtungen, in der Werkstatt und im Bureau, und nur wenn sich die Tausende von Menschen die Hand reichen und sich ins Auge schauen im harmonischen Flusse ihres Schaffens, nur dann fühlen wir in uns selbst und mit unseren Mitmenschen Wert und Inhalt unserer gemeinsamen Arbeit. Das sei unser Gelöbnis heute, am Tage der Arbeit, der uns ver¬

einigt, damit jeder sich aufrichte an der Freude des andern, damit jede Art Arbeit, die des Pfannen¬

machers und des Schrotbläsers, die des Konstrukteurs und des Prokuristen gewürdigt und geachtet werde als Beitrag an Aufstieg und Zukunft unseres Volkes, als Beitrag an die politische und wirt¬

schaftliche Unabhängigkeit unseres Landes.

Die Freiheit einer Nation wird nicht zuletzt gewährleistet vom Arbeitspotential eines jeden Bürgers, und Friede und Glück liegen auf unserer Heimat, weil wir alle in Freiheit arbeiten, weil Sie mit geschickten, jleissigen Händen Werke schaffen, weil sie Ihre Gedanken ordnen und einfügen in einen unsichtbaren Komplex sittlicher Werte, auf denen junge Geschlechter und neue Generationen weiter bauen können. Treue erhält und Friede ernährt und weil Sie beides, die Treue und den Frieden, gehalten haben, überblicken wir in tiefer Dankbarkeit Summe und Ergebnis Ihrer emsigen Arbeit, umfassen wir rückblickend und vorausschauend die Früchte Ihres Schaffens, mit der Gewissheit, dass die +GF+ Gemeinschaft auf guten Pfaden wandelt, dass sich Menschen zusammenfanden, die aneinan¬

der glauben. Darum durften und dürfen wir Sie einschliessen in unsere nie aussetzende Sorge um das materielle und geistige Wohl aller jener, die täglich durch die Tore unserer Werke strömen.

Heute haben die Tore der stolzen Kyburg sich für uns geöffnet, des Stammsitzes der mächtigen Grafen von Kyburg, die bis ins 13. Jahrhundert über weite Teile der heutigen Schweiz herrschten. Aber wie haben sich im Wandel der Jahrhunderte die Menschen verändert, die diese histo¬

rische Stätte aufsuchten? Geschlechter kamen und gingen, die Burg aber überlebte sie alle mit ihren wehrhaften Türmen und Zinnen, ein Wahrzeichen der Macht, ein Bekenntnis zum Glauben an die Zukunft.

So bildet dieser geschichtliche Hof den stimmungsvollen Rahmen für unseren Glauben an die Zukunft unseres Unternehmens, dessen Mauern, Türme und Zinnen getragen werden von unserem ernsten und dauernden Bestreben, das Gut, das uns anvertraut ist, zu erhalten und zu mehren, gerü¬

stet zu sein gegen alle Stürme, gegen Depressionen und Rückschläge, aufgeschlossen für jeden sozialen Fortschritt, für jede Möglichkeit des sozialen Aufstieges. Denken wir am spätem Tag beim Anblick der Ufenau an den kühnen Hutten und sagen wir mit ihm „Ich breche durch und schaue nicht zurück“.

Das ist das Bekenntnis, mit dem wir Ihnen, verehrte Jubilarinnen und Jubilare, Veteraninnen und Veterane, danken für Ihre unverbrüchliche Treue und mit dem wir das heutige Fest der Arbeit einleiten.

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Die Jubilare der Schaffhauser Werke

Ansprache von Herrn O. Kora<li. Jubilar und Präsident der Arbeiterkommission

Geschätzte Direktion und Geschäftsleitung,

Vorerst gestatte ich mir, im Namen der Arbeiterschaft und der Arbeiterkommission den geschätzten Jubilar en und Veteranen sowie den geschätzten Damen und Herren die besten Glück¬

wünsche zum heutigen Tage zu überbringen.

25 Jahre Arbeit in den Georg Fischer Werken heisst treu zum Unternehmen gestanden zu sein, obwohl nicht alle Tage Sonnenschein herrschte; wie oft musste Unangenehmes ertragen werden, und manchesmal noch durch eitle Willkür von Vorgesetzten, doch wurde durchgehalten, aus Verantwortunsgefühl und Disziplin, sei es zu seinen Angehörigen oder zur Firma selbst. Wenn wir zurückblicken, stellen wir fest, dass sich manches zum besten gewendet hat, und mit Genugtuung wollen wir anerkennen, dass in den Georg Fischer Werken die Erkenntnis des Zusammengehens, das miteinander Reden im Vordergrund steht, möge dies auch für die Zukunft so bleiben ! Blicken wir in den letzten 25, 35 und mehr Jahren auf die Entwicklung des Unternehmens zurück, so halten wir fest, dass es keinen Stillstand gab und auch heute sich die Ausweitung nach den modernsten Grund¬

sätzen vollzieht.

Aber mitbestimmend für den Erfolg ist und bleibt die Gesinnung, kein Problem lässt sich mit Zwang lösen, nur auf einer freiwillig vereinbarten wirtschaftlichen politischen Grundlage der Gleichberechtigung. Diese Erkenntnis setzt sich mehr und mehr durch, das bedeutet auf wirtschaft¬

lichem und politischem Gebiet die freiwillige Zusammenarbeit aller und die Wertschätzung jedes einzelnen.

In diesem Geiste und in der Gesinnung der Zusammengehörigkeit feiern wir den heutigen

Tag, welcher allen in bleibender Erinnerung bleiben wird. Zum Schlüsse kommend, möchte ich nicht

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unterlassen, der geschätzten Direktion und Geschäftsleitung im Namen der Jubilare und Veteranen, aber auch im Namen der Arbeiterschaft und der Arbeiterkommission für die heutige Jubilarenfeier den aufrichtigen Dank auszusprechen, mit den besten Wünschen, die Georg Fischer Werke mögen fernerhin blühen und gedeihen, zu Nutz und Frommen der Arbeiterschaft und der Firma selbst.

Die Jubilare des Werkes Brugg Die Jubilare des Werkes Bedford

Ansprache von Fräulein Frieda Waller. Jubilarin

Liebi

+GF+

Fäschtgmeind !

Mini Red mue grad mit ere Entschuldigung afange, denn sie verstosst gege’s Bibehvort

„Die Frau schweige in der Gemeinde '. Söll ich jetzt also schwige oder soll ich mir säll ander Wort z’Hilf näh, ivo seit „Alles Ding hat seine Zeit, reden hat seine Zeit und schweigen hat seine Zeit“?

Wenn s’Härz so übervoll isch, denn schint mir, sei Zyt zum rede cho. Und wenn de Anteil vo de Jubilarinne au immer verhältnismässig chli isch, so bin ich doch scho di 27.

+GF+

Jubilarin, und drum glaub ich, darf jetzt au wieder emol e Frau öppis säge.

So möcht ich denn im Name vo de Jubilare 1918 üserer Gschäftsleitig herzlich danke für d’Ehrig, wo mir erfahre händ, für da wundervoll Gschenk, für de hütig, für üsern Tag, wo mir dankbar zrugglueget uf die verflossene 25 Johr und wo mir Glegeheit git öppis vo däm z’säge, wa die 25 Johr Dienscht bi

+GF+

gsi sind:

Zerscht emol e langi Reihe vo Tage, Wuche und Johre, wo’s am Werchtig immer gheisse hät, zytig us de Federe, pünktlich zur Arbet erschine und so und so vieli Stunde schaffe! Aber da isch nur d’Ussesite

umerklich aber folgerichtig händ sie üs vom afänglich jüngschte Arbeiter zum Mitarbeiter werde loh, wo je länger je meh ine eigeni Verantwortig innegwachse und sogar bim eifachschte Dienst zumene Glied vom grosse Ganze worde isch

,—

zumene Glied, wo weiss: My Dänke und Handle, d’Art, wie-n-ich d’Arbet leischte, isch en Bytrag zum Gedeihe vom Unternemme.

I üserer Firma heisst’s mit hartem Material umgoh

Ise und Stahl

und es chönt d’Gfohr

bestoh, da nid nu d’Händ, wo dermit schaffe müend, ruch wöred, sondern da auch d’Härze chöntid

verhärte. Da da nid mue gscheh, liit wohl a dem, da bi üsere Gschäftsleitig je und je bi alle Über-

legige immer au de Faktor Mensch mitberücksichtiged ivürd. Da isch wohl zämme mit der Verbunde-

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heit und em Gfüehl vo Zueghörigkeit zum Unternemme, wo en johrelange treue Dienscht als Säge i sich birgt, mitverantwortlich defür, da mir ebe vom blosse Lohnempfänger zum Mitarbeiter

im schönschte Sinn vom Wort

händ dörfe werde. Erseht als Mitarbeiter empfinded mir d’Arbet würklich eso, wie sie üs zuetänkt isch, als e koschtbars Gschenk, vo dem de Dichter seit:

„ . . . Sie ist Deine beste Freundin, sie schützt Deine Gesundheit, sie stärkt Deine Muskeln ; sie würzt Dir das Mahl und salzt es, dass es nicht faule ; sie spricht Dir alle Tage aufmunternde Worte über Deinen Wert ins Ohr und hütet Dich doch vor Übermut durch kleine und grosse Misserfolge; sie gibt Dir für Deine Feste das rechte Lachen mit, sie schenkt Dir zu Deinem Becher den rechten Durst

und schliesst Dir alle Abende mit leisem Finger die Lider . . . “

Es dankt mich nid vo ugfähr, da s’hütig Fäscht i d’Nochsummerzyt feilt, i die Wuche zwüsched Summer und Herbscht, wo am Morge fini Schleier um Wald und Rhy webed und wänn dünn d’Sunne durebricht, de Tag vonere überirdisch klare und rife Schönheit isch. Sind mir Jubilare nid au i dere Nochsummerzyt, i dene no nid ganz churze Tage, wo mir üs alli Arbet überleget, wo no z’tue isch, vor de Winter chunnt. Mir händ jetzt no 10, viellicht 15 Johr vor üs, um s’Letschti ufzhole.

Es ghört fascht zum Menscheschicksal, da es Danke e herbi Sach isch; je richer mir innerlich beschenkt sind und je übervoller s’Härz isch, deschto schwerer ringed sich d’Wort über d’Lippe, und doch händ mir üserer Geschäftsleitig unendlich viel z’danke, au üserne Vorgsetzte und Kollege, wo üs gförderet, kritisiert und üs dermit witer gholfe händ, und wo’s au nid am menschliche Verständ¬

nis händ fehle loh. Im Zruggluege goht’s üs jo ganz bsunders ufi wieviel die Hilf für üs gsi isch.

Es isch jo scho so, da mir üs am A fang vo üserer Tätigkeit viel sicherer gfüehlt und erseht bim Inne¬

wachse i d’Ufgob gmerkt händ, wie mir no Tag für Tag lerne müend; es isch üs gange wie imene junge Wüsseschaftler, wo, je tüfer er is Wüsse innedringt, deschto klarer sieht, wie wenig er eigetlich weiss.

Drum möchted mir üseri Dankesschuld probiere abzträge, idem mir dene, wo noch üs chömmed, nid vor der Sunne schtönd und üs bemüehed, sie in ihrer junge und frische Art z’erfasse und gelte z’loh,

wo sie no kei Erfahrig händ, mit üserer z’helfe, ihrni neue Idee sorgfältig z’prüefe, um au do der Firma nüt vorzenthalte, wa ihrer Entwicklig diene chönt, im richtige Gfüehl vo üserer Ufgob, nu Glied i der Chette z’si.

So isch au de hütig Tag weder Ziel no Schwelle, wo mer überschritte händ, sondern nu en Markstei am Weg, wo witer lauft. Drum wänd wir üs bemüehe, im witere und letschte Stück vo üserem Weg nid Wegverschütter, sondern Wegbereiter z’si.

Ich möcht jetzt Schlüsse, idem ich im Name vo aline Jubilare üserer verehrte Gschäftsleitig nonemol härzlich Dank säge und ihre für ihri Ufgob, es

+GF+

Schiff witer z’stüüre, viel Kraft, Wiit- blick und Muet wünsche.

Die Weisen des +GF+ Trompeten ertönen

1x3 und 2x2 Brüder im gleichen Jahr +GF+ Jubilare

Bedford auf hoher See

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+GF+ .lubilareiiausl'Itijj

Als sich am Samstagmorgen kurz nach 6 Uhr die ca. 335 Teilnehmer auf dem Bahnsteig besam- melten, verhüllte eine graue Nebeldecke den Himmel und es war recht frisch. Aber auf den Gesichtern strahlte bereits frohe Feststimmung und mancher kleine Scherz begleitete die gegen¬

seitigen Begrüssungen. Das hübsche Programm, das jeder in der Tasche trug, versprach einen genussreichen Tag, an dem man sich zur Ab¬

wechslung einmal um gar nichts bekümmern musste.

In Marthalen brachen die ersten Sonnenstrahlen durch und in Winterthur bestieg man die zwölf Autocars bereits mit dem Bewusstsein, einen sonnigen und farbenfrohen Spätsommertag zu erleben. „Da isch aber e grosses Hochsig“, meinte ein Spassvogel und erhielt prompt die Antwort:

„Du hättest wohl gern wieder einmal ein ver¬

lockendes Bräutchen neben Dir, alter Fuchs!“

In flotter Fahrt fuhren die Wagen hinauf zur Kyburg und die vollbehangenen Obstbäume und prallen Kartoffelsäcke lockten zu einem kleinen Vergleich mit dem Segen, der über einer 25 jährigen Tätigkeit bei +GF+ liegt. Da grüsste auch schon die stolze Kyburg über die Hügel.

Am Tor gab’s einige Instruktionen, während Veteran Müller vom Burgturm her ein Trom¬

petensolo erklingen liess und dann nahm uns der grosse, eindrucksvolle Schlosshof auf. Der Festakt wurde durch einen Kinderchor mit dem Liede „Brüder reicht die Hand zum Bunde“

eingeleitet, eine artige Anspielung auf den Geist der Zusammengehörigkeit, der ja an diesem Tage festlich zum Ausdruck kam.

Die Reden von Herrn Direktor Müller, Fräulein Walter und Herrn Koradi, die an anderer Stelle wiedergegeben sind, bildeten den Kern der Feier.

Dass sie ernste und dankbare Hörer gefunden hatten, konnte man an den Gesichtern ablesen, als einer nach dem andern zum Gabentisch ge¬

rufen wurde. Männiglich freute sich bei der Entgegennahme der schönen Jubilarengeschenke, nicht nur über die Uhr und den „grossen Batzen“

im wohlverschlossenen Briefumschlag, sondern auch über den persönlichen Händedruck des Präsidenten unseres Unternehmens, Herrn E. Horn¬

berger, der trotz seines hohen Alters noch immer in vorbildlicher Haltung und Frische auf seinem verantwortungsvollen Posten steht.

Inzwischen war es sonnig und warm geworden und als im nahen Restaurant der Znüni gut und gern genehmigt war, da wurden die Geister rasch wach und regsam. So verlief denn die Fahrt nach

Kollbrunn hinunter schon recht frohgemut. Die düstere Folterkammer und die Schlachtenbilder der Kyburg waren rasch vergessen und man winkte gut gelaunt den Leuten auf den Feldern und den Dorfschönheiten an den blumenge¬

schmückten Fenstern. Der Bahnhof von Koll¬

brunn ist wohl nicht oft von so vielen Menschen und Wagen bevölkert gewesen, wie während der kurzen Wartezeit bis unser Extrazug uns auf¬

nahm und durch das Tösstal hinauf am Bachtel vorbei nach Rapperswil führte. Im grossen Saal des Hotels Schwanen wurde ausgiebig für die Hungrigen und Durstigen gesorgt.

War es verwunderlich, dass nachher auf dem Schiff, während der herrlichen Fahrt über den immer schönen Zürichsee, sangesfrohe Gruppen sich bildeten, in denen auch die hohen Herren Direktoren Soldaten- und Volkslieder mitsangen?

Da und dort quittierte frohes Lachen einen be¬

sonders guten Witz. Andere sassen und standen irgendwo am Geländer, schauten sich die vielen schönen Fleckchen Erde an oder die Badenixen an den Ufern und die vielen Boote aller Art, an denen wir vorbeizogen. Jeder nahm auf seine Art eine Menge schöner Erinnerungen mit auf die Heimfahrt.

In Wollishofen stand wieder unser Extrazug, der uns über Zürich so um die Zeit des Sonnen¬

untergangs den heimatlichen Gefilden zuführte.

Da und dort stieg ein Räuchlein aus einem abge¬

räumten Kartoffelacker; über die Wiesen strichen die ersten leichten Abendnebel und über der fried¬

lichen Landschaft wölbte sich die klare Kristall¬

glocke des goldenen Abendhimmels. H. Buss

Im Schlosshof der Kyburg

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Ausflug der Arbeiter-Kommission

Anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Ar¬

beiter-Kommission hatte die Geschäftsleitung die Kommissions-Mitglieder und eine Anzahl Gäste am 12. August zu einem Ausflug eingeladen.

Um 6.45 Uhr war Besammlung am Bahnhof, wo der Rote Pfeil für uns bereitstand. In schnellem Tempo hatten wir Zürich erreicht und nach kurzem Aufenthalt ging es dem Zürichsee entlang, über Zug und Schwyz ins Urnerland. Als erste Über¬

raschung wurde uns zwischen Zug und Arth-Goldau ein währschafter „Znüni“ serviert. Der Wettergott war uns gnädig und zeigte uns die Zentralschweiz in schönster Sonnenpracht. In Göschenen war der erste Halt. Der freundliche Stationsvorstand er¬

klärte uns die ganze Signal-Anlage des Gotthard- Tunnels. Diese Angaben wie auch die Erläute¬

rungen während der Fahrt durch den Tunnel waren für uns alle sehr interressant. Von Airolo, wo wir Zeit hatten, das Denkmal der während des Tunnelbaus verunglückten Arbeiter zu be¬

sichtigen, ging’s per Auto weiter ins Bedrettotal nach Ronco. Dem Apéritif folgte ein prima Mittag¬

essen nach Tessinerart. Die Zeit drängte und bald mussten wir das romantisch schöne, doch einsame Tal verlassen. Zurück nach Airolo! Diesmal aber ging die Reise über den Gotthard, wo wir um die vielen Kurven an den Festungen vorbei die Passhöhe erreichten. Beim Hospiz gab’s Stunden¬

halt. Dieser wurde zum Pflücken von Alpenrosen sowie zur Besichtigung des Stausees benützt. Die Weiterfahrt brachte uns nach Hospental, wo wir zum „Zvieri“ eingeladen waren. Via Andermatt durch die Schöllenen erreichten wir bald wieder Göschenen. Der Rote Pfeil nahm uns wieder in Empfang und führte uns talwärts, diesmal von Arth-Goldau über Immensee — Rotkreuz — Zug nach Zürich und schliesslich nach Schaffhausen.

Auf der Heimfahrt wurde der Fautsprecher noch für einige Unterhaltung benützt. Unter anderem wechselten der Präsident der Arbeiter-Kommission und Herr Direktor Müller Worte des Dankes und der Freude über den schönen Tag.

Im Namen aller Teilnehmer sei von dieser Stelle aus der Geschäftsleitung der herzlichste Dank ausgesprochen. R. Moser

Kichtigstellung

Vor einiger Zeit erschien in einer der hiesigen Tageszeitungen unter dem Titel „Die Verflech¬

tung der Schaffhauser Industrie“ ein Artikel, in dem unter anderem ausgeführt wurde:

„Delegierter des Fischer-Verwaltungsrates und Geschäftsleiter des Unternehmens ist E. Müller, dem während des Krieges als Nachfolger von Minister H. Sulzer das Präsidium der Sektion Eisen und Maschinen des KIAA und deren Schrottkonimission anvertraut war. Durch diese Delegation konnte sich das Unternehmen eine Schlüsselposition bei der Verteilung der Giesserei- rohstoffe schaffen.“

Diese Ausführungen konnten den Eindruck er¬

wecken, als hätte sich unsere Firma durch die Tätigkeit unseres Herrn Direktor Müller in der Kriegswirtschaft eine Vorzugsstelle verschafft.

Das Kriegs- Industrie- und Arbeitsamt des eidg.

Volkswirtschaftsdepartementes sah sich daher ver¬

anlasst, hiezu in einem Schreiben an die betref¬

fende Redaktion wie folgt Stellung zu nehmen :

„Falls Sie mit den oben erwähnten Ausführungen zum Ausdruck bringen möchten, dass Herr Di¬

rektor E. Müller in unzulässiger Weise Einfluss auf die Verteilung der Giessereirohstoffe genom¬

men habe, müssen wir Ihre Ausführungen ent¬

schieden zurückweisen. Herr Direktor Müller hat als Chef der Sektion für Eisen und Maschinen unseres Amtes und als Präsident der der Sektion unterstellten Schrottkommission die ihm über¬

tragenen Aufgaben stets im Interesse der gesamten Landesversorgung erfüllt, ohne in unzulässiger Weise privaten Interessen zu dienen. Er hat deshalb stets das volle Vertrauen sowohl des Chefs des Kriegs- Industrie- und Arbeitsamtes als auch des Vorstehers des eidgenössischen Volks¬

wirtschaftsdepartementes genossen. Es sei beige¬

fügt, dass die klugen und energischen Massnahmen des Herrn Direktor Müller wesentlich dazu bei ge¬

tragen haben, einer grossen Zahl von Arbeitnehmern in schwierigen Zeiten den Arbeitsplatz zu erhalten.“

Diese Erklärung bedarf keines weiteren Kommen¬

tars. Wir freuen uns mit Herrn Direktor E. Müller über die Anerkennung, die seine aufopferungs¬

volle, stets vom Gesamtinteresse geleitete Tätig¬

keit in schwerster Zeit gefunden hat. H. W.

II oniberger-Stifïuii g

Die Homberger-Stiftung bezweckt, durch finan.

zielle Unterstützung den Söhnen und Töchtern unserer Werksangehörigen die Berufsausbildung zu erleichtern. Gesuche um Ausrichtung eines Stipendiums für das Jahr 1948 sind bis spätestens 1. Nov. 1948 der Personal-Abteilung (Büro 243) einzureichen. Dem Gesuch sind der Lehrvertrag sowie ein Lehrzeugnis beizulegen. Dr. Weber

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Alfred Sch il ecken hurler f 23. Juli 1873 — 23. Juli 1948

Dieser Nachruf folgt den Worten, die Herr Direktor Naegeli an der Trauerfeier vom 26. Juli ge¬

sprochen hat.

Herr Schneckenburger hat im Jahre 1944, als er bereits 8 Jahre pensioniert war, seine Erin¬

nerungen aus seinem Berufsleben aufgeschrieben.

Der letzte Satz heisst dort:

„Eine gewisse Genugtuung und Freude ist es immer wieder für mich, dass ich von meinen Bekannten und Freunden im Geschäft bis heute nicht vergessen worden bin.“

Für alle von uns, die mit Herrn Schneckenburger schaffen konnten, ist das nicht verwunderlich.

Wer mit ihm zu tun hatte, lernte ihn schätzen und lieben, er war eine starke und zugleich markante Persönlichkeit. Seine wertvollen Cha¬

raktereigenschaften, die wir nicht einzeln aufzu¬

zählen brauchen, hat jeder bald erkannt und sie haben ihm die Sympathie und Achtung ver¬

schafft, die ihm überall entgegengebracht wurde.

Der Name Alfred Schneckenburger ist mit den Stahlwerken Fischer unauslöschlich verbunden, im besonderen mit der Abteilung Stahlguss.

Kurz nach seinem Eintritt im Jahre 1892 musste er diesen Fabrikationszweig der Firma über¬

nehmen und er ist in der Folge darin ein Fach¬

mann geworden, den man weit herum kannte.

Die Maschinenindustrie hat zu jener Zeit den Werkstoff Stahlguss verlangt, trotzdem dieser erst die Anfänge seiner Entwicklung hinter sich hatte.

Man verfügte noch nicht über Einrichtungen, wie wir sie heute kennen, vieles was jetzt selbst¬

verständlich erscheint, musste dannzumal geschaf¬

fen werden, um überhaupt weiter zu kommen.

Denken wir nur an einzelne Etappen wie Tiegel¬

stahl, Konverterstahl, Martinstahl und Elektro- stahl, an sauren Stahl und basischen Stahl.

Man hatte sich ständig mit neuen Problemen auseinanderzusetzen, musste vernünftige und brauchbare Lösungen finden und sie in die Tat umsetzen. Man musste die Einrichtungen neu schaffen, aber auch Leute suchen und sie anlernen und mit den neuen Gedanken vertraut machen und für all das musste man zugleich die Verant¬

wortung übernehmen.

Herr Schneckenburger hat es verstanden, seine Untergebenen, seine Mitarbeiter und seine Vor¬

gesetzten zu begeistern, so dass man der Schwie¬

rigkeiten Herr wurde. Es ist nicht übertrieben und richtig, wenn wir sagen, dass der Dampf¬

turbinen- und Wasserturbinenbau, welche in der Schweizerindustrie heute noch eine überragende Rolle spielen, Herrn Schneckenburger und durch ihn seiner Firma viel zu verdanken haben.

Er hat jederzeit gewusst, dass er die Aufgaben und die Arbeit nicht allein bewältigen kann, sondern dass er Mitarbeiter braucht. Es ist dem¬

nach nicht erstaunlich, wenn wir beim Durch¬

blättern seiner Memoiren feststellen, wie er sich an jeden persönlich erinnert und das nach mehr als 50 Jahren. Sein Gedächtnis, das ihn nie ver¬

lassen hat, war eine seiner starken Seiten, welche nicht nur ihm zugute kam, sondern allen, die mit ihm zusammen arbeiteten.

Am 23. Juli 1948 hätte Herr Schneckenburger seinen 75. Geburtstag feiern können. Eine Gruppe seiner alten Freunde und Bekannten war bereit, um mit ihm in Oberstammheim diesen Festtag zu begehen. Es durfte nicht mehr sein, in der Nacht vorher ist er für immer entschlafen. Eines jedoch ist gewiss, alle, die unter ihm, neben ihm und mit ihm schaffen durften, sind dafür dank¬

bar und werden ihn nicht vergessen.

Es ist vielleicht eine besondere Fügung, dass das Werkshaus im Mühlental, in welchem Herr Schneckenburger mit seiner Familie wohnte, zum ersten Lehrlingsheim der Firma geworden ist. Wenn wir den guten Geist, der es erfüllte, darin behalten können, bleibt das eine schöne und dankbare Erinnerung.

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Alt-Direktor Haus Wanner 10. August 1869 — 23. September 1948

„Mitten wir im Leben sind, von dem Tod um¬

fangen“. An diese uralte Menschheitsklage erinnert das plötzliche Ableben von Herrn Hans Wanner, Schleitheim, alt Betriebs-Direktor der Fittings¬

fabrik Singen.

Herr Wanner ist in der Nacht vom 22. auf den 23. September im biblischen Alter von 79 Jahren ohne irgend welche Krankheits-Sym¬

ptome einem Herzschlag erlegen. Am Samstag, den 25. September wurde die sterbliche Hülle dieses langjährigen +GF+ Mitarbeiters im Friedhof seiner Heimatgemeinde, in der er seit seiner Pensionie¬

rung Ende März 1928 wohnte und dem väterli¬

chen Landwirtschaftsbetrieb Vorstand, dem Schoss der Erde übergeben. Eine stattliche Delegation der Georg Fischer Aktiengesellschaft, Schaffhausen und Singen, unter Führung von Herrn Direktor Müller, gab dem Verstorbenen die letzte Ehre.

Mit Hans Wanner ist ein Betriebsmann von altem Schrot und Korn ins Grab gesunken, voll vorbildlicher Pflichtauffassung und nimmermüde, sich Tag und Nacht in den Dienst des ihm an¬

vertrauten Werkes zu stellen. Im Betriebe mor¬

gens der Erste und abends der Letzte, stellte er auch hohe Anforderungen an Pünktlichkeit und Arbeitsinteresse seiner Mitarbeiter und Unter¬

gebenen.

Herr Hans Wanner ist am 1. Oktober 1895, 26 jährig, in die Dienste der Firma Georg Fischer, Schaffhausen, getreten und wurde von der damali¬

gen Direktion des Unternehmens mit der techni¬

schen Leitung der in der benachbarten Grenzstadt Singen neu erbauten Fittingsfabrik betraut. Fleiss, Eifer und ein gutes Können des jungen Mitarbeiters fanden die Aufmerksamkeit seiner Vorgesetzten und führten nach verhältnismässig kurzer Zeit zur Ernennung als Prokurist, nach Verlauf wei¬

terer Jahre zum Betriebs-Direktor des Werkes Singen.

„Aller Anfang ist schwer,“ das musste auch Hans Wanner erfahren. Seine grösste Sorge war das Herausbringen einer Qualität der +GF+ Fit¬

tings, welcher die Konkurrenz erst in weitem Abstand zu folgen vermochte. Dem Schreiber die¬

ses ist bekannt, wie der Verstorbene sich Quali¬

tätsreklamationen zu Herzen nahm, dann unab¬

lässig sinnierte und probierte, um Fehler und Mängel des Gusses oder der Bearbeitung auch im Rahmen einer Massenfabrikation zu beseitigen.

Ende März 1928 trat Herr Wanner in Pension, um seine andere Liebhaberei, als Landwirt tätig zu sein, pflegen zu können. Mit seiner ehemaligen Arbeitsstätte war er je und je durch Besuche früherer Mitarbeiter in Verbindung und verfolgte mit lebhaftem Interesse die Entwicklung des Werkes, wie auch das Ergehen seiner Kollegen, Mitarbeiter und Untergebenen. Ph. Bubb

.Mitteilungen der Redaktionskommission

Wir sind unseren Lesern immernoch einen Bericht schuldig über die Ergebnisse der Umfrage in den +GF+ Mitteilungen vom Februar 1948. Es sind uns 326 ausgefüllte Fragebogen übermittelt wor¬

den, d. h. von 7 % der Empfänger. Es wäre übertrieben zu behaupten, dass uns nun die Wün¬

sche der Leser viel besser bekannt sind als bisher.

Immerhin durften wir einige brauchbare Anre¬

gungen und Wünsche entgegennehmen, die sich allerdings nicht durchwegs im Rahmen unserer Mitteilungen verwirklichen lassen. Wir bemühen uns, die Mitteilungen neben der Information und der Belehrung auch unterhaltend zu gestalten, und wir sind für geeignete Beiträge immer wieder dankbar.

Wer im Fragebogen die Frage 3 „Wünschen Sie die +GF+ Mitteilungen in einer Sammelmappe aufzubewahren“ mit Ja beantwortet hat, kann die inzwischen fertiggestellte Sammelmappe kostenlos gegen schriftliche oder telefonische Bestellung bei unserer Propagandazentrale, internes Telefon 420, beziehen. Allen übrigen Lesern steht die Mappe, solange Vorrat, gegen Bezahlung von Fr. 1.- an der gleichen Stelle zur Verfügung.

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Kulturelle Veranstaltungen ini +GF+ Haus Auch im kommenden Winter werden die traditio¬

nellen +GF+ Haus-Veranstaltungen wieder aufge¬

nommen. Bereits hat ein Arbeitsausschuss, dem Vertreter der Angestellten- und Arbeiterschaft angehören, das Rahmenprogramm eingehend er¬

örtert. Wir orientieren unsere Leser gerne über die Vorschläge.

Gestützt auf die bisherigen Erfahrungen und die geäusserten Wünsche ist monatlich mindestens ein Anlass vorgesehen. Dabei sollen einzelne Veranstaltungen doppelt aufgeführt werden (Sams¬

tagabend und Sonntagnachmittag), um auch den auswärts wohnenden Werksangehörigen vermehrt Gelegenheit zum Besuch der +GF+ Haus-Veran¬

staltungen zu geben. Die Reihenfolge und daten- mässige Gliederung der Veranstaltungen wird später festgelegt. Sie umfassen etwa die Zeitspanne von Ende Oktober 1948 bis Mitte April 1949.

Musik, Gesang :

Weihnachtskonzert des Musik-Collegiums Schaff¬

hausen, ein Opern- und Operettenabend.

Theater, Film :

Theateraufführung, Farbenfilm „Terra Helvetica“

von B. Schocher, Pontresina.

Lichtbildervortrag :

Reisebeschreibung „In fremde Länder“ (wahr¬

scheinlich Nordland).

Rezitationen :

„Schaffhauser Dichter kommen zum Wort“.

+GF+ Hausgemachtes:

Wiederholung der diesjährigen Veranstaltung in anderer Aufmachung und unter Zuziehung neuer Kräfte.

+GF+ Kinder musizieren, singen und rezitieren.

Wir sind dankbar, wenn wir von unsern Werks¬

angehörigen für die beiden hausgemachten An¬

lässe zu gegebener Zeit recht viele Anmeldungen erhalten. Der erste Versuch ist nun getan und, wir dürfen gleich beifügen, gelungen. Es sollte diesmal nicht mehr so schwer sein, sich zum Mitmachen zu entschliessen.

Die 6 Veranstaltungen (8 Aufführungen) der letztjährigen Saison wurden von 3362 Personen besucht, was pro Anlass durchschnittlich 440 Besucher ergibt. H. Wegmann.

Person aln achrichten

In den Monaten Juni / August 1948 sind in den Ruhestand getreten :

Dienstjahre

Jean Bersinger, Konstrukteur, 23 Emanuel Brunner, Portiergehilfe, 19 Adolf Fischer, Dreher, 30 Heinrich Germann, alt Werkmeister, 40 Wilhelm Huber, Vorarbeiter, 32 Heinrich Marguth, Hilfsarbeiter, 31 Fritz Ritzmann, Hilfskontrolleur, 43 Adolf Rogg, Schlosser, 33 Berta Schiantarelli, Gehilfin, 28 Hermann Schmid, Hilfsarbeiter, 44 Julius Zureich, Modellschlosser, 31 Wir wünschen diesen treuen Mitarbeitern einen langen, ungetrübten Lebensabend.

Mitteilung an unsere +GF+ Hausfrauen Wir beabsichtigen, die Veranstaltungen, die seit einer Reihe von Jahren speziell für die +GF+

Hausfrauen stattfanden, auch diesen Winter durchzuführen.

Das Programm sieht vor:

Hausfrauen-Zusammenkünfte : jeweils 1 Mal pro Monat, nachmittags oder abends, in welchen Fragen über Hauswirtschaft, Erziehung, allgemein Bildendes etc. gemeinsam behandelt werden ; Kurzfristige Kurse, wie :

Knabenkleiderkurse : Dauer 4 Wochen, je 2 Nach¬

mittage oder Abende pro Woche ; Finkenkurse: Dauer 3 Wochen, je 2 Nachmittage

oder Abende pro Woche;

Strickkurse: Dauer 5 Wochen, je 1 Nachmittag oder Abend pro Woche;

Sämtliche Veranstaltungen erstrecken sich über die Zeit von Oktober 1948 bis April 1949.

Hausfrauen, welche sich für diese interessieren, sind gebeten, sich raschmöglichst bei unserer Fürsorge-Abteilung, Mühlentalstrasse 127 (int.

Tel. Nr. 322 oder 510) zu melden.

Bei dieser Gelegenheit erinnern wir auch an unsere Nähstube, die von unseren Frauen das ganze Jahr hindurch benützt werden kann.

Sie ist geöffnet je :

Dienstag, von 13.30 bis 17.00 Uhr Donnerstag, von 18.00 bis 21.30 Uhr (In Stosszeiten Einschaltung von zusätzlichen Nähstunden).

Fürsorge-Abteilung

(11)

Ein rüstiger Veteran

Am 6. August vollendete der älteste unserer ehemaligen Mitarbeiter, Herr Robert Frei in Uhwiesen, sein 85. Lebensjahr. Die Geschäftslei¬

tung liess dem noch rüstigen Veteran mit einem kleinen Angebinde die Glückwünsche der ganzen +GF+ Familie überbringen.

Robert Frei trat am 28. Februar 1899 in die Dienste der Maschinenfabrik Rauschenbach, deren mechanische Werkstätten zu jener Zeit noch an der Mühlenstrasse im sogenannten „Glaspalast“

untergebracht waren. Als sein Arbeitgeber im Jahre 1912 nach dem neuerschlossenen Industrie¬

quartier auf dem Ebnat umzog, ging Robert Frei mit, obwohl dadurch der Weg von Uhwiesen zu seinem Arbeitsplatz um ein beträchtliches Stück verlängert wurde. Trotzdem fand er immer noch Zeit, mit seiner Gattin zusammen in den beiden eigenen Weingärten dem Rebwerk nachzugehen.

Er ist heute noch mit Recht stolz auf den damals selbstproduzierten „Uhwieser“.

Am 1. Juni 1931 trat Robert Frei in den wohl¬

verdienten Ruhestand, nachdem er während 32 Jahren in der Maschinenfabrik tätig gewesen war. Mögen ihm noch manche Jahre geistiger und körperlicher Rüstigkeit beschieden sein !

0. Brütsch

Another Yisit troni I.dianoli

A common aim, which is a production of first¬

rate Steel Castings, is thè base of thè friendly relations which ha ve existed for many years

between Lebanon Steel Foundry, Lebanon, Penn¬

sylvania, USA, and +GF+. These connections bave now been strengthened again by a visit Mr. Thomas S. Quinn Jr. paid us in August. Mr. Quinn is Plant Superintendent and the son of Mr. Thomas S. Quinn Sr., Technical Director of Lebanon Steel Foundry. Düring his two weeks’ stay in Schaff¬

hausen, we had the opportunity of exchanging in detail technical expérience and information.

We hope that Mr. Quinn will have taken back to Lebanon professional hints as well as happy memories of his visit to Switzerland and to +GF+.

G. L. Guyer

„Switzerland in May“

Im Mai dieses Jahres besuchte uns der Ober¬

meister der englischen Weberei, die wir in der August-Nummer gezeigt haben. Nach einem In¬

struktionskurs in unserer Textilabteilung führten wir ihn in einige Schweizer Webereien, wo un¬

sere Automaten seit Jahren in Betrieb stehen.

Nach seiner Rückkehr nach England brachte Mr. Watts seine Schweizer- und Schaffhauser- Eindrücke im „Bulletin“ seiner Firma zu Papier.

Zum ersten Mal hat dieser Inselbewohner den Kontinent besucht, und es ist nicht verwunder¬

lich, dass seine Folgerungen aus dem Gesehenen und Gehörten nicht immer hundertprozentig mit der Realität übereinstimmen.

Trotzdem — oder vielleicht gerade deshalb — ist seine Schilderung äusserst amüsant. Nachstehend ein paar kurze Auszüge, übersetzt, wobei es mir vielleicht nicht immer gelungen ist, alle Nüancen wiederzugeben.

Am Schluss der Beschreibung seiner Reise über Frankreich nach der Schweiz heisst es:

„ . . . Ich war äusserst stolz, die ganze Strecke durchfahren zu haben, ohne dass ich jemals eine einzige Frage an jemand hätte stellen müssen.

Und nun das Erstaunliche: ich kam ganz genau zur vorgesehenen Zeit an (bitte merkt euch das, englische Bahnen!). Tony und ich assen zusam¬

men zu Mittag, und ich erschrak, als ich ihn es¬

sen sah — er würde es bei unseren Rationen nicht lange aushalten. Zum Schluss gab es Kaffee und Kirsch. Der letztere schmeckt ein bisschen wie Methyl-Alkohol, Whisky sec und Schiesspulver.

Falls Sie aber etwas ganz Starkes wünschen, gibt es einen Likör, welcher aus Mandarinen herge¬

stellt wird. Dieser jagt Ihnen aber garantiert den Hut weg.“

(12)

Schaffhausen

Über die Maikäfer, welche man in England nicht kennt, äussert er sich wie folgt:

„Am Abend fliegen grosse Insekten herum, welche von den Kindern mit den Händen gefangen wer¬

den. Am Tage scheinen sie verschwunden zu sein, mit Ausnahme derjenigen, die tot herumliegen.“

Als Bürger der Heimat des Fussballspieles sah er sich verständlicherweise den Match England- Schaffhausen an, wobei ihn die ehrwürdige Blech¬

musik zu amüsieren schien. Darüber schreibt er:

„Sonntag, der 23. Mai war ein grosser Tag, weil die Engländer gegen Schaffhausen spielten. Vor

dem Match defilierte eine Musikkapelle auf dem Platz herum, geführt von einem kleinen fetten Mann mit einer grossen Zigarre. Ich fand dies amüsant, aber die andern nahmen dies als etwas Selbstverständliches hin.“

Am Bürgenstock schien ihn mehr die Fahrt als die Aussicht zu beschäftigen. Jedenfalls be¬

schreibt er die Umgebung dieses schönen Aus¬

sichtspunktes nicht weiter, sondern schildert den

„Aufstieg“:

„Eine kitzlige Angelegenheit war die Fahrt von Luzern über den See auf den Bürgenstock. Die Bahn klettert ein Stück den Hügel hinauf, und mir war schon ein ganz wenig schwindlig, als ich aus dem Wagen stieg. Dies war aber noch nicht der Gipfel, denn nach 20 Minuten Marsch ka¬

men wir zum Fuss des höchsten „Hogers“. Dieser oberste Punkt kann nur mit einem senkrechten Lift erreicht werden, welcher wie ein schlankes Gitter am Felsen klebt. Der Lift schiesst so rasch in die Höhe, dass der Magen weit zurückbleibt.

Die Plattform zu oberst auf dem Gipfel war zu verflixt hoch, als dass ich mich an das Geländer hinaus gewagt hätte, trotz der wunderbaren Aussicht.“

Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, bedeu¬

tet für einen Ausländer oft ein unauslöschliches Erlebnis. Seine Leute zu Hause werden ihn um die Chance dieser Schweizerreise beneiden, nicht zuletzt, weil er sie zu schildern verstand. Wür¬

den nicht auch die Leser der +GF+ Mitteilungen von Zeit zu Zeit gerne hören, was unsere Leute im Ausland sehen und erleben? B. Hess

Sin £ant> roirö umfo mel)r blühen, je mehr Qftittelpunkte bes îlrbeitsfieifjes

allenthalben 33eroegung ausbreiten.

JOHANNES VON MüLLER 1752 -1809

Redaktionskommission: P. Gugger, 623 H. Iff, 314 O. Merz, 305 Fri. B. Rinkenburger, Telephonzentrale

Redaktionsschluss für die nächste Nummer 15. Oktober 1948

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