DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
FÜR SIE GELESEN Pankreas-Inseltransplantation
sogar für mehrere Empfänger zu gewinnen. So stehen der gegen- wärtig leider noch negativen Bi- lanz der Pankreas- bzw. Segment- transplantation aus der Vergan- genheit doch hoffnungsvolle Aspekte für die Zukunft gegen- über.
Literatur
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Anschrift der Verfasser:
Professor Dr. med.
Konrad Federlin Privatdozent
Dr. med. Reinhard Bretzel Zentrum für Innere Medizin der Universität Gießen Rodthohl 6, 6300 Gießen
Schlafgewohnheiten und Schlafstörungen bei Kindern
Die Häufigkeit verschiedener Schlafstörungen bei 150 Kindern und Jugendlichen einer psychia- trischen Ambulanz und eines see- lischen Gesundheitszentrums im Vergleich zu einer Kontrollgruppe aus 309 Klienten wurde während eines Zeitraums von 6 Monaten untersucht. Insgesamt wurden 26 schlaf relevante Verhaltensmerk- male berücksichtigt. Eine signifi- kant höhere Inzidenz von unruhi- gem Schlaf, Bewegungen der Ex- tremitäten, Nachtwandern, terrori- sierendem Verhalten, Weigerung zu schlafen, Schlafen nur in An- wesenheit anderer Person, Todes- angst, Angst vor Dunkelheit und Überaktivität am Tag konnte bei den klinischen Probanden festge- stellt werden. Die Frequenz von Schlafstörungen war von Erkran- kungen im HNO-Bereich, Ge- schlecht oder Sozialstatus unab- hängig. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, daß Schlafverhal- tensmerkmale wie Bettnässen,
Intravenöse
Sauerstofftherapie vertretbar?
Es wird über zwei Patienten be- richtet, bei denen in einer Kurkli- nik bzw. vom Hausarzt eine intra- venöse Sauerstofftherapie durch- geführt wurde. Bei beiden Patien- ten kam es unter dieser Therapie zu erheblichen Komplikationen, die den Krankheitsverlauf der Grundkrankheiten, die im wesent- lichen angiologisch-kardiologisch waren, ungünstig beeinflußten.
Abgesehen von diesen eminenten Gefahren einer derartigen Thera- pie fragt sich der Autor, ob es ir- gend eine begründete Indikation zu einer intravenösen Sauerstoff- therapie gibt. Er kommt zu dem gut begründeten Schluß, daß eine derartige Therapie nicht vertret- bar ist. Mindestens ebenso gilt
Schlafen nur in Anwesenheit an- derer Person, Einschlafrituale, Verlangen nach Sicherheitsobjek- ten, Angst vor Dunkelheit und Überaktivität am Tag deutlich häu- figer bei jüngeren Kindern zu be- obachten waren.
Im Vergleich zu Patienten ohne psychiatrische Auffälligkeit litten Patienten mit Erziehungsschwie- rigkeiten bzw. Angstsymptomatik öfter unter Nachtwandern und un- ruhigem Schlaf. Patienten mit gei- stiger Retardierung zeigten häufig Angst vor Dunkelheit. Die meisten Patienten mit Konzentrationsstö- rungen hatten Störungen wie Schnarchen, Jaktationen, unruhi- gen Schlaf sowie Durchschlafstö- rungen. Auf einen möglichen Zu- sammenhang zwischen allergi- schen Erkrankungen bzw. Infek- tionen im HNO-Bereich und Über- aktivität bzw. Konzentrationsstö- rungen wurde hingewiesen. lel
Simonds, John F.; Parraga, Humberto: Sleep Behaviors and Disorders in Children and Ad- olescents Evaluated at Psychiatric Clinics. De- velopmental and Behavioral Pediatrics 5 (1984) 6-10. J. F. Simonds, Department of Psychiatry, Texas Tech University Health Sciences Center, 4th and Indiana, Lubbock, Texas 79430, USA
dies dann, wenn Ozon zugeführt wird. Einleitend wird betont, daß
„viele Menschen und manche Ärzte" gänzlich unkritisch von der therapeutischen Anwendung von Sauerstoff fasziniert sind. Auch zu anderen unkritischen Anwendun- gen wird kurz Stellung genom- men. Das heute gesicherte Wis- sen, wann und wo Sauerstoff nütz- lich, ja lebensrettend sein kann, ist offensichtlich vielfach bei der- artigen Anwendungen wie der in- travenösen nicht vorhanden, wird nicht beherrscht oder wissentlich beachtet. Bei dieser Anwen- dungsform sind die Patienten je- doch — ohne jeden Nutzen — le- bensbedrohenden Gefahren aus- gesetzt. umr
Heinecker, R.: Ist eine intravenöse Sauerstoff- therapie vertretbar? Münch. Med. Wschr. 126 (1984) 241-242, Städtische Kliniken Kassel, Medizinische Klinik II, Mönchebergstraße 41-43,3500 Kassel
Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 43 vom 24. Oktober 1984 (63) 3169