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Smart Technologies

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie sehr Sprache, oder genauer gesagt NLP, die Realität verändern kann, wurde uns in der Endphase des österrei- chischen Bundespräsidentschaftswahlkampfes in der Kon- frontation der beiden verbleibenden Kandidaten für die ehemals kaiserliche Hofburg vor Augen geführt. Dies ist seit vielen Jahrhunderten bekannt. So lässt unter anderem Goe- the seinen Mephisto zu Faust sagen: "Mit Worten lässt sich trefflich streiten, mit Worten ein System bereiten. An Worte lässt sich trefflich glauben. Von einem Wort lässt sich kein Jota rauben!" Schon damals erschuf man "Systeme" durch die alleinige Gewalt der Worte. Wenn dazu noch eine Um- gebung hinzukommt, die trotz besserem Wissen mitspielt, haben wir eine perfekte virtuelle Realität geschaffen. "Vir- tual Reality" und zwar ganz ohne Computer und Datenbril- len - einfach durch bedingungslose Imagination. Dafür gibt es viele Beispiele aus der Geschichte -eines ist vielleicht an dieser Stelle besonders bemerkenswert: Norton der 1., Kaiser der Vereinigten Staaten und Schutzherr von Mexiko, regier- te von 1859 bis 1880 sein Weltreich von San Francisco aus.

Obwohl sich der gelinde gesagt überaus exzentrische Joshua Abraham Norton selbst zum Kaiser proklamierte, spielten die Bewohner von San Francisco mit und huldigten ihren

"Kaiser". Sie liebten den schrulligen Norton und fanden an seinen Ideen so sehr Gefallen, dass sie sich auf eine andere Re- alität einließen. An seinem Begräbnis nahmen 30.000 Men- schen teil -beim Begräbnis des wirklichen österreichischen Staatsoberhaupts Thomas Klestil waren es nur rund 10.000.

Ein weiteres, sehr aktuelles Beispiel dafür ist meiner Mei- nung nach die industrielle Revolution im 4. Anlauf. Zuerst wurde sie von der Deutschen Politik proklamiert, dann Mantra-artig von Medien, Industrie und ein wenig zöger- licher von angewandten, auf Forschungsförderungsmittel hoffenden, Wissenschaftlern wiederholt. Die Technologie- anbieter stimmten, auf Umsatzrekorde hoffend, bald in den Chor derer ein, die der 4. Revolution huldigten. Voila: die perfekte virtuelle Realität.

Diese Realität ist mittlerweile gerade für die Anwender sehr ernüchternd geworden. Die MarketingAoskein finden Im- mer weniger Gehör und Enttäuschung greift Platz.

WINGbusiness 2/2016

EDITORIAL @

Dabei haben die heute zur Verfügung stehenden Technolo- gien - bei intelligenter (um das neue Modewort "SMART"

zu vermeiden) Anwendung ungeheure Potenziale.

Hierbei kann der Technoökonomie-Denkansatz der Wirt- schaftsingenieure helfen, Klarheit zu finden und auf den Bo- den der "realen" und dennoch vielversprechenden Realität zurückzukehren.

Durch die analytische und professionelle Bewertung der Hebel und Potenziale kann zur Schaffung von nachhaltigen Werten beigetragen werden. Dabei hat der euphorische Be- griff der 4. Industriellen Revolution (Industrie 4.0) keinen Platz. Wenn sich Dinge dramatisch ändern oder wie in die- sem Fall ändern sollen, ist man zwar verständlicherweise ver- sucht, dies "Revolution" zu nennen. Oftmals jedoch finden angekündigte Revolutionen nicht statt, oder bringen nicht immer eine Änderung zum Besseren. Die wahren Revolu- tionen finden meist langsamer statt und haben mehr "Evo- lutions-" als "Revolutions-Charakter". Dazu gehört auch die kontinuierliche Informatisierung der Fertigung in den letz- ten 50 Jahren, über die wir hier eigentlich sprechen.

Sie sehen, wir sind mitten in einem sehr kontroversiellen Thema - und das ist gut so. Dazu muss man sich treffen und austauschen. Man muss Erfolgsgeschichten hören und neue Ideen diskutieren.

Ein ideales Thema für den 21. Kongress der Wirtschaftsin- genieure, den wir vom 19.-21. Mai 2016, in Wien abgehalten haben. Dazu haben wir renommierte Vertreter aus Industrie und Wissenschaft eingeladen und bringen die inhaltlichen und gesellschaftlichen Höhepunkte davon in diesem Heft.

Die Fachbeiträge unserer Referenten finden Sie in Form von Artikeln oder Interviews auf mehr als 20 Seiten in dieser Ausgabe.

An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Kollegen VR Prof. 01 Dr. Kurt Matyas und dem Kongressteam für die Unterstützung bei der Zusammenstellung dieses Heftes be- danken.

Ich verbleibe im Namen des Redaktionsteams mit freundlichen Grüßen!

[IJr Siegfried Vössner

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