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Archiv "Modell für die Rheumatherapie Kombination von Antikörpern" (29.08.1994)

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ei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis hat sich eine Kombina- tionstherapie mit zwei ver- schiedenen monoklonalen Antikörpern im Tierversuch als erfolgreich erwiesen. Wie eine Arbeitsgruppe des Lon- doner Kennedy Institute of Rheumatology jetzt in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Science berichtet (Band 91, S. 2762), "könnte diese Vor- gehensweise die Grundlage für eine effektive Langzeit- therapie darstellen".

Das Team von Dr. Mare Feldmann induzierte bei Mäusen zunächst eine experi- mentelle Form der Arthritis durch Impfung mit Kollagen.

Nach Auftreten eines Ery- thems oder einer sichtbaren Schwellung an mindestens ei- ner Extremität begannen die Wissenschaftler mit der Ver- abreichung von monoklona- len Antikörpern.

Diese waren gegen reakti- ve T-Lymphozyen, die den CD4-Rezeptor tragen, gerich- tet. Das gehäufte Vorkom- men dieser Zellen in der "Ge- lenkschmiere", so die Überle- gung, läßt auf eine wichtige Rolle beim Krankheitsprozeß schließen. Auch war es zuvor gelungen, das Auftreten einer Arthritis im Mausmodell durch die frühzeitige Gabe der Anti-CD4-Antikörper (Anti-CD4) zu unterdrücken.

Ein weiterer Antikörper (Anti-TNF), gerichtet gegen den Tumornekrosefaktor, wurde in den Experimenten ebenfalls nach Ausbruch der Krankheit verabreicht, um die durch den Botenstoff ver-

AUS DER INDUSTRIE

Modell für die Rheumatherapie

Kombination

von Antikörpern

mittelten entzündlichen Pro- zesse zu bekämpfen. Diese Vorgehensweise hatte erst kürzlich in einer klinischen Studie an 20 Patienten mit rheumatoider Arthritis viel- versprechende Resultate er- bracht (Elliot et al., Arthritis Rheum. 36, 1681-1690, 1993).

Die Arbeitsgruppe um Feldmann fand nun heraus, daß weder Anti-CD4 noch Anti-TNF alleine das für eine fortschreitende Arthritis cha- rakteristische Anschwellen der Pfoten bei den Versuchs- tieren reduzieren konnten.

Bei der kombinierten Gabe beider Antikörper konnte je- doch eine statistisch signifi- kante Verringerung der Dik- ke der Vorderläufe beobach- tet werden. Als weiterer Pa- rameter zur Ermittlung der Krankheitsprogression wurde die Zahl zusätzlicher Extremitäten ermittelt, an de- nen im Verlauf des zehntägi- gen Experimentes Symptome einer Arthritis festgestellt wurden.

Während bei unbehandel- ten Tieren die Zahl arthri- tischer Gliedmaßen um 50 Prozent zunahm, konnte die- ser Wert mit optimalen Do- sen von Anti-TNF auf 10 Pro- zent, in der Kombinationsbe- handlung sogar auf Null redu- ziert werden. Histologische

Untersuchungen der zuerst betroffenen Gliedmaßen zeigten eine Erosion der Fin- gergelenke bei 100 Prozent der Kontrolltiere gegenüber etwa 75 Prozent in der Mono- therapie und rund 25 Prozent in der Kombinationstherapie.

Die Forscher fanden au- ßerdem eine plausible Be- gründung für die Tatsache, daß die Elimination der

CD4 +- T-Lymphozyten nicht

ausreicht, um das Fortschrei- ten der Krankheit dauerhaft zu verhindern.

Zwar wurden die fragli- chen Zellen zu 96 Prozent aus dem Blut eliminiert, in den Gelenken fanden sich jedoch annähernd so viele CD4 +- Zellen wie in unbehandelten Kontrolltieren. "Vielleicht sind die aktivierten, kollagen- spezifischen T-Zellen resi- stent", spekulieren die Auto- ren in ihrem Artikel.

Den beobachteten syner- gistischen Effekt von Anti- CD4 und Anti-TNF erklären die Wissenschaftler mit ei- nem Krankheitsmodell, bei dem - nach antigener Stimu- lation - CD4 +-Zellen eine pathologische Überexpressi- on von Zytokinen herbeifüh- ren. "Eine frühzeitige Anti- CD4-Behandlung unterbricht diesen Prozeß und verhindert die Arthritis. Hat sich die

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DAS HOCHDOSIERTE MONO-ENZYM-PRÄPARAT

A-2266 (68) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 34/35, 29. August 1994

Krankheit bereits entwickelt, vermag die Anti-CD4-Thera- pie nur noch wenig auszurich- ten." Sowohl die in den Ge- lenken festsitzenden CD4 +- Zellen als auch der bereits freigesetzte Botenstoff TNF- alpha halten dann den Krank- heitsprozeß aufrecht.

Die Anti-TNF-Therapie reduziert zwar die durch den Botenstoff vermittelten ent- zündlichen Reaktionen, kann aber die Effekte anderer Me- diatoren wie Interleukin 1 und GM-CSF nicht beeinflus- sen, die ebenfalls von akti- vierten CD4 +-Zellen ange- regt werden. Obwohl die Re- sultate eine Kombinations- therapie beim Menschen na- belegen, weisen die Autoren darauf hin, daß zuvor die po- tentiellen Risiken einer ver- minderten Immunfunktion evaluiert werden müßten. sim

Statistik

meldepflichtiger Krankheiten

Daten über das Vorkom- men ansteckender Krankhei- ten liefert eine Schrift des Bundesgesundheitsamtes (BOA) mit dem Titel "Stati- stik meldepflichtiger über- tragbarer Krankheiten". Für die Zeit zwischen 1945 und 1989 sind die Daten getrennt nach alten und neuen Bun- desländern dargestellt.

Über 130 Tabellen und mehr als 120 Schaubilder zei- gen die Entwicklung der Mel- dungen für die verschiedenen Krankheiten. In der BOA- Schrift wird im einzelnen auf die Ursachen, Erscheinungs- formen und wichtigsten Ein- flußfaktoren für die epidemi- ologische Entwicklung an- steckender Krankheiten ein- gegangen. Die Publikation liefert darüber hinaus wichti- ge und zuverlässige Daten für die Planung und Bewertung von Versorgungssystemen im Gesundheitswesen.

~ Hans-Philipp Pöhn/

Gernot Rasch: Statistik mel- depflichtiger übertragbarer Krankheiten, MMV Medizin Verlag München, 65 DM.Sp

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