Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 15|
16. April 2010 A 715Heinz-Peter Schlemmer
Foto: Jutta Jung
Prof. Dr. med. Heinz-Peter Schlem- mer (48) ist neuer Leiter der Ab - teilung Radiologie mit dem For- schungsschwerpunkt „Bildgebung und Radioonkologie“ am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Der Radiologe und Physiker kehrt damit an den Ort sei- ner medizinischen Aus- und Weiter- bildung zurück. Zuletzt war Schlem- mer in der Abteilung Diagnostische Radiologie des Universitätsklini- kums Tübingen tätig und dort als Leitender Oberarzt für den Bereich Magnetresonanztomographie (MRT) verantwortlich.
Als ausgewiesener Spezialist für die onkologische Radiologie wird er sich unter anderem auf die Früh - erkennung von Prostata-, Kolon- und Lungenkrebs sowie die Weiterent- wicklung funktioneller Bildgebungs- verfahren zur Tumorcharakterisie- rung und zum Therapiemo nitoring konzentrieren. Zu seinen Forschungs- gebieten gehört die bildgebende HEINZ-PETER SCHLEMMER
Spezialist für onkologische Radiologie
Diagnostik bei Prostatakrebs. Mit einem strahlungsfreien MRT-Ver- fahren soll das Tumorgeschehen zu- nächst charakterisiert werden, um dann nach Entnahme gezielter Biopsien „zum richtigen Zeitpunkt die richtige Therapie“
einzuleiten.
An seinem neuen Wir- kungsfeld findet Schlem- mer eine moderne Gerä- teausstattung wie einen jüngst in Betrieb ge- nommenen ultraschnel- len Computertomogra- phen und ein Ultra- Hochfeld-MRT vor. Er betrachtet es als seine Auf gabe, „die Therapie von Krebspatienten durch
fortlaufende Weiterentwicklung ra- diologische Verfahren zu verbes- sern“. Hierfür sieht er das DKFZ zusammen mit dem Universitätskli- nikum Heidelberg als ideales Um- feld an. Ingeborg Bördlein Es liegt in der Natur der Sache, dass
man als Leiter einer Arbeitsgruppe, die für die Spitzenverbände der Krankenkassen Abrechnungsmani- pulationen in der gesetzlichen Kran- kenversicherung (GKV) aufspüren soll, unter Kas- senärzten nicht beliebt ist. Gernot Kiefer jeden- falls, der die „Task-Force“
seit ihrer Gründung 1997 bis zur Auflösung 2008 leitete, handelte sich schnell den Spitznamen
„Ärztejäger“ ein. Immer wieder behauptete der stellvertretende Vorsit- zende des IKK-Bundes- verbandes, jede fünfte Arztrechnung in Deutschland sei fehlerhaft. Dadurch entstehe den Kassen ein Schaden von jährlich ei- ner Milliarde Euro. Mit Fakten be- legen konnte er dies freilich nicht.
Im August 2002 erstattete die Kas- GERNOT KIEFER
Karrieresprung für den „Ärztejäger“
senärztliche Vereinigung Baden- Württemberg deshalb Strafanzeige gegen ihn wegen Beleidigung und übler Nachrede. Ein Ermittlungs- verfahren wurde jedoch nicht er - öffnet.
Der Karriere geschadet haben die Auseinandersetzungen mit den Kassenärzten nicht. Im Gegenteil:
Seit dem 1. April bildet Kiefer (53) mit Doris Pfeiffer und Johann-Mag- nus von Stackelberg die Führungs- spitze des GKV-Spitzenverbandes.
Bereits im Herbst 2007 hatte dessen Verwaltungsrat Kiefer mit Wirkung zum 1. April 2010 für die dritte Vor- standsposition gewählt. Er folgt da- mit K.-Dieter Voß, der dieses Amt seit 1. Oktober 2007 ausfüllte. Die Teilung der Amtszeit zwischen Kie- fer und Voß ist eine Vereinbarung, die in der Errichtungsphase des GKV-Spitzenverbandes im Jahr 2007 von der Selbstverwaltung ge- troffen wurde. Jens Flintrop
NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. habil. Wolfgang Hasch- ke, von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1995 ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Physiologie der Fried- rich-Schiller-Universität Jena, wird am 17. April 80 Jahre alt.
Der Allgemeinarzt Dr. med. Norbert Löschhorn (70), Seeheim-Jugenheim, ist mit der Ehrenplakette der Landesärzte- kammer Hessen in Gold geehrt worden. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Priv.-Doz. Dr. med. Lutz Freitag (55), Chefarzt der Abteilung für Interventionel- le Pneumologie, Ruhrlandklinik Essen, wurde die akademische Bezeichnung
„außerplanmäßiger Professor“ verliehen.
Prof. Dr. med. Hans Hauner (54), Ärzt- licher Direktor der Klinik für Ernäh- rungsmedizin am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität Mün- chen, Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin, und Vorstands- sprecher des Kompetenznetzes Adiposi- tas, ist neuer Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Manfred J. Müller (57) an.
Prof. Dr. med. Matthias Schieker (40), Leiter der Experimentellen Chirur- gie und Regenerativen Medizin an der Chirurgischen Klinik Innenstadt, Klini- kum der Ludwig-Maximilians-Universi- tät (LMU) München, hat den Ruf auf die neue Professur für Regenerative Medi- zin mit Schwerpunkt Stütz- und Bewe- gungsapparat an der LMU München angenommen.
Priv.-Doz. Dr. med. Georg Wensing (51), Bayer Healthcare AG, Bayer-Sche- ring-Pharma, Wuppertal, ist von der Uni- versität Duisburg-Essen zum außerplan- mäßigen Professor ernannt worden.
Prof. Dr. med. Jörg Dötsch (44), zu- vor leitender Oberarzt am Universitäts- klinikum Erlangen, ist neuer Leiter der Klinik und Poliklinik für Allgemeine Kinderheilkunde der Universitätsklinik Köln. Er tritt die Nachfolge von Prof.
Dr. med. Dietrich Michalk an, der in den Ruhestand gegangen ist. EB Gernot Kiefer
Foto: GKV-Spitzenverband