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Nichts fließt mehr in diesen Herzspitzen

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Academic year: 2022

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BLICKDIAGNOSE

Die Fälle der MMW-Leser Schicken Sie uns Ihren Bericht!

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cornelius.heyer@springer.com

© J. Gaa

Marcus Brugger Klinik und Poli­

klinik für Innere Medizin I, Klinikum rechts der Isar, Technische Univer­

sität München, Ismaninger Str. 22, D­81675 München Prof. Dr. med.

Jochen Gaa

Institut für diagnos­

tische und interven­

tionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München

Nichts fließt mehr

in diesen Herzspitzen

Die Patientin erfüllte die Kriterien eines hypereosi­

nophilen Syndroms (HES), einer sehr seltenen Er­

krankung von in diesem Fall unbekannter Genese.

Eine Knochenmarkspunktion zeigte die bekannte Hypereosinophilie, schloss jedoch eine myeloproli­

ferative Neoplasie aus. Aufgrund erhöhter Herz­

enzyme wurde eine Koronarangiografie durch­

geführt, bei der eine koronare Herzerkrankung aus­

geschlossen werden konnte.

In einer weiteren transösophagealen Echokardiogra­

fie (TEE) zeigten sich bei normaler linksventriku­

lärer Pumpfunktion beidseits Thromben mit sub­

endokardialer Auskleidung in beiden Ventrikeln. Im Herz­MRT konnte die apikale Thrombenbildung be­

stätigt werden (rote Pfeile). Der enddiastolische Thrombusdurchmesser betrug auf beiden Seiten ca.

15 mm. Auffällig waren überwiegend subendo­

kardiale, halbkreisförmige Kontrastmittelanreiche­

rungen (grüne Pfeilspitzen).

Somit ergab sich die typische Blickdiagnose einer so­

genannten Löffler­Endokarditis, einer bekannten kardialen Beteiligung des HES, die 1936 vom Schwei­

zer Arzt Wilhelm Löffler erstmals beschrieben wur­

de. Dabei ist das Myokard im Bereich der Ventrikel­

höhlen deutlich verbreitert, was Ausdruck einer Fi­

brosierung infolge der Infiltration mit Eosinophilen ist. Insbesondere in den Spitzen der Ventrikel finden sich darüber hinaus thrombotische Auflagerungen.

Im Regelfall wird die Löffler­Endokarditis erst in späten Stadien erkannt, wenn sie bereits eine Herz­

insuffizienz zur Folge hat.

Bei unserer Patientin wurde eine immunsuppressive Therapie sowie eine orale Antikoagulation eingelei­

tet. Bereits nach 8 Monaten konnten in einer Kont­

roll­TEE keine Thromben mehr nachgewiesen wer­

den. Fünf Jahre später zeigte ein weiteres Herz­MRT einen stabilen Befund mit typischen residuellen Ver­

änderungen nach einer Löffler­Endokarditis.

Bei einer 73-jährigen Patientin war mehrmals eine Hyper- eosinophilie mit bis zu 30%

eosinophilen Granulozyten festgestellt worden. Kardiale Vorerkrankungen waren nicht bekannt. Zur weiteren Abklä- rung kam sie ins Krankenhaus, wo ein Blick ins Herz ein un- gewöhnliches Bild offenbarte.

A K T U E L L E M E D I Z I N

9

MMW Fortschr Med. 2021; 163 (15)

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