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Schnittstelle Mensch-Maschine

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Academic year: 2022

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ELEKTRONIK

Hermann Speckmann, Braunschweig

Schn ittstelle Mensch-Maschine

Das Referenzterminal - Normal der zentralen Benutzerstation im Landwirtschaftlichen BUS-System

Eine umfassende Prozessführung für Arbeiten mit Traktor-Geräte­

Kombinationen verlangt die daten­

mäßige Kopplung der eingesetzten elektronischen Gerätesteuerungen (Jobrechner) sowie eine zentrale Mensch-Maschine-Schnittstelle.

Mit dem Landwirtschaftlichen BUS-System (LBS) sind Normen für ein offenes Netzwerk geschaf­

fen, das diesen Aufgabenbereich abdeckt. Dieser Beitrag skizziert einleitend die wesentlichen Merk­

male des LBS und konzentriert sich dann auf die LBS-Benutzerstation, die dem Informationsaustausch zwischen technischem System und dem Fahrer dient. Es werden die Kernbestandteile dieser System­

komponente sowie Testeinrichtun­

gen zur Sicherstellung seiner Funktion im LBS beschrieben.

Dipl.-lng. H ermann Speckmann ist wissenschaftli­

cher Mitarbeiter am Institut für Biosystemtechnik der Bund esforschungsanstalt für Landwirtschaft (Leiter: Prof. Dr.-lng. Axel Munack), Bundesallee 50, 381 1 6 Braunschweig, e-mail: Speckmann@bst.fal.de

Stichwörter

Datenkopplung, Lokales Netzwerk, CAN, Landwirt­

schaftliches BUS-System, Benutzeroberfläche, Testsystem

Keywords

Local network, CAN, agricultural BUS-System, user interfa ce, test system

Literaturhinweise sind vom Verlag unter LT 99 1 05 erhältlich oder über Internet http://www.landwirt­

schaftsverlag.com/landtech/local/fliteratur.htm abrufbar.

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D

und des Funktionsumfanges von Trak­ie Steigerung der Leistungsfahigkeit toren und landwirtschaftlichen Arbeitsma­

schinen führt zu einem zunehmenden Ein­

satz von elektronischen Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen. Diese können ihre volle Leistungsfahigkeit nur dann entwickeln, wenn sie untereinander Daten austauschen.

Für diese Datenkopplung sind allgemein gültige Normen zu definieren, was in den letzten Jahren in Form des Landwirtschaftli­

chen BUS-Systems (LBS) [ 1 ] erfolgte.

Das LBS, dessen Definitionen in DIN 9684 [2] zusammengefasst sind, ist als offe­

nes Netzwerk auf der Basis des CAN-Daten­

protokolls (CAN: Controller Area Network, von der Firma Bosch [3]) für den Datenaus­

tausch auf landwirtschaftlichen Arbeitsma­

schinen, insbesondere in Traktor-Geräte­

Kombinationen konzipiert. Es beschreibt neben den physikalischen und datentechni­

schen Schnittstellen ergänzende LBS­

Dienste, mit deren Hilfe Schnittstellen für den Benutzer (Fahrer), zur Anhindung von stationären Rechnern (Betriebscomputer) oder für Diagnosezwecke realisiert werden.

Nachfolgend wird auf die Mensch-Maschi­

ne-Schnittstelle im LBS, auf den Dienst LBS-Benutzerstation (LBS-BS) eingegan­

gen.

Die LBS-Benutzerstation

Eine LBS-BS liefert für alle im Netzwerk aktiven LBS-Teilnehmer die zentrale Schnittstelle zum Informationsaustausch mit dem Fahrer in der Form einer virtuellen Ein­

heit. Unabhängig von der Realisierungsform und Betriebsbereitschaft für einen Datenaus­

tausch zwischen Anwender und betreffen­

dem Knoten, verhält sich die LBS-BS also gegenüber jedem LBS-Teilnehmer so als ob sie ständig für ihn verfügbar sei. Auf der An­

wenderseite können je nach Ausführungs­

form Ein- und Ausgabeelemente eines oder mehrerer Knoten dargestellt werden. Der Anwender wählt für sich die Anzeigen und Eingaben des gewünschten LBS-Teilneh­

mers und korrespondiert mit diesem Knoten.

Dabei ist je LBS-Teilnehmer ein "Datenbild­

schirm" zur Darstellung der relevanten Größen und zur Unterstützung von Parame-

tereingaben des Benutzers vorhanden. Zur Kennzeichnung von Menüsteuerungen, wie etwa Softkeys oder Pull-Down-Menüs steht ein "Softkeybildschirm" bereit. Daten- und Softkeybildschirm sind teilnehmerspezifi­

sche Anzeigen und werden nicht durch Ak­

tionen anderer Knoten beeinflusst.

Warnungen über Funktionsstörungen las­

sen sich über einen "Alarmbildschirm" aus­

geben, wobei die Anzeige vom Knoten her prioritätsabhängig gesteuert und mit akusti­

schen und optischen Signalen unterstützt wird. Alarmmeldungen werden unabhängig von der Zuteilung der Daten- und Softkey­

bildschirme zu einem speziellen LBS-Teil­

nehmer generell angezeigt. Verdrängt oder gelöscht werden kann eine Alarmmeldung nur durch eine höherwertige eines anderen LBS-Teilnehmers oder durch die Rücknah­

me durch den eigenen LBS-Teilnehmer.

Die LBS-BS bietet Eingabemöglichkeiten einmal in der Form sogenannter Eingabefel­

der, die vom LBS-Teilnehmer oder vom Be­

nutzer innerhalb des Datenbildschirmes ak­

tiviert werden können. Jetzt lassen sich al­

phanumerische Daten eingeben, die nach Abschluss der Eingabe an den LBS-Teilneh­

mer übertragen werden. Für diese Eingaben liefert die LBS-BS geeignete Elemente als Eingabetastatur, über Tastennachbildungen, Spracheingabe oder andere Realisierungs­

formen. Die Steuerung des Geräteprogram­

mes etwa zur Vorwahl spezieller Datenaus­

gaben oder für die Eingabe von Daten ge­

schieht mit Hilfe einer Menüführung, die ihrerseits mit Steuerelementen an der LBS­

BS kontrolliert wird. In Frage kommen hier­

für sogenannte Softkeys (Tasten), die ihre Bedeutung entsprechend dem Programmab­

lauf ändern oder Pull-Down-Menüs, bei de­

nen der Benutzer durch das Aktivieren eines Menüpunktes das Geräteprogramm weiter­

schaltet.

Eine weitere in Bezug auf die Steuerung von Geräten und Maschinen wichtige Grup­

pe von Eingabeelementen liefert die LBS­

BS in der Form von Funktionstasten und analogen Eingabeelementen. Hierunter sind Tasten oder Steuerknüppel (Joysticks) zu verstehen, mit deren Hilfe Maschinenfunk­

tionen direkt angesteuert werden. Wichtig für diese Sorte der Eingaben ist, dass sie ih-

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Interfaceeinheit

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Datenbildschirme

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Funktionstastenbildschirme function key displays interface unit Alarm-

bildschirm

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Zwischenspeicher Zeitmarke ..._ 000 0

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Anwendersystems BUS of the

user system Alphanumerische Tastatur, Nachbildung: Softkeys, Funktionstasten, Analoge Eingabeelemente keyboard, simulation: softkeys, function keys, analog input Bild 1: Wesentliche Bestandteile des Referenzterminals Fig. 1: Main parts of the test terminal

re Bedeutung unabhängig von der Zuteilung der anderen Anzeige- und Eingabeelemente während der gesamten Laufzeit einer Ar­

beitsdurchführung nicht ändern. Für unter­

schiedliche Arbeiten und Maschinenkombi­

nationen kann sich die Bedeutung der Funk­

tionstasten und Analogelemente sehr wohl ändern, daher sieht die LBS-BS die Mög­

lichkeit vor, über einen "Funktionstasten­

bildschirm" deren Bedeutung anzuzeigen.

Von Seiten der LBS-Teilnehmer geschieht die Darstellung auf den Bildschirmen nicht durch eine direkte Beschreibung, sondern mit Hilfe von Masken und anderen Ressour­

cen. Ressourcen werden von den LBS-Teil­

nehmern selber während des Systemanlaufs definiert, in die LBS-BS geladen und dort teilnehmerspezifisch gespeichert, verwaltet und genutzt. Damit kannjeder LBS-Teilneh­

mer nur auf eigene Ressourcen zugreifen.

Um das zeitraubende Laden der Ressourcen während der Hochlaufphase zu vermeiden, können diese optional auch in der LBS-BS abgelegt und später aus dieser Ablage akti­

viert werden. Ressourcen enthalten definier­

te Abfolgen von Funktionen zur Beschrei­

bung der Inhalte auf den Bildschirmen. Mit diesen Funktionen lassen sich alphanumeri­

sche oder grafische Darstellungen und Ein­

gabefenster in der LBS-BS realisieren. Res­

sourcen sind schachtelbar, innerhalb einer Ressource lassen sich also andere einfach oder mehrfach an beliebigen geometrischen Positionen einsetzen. Solche Schachtelun­

gen sind mehrfach zugelassen. Masken sind eine besondere Form der Ressourcen.

Ein Neuaufbau oder Wechsel der Anzeige auf den Bildschirmen wird dadurch eingelei­

tet, dass eine entsprechende Maske mit ei­

nem einzelnen LBS-Datentelegramm zur Anzeige aufgerufen wird. Alle in dieser Maske geschachtelten Ressourcen werden jetzt dargestellt. Eine Aktualisierung der An­

zeige, etwa zur Ausgabe von neuen Mes­

swerten, erfolgt dadurch, dass die Inhalte weniger Darstellfunktionen oder Variablen

54. J a h rgang LANDTECHNIK 1 /99

innerhalb einer Ressource geändert werden.

Die Ressource wird nach der Aktualisierung automatisch neu angezeigt.

Die Nutzung von Ressourcen bietet im LBS mehrere Vorteile. Bildelemente, die in mehreren Masken oder parallel mehrfach in einer Maske zum Einsatz kommen, sind nur . einmal zu definieren. Sie lassen sich belie­

big häufig in Masken verwenden, was Spei­

cherplatz spart. Die Übertragung von Bil­

dern erfordert große Datenmengen und führt damit zu großen Buslasten. Mit dem Einsatz der Ressourcen vermeidet man ein wieder­

hoHes Übertragen der Bilder. Zusätzlich wird der Zeitraum zum Laden der Ressour­

cen in die Initialisierungsphase verlagert, wenn noch keine zeitkritischen Prozessdaten gesendet werden. Mit den wenigen Datenob­

jekten zur Anzeigensteuerung wird der BUS nur gering belastet, wodurch beim Aus­

tausch von Prozessdaten unerwünschte La­

tenzzeiten vermieden werden.

Das .. Referenztermi nal"

An das offene Netz des LBS können Kom­

ponenten beliebiger Hersteller angeschlos­

sen werden. Dieses gilt für LBS-Teilnehmer und für Einrichtungen, die LBS-Dienste rea­

lisieren. Zur Gewährleistung eines gesicher­

ten Betriebes im Netz müssen diese Einhei­

ten normkonform arbeiten. Für den Bereich der Benutzerstation, DIN 9684 Teil 4, kann diese Konformität mit dem "Referenztermi­

nal" überprüft werden, das im Rahmen eines F &E-Vorhabens 1 realisiert worden ist.

Hardwaremäßig besteht das RT aus einem Personalcomputer (PC) und einer mikrocon­

trollergestützten Interfaceeinheit zur An­

kopplung des PCs an den BUS des Anwen­

dersystems (Bild 1). Zur Entlastung des PC von zeitkritischen Abläufen beim Datenaus­

tausch, puffert die Interfaceeinheit die ein­

und auslaufenden Daten. Das Interface ist an den PC über das Druckerport angeschlossen;

damit lässt sich jeder PC für diese Aufgabe

einsetzen. Darstelloperationen werden über den Bildschirm des PCs durchgeführt. Für akustische Ausgaben dient der Systemlaut­

sprecher des PCs. Eingaben erfolgen über die PC-Tastatur, wobei Softkeys, Funkti­

onstasten und analoge Eingabeelemente mit Sondertasten nachgebildet werden. AufRea­

lisierungen, die an einen Fahrerplatz ergono­

misch angepasst sind, wurde im Hinblick auf die Nutzung als Testeinheit verzichtet.

Hauptbestandteil des RT bildet ein speziell geschaffenes Programmpaket zur Darstel­

lung einer Benutzerstation, Nachbildung ei­

nes Nutzers der LBS-BS, Analyse des Res­

sourcenaufbaues und Fehlerkontrolle.

Generell stellt das RT eine LBS-BS mit al­

len zuvor beschrieben Funktionalitäten dar.

In dieses Terminal sind alle Definitionen der Norm implementiert. Änderungen und Er­

weiterungen des Standards fließen fortlau­

fend in diese Testeinheit ein. Das RT stellt somit ein "Normal" dar, an dem kommerzi­

elle LBS-BS zu messen sind. Zusätzlich überprüft diese Einheit alle ein- und ausge­

henden Daten und protokolliert sie, versehen mit einer Zeitmarke und einer Fehlerken­

nung, in einer Datei. Aus dieser Datei heraus werden die Abläufe später analysiert. Wähl­

bare oder alle normalerweise vom RT ausge­

henden Daten können unterdrückt werden.

Damit lassen sich Fehlerzustände generieren oder das RT lässt sich "passiv" parallel zu ei­

ner LBS-BS als Proband betreiben, um Dar­

stellungen visuell zu kontrollieren. Außer­

dem kann der momentane Zustand eines LBS-Teilnehmers "eingefroren" werden, um interaktiv Aufbau und Darstellung von Masken oder einzelnen Ressourcen zu über­

prüfen. Mit der hier beschriebenen Arbeits­

weise wird das RT eingesetzt, um die norm­

konforme Nutzung der LBS-BS durch LBS­

Teilnehmer zu überprüfen.

In einer weiteren Betriebsart simuliert das RT einen LBS-Teilnehmer, der eine LBS-BS nutzt, um das Verhalten einer LBS-BS als Proband zu testen. Dazu werden mit einem Ressourcengenerator erzeugte reproduzier­

bare Testmuster von Ressourcen an das Test­

objekt übertragen. Interaktiv lassen sich Masken für die verschiedenen Bildschirme anwählen. Diese werden parallel zum Pro­

banden auf dem RT dargestellt, so dass per Augenschein eine Kontrolle stattfinden kann. Ebenso lassen sich Eingabefelder am Probanden aktivieren. Einlaufende Daten werden direkt dargestellt. Dies gilt auch für Informationen von anderen Eingabeelemen­

ten wie Softkeys, Funktionstasten und ana­

logen Eingabeelementen.

I "Weiterentwicklung des deutschen Landwirtschaftlichen BUS-Systems (LBS) zu einem internationalen standardi­

sierten BUS-System und Sicherung seiner Funktionalität durch Referenz- und Prüfeinheiten";

BML-Projekt 94 UM 05

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Referenzen

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