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Archiv "Koronare Bypassoperation versus transluminare koronare Angioplasie" (23.05.1997)

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A-1438

M E D I Z I N

(66) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 21, 23. Mai 1997

!Kann eine Datenbank mit al- len verfügbaren Rohdaten der ran- domisierten Studien etabliert wer- den?

Zum Abschluß der Konferenz wurde ein Statement der Experten vorgetragen, die nach wie vor ein Mammographie-Screening in dieser Altersgrupe ablehnten. Die Risiken einer Mammographie bei Frauen zwi- schen 40 und 49 Jahren wurden deut- lich hervorgehoben und die neuesten Daten, vor allem der schwedischen Studien, wenig berücksichtigt. Der- zeit ist jedoch über das Internet (Draft – National Institutes of Health Consensus Development Statement.

Breast Cancer Screening for wo- men aged 40–49. Internet-Adresse:

http://odp.od.nih.gov/consensus/sta- tements/cdc/103/103_stmt.html) ein korrigierter Entwurf erhältlich, wel- cher die vielen Kritikpunkte der ab- schließenden Podiumsdiskussion

berücksichtigt. Da bei dieser sehr komplexen Fragestellung sicherlich keine einheitliche Antwort möglich ist, wird jeder Frau eine sorgfältige Abwägung ihrer individuellen Vor- und Nachteile eines frühen Scree- ning-Beginns angeraten.

Hierfür sind ihr alle notwendigen und verfügbaren Informationen zu- gänglich zu machen. Entscheidet sie sich für ein Screening, sollte ihr der Zugang zu dieser Untersuchung orga- nisatorisch und finanziell ermöglicht werden.

Aufgrund der derzeitigen Da- tenlage sind die Empfehlungen für Deutschland ebenfalls neu zu über- denken. Wir schlagen aufgrund der verfügbaren Ergebnisse vor, auf die sogenannte Basismammographie im 35. Lebensjahr zu verzichten. Statt dessen sollte bei Frauen, die ein Mammographie-Screening wün- schen, ab dem vollendeten 40. Le-

bensjahr jährlich eine Mammogra- phie durchgeführt werden. Ab dem 50. Lebensjahr können bei nicht hormonell substituierten Frauen bei einem zu postulierenden langsame- ren Tumorwachstum auch Intervalle von zwei Jahren als ausreichend an- gesehen werden.

Insbesondere fehlen aber natio- nale Untersuchungen zu diesem ge- sundheitspolitisch sehr wichtigen Problem. Die Durchführung von prospektiven, kontrollierten Studi- en, welche die unter Punkt fünf auf- geführten Fragestellungen bearbei- ten, muß endlich auch in der Bun- desrepublik Deutschland angestrebt werden.

Dr. med. Gunter von Mincwitz Prof. Dr. med. Manfred Kaufmann Universitäts-Frauenklinik Frankfurt Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt KONGRESSBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

Die Bypasschirurgie wurde 1968 entwickelt und ermöglicht eine länge- re Überlebensrate und eine bessere Lebensqualität des Patienten. Seit Einführung der perkutanen trans- luminaren koronaren Angioplasie (PTCA) im Jahr 1977 steht eine weni- ger invasive Methode zur koronaren Revaskularisation zur Verfügung. In ausgesuchten Fällen ist die invasive revaskularisierende Behandlung bei ischämischer Herzerkrankung unter Beteiligung mehrerer Koronargefäße alternativ durch die Bypasschirurgie oder die perkutane transluminare koronare Angioplasie (PTCA) mög- lich. Eine amerikanische Arbeits- gruppe untersuchte in einer randomi- sierten Studie die Hypothese, nach der in diesen Fällen eine primäre Be- handlung durch die PTCA gegenüber der initialen koronaren Bypassopera- tion keine ungünstigeren klinischen Ergebnisse aufweist.

Hierzu wurden im Zeitraum von 1988 bis 1991 an 18 Herzzentren in den USA und Kanada insgesamt 1 829 Pa- tienten mit koronarangiographisch ge- sicherter Mehrgefäßerkrankung ran- domisiert. Es wurden 914 Patienten operiert und 915 Patienten mittels der

PTCA behandelt. Die Personen bei- der Studienarme wiesen unter demo- graphischen, anamnestischen sowie symptomatischen Gesichtspunkten keine wesentlichen Unterschiede auf.

Die Nachbeobachtungszeit betrug durchschnittlich 5,4 Jahre.

Während der Phase der klini- schen Behandlung starben 1,3 Pro- zent der operierten Patienten. 4,6 Prozent der Patienten erlitten einen transmuralen Herzinfarkt, und in 0,8 Prozent der Fälle trat ein apoplekti- scher Insult auf. In der mittels PTCA behandelten Gruppe starben zehn Patienten (1,1 Prozent) noch im Krankenhaus. Ein transmuraler Herzinfarkt ereignete sich während dieser Zeit in 19 Fällen (2,1 Prozent), und zwei Patienten (0,2 Prozent) er- litten einen Schlaganfall.

Die Fünfjahresüberlebensrate betrug nach der Bypassoperation 89,3 Prozent und nach der PTCA 86,3 Prozent. Innerhalb dieses Zeit- raumes erlitten in der Gruppe der operierten Patienten 80,4 Prozent und in der PTCA-Gruppe 78,7 Pro- zent keinen transmuralen Herzin- farkt. Einen deutlichen Unterschied zeigte jedoch die Anzahl zusätzlich

notwendiger Revaskularisationen.

Während diese Eingriffe nur bei acht Prozent der operierten Patienten durchgeführt wurden, waren sie in der PTCA-Gruppe in 54 Prozent der Fälle notwendig.

Signifikante Differenzen bezüg- lich der Fünfjahresüberlebensrate wurden auch für medikamentös ein- gestellte oder insulinpflichtige Dia- betiker ermittelt. Die Überlebensra- te innerhalb der ersten fünf Jahre be- trug bei operierten Diabetikern 80,6 Prozent gegenüber 65,5 Prozent in der PTCA-Gruppe.

Im Vergleich zur Operation, so folgern die Autoren der vorliegen- den Studie, gefährdet die PTCA als primäre Behandlungsmethode bei Patienten mit koronarer Mehrge- fäßerkrankung nicht signifikant die Fünfjahresüberlebensrate. Diabeti- ker profitieren eindeutig von der By-

passoperation. mll

Alderman EL et al.: Comparison of coro- nary bypass surgery with angioplasty in patients with multivessel disease. N Engl J Med 1996; 335: 217–225.

Dr Frye, c/o BARI Coordinating Center, University of Pittsburgh, Rm. 127, Par- ran Hall, 130 DeSoto St., Pittsburgh, PAS 15261, USA.

Koronare Bypassoperation versus transluminare koronare Angioplasie

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