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Archiv "Yächtkreuzfahrten: Ohne Garderobe und Galadiner" (04.10.1990)

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Vor der Insel Santorin ... und was man beim Landausflug entdeckt Fotos (3): PKS

Schmucke Dorfkirchen im katholischen Luxemburg

REISE rnagazut

sollte den Norden und Osten durchstreifen, mit dem Auto, per Fahrrad oder auch zu Fuß — Luxemburg ist nur halb so dicht besiedelt wie die Bundesrepublik Deutschland, rühmt sich aber des dichte- stens Wanderwegenetzes in ganz Europas.

Besonders sehenswert sind unter anderem das male- rische Clervaux mit seinem mittelalterlichem Schloß und der Benediktiner-Abtei, Ech- ternach an der Sauer mit sei- ner weit zurückreichenden christlichen Geschichte, dann vor allem auch die sogenann- te Luxemburgische Schweiz, in der es überraschende Fels- schluchten und Grotten gibt.

Man erreicht sie am besten von Berdorf aus, in dessen Kirche noch ein römischer Altar steht. Weiter westlich ist Diekirch, weiter nördlich an der Our Vianden sehens- wert, letzteres mit einer bis aufs 9. Jahrhundert zurückge- henden Burg und als „Perle der Ardennen" bekannt.

Luxemburg ist ganz ausge- sprochen ein Land für den Kurzurlaub, zu dessen Genuß die gute Küche und nicht zu- letzt die berühmten Luxem- burger Weine beitragen. Dar- auf sind viele Hotels besonders eingestellt; das Luxemburgi- sche Verkehrsamt sendet auf Anfrage Broschüren und Pro- spekte mit Preisangaben prompt zu (Postfach 10 01, L-1010 Luxemburg, Tel:

00352/48 79 99). gb

den Augen, nirgends versinkt die Sonne im Meer, immer schiebt sich der ferne Schat- ten eines Eilands vor ihren Untergang. So verliert sich diese amphibische See nie ins Einsame, sie hält sich im Maß des Endlichen. Da die Klein- heit der Inseln in der Regel zur eigenen Machtentfaltung nicht ausreichte, wurden sie meist Beute der anliegenden Festlandmächte oder von Pi- raten.

Bei aller Gleichförmigkeit des geschichtlichen und geo- graphischen Schicksals aber präsentiert sich jede Insel als eine Welt für sich, auch wo sie sich zu Familienverbän- den scharen — in den Kykla- den und Sporaden, in den ost- und nordägäischen Inseln so- wie in der Dodekanes. Die ständige Bodenbewegung von Hoch und Tief macht die In- seln zum Knotenpunkt sämt- licher Landschaftselemente, in unendlicher Formvariati- on: Berg, Tal, Ebene, Bucht, Kap, Meer — auf engstem Raum sich durchdringend und aufeinander im Ganzen bezogen, ohne daß sie sich als Teile — wie auf dem Festland

— zu autonomen Mono- naturen in weiträumige Ein- tönigkeit verlören.

Wer die chronischen Ob- sessionen und Oppressionen unserer Zeit wenigstens vor- übergehend abwerfen, wer sich zeitweilig ihrem hekti- schen Circulus vitiosus ent- ziehen will, hier kann er es.

Hieß es einst: „Stadtluft macht frei" — heute ist der Entfesselungsakt der Insel vorbehalten.

Wie nun läßt sich diese

„Welt" erfahren (das sich nicht zufällig von „er-fahren"

ableitet)? Unschwer die Ant- wort: Auf den Wagen der Hellenen — zur See. Wem der Verzicht auf Swimmingpool und Disco, auf Statusbefriedi- gung mittels großer Abend- toilette und Galadiner, Confrencier und Caf6haus- musik und Bordspielchen nicht schwerfällt, der kommt auf Yachtfahrten mit Motor- seglern voll auf seine Kosten.

„Wir"-Erlebnis

Gebührt dem großen

„Traumschiff" der Titel eines Grandhotels, darin sich der einzelne in der Anonymität der großen Zahl verliert und ein Fremder bleibt, als Gast der „Angelika" — stellvertre- tend genannt für das mittlere Schiffsgenre bis 25 Passagie- ren —, fühlt er sich zu Hause;

er kann sagen „my ship ist my castle" oder „my ship is my home", das dem Gespräch und dem Kontakt mit dem Nachbarn offensteht zum rar gewordenen „Wir"-Erlebnis und doch auf seinen weiten Decks und bei Landgängen für Eigeninitiative und Ent- deckerfreude Spielraum läßt.

Auch sein Programm ist anders. Der kürzere Radius der Route ermöglicht ausge- dehntere Landausflüge mit eingehender Unterrichtung und intensiverem Erspüren lokaler Atmosphäre, zumal die Nächte den Hafenstädt-

Yächtkreuzfahrten

Ohne Garderobe und Galadiner

Den Sprung in die Ge- schichte fanden die Griechen auf Schiffen: dort, wo die Kü- ste sie auf das Meer verwies und ihnen Fernen öffnete, wo sich das Fremde zum Ver- gleich und Kontrast stellte, das Verlangen nach Aneig- nung weckte und die Profilie- rung des Eigenen herausfor- derte. In der Ostägäis vor al- lem, wo sich die ausfahren- den Griechen, Kolonien gründend, niederließen, wur- den sie federführend für die gesamthellenische Entwick- lung, dem Mutterland stets um etliche Schritte voraus.

Die vielgezackten Küsten des Festlandes und der Insel- chen erstrecken sich über 15 000 Kilometer. In ihrer nachbarlichen Dichte lassen die Inseln einander nie aus

A-3054 (122) Dt. Ärztebl. 87, Heft 40, 4. Oktober 1990

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Foto: Segeltouristik beck

Die MY „Angelika" der Studienfahrten Prof. Kutscher, Tassiloweg 2, 8130 Stamberg 3, Tel: 0 81 51/76 86

Ragirs.re.«.

magases,

Bootsferien: Aktives Erlebnis in der Gruppe

chen gehören — die Fahrten finden nicht auf großen Schif- fen zu Morpheus' Amtsstun- den statt, sondern untertags, so daß die Yachtfahrer am Zauber des Meeres nicht vor- beischlafen. Natürlich erweist auch diese Reiseart den gro- ßen Namen der Geschichte und Kultur gebührende Re- verenz; sie läßt Zeit, Plätze aufzusuchen, über denen ein Dornröschen-Schleier liegt, verschwiegene Buchten und Eilande, die dem großen Schiff verschlossen bleiben.

Legitime Nostalgie Eine weitere Tugend macht die Yacht liebenswert:

Mit Masten bestückt und mit mehreren Segeln (die auch mal gesetzt werden), kommt sie einer legitimen Nostalgie entgegen — legitim, weil sie dem Fahrgefühl Naturnähe und Zeitlosigkeit vermittelt, nicht allein optisch. Dabei versteht es sich, daß bewußt keine Segeltörns veranstaltet werden. Zu festgelegten Fahrplänen gehört ein starker Motor. Nur seine Leistung bietet Gewähr, daß die Ägäis auch gegen Aiolos Winde be- fahren werden kann. H. K.

Ferien auf Schiffsplanken scheinen immer beliebter zu werden, insbesondere aber auf Wasserfahrzeugen kleine- ren Ausmaßes. Spezialisten in der Reisebranche erklären dies mit einem Trend weg vom Massentourismus, hin zum individuellen, aktiven Erleben in der kleineren Gruppe.

Ganz speziell für Anfän- ger und Neueinsteiger bietet zum Beispiel Kuhnle Tours in Stuttgart auch 1991 wieder

„Schnupperwochenenden"

an. Eine andere Neuerung aus diesem Jahr wird eben- falls weitergeführt, nämlich das sogenannte Flottillenfah- ren mit Hausbooten durch Burgund, bei dem man auf dem selbstgecharterten Boot wahlweise an organisierten Ausflügen oder Abendveran- staltungen teilnehmen kann (Nagelstr. 4, 7000 Stuttgart 1, Tel: 07 11/16 48 20).

Unter der gleichen Adres- se (Tel: 16 48 40) ist das Yachtcharterunternehmen Sunsail zu erreichen, das bis- her vorwiegend im Mittel- meer tätig war, jetzt aber durch die Übernahme eines

amerikanischen Unterneh- mens sein Angebot auf den Bahamas und in der Karibik erweitert. Insgesamt stehen jetzt dort 100 Yachten zum Chartern zur Verfügung, zum Teil aus europäischer Pro- duktion.

Irland ist eines der klassi- schen Länder für Flußkreuz- fahrten. Es gibt nämlich bei weitem mehr Wasserläufe als nur den bekannten Shannon, aber nirgendwo Berufsschiff- fahrt. Die Iren behaupten, daß selbst dann, wenn alle Kabinenkreuzer Irlands auf Tour sind, jedes Boot minde- stens einen Kilometer Wasser für sich allein hat. Bei man- chen Vermietern braucht man sich nicht einmal ums Gepäck zu kümmern — man wird am Flughafen abgeholt.

Adressen und Informationen gibt es bei der Irischen Frem- denverkehrszentrale. Unter- mainanlage 7, 6000 Frank- furt/Main 1, Tel: 0 69/

23 33 41.

Ein anderes klassisches Land für Motor- und Segel- boote ist Dänemark. Das Dä- nische Fremdenverkehrsamt (Glockengießerwall 2, 2000 Hamburg 1, Tel: 0 40/

32 78 03) hat eine 68seitige Bro' schüre mit ausführlichen Informationen für Segler und Motorbootsportler herausge- bracht. Sie enthält Touren- vorschläge für die einzelnen Regionen, ein ausführliches Register der Häfen und alle Arten von Informationen für Wassersportler einschließlich vieler Adressen.

Und dann kann man na- türlich einfach eine Kabine auf einem größeren Schiff bu- chen und mitfahren. Eines der vielen Angebote: Im De- zember und Januar eine sie- bentägige Karibikkreuzfahrt auf dem Dreimaster „Atlan- tis", auf dem 34 elegant un- tergebrachte Passagiere von einer 14köpfigen Crew um- sorgt werden; vorher bleibt man fünf Tage im Hotel auf Saint Martin. Die Reise wird vom 8. Dezember 1990 bis 12.

Januar 1991 sechsmal durch-

geführt (Schenker Reisebüro, Bei den Mühren 5, 2000 Hamburg 11, Tel: 0 40/

36 13 54 48).

Ebenfalls in der Karibik kreuzt im Winter (bis Ende April) der berühmte Vierma- ster „Sea Cloud". Die meisten Kreuzfahrten gehen ab und bis Antigua (Reisebüros oder Hanseatic Tours, Große Blei- chen 21 c, 2000 Hamburg 36, Tel: 0 40/3 56 00 00).

Der Dreimaster „Atlantis"

Einen ähnlich guten Ruf genießen die „Sea Goddess I"

und „Sea Goddess II", die al- lerdings mit 116 Passagieren schon größer sind und keine Segel haben. Trotzdem wird an Bord alles getan, um den Charakter einer Yacht zu er- halten (Cunard, Neuer Wall 54, 2000 Hamburg 36, Tel:

0 40/3 61 20 58).

Etwas Ausgefallenes kön- nen jeweils 18 Passagiere zwi- schen Ende November 1990 und Ende März 1991 auf dem 1911 gebauten 200-Tonnen- Segler „Tradewind" erleben, wozu sie sich allerdings erst einmal nach Bluff begeben müssen; das ist die südlichste Stadt auf Neuseeland. Von dort unternimmt die „Trade- wind" fünf Fahrten von un- terschiedlicher Dauer in die Subantarktis zu verschiede- nen Inseln und Inselgruppen, wobei insbesondere die Be- gegnung mit seltenen Tieren wie Pinguinen, Seehunden, Delphinen, Albatrossen usw.

im Mittelpunkt steht (Bu- chungen bei Ikarus Tours, Fasanenweg 1, 6240 Königs- tein, Telefon: 0 61 74/

2 90 20). EB

Dt. Ärztebl. 87, Heft 40, 4. Oktober 1990 (123) A-3055

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