• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Marseille: Krieg um Privatkliniken" (15.02.1990)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Marseille: Krieg um Privatkliniken" (15.02.1990)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Marseille:

Krieg um Privatkliniken

Die südfranzösische Ha- fenstadt Marseille, die durch ihre regsame Unterwelt im- mer wieder in die Schlagzei- len gerät, ist um einen Skan- dal reicher. Diesmal liefern allerdings nicht verrufene Hafenkneipen, sondern ange- sehene Kliniken den Hinter- grund. Und die Drahtzieher wie die Opfer sind Notabeln der lokalen Ärzteschaft. Mit Hilfe professioneller Killer trugen sie eine Schlacht um die lukrativen Privatkliniken der zweitgrößten Stadt Frankreichs aus. Bisher for- derte der blutige Ärztekrieg zwei Tote. Fünf Verdächtige befinden sich hinter Gittern, darunter ein Klinikchef und ein weiterer Arzt.

Die Toten sind beide Ärz- te. Laonce Mout, der Leiter einer Privatklinik, wurde im Mai 1988 erschossen. Am 16.

Januar 1990 wurde der 58jäh- rige Arzt und Lokalpolitiker Jean-Jacques Peschard im Auftrag eines Standes- und Stadtratskollegen getötet.

Der Täter war in beiden Fäl- len derselbe, ein gedungener Mörder aus der Marseiller Unterwelt, der 42jährige Ro- ger Memmoli. Der Killer, nach Peschards Ermordung aufgrund von Phantombil- dern gefaßt, gestand bei der Polizei auch den bis dahin un- aufgeklärten Mord an Mout und legte damit ein Netz von Verflechtungen frei, dessen Ausmaße erst nach und nach Gestalt annehmen.

Hinter dem Mord an dem 72jährigen Mout, der nun überraschend geklärt wurde, steckte der 37jährige Multi- millionär Jean Chouraqui, dem bereits drei Privatklini- ken in Marseille gehören und der sein Imperium durch Mouts Klinik erweitern woll- te. Mout wies Chouraqui je- doch zugunsten eines lukrati- veren Kaufangebots ab. We- nige Tage, bevor der Verkauf rechtskräftig war, wurde

Mout in seinem Wagen mit zwei Kopfschüssen von Mem- moli getötet, der den Auftrag von Chouraqui erhalten ha- ben will. Der Killerlohn be- trug angeblich 400 000 Francs (knapp 120 000 Mark).

Auch im Fall Peschard ging es offenbar um ein Ob- jekt, auf das Chouraqui ein Auge geworfen hatte. Als Strohmann diente ihm der Arzt Armand Gallo. In Chou- raquis Auftrag soll Gallo dem Stadtratskollegen und Stadt- bezirks-Bürgermeister Pe- schard 400 000 Francs (rund 120 000 Mark) für die Begün- stigung einer Immobilien- transaktion gezahlt haben.

Chouraqui wollte ein ehema- liges Kloster erwerben, das in Peschards Bezirk lag und das er seinem Klinik-Imperium einverleiben wollte. Peschard soll die 400 000 Francs kas- siert haben, ohne die erwarte- te Gegenleistung zu liefern.

Darum mußte er sterben.

Der schwergewichtige Chouraqui wurde am Sams- tag als mutmaßlicher Haupt- drahtzieher der beiden Fälle im Marseiller Baumette-Ge- fängnis inhaftiert. Hinter Git- tern sitzen neben dem Be- rufskiller Memmoli und sei- nem Helfer auch der Arzt Gallo und ein früherer Kli- nikverwalter.

• Zur Unterweltaffäre ist das Geschäft mit den Klini- ken in Marseille geworden, weil die Stadtverwaltung die Schaffung neuer Bettenkapa- zitäten untersagt hat und eine Klinik so nur durch den An- kauf bereits bestehender Ein- richtungen erweitert werden kann. Der Kampf um die ein- träglichen Krankenbetten wird mit Millionensummen ausgetragen. Gerüchteweise ist in Marseille die Rede da- von, daß die Privatkliniken zur Geldwäsche dienen und daß in ihnen Drogen-Dollars umgeschlagen werden.

Verena Adt (afp.)

Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: Triamteren 50 mg, Hydrochlorothiazid 25 mg. Indikationen: Bluthochdruck (arte- rielle Hypertonie). Krankhafte Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) bei Herz-, Leber-oder Nierenerkrankungen. Chro- nische Herzinsuffizienz. Kentraindikationen: Schwere Nieren- funktionsstörungen (Niereninsuffizienz mit stark einge- schränkter Harnproduktion) Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml, Sulfonamidüberempfindlichkeit (mögliche Kreuzreaktionen beachten) und Hyperkaliämie, Coma hepaticum, Hypokali- ämie, Hyponatriämie, Glomerulonephritis, Anurie. Bei mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 60 ml/min; Serum-Kreatinin 1,5 mg/100 ml und darüber) darf die Anwendung von Dytide H nur unter sorgfältiger Kontrolle des Serumkreatinin- und Serumkaliumspiegels erfolgen.

Obwohl es bisher keinen Hinweis dafür gibt, daß Dytide H fruchtschädigend wirkt, sollte das Arzneimittel während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht gegeben werden.

Nebenwirkungen: Beim Einnehmen auf nüchternen Magen kön- nen Übelkeit und Erbrechen auftreten. Diese Nebenwirkungen lassen sich in der Regel vermeiden, wenn das Arzneimittel nach den Mahlzeiten eingenommen wird. Gelegentlich werden Ober- bauchbeschwerden, krampfartige Beschwerden im Bauch- raum, Obstipation, Diarrhöe, Muskelverspannungen (Waden- krämpfe) beobachtet. In seltenen Fällen kann es zu Schwindel- oder Schwächegefühl (orthostatische Regulationsstörungen), Müdigkeit, geringgradigen Sehstörungen, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Nervosität, Mundtrockenheit, Durst, Arzneimittel- fieber und Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (photo- allergisches Exanthem, Erytheme) kommen. An die mögliche Entstehung von Blutbildveränderungen (Anämie, Leukopenie, Thrombopenie) sowie Erhöhung der Blutfette und Pankreatitis ist zu denken. Es kann zu Harnsteinbildung oder zu einem vor- übergehenden Anstieg stickstoffhaltiger harnpflichtiger Stoffe (Harnstoff, Kreatinin) kommen. Bei Verdacht auf eine Ein- schränkung der Nierenfunktion sollten vor Behandlungsbeginn Serum-Kalium und Serum-Kreatinin bestimmt werden. Ober- halb eines Serum-Kreatinin-Wertes von 1,5 mg/100 ml sollte verstärkt auf das Auftreten einer Hyperkaliämie geachtet wer- den. Gegebenenfalls ist die Dosis zu reduzieren oder das Präpa- rat abzusetzen. Bei Patienten mit Verdacht auf Folsäuremangel (Leberzirrhose, chronischer Alkoholabusus, Gravidität mit Mangelernährung) soll auf medikamentenunabhängige Ver- änderungen des Blutbildes geachtet werden, da es unter diesen Bedingungen zu Veränderungen des roten Blutbildes (Megaloblastose) kommen kann. Gegebenenfalls kann die The- rapie unter Gabe von Folinsäure (Leucoverin) fortgeführt wer- den. In Einzelfällen sind auch Hämolysen durch Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlorothiazid bei gleichzeitiger Ein- nahme von Methyldopa beobachtet worden. Weiter wurden beschrieben eine akute interstitielle Nephritis, ein Ikterus und eine Gefäßentzündung (Vasculitis). Die Auslösung einer Gal- lenblasenentzündung ist bei bestehenden Gallensteinleiden möglich. Sehr selten wurde bei hyd roch lorothiazidhaltigen Arz- neimitteln ein plötzlich auftretendes Lungenödem mit Schock- symptomatik beschrieben. Eine allergische Ursache wird ange- nommen. Ein latenter oder manifester Diabetes oder eine latente oder manifeste Gicht kann sich bei Dauerbehandlung verschlechtern. Es empfiehlt sich daher, bei längerfristiger An- wendung die Blutzucker- und Harnsäurewerte sowie die Serumelektrolyte (vor allem Kalium wegen der Möglichkeit des Auftretens einer Hypo- bzw. Hyperkaliämie) zu kontrollieren.

Dosierung: Die Einnahme soll nach den Mahlzeiten erfolgen.

Hypertonietherapie: Bei Behandlungsbeginn morgens und mit- tags je 1 Tablette. Zur Dauerbehandlung genügt meist eine Tablette morgens. Ödemtherapie: Bei Behandlungsbeginn 2 mal täglich 1-2 Tabletten bis zum Einsetzen der Diurese.

Erhaltungsdosis: 1 Tablette jeden zweiten Tag bis 2 Tabletten täglich. Herzinsuffizienz: Die Dosierung sollte in Abhängigkeit vom Untersuchungsbefund variiert werden. Dabei spielt eine regelmäßige Gewichtskontrolle und die Festlegung eines Soll- gewichtes eine dominierende Rolle. 1 bzw. 2 mal 1 Tablette täglich morgens bzw. morgens und mittags sollten diesen Anforderungen gerecht werden, um einen ausgeglichenen Hydratationsgrad herbeizuführen. Handelstonnen und Preise:

OP mit 30 Tabletten (N 1) DM 9,95;OP mit 50 Tabletten (N 2) DM 15,80, OP mit 100 Tabletten (N 3) DM 28,90, Klinikpackun- gen. Stand Oktober 1989. Röhm Pharma GmbH, Postfach 4347, 6100 Darmstadt 1, Tel. 0 61 51 / 877- 0.

Röhm Phorrna

GMBH WEITERSTADT

A

-

462 (38) Dt. Ärztebl. 87, Heft 7, 15. Februar 1990

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Within the second axis of the conference, participants will ponder over the influence, in the field of cultural mediation, of the growing centrality of cultural rights on

Die Kommission des Bundesge- sundheitsamtes „Erkennung, Ver- hütung und Bekämpfung von Kran- kenhausinfektionen" ist der Auffas- sung, daß bei der Abschätzung des

Diese Me- thode des Differential Ex- pression Pattern Display (DEPD) ermöglicht es den Forschern der Biofrontera, die aktiven Gene eines gesun- den Nervensystems mit de- nen

Stadtverwaltung Ludwighafen untersagt beabsichtigten Aufzug im Gebiet um den Hauptbahnhof – "Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Unbeteiligter steht im Vordergrund"

Applications are open to scientists from all fields, and to artists, whether they are junior or senior and following the specific criteria set by each program.. Eligible

Aber das geht so weit, dass sie auch ihre Fensterläden nicht aufmachen und dann im Dunkeln sitzen zuhause, was ich nicht verstehe, gerade im sonnigen Marseille... 10

Dieser Ansatz, der Wasser als eine Ware wie jede andere betrachtet, ist ungerecht und ungeeignet, um Wasser und sanitäre Einrichtungen für alle bereit zu stellen, und widerspricht

Seine bedeutendste Ähnlichkeit mit dem Tarot wird durch das Major Arcanum ohne Nummer oder The Fool dargestellt.. Der männliche und