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ine Neuheit stellte die Firma Omron Medizin- technik auf der Medica 97 vor. Erstmals ist es gelun- gen, einen Ultraschallver- nebler so weit zu miniaturisie- ren, daß er in die Tasche paßt.Das Gerät ist etwa so groß wie ein elektrischer Rasierappa- rat und wiegt nur 148 Gramm.
Das Gerät sei sowohl zur langfristigen Therapie leich- ter und schwerer chronischer Bronchialerkrankungen und Lungenfunktionsstörungen als auch zur Soforthilfe geeig- net – zum Beispiel bei akuten Asthmaanfällen, erklären die Hersteller.
Vernebelte Medikamente, so Professor Heinrich Matthys von der Uni-Klinik in Frei- burg, wirkten gezielter. „Me- dikamente wirken nicht nur in der Lunge, sondern belasten auch Gehirn und Hoden“, be- tonte er anläßlich der Vorstel- lung des neuen Inhalators.
Auch im Vergleich mit an- deren Dosieraerosolen habe
der Omron U1 seine Vortei- le. „Verschiedene Substanzen sind mit einem Gerät inhalier-
bar, die Koordination mit der Einatmung ist einfach, und es gibt keine Umweltkon- tamination durch Treibhausgase.“ Von der Verschreibung FCKW-haltiger Treib- gasdosieraerosole sei generell abzuse- hen, denn ein ein- ziges Asthmaspray zerstöre immerhin eine Tonne Ozon.
Die innovative Ul- traschall- Technolo- gie zerstäubt das indizierte Medika- ment in lungen- gängige Teilchen in der Größe von etwa fünf bis sechs Mi- krometern. Ein Va- kuum im Herzen des Geräts saugt da-
bei das Medikament an eine Verneblermembran aus spezi- ell gefertigter Keramik. Das ermöglicht es, mit weit weni- ger elektrischer Energie aus- zukommen als gewöhnlich.
Der Omron U1 arbeitet im Kilohertzbereich.
Nach Angaben des Allge- meinarztes Wolfgang Sohn, der das Gerät in seiner Praxis getestet hat, sind die Patien- ten mit der einfachen und komfortablen Bedienung des Inhalators außerordentlich zufrieden, die Compliance könne so erhöht werden. Al- lerdings: Nicht jeder Asthma- patient, der ein solches High- Tech-Gerät erwerben will, wird das auch können. Denn nach wie vor sind geschlos- sene Dosieraerosollösungen sehr viel breiter im therapeu- tischen Spektrum. Für viele Steroide ist das Gerät zumin- dest bislang noch nicht ge- eignet. Kay Müllges
A-167 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 4, 23. Januar 1998 (55)
V A R I A TECHNIK FÜR DEN ARZT
Inhalator
im Taschenformat
Das Omron U1 ist klein, extrem leicht und netzunab- hängig. Für Kleinkinder unter acht Jahren macht ei- ne spezielle Maske das Inhalieren einfacher. Werkfoto
Die Fluoreszenz-Korrela- tions-Spektroskopie (FCS) ist ein neuartiges optisches Verfahren, um die Konzen- tration und die Diffusionsge- schwindigkeit von fluores- zenzmarkierten Teilchen in Lösungen schnell und präzise zu bestimmen. Die Diffusi- onsgeschwindigkeit ist dabei ein Maß für die Masse des
markierten Objektes. Die FCS hat insbesondere dann einen großen Nutzen, wenn untersucht werden soll, ob zwei Makromoleküle anein- ander binden. Mit dem Ver- fahren lassen sich Wechsel- wirkungen zwischen biolo- gisch bedeutsamen Makro- molekülen, wie Rezeptor-Li- ganden-, Nukleinsäure- oder
DNA-Protein-Wechselwirkun- gen, untersuchen. Das Meß- verfahren ist empfindlich und schnell, insbesondere kommt es ohne aufwendige Proben- präparationen aus. Nur weni- ge Femtoliter (10-15Liter) ei- ner Probe werden benötigt.
Das Prinzip der FCS ist ein- fach. Das Licht eines Lasers wird durch eine konfokale Mikroskopoptik in ein Volu- menelement von etwa 10-15 Liter (etwa das Volumen ei- ner Bakterienzelle wie Esche- richia coli) fokussiert. Damit werden die Moleküle in die- sem Volumen zur Fluores- zenz angeregt. Das entste- hende Fluoreszenzlicht wird gleichfalls mit einer konfoka- len Optik auf einem Einzel- photonen-Detektor gesam- melt. Die Vorteile der FCS können in der medizinischen Diagnostik genutzt werden, um schnell, sicher und ko- stengünstig Viren nachzuwei- sen. Dr. med. Heinz Orbach
Fluoreszenz-
Korrelations-Spektroskopie
Mit FCS können in der medizinischen Diagnostik Viren, zum Beispiel der Hepati-
tis-C-Virus, nachgewiesen werden. Werkfoto