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Archiv "Die Entschließungen zum Tätigkeitsbericht: Darstellung der Situation der Allgemeinmedizin" (02.06.1977)

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Die Information:

Bericht und Meinung Tätigkeitsbericht

Kritik an der

Öffentlichkeitsarbeit

Zwei Anträge zum Tätigkeitsbericht befaßten sich mit der Öffentlich- keitsarbeit im allgemeinen und der langfristigen Konzeption der ge- meinsamen Informationsabteilung von Bundesärztekammer und Kas- senärztlicher Bundesvereinigung. Professor Dr. med. Walter Kreien- berg, Kaiserslautern, betonte, bei al- ler Kritik an der bisher geleisteten Arbeit müsse man bedenken, daß die Ärzteschaft seit Jahren ins Schußfeld der öffentlichen Meinung gelangt sei. Trotz einer seit dem Münchner Ärztetag 1973 in Gang ge- setzten verstärkten Presse- und Öf- fentlichkeitsarbeit sei es bisher nicht immer gelungen, den ärztlichen Ar- gumenten und Öffentlichkeitskam- pagnen zum notwendigen Durch- bruch zu verhelfen. Selbst noch so geschickte Fachleute der Öffentlich- keits- und Pressearbeit könnten, so betonte Kreienberg, nicht von heute auf morgen Versäumnisse korrigie- ren, die jahrzehntelang gemacht wurden.

Der Hauptgeschäftsführer der Bun- desärztekammer, Prof. J. F. Volrad Deneke, sagte, daß das ursprüng- liche Konzept der Öffentlichkeitsar- beit einer Überprüfung und grund- sätzlichen Umgestaltung bedürfe.

Die Frage der Imagepflege der deut- schen Ärzteschaft könne nicht al- lein und ausschließlich auf den Schultern der lnformationsträger, von Fachleuten der Presse- und Öf- fentlichkeitsarbeit ruhen. Die lang- fristige Presse- und Informationspo- litik müsse vielmehr durch die Gre- mien der Ärztekammern und der Kassenärztlichen Vereinigung be- ziehungsweise deren Spitzenorgani- sationen betrieben und gesteuert werden. Dieser Auffassung schloß sich auch Dr. med. Kaspar Roos, Köln, in seinem Diskussionsbeitrag an. Roos widersprach der im Ple- num geäußerten Meinung, eine

"Denkpause" einzulegen. Weiter- denken und weiterkämpfen sei jetzt die Devise der ärztlichen Öffentlich- keitsarbeit, denn -so Roos - "was

jetzt nicht gerettet wird, muß wieder- gewonnen werden!"

..,.. Auf mündlichen Antrag von Prof.

Sewering, Dr. Bourmer, Dr. Vilmar, Prof. Kreienberg und Prof. Deneke beschloß der Ärztetag, das Thema

"Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Ärzteschaft" zum Tagesordnungs- punkt des 81. Deutschen Ärztetages

1978zu erklären. HC

Die Entschließungen zum Tätigkeitsbericht

Darstellung der Situation der Allgemeinmedizin

D

"Die Bundesärztekammer hat jährlich im Rahmen des Tätigkeits- berichtes gegenüber dem Deut- schen Ärztetag die Situation der All- gemeinmedizin im Rahmen der ärzt- lichen Versorgung gesondert darzu- stellen.

Begründung:

Die statistischen Angaben im Tätig- keitsbericht 1977 werden fehlinter- pretiert, wenn aus der Zunahme der Ärztezahlen auf eine Verbesserung der ärztlichen Versorgung ge- schlosssen wird.

Für eine Beurteilung der Basisver- sorgung sind statistische Angaben' über den Verlauf der Gebietsbe- zeichnungs-Anerkennungen und über die Ärztezahlen nicht ausrei- chend. Über diese Angaben hinaus muß die Situation der Allgemeinme- dizin gesondert betrachtet und im Tätigkeitsbericht dargestellt wer- den, weil die Allgemeinmedizin für eine ausreichende qualitative Basis- versorgung von besonderer Wich- tigkeit ist. Insbesondere sollte nicht verschwiegen werden, daß sich die Relation zwischen Allgemeinärzten und Ärzten mit anderen Gebietsbe- zeichnungen ständig zuungunsten der Allgemeinärzte verschlechtert hat."

1496 Heft 22 vom 2. Juni 1977 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Situation der

genetischen Beratung und der pränatalen Diagnostik in der

Bundesrepublik Deutschland

D

"Sämtliche Landesregierungen werden aufgefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit Fortführung und Ausbau der geneti- schen Beratung und pränatalen Diagnostik über das Jahr 1978 hin- aus gewährleistet ist.

Begründung:

Die genetische Beratung und präna- tale Diagnostik in der Bundesrepu- blik wird derzeit praktisch aus- schließlich durch das Schwerpunkt- programm der Deutschen For- schungsgemeinschaft ,Pränatale Diagnostik genetischer Defekte' ge- tragen. Dieses Programm läuft sat- zungsgemäß mit dem Ende des Jah- res 1978 aus. Damit käme die vorge- burtliche Diagnostik in der Bundes- republik völlig zum Erliegen, falls nicht durch die zuständigen Ministe- rien der Landesregierungen die Fortführung dieses Programms und der Ausbau der genetischen Bera- tungsstellen übernommen wird. Pro Jahr besteht in der Bundesrepu- blik bei etwa 20 000 Kindern entwe- der aufgrund des erhöhten Alters der Mutter (über 40 Jahre) oder auf- grund einer speziellen erblichen Be- lastung ein so hohes genetisches Ri- siko, daß eine vorgeburtliche geneti- sche Untersuchung des Feten drin- gend angezeigt wäre. Weiterhin ha- ben jährlich 25 000 bis 30 OOO.Eitern- paare in der Bundesrepublik, denen ein Kind miteinem wesentlichen kör- perlichen oder geistigen Defekt ge- boren wurde, die Frage, ob sie eine weitere Schwangerschaft planen können oder ob das Risiko zu hoch ist.

Im Vordergrund der genetischen Be- ratung, die in optimaler Form nur in enger Zusammenarbeit zwischen niedergelassenem Hausarzt und Be- ratungsstelle möglich ist, steht die Ermutigung solcher Elternpaare, die in ihrem Kinderwunsch hochmoti-

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung Tätigkeitsbericht

viert sind, jedoch eine Schwanger- schaft aus Sorge vor dem geneti- schen Risiko nicht planen."

❑ „Der akute Notstand auf dem Ge- biet der genetischen Beratung und pränatalen Diagnostik wird auf dem 81. Deutschen Ärztetag in einem ei- genen Tagesordnungspunkt behan- delt werden. Als Referent zu diesem Punkt wird ein klinischer Genetiker geladen.

Begründung:

Es soll eine Übersicht gegeben wer- den über die aktuelle Lage und über die Möglichkeiten der genetischen Beratung und pränatalen Diagnostik in der Bundesrepublik. Die Situation in den einzelnen Bundesländern soll dargestellt werden. Gegebenenfalls wird über geeignete Maßnahmen beschlossen werden, um die Fort- führung und den Ausbau der geneti- schen Beratung und pränatalen Diagnostik über das Ende des Jah- res 1978 hinaus — dem Zeitpunkt, an dem die Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft satzungsgemäß ausläuft — sicherzu- stellen."

Ärzte fordern Erziehungsgeld

❑ „Die in Saarbrücken versammel- ten Ärzte fordern die Bundesregie- rung auf, im Interesse der sozialen Sicherung des Kindes und der Fami- lie, schnellstmöglich ein Erzie- hungsgeld einzuführen. Es soll da- für Sorge tragen, daß junge Familien mit Kindern nicht über Gebühr so- zial benachteiligt werden. Die Mutter soll wenigstens in den ersten Jahren der Kinder auf eine Berufstätigkeit verzichten können, damit jedem Kind optimale Entwicklungsvoraus- setzungen garantiert werden. In ver- gleichbaren Staaten Europas sind entsprechende Regelungen seit lan- gem getroffen."

Neuordnung der

psychotherapeutischen Weiterbildung

❑ „Der Vorstand der Bundesärzte- kammer wird wegen der besonderen

Dr. Hubertus Werner, Vorsitzender des Finanzausschusses der Bundesärzte- kammer, erläuterte den Ärztetagsdele- gierten eingehend den Finanzbericht der Bundesärztekammer für 1976 (siehe Seite 1498)

Eilbedürftigkeit einer Neuordnung der psychotherapeutischen Weiter- bildung beauftragt, dem 81. Deut- schen Ärztetag eine Beschlußvorla- ge vorzulegen.

Begründung:

Die pauschale Überweisung der An- träge zum Tagesordnungspunkt 5 an den Vorstand der Bundesärzte- kammer hat dazu geführt, daß eine Abstimmung über den Dringlich- keitsantrag (Tagesordnungspunkt 5 Nr. 2) nicht erfolgte. Um eine weitere Verzögerung der Angelegenheit zu vermeiden, wird gebeten, diesen An- trag in den Tätigkeitsbericht aufzu- nehmen."

Angriffe gegen

Arbeitsmediziner unberechtigt

❑ „Der 80. Deutsche Ärztetag weist mit Entschiedenheit die ungerecht-

fertigten Angriffe, die in den letzten Wochen gegen die in der Arbeitsme- dizin tätigen Ärzte vorgetragen wur- den, zurück. Der 80. Deutsche Ärzte- tag stellt sich mit Nachdruck hinter diese Ärzte und wird sich auch in Zukunft für eine intensive Förderung der Arbeitsmedizin einsetzen.

Begründung:

Nach den gezielten Angriffen auf die Krankenhaus- und niedergelasse- nen Ärzte werden in den letzten Wo- chen gezielte und massive Attacken gegen die Arbeitsmediziner, beson- ders von gewerkschaftlicher Seite, vorgebracht. Es ist eine Chance die- ses Ärztetages, diese unqualifizierte Kritik noch im aktuellen Zustand zu- rückzuweisen und somit zu einer Rückenstärkung der ca. 6000 Ar- beitsmediziner auch in der Öffent- lichkeit beizutragen."

Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Ärzteschaft

❑ „Die gemeinsame Informations- abteilung von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesverei- nigung soll gerade jetzt den soge- nannten Patienten-Informationen er- höhte Aufmerksamkeit zuwenden.

Ziel der fortzusetzenden Bemühun- gen muß bleiben:

D eine größere Verbreitung ent- sprechender Poster und wirksamer Informationsblätter,

> eine Ergänzung des ,Gesprächs- kontaktes' zwischen Patient und Arzt.

Neue Poster sollen künftig erst in Auftrag gegeben werden, wenn den Entwürfen von mindestens der Hälfte der Vorstandsmitglieder der Bundesärztekammer (und Kassen- ärztlicher Bundesvereinigung) zuge- stimmt wurde.

Ein Tagesordnungspunkt des 81.

Deutschen Ärztetages 1978 soll lau- ten: ,Öffentlichkeitsarbeit der deut- schen Ärzteschaft'."

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 22 vom 2. Juni 1977 1497

(3)

Die Information:

Bericht und Meinung Tätigkeitsbericht

Thema der

Öffentlichen Veranstaltung des 81. Deutschen Ärztetages

0

"Das Thema der Öffentlichen Veranstaltung des 81. Deutschen Ärztetages, der vom 22. bis 27. Mai 1978 in Mannheim stattfindet, soll lauten: ,Soziale Sicherung des Kin- des und der Familie'."

Finanzbericht, Etat 1978,

Finanzausschuß

Zu den obligatorischen unter Aus- schluß der Öffentlichkeit abgehan- delten Regularien jeden Ärztetages - Tagesordnungspunkte 9: "Fi-

nanzbericht der BundesärztekaiTT'- mer für 1976"; 10: "Bericht des Fi- nanzausschusses der Bundesärzte- kammer"; 11: "Entlastung des Vor- standes der Bundesärztekammer"; 12: .. Vorschlag für das Geschäfts- jahr 1978"- referierte der langjähri- ge Vorsitzende des Finanzausschus- ses, Dr. med. Hubertus Werner, Mannheim. Nach detaillierter Erläu- terung der Rechnungslegung billig- te der Ärztetag antragsgemäß den Finanzbericht 1976, und er nahm Kenntnis von dem Ergebnis des von einer Wirtschaftsprüfergesellschaft erstatteten Berichtes über den Jah- resabschluß zum 31. Dezember 1976. Dem Vorstand der Bundesärz- tekammer wurde Entlastung erteilt.

Ebenfalls gebilligt wurde der vorge- legte Voranschlag der Bundesärzte- kammer für 1978, wonach die Bun- desärztekammer von den Landes- ärztekammern einen gegenüber dem Vorjahr unveränderten Beitrag in Höhe von 40,70 DM je berufstäti- gen Arzt erhebt.

Wahl-Ergebnisse

Die Mitglieder des Finanzausschus- ses der Bundesärztekammer wurden ausnahmslos wiedergewählt Es sind dies: Dr. med. Hubertus Wer- ner, Mannheim; Dr. med. Ludwig Marr, Hamburg; Dr. Klaus Hellmann, Augsburg.

Auf Antrag des Vorstandes der Bun- desärztekammer wurde Dr. med. Er- win Schüller, Düsseldorf, zum Vor- standsmitglied der Deutschen Aka- demie der Fachärzte gewählt.

..,. Mit großem Beifall stimmten die Delegierten der Wahl Triers zum Ta- gungsort des 84. Deutschen Ärzteta- ges (1981) zu.

Der 81. Deutsche Ärztetag findet vom 22. bis zum 27. Mai 1978 in Mannheim, der 82. Deutsche Ärzte- tag vom 14. bis 19. Mai 1979 in Nü rn- berg und der 83. Deutsche Ärztetag im Mai 1980 in Berlin statt.

Von der Hauptversammlung des Mar- burger Bundes (7. und 8. Mai) über die Sitzung der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (9. Mal), die Öffentliche Veranstaltung des 80. Deutschen Ärztetages (10. Mai), bis zum Schlußwort des Präsidenten (14. Mal) war beim Ärztetag in der Saar- brücker Kongreßhalle "Immer etwas los". Das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT hat darüber in den Heften 20, 21 und 22 berichtet. Den Blick auf die repräsenta- tive Stirnwand des Saales wird der Teil- nehmer in Erinnerung behalten - bis zum nächsten Mal. Mannhelm, Nürn- berg, Berlln und dann Trler (wie das Projektorbild zeigt) werden die Schau- plätze der nächsten Deutschen Ärzteta- ge sein Fotos: Bohnert-Neusch

1498 Heft 22 vom 2. Juni 1977 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Dank

fürsachbezogene und unermüdliche Arbeit Um 12.15 Uhr, am 5. Sitzungstag- am Samstag, dem 14. Mai 1977 - schloß Präsident Professor Dr. med . Hans Joachim Sewering den 80.

Deutschen Ärztetag mit einem Dank an die gastgebende Ärztekammer des Saarlandes, an die Geschäfts- führung der Bundesärztekammer und nicht zuletzt an die Delegierten für ihre außerordentlich sachbezo- gene und unermüdliche Mitarbeit an der Bewältigung einer an Problemen reichen Tagesordnung. HC

Referenzen

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