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Rezension: Franz Petermann, Ulrike Petermann & Dennis Nitkowski (Hrsg.). (2016). Emotionstraining in der Schule: Ein Programm zur Förderung der emotionalen Kompetenz.

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Buchbesprechung

Franz Petermann, Ulrike Petermann &

Dennis Nitkowski (Hrsg.). (2016). Emotions- training in der Schule: Ein Programm zur Förderung der emotionalen Kompetenz.

Göttingen: Hogrefe Verlag. 244 Seiten, ISBN 978-3-8017-2687-4 (€ 39,95)

Zahlreiche aktuelle Studien belegen, dass Schwierig­

keiten im Umgang mit Gefühlen einen wesentlichen Risikofaktor für die Entwicklung von Angststö­

rungen, Depressionen und anderen psychischen Auffälligkeiten darstellen. Insbesondere aus diesem Grund ist eine Stärkung der emotionalen Kompe­

tenz und der Emotionsregulationsfertigkeiten im Rahmen einer schulbasierten Präventionsmaßnah­

me wichtig. Das Emotionstraining zur Förderung der emotionalen Kompetenz wurde am Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Uni­

versität Bremen speziell für Schülerinnen und Schü­

ler der fünften bis siebten Klassenstufe entwickelt und kann sowohl von Lehrkräften selbst als auch von Sozialpädagoginnen bzw. ­pädagogen oder Schul­

psychologinnen bzw. ­psychologen während der regulären Unterrichtszeit durchgeführt werden. Das Training dient der gezielten Förderung der Emo­

tionserkennung und ­differenzierung, der Förderung der Emotionsregulationsfähigkeiten, insbesondere in Bezug auf die soziale Interaktion, sowie dem Em­

pathieaufbau durch ein verbessertes Emotionsver­

ständnis. Die Grundidee, die Struktur und das Vor­

gehen des Trainings werden von der Autorin und den Autoren im Buch Emotionstraining in der Schule:

Ein Programm zur Förderung der emotionalen Kom- petenz vorgestellt.

In dem einführenden Kapitel definieren die Auto­

rin und Autoren den Emotionsbegriff und die Eigen­

schaften von Emotionen. Es wird ein Überblick über vier emotionale Kompetenzen gegeben und aus­

führlich geklärt, was unter Emotionsregulation – der bekanntesten Fähigkeit unter den emotionalen Kom­

petenzen – zu verstehen ist. Des Weiteren beschrei­

ben Franz Petermann, Ulrike Petermann und Dennis Nitkowski die Folgen von Defiziten in emotionalen Kompetenzen bei Kindern. Das Kapitel wird mit einem kurzen Überblick über das Emotionstraining als Prävention von der Entwicklung von Angst­ oder Depressionssymptomen als eine Maßnahme, deren

Ziel es ist, die emotionale Kompetenz von Schüle­

rinnen und Schülern zu fördern, damit diese besser mit emotionalen Belastungen zurechtkommen, ab­

gerundet.

Im zweiten Kapitel wird das Trainingskonzept vorgestellt. Die Autorin und Autoren fangen mit Aus­

führungen zum didaktischen Rahmen des Trainings an und erläutern die Vielfalt von den spezifischen Methoden (z. B. die Tonübung, das Gefühlsquiz), die vor allem einen lern­ und verhaltenspsychologischen Hintergrund aufweisen. Das Kapitel wird mit der Be­

schreibung der Grundstruktur des Emotionstrainings abgeschlossen.

Im dritten Kapitel wird zuerst ein kurzer Über­

blick über die Rahmenbedingungen des Emotions­

trainings gegeben. Den Kern des Kapitels bildet eine umfangreiche Darstellung der einzelnen Sitzungen des Trainingsprogramms. Das Trainingsprogramm besteht aus elf Modulen, in denen emotionale Kom­

petenz auf altersangemessene Weise durch Rollen­

spiele, Hörbeispiele, Kurzgeschichten und Gruppen­

arbeiten aufgebaut wird. Ein Transfer auf den Alltag der Jugendlichen wird durch Aufgaben, die zu Hau­

se bearbeitet und im Klassenverband besprochen werden, begünstigt. Im Rahmen der ersten Sitzung („Gefühle: Woher sie kommen und was sie bewirken“) lernen die Kinder, wo Gefühle entstehen. Die zweite Sitzung („Im Gefühlschaos“) hat als Ziel zu erklären, woran man die Gefühle sehen und hören kann. Die dritte Sitzung („Versteckte Gefühle aufspüren“) führt die Figur des Gefühlsdetektivs ein und beschreibt, wie Schülerinnen und Schüler die versteckten Ge­

fühle als Gefühlsdetektive aufspüren können. Die vierte Sitzung („Welche Gefühlsstrategien gibt es?“) gibt einen Überblick über die existierenden Strate­

gien zum Umgang mit Gefühlen. Die fünfte Sitzung („Jede Gefühlsstrategie hat ihren Nutzen“) erklärt die Vor­ und Nachteile verschiedener Gefühlsstrategien.

Das Ziel der sechsten Sitzung („Unangenehme Ge­

danken und Gefühle“) ist zu erklären, was Herunter­

zieher­Gedanken sind und wie Schülerinnen und Schüler diese mit Gute­Laune­Gedanken bekämpfen können. Die siebte Sitzung („Trauer und Enttäu­

schung annehmen lernen“) beschreibt, wie die unan­

genehmen Gefühle angenommen werden können.

Die achte Sitzung („Mit Gefühl geht alles besser“) führt die Figur des Gefühlshelfers ein und definiert

PDF bereitgestellt von Reinhardt e-Journals | © 2022 by Ernst Reinhardt Verlag Persönliche Kopie. Zugriff am 14.02.2022

Alle Rechte vorbehalten. www.reinhardt-verlag.de

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seine Charakteristiken. Die neunte Sitzung („Einen Gute­Laune­Plan erstellen – aber wie?“) stellt das Vorgehen bei der Erstellung eines Plans für gute Lau­

ne vor. Die zehnte Sitzung („Mutig werden – aber wie?“) beschreibt den Umgang mit eigenen Schwä­

chen. In der elften Sitzung („Gefühlsexperten“) wer­

den die bisherigen Sitzungsinhalte vertieft und gefes­

tigt. Am Ende der Sitzung erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Gefühlsurkunde, einen Gefühlspass und einen Feedbackbogen.

Im abschließenden vierten Kapitel geben die Autorin und Autoren Hinweise zur praktischen Um­

setzung des Trainings. Es wird die Rolle der Trainerin bzw. des Trainers geklärt sowie einige Hinweise zum Umgang mit kritischen Situationen im Training ge­

geben. Die beiliegende DVD enthält alle Arbeitsma­

terialien zur Durchführung des Trainings.

Zusammenfassend liefert das hier rezensierte Buch einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Umsetzung eines Emotionstrainings in der Schule.

Der Leserschaft wird nicht nur ein fundierter Über­

blick über die theoretischen Grundlagen des Trai­

nings geliefert, sondern es wird auch die praktische Umsetzung der einzelnen Sitzungen ausgezeichnet erläutert.

Dr. Anna Volodina

Leibniz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel DOI 10.2378/peu2016.art25d

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