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Archiv "ZVS: Mediziner-Test als Studienberatung" (14.02.1992)

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22 644 31 822 23 081 23 886 23 246 22 078 Nov. 1986 27 733

Nov. 1987 27 760

Nov. 1988 27 948

Beteiligung am Mediziner-Test

und Bewerbung um einen Studienplatz

Nov. 1989 26 034 21 554 20 048

Nov. 19903) 31 139 25 558 20 180

Anmeldungen') Teilnehmer Bewerber2)

ZVS: Mediziner-Test als Studienberatung

Der Kreis der Interessenten für einen der drei medizinischen Studi- engänge ist offensichtlich erheblich größer, als es die seit Mitte der 80er Jahre stark rückläufigen Bewerber- zahlen anzeigen. Aus Daten der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund geht hervor, daß die Anmeldungen für den obligatorischen Mediziner- Test deutlich über der Zahl der tat- sächlich später abgegebenen Bewer- bungen liegen.

Zum einmal jährlich vorgenom- menen Test für medizinische Studi- engänge — ohne eine Teilnahme ist im Normalfall eine Bewerbung um einen Studienplatz nicht möglich — melden sich seit Jahren, so die ZVS, mehr als 26 000 junge Menschen an.

Durch die Gleichstellung von EG- Bürgern und sogenannten „Bil- dungsinländern" (Ausländer mit deutscher Studienberechtigung) kletterten die Anmeldezahlen 1990 sogar auf 31 000; und 1991, als der Test auch in den neuen Ländern ein- geführt wurde, schickten sogar knapp 35 000 ein Anmeldeformular an die ZVS.

Zu dem frühzeitigen Anmelde- termin am 15. September eines jeden Jahres sind sich viele der Anmelder, die in der Mehrzahl erst im darauf- folgenden Jahr ihre Abiturprüfung ablegen, jedoch noch nicht endgültig über ihre Studienwünsche im klaren, denn zur Testabnahme Anfang No- vember erscheinen seit Jahren rund 20 Prozent der Angemeldeten nicht.

Offensichtlich wollen sich viele der noch nicht endgültig Entschlossenen durch eine Anmeldung zum Test ih- re Option für eine Bewerbung um ein medizinisches Studium offenhal- ten. Die Beschäftigung mit dem Test führt dann vermutlich dazu, daß die- ser Studienwunsch in den Hinter- grund tritt.

Die auf hohem Niveau konstan- te Teilnahme am Mediziner-Test steht in einem deutlichen Kontrast zu den sinkenden Bewerberzahlen für die drei medizinischen Studien- gänge. Die Medizin erreichte nach

Nov. 1991 9) 34 658

Angaben der ZVS mit 36 000 Bewer- bungen zum Wintersemester 1983/84 ihren Höhepunkt; zu den Winterse- mestern 1989 und 1990 verzeichnete die ZVS „nur" noch 14 000 Bewer- bungen. Bedingt durch die Verringe- rung der Erstsemesterplätze (und der dadurch wieder wachsenden Warteschlange), durch die Bewer- bung von Ausländern und aus den neuen Ländern kletterte die Bewer- berzahl zum Wintersemester 1991/92 wieder auf rund 16 000. In der Zahn- medizin sanken die Bewerberzahlen von 8200 (Wintersemester 1984/85) auf 2900 (Wintersemester 1991/92).

Mit 6000 Bewerbungen erreichte die Tiermedizin in den Wintersemestern 1984/85 und 1985/86 ihren Höhe- punkt; zum letzten Wintersemester wurden 2900 Bewerbungen regi- striert.

Offensichtlich benutzten viele Interessenten den Test und das ih- nen jeweils Anfang Januar mitgeteil- te Testergebnis zur erneuten Über- prüfung ihres Studienwunsches.

Dem Abschneiden im Test kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu. Nach Untersuchungen des Bon- ner Instituts für Test- und Bega- bungsforschung, das den Test ent- wickelt hat, gibt es zwar „Aussteiger"

aus allen Leistungsklassen, doch die

27 681 22 091

meisten haben im Test erheblich schlechter als der Durchschnitt abge- schnitten. Auch wenn das Testergeb- nis nur bei der Vergabe von 55 Pro- zent der Studienplätze eine Rolle spielt und es weitere Zulassungs- chancen über die Wartezeit (20 Pro- zent der Plätze) und über ein Aus- wahlgespräch der Hochschulen (15 Prozent der Plätze) gibt, verzichten sie auf die Realisierung ihres Studi- enwunsches. EB

Präventionsstudie Rauchen

Schüler respektieren Ärzte als Experten

Ärzte können bei der Gesund- heitserziehung von Kindern und Ju- gendlichen eine zentrale Rolle spie- len. Nach den Erfahrungen der Deutschen Herzstiftung trifft dies in besonderer Weise bei den Anstren- gungen zur Förderung des Nichtrau- chens bei Schülern zu. In einer Mit- teilung der Stiftung über Präventi- onsstudien an Schulen im Main-Kin- zig-Kreis heißt es dazu: „Die Ärzte als von außen in die Schule kommen- de Experten üben eine große Faszi- Testtermin

Erläuterungen:

1) Aufgeführt sind die gültigen Anmeldungen.

2) Aufgeführt sind die Bewerber des jeweiligen Wintersemesters für alle drei medizinischen Studiengänge. Obwohl sich die Testteilnehmer des jeweiligen Jahres noch nicht zum Win- tersemester bewerben können, wurde dieser Vergleich gewählt, weil Änderungen in der Beliebtheit der medizinischen Studiengänge sich sowohl bei den Testteilnehmern als auch bei den Bewerbern auswirken.

3) Im November 1990 durften erstmals auch EG-Ausländer und „Bildungsinländer" ( = Aus- länder mit deutscher Studienberechtigung) am Test teilnehmen. Dies erklärt die Zunahme der Testteilnehmer.

4) Im November 1991 wurde der Test auch in den neuen Ländern angeboten. Bei den Bewer- bungen sind allerdings (wegen der Vergleichbarkeit) nur die Interessenten für ein Studium an den Hochschulen der alten Länder erfaßt.

Dt. Ärztebl. 89, Heft 7, 14. Februar 1992 (27) A1-447

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THEMEN DER ZEIT

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

nation auf die Schüler aus; häufig wird gar das Pausenklingeln über- hört."

An der neuen Studie der Herz- stiftung in Hessen nehmen 50 Klas- sen mit 1 300 Schülern der Jahr- gangsstufe 7 von Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie von Gymna- sien teil. Im Rahmen des normalen Unterrichts werden in einem Zeit- raum von zwei bis vier Wochen ins- gesamt acht Schulstunden dem Pro- jekt gewidmet. Mit Hilfe von Ärzten lernen die Schüler zunächst die Funktionen von Herz, Kreislauf und Lungen kennen — und die akute Wirkung von Nikotin auf diese Or- gane.

In einem zweiten Schritt stellt das Programm den Jugendlichen ein positives Nichtraucherbild vor: ange- fangen bei dem Mehr an Lebensqua- lität über die größere Leistungsfähig- keit bis hin zur Unabhängigkeit von dem Suchtmittel Nikotin. Schließlich sollen die Schüler Techniken zur Selbstbehauptung innerhalb von Gruppen erlernen. Wie kann in die- sem Alter einem Angebot zum Mit- rauchen begegnet werden?

Gut

informiert über Risiken

Aufschlüsse über den Erfolg des Programms erhofft sich die Herzstif- tung von den Ergebnissen einer Ein- gangsbefragung zum Rauchverhal- ten. Als Vergleichsgruppe werden dabei zusätzlich 900 Schüler aus der gleichen Jahrgangsstufe und dersel- ben Schule befragt, die nicht an dem Unterrichtsprogramm teilnehmen.

Nach der ersten Auswertung der Befragung liegt bereits eine Reihe von Erkenntnissen vor: Danach hat ein knappes Drittel der etwa 13 Jah- re alten Jungen und Mädchen

„schon einmal eine Zigarette pro- biert". Nur drei Prozent rauchen in diesem Alter „ein- bis zweimal pro Woche oder häufiger". Nahezu alle befragten Schüler zeigten sich über die gesundheitlichen Risiken des Rauchens sehr gut informiert. Trotz- dem gaben immerhin 37,4 Prozent an, es sei schwierig, nicht zur Ziga- rette zu greifen, wenn Freunde und Geschwister rauchten. JM

Präventionsmodelle

nie Bedeutung, die präventions- bezogene Modellvorhaben in den letzten Jahren für das Bundesge- sundheitsministerium gewonnen ha- ben, ergibt sich aus zwei Gesichts- punkten:

Gesundheitspolitisch ist in den letzten Jahren Prävention zuneh- mend in den Fokus von Regierungs- aktivitäten getreten. Die Parole

„Vorbeugen statt Heilen" bestimmt zwar noch nicht die Ausgabenblöcke der verschiedenen Gesundheitsbud- gets, die immer noch stärker Krank- heitsbudgets sind, ist aber im Be- wußtsein der Bevölkerung bereits zum Allgemeingut geworden. Und die Steigerung unserer Lebenserwar- tung geht vor allem auf verbesserte Lebensumstände zurück.

Der zweite Grund ergibt sich aus verfassungsrechtlichen und gesetzli- chen Vorgaben der Kompetenzzu- ordnung und Zuständigkeitsvertei- lung in unserem Gesundheitswesen.

In einem Land der Therapiefreiheit ist es nicht Aufgabe des Bundesge- setzgebers, wirksame Therapien her- auszufiltern und verbindlich vorzu- schreiben. Therapieforschung und entsprechende Modellvorhaben ge- hören also nicht zu den Aufgaben des Bundesgesundheitsministers, sondern gerade präventionsorien- tierte Vorhaben. Dies schließt nicht aus, daß der Bund im Rahmen seiner Forschungsförderungskompetenz entsprechende Entwicklungsarbei- ten und die Evalution bestehender Therapien fördert und die Ergebnis- se als Material in medizinische Dis-

kussions- und Entscheidungsprozes- se einspeist (Förderaktivitäten des Bundesministers für Forschung und Technologie im Rahmen des ge- meinsamen Programms „Forschung und Entwicklung im Dienste der Ge- sundheit").

Da Prävention die Brücke schlägt zwischen Medizin, individu- ellem Verhalten und Lebensbedin- gungen, sind zur modellhaften Er- probung gesundheitsfördernder Le- bensbedingungen allerdings auch al- le die staatlichen und gesellschaftli- chen Instanzen aufgerufen, die für unsere Lebensumwelt Verantwor- tung tragen und über Beeinflus- sungsmöglichkeiten verfügen. Dazu zählen neben dem Bund auch Län- der, Kommunen (erwähnt sei hier das WHO-Projekt „Healthy Cities"), Krankenkassen, Gewerkschaften, Berufs- und Wohlfahrtsverbände.

Wichtige Anstoßgeber können dane- ben Gruppen und Selbsthilfebewe- gungen sein.

Einige Beispiele für das Bundes- engagement aus verschiedenen Be- reichen:

„Mobile

Drogenprävention"

immiimnimmtaiimmongin Im Modellprojekt „Mobile Dro- genprävention" werden bundesweit

37 Präventionsfachkräfte eingesetzt, um die suchtpräventiven Aktivitäten in bislang unterversorgten ländlichen Gebieten zu verstärken sowie neue Maßnahmen zu initiieren. Weit im

Eine Brücke zwischen Theorie und Praxis

Das Bundesministerium für Gesundheit fördert seit Jahren präven- tionsbezogene Modellvorhaben. Es geht dabei sowohl um die Überprüfung und Weiterentwicklung bestehender Methoden und Konzeptionen als auch um die Erprobung neuer Ansätze. Der fol- gende Beitrag gibt einen kurzen Überblick über verschiedene Mo- dellvorhaben - von der mobilen Drogenprävention bis hin zum Le- bensmittelschadstoffmonitoring.

A1-448 (28) Dt. Ärztebl. 89, Heft 7, 14. Februar 1992

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