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Der ältere Autofahrer-Mobilität für alle

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(1)

Univ.-Prof. Dr. W. D. Oswald

Forschungsgruppe Prävention & Demenz Universität Erlangen-Nürnberg

(2)

Deutschland wird älter

Senioren verursachen unterproportional wenig

Unfälle

Der Öffentliche Nahverkehr kann die eigene

Mobilität nicht ersetzten (gerade auf dem

Land)

Das medizinische Modell der Fahreignung hat

ausgedient!

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

4,6 7,1 9,7 11,6 13,8 15,5 14,9 16,7 21,5 27,5 33,0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 1871 1933 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2016 2030 2060 in %

Quellen: Statistisches Bundesamt (2014). GENESIS-Online Datenbank (Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011); 13. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Variante G1-L1-W1); www.destatis.de

© Oswald 97-16/001-V4

(3)

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Verkehrstote insgesamt

3206 =

100%

davon

65

*

und älter

1049 =

33%

darunter

Hauptverursacher

mit PKW

462 =

14%

*Anteil an der Bevölkerung 21%

Statistisches Bundesamt, 2017 Destatis Fachserie 8 Reihe 7

8,3 8,5 0,3 26,8 9,7 0,3 12,5 18,5 16,7 35,2 22,3 4,9 18,2 17,7 0 5 10 15 20 25 30 35 40

unter 18 18 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 59 60 - 69 70 und älter

Pkw-Fahrer als Hauptverursacher von Unfällen mit Personenschaden Pkw-Fahrleistungsanteile privater Halter

Quelle: ADAC - Verkehrs- und Unfallstatistik aktuell - 06/2010/1

P ro ze nt © Oswald 2014/2234 Altersgruppe

(4)

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

© Oswald 2015/2300a

Quelle: HUK-Coburg (www.huk.de) 0 10 20 30 40 50 60 18-19-Jährige 20-22-Jährige 23-35-Jährige 36-45-Jährige 46-60-Jährige 61-70-Jährige 71-80-Jährige 81-99-Jährige

* u.a. Unfälle mit Fußgängern, Fahrradfahrern und Kinder

P ro ze nt ( % )

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

124 115 105 92 79 81 62 52 54 59 62 66 72 79 85 98 0 20 40 60 80 100 120 140

Häufigkeit von Schäden

(im Jahr 2013 auf 1000 Pkw)

Altersgruppen S ch ad en sh äu fi gk ei t © Oswald 2015/2304

(5)

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg 3.717 3.744 3.458 3.641 3.130 2.840 2.829 2.965 2.895 2.844 3.104 2000 2500 3000 3500 4000

Aufwand pro Schaden

(im Durchschnitt für das Jahr 2013)

Altersgruppen

© Oswald 2015/2305

Aufwand (€)

Quelle: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de); Jahresgemeinschaftsstatistik 2013 vom GDV

(6)

Senioren sind

nicht

das

Sicherheitsrisiko

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 8-9 16-17 18-19 20-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-69 70-74 Altersgruppe

HAWIE-Wertpunkte: nach: Tewes, 1991, S. 86-103

(7)

Diagnose

OR Odds Ratio

Alkoholismus

2.0

Drogenmissbrauch

2.0

Schw.psychische Erkrankungen

2.0

Epilepsie

1.8

Diabetes mellitus

1.6

Angina pectoris

1.5

Demenz

1.5

Nach: Vaa, 2003 (aus Ewert, 2008, S. 184)

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Gesundheit

Eigenes Fahrzeug

Geübtheit Wetter,

Uhrzeit Fahrstrecke usw.

Gesetze, Tempolimit Leitein-richtungen Andere Fahrzeuge Andere Fahrer

Kompetenz

(8)

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg Stat.Bundesamt, 2017 0 20 40 60 80 100 0 1 2 3 4

Anzahl Unfälle in einem Jahr

Beispiel: 200 von 10.000 Personen

%

(9)

Registrierung der Unfälle von 148.000 Personen in den

Jahren 1961, 1962 und 1963.

Hätte man alle Probanden, die 1961 einen und mehr

Unfälle verursachten, 1962 und 1963 vom Verkehr

ferngehalten (17% der Stichprobe), so hätte sich in

den folgenden Jahren in der Reststichprobe die

Unfallrate nur um 10% gesenkt.

Die unfallfreien Personen aus dem Jahre 1961

verursachten 1962 und 1963 90% aller Unfälle.

Fazit: Weitgehende Zufälligkeit der Unfälle.

California Driver Record Study (Coppin und van Oldenbeek, 1965)

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

SELEKTION:

Aus vorhandenen

Möglichkeiten diejenigen herauszusuchen,

die man verwirklichen kann.

OPTIMIERUNG:

Mittel zu wählen, um

das selektionierte möglichst gut zu tun, z.B.

durch Übung.

KOMPENSATION:

Wenn Ressourcen

wegfallen, Wege zu suchen, um trotzdem

das Ziel zu erreichen.

(10)

Ich vermeide… nach Alter Kurz-strecken Mittel-strecken Lang-strecken Land-straßen Stadt-fahrten Auto-bahnen 55-64 (n=108) 7 2 3 1 5 6 65-74 (n=83) 5 1 13 6 16 12 75+ (n=21) 10 5 19 5 37 16

Nach: Poschadel & Sommer, 2008, S. 289

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Ich vermeide

Fahrten bei…

nach Alter

Nacht

Regen

Schnee

Eis

55-64 (n=108)

7

4

20

43

65-74 (n=83)

19

12

37

56

75+ (n=21)

33

12

57

74

Nach: Poschadel & Sommer, 2008, S. 288

(11)

Merkmal

Korrelation mit

Fahrtestfehlern

Visuelle Strukturierung -.39 Intelligenz -.37 Reaktion -.33 Belastbarkeit -.33 Aufmerksamkeit -.29

Nach: Maukisch & Kaiser, 2009 (in Druck)

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Merkmal Korrelation mit

Fahrnote (Rho)

km pro Jahr -.57

Tracking Abweichung und

periphere Wahrnehmung: Fehler +.51

Alter in Jahren +.47 Fehlerdauer %-B19 +.39 Anzahl Richtige-Determinationstest +.38 Gesichtsfeld-Periphere Wahrnehmung -.35 Überblicksgewinnung - TAVT -.30

Nach: Burgard & Kiss, 2008, S. 314

(12)

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Regelmäßige Untersuchungen

älterer Kraftfahrer

haben

keinerlei

Einfluss

auf die

allgemeine Verkehrssicherheit

in den 27 EU-Staaten.

CONSOL Road Safety in the Ageing Societies (2013)

(13)

nur

bei Senioren sind alters- und leistungsmäßig

nicht begründbar!

...haben keinen relevanten unfallsenkenden Effekt.

Dieser wäre auch bei allen Altersgruppen eher

marginal,

im Gegensatz zu kompetenzfördernden Maßnahmen

auf allen Ebenen (Person, Fahrzeug und Umwelt

usw.) und

Regelmäßige Schulung, wie bei Piloten?

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Diagnose

OR Odds Ratio

Alkoholismus

2.0

Drogenmissbrauch

2.0

Schw.psychische Erkrankungen

2.0

Epilepsie

1.8

Diabetes mellitus

1.6

Angina pectoris

1.5

Demenz

1.5

(14)

Internistische Erkrankungen

(Diabetes, Schlaf-Apnoe-Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, etc.)

Degenerative neurologische Erkrankungen

(Parkinson, Demenz, Multiple Sklerose, etc.)

Erkrankungen der Sinnesorgane (Seh- und

Hörbeeinträchtigungen, Sensibilitätsstörungen)

Psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen

Anfallsleiden

(Epilepsie, Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen, Synkopen, etc.)

Polypharmazie bei Multimorbidität

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

bei

leichteren Fällen

und

erfolgreicher

Therapie

zunächst keine Einschränkung der

Fahreignung

aber:

degenerative

Erkrankung

Symptomatik beachten (z.B. Verlangsamung,

unwillkürliche Bewegungsimpulse,

unbeherrschbare Motorik, etc.)

Problem:

Medikation

kann sich negativ auf die

Fahrtauglichkeit auswirken (Anticholinergika)

(15)

Reversible

(„heilbare“)

z.B. Arzneimittelvergiftungen und Austrocknung

(Exsikkose)

Irreversible

(„nicht heilbare“)

Alzheimer

Multiinfarkt Demenzen (Vaskuläre Demenz)

u.a.

© Oswald 2003/914

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Reversible Formen

Drogen- u. Arzneimittelvergiftung,

Depression,

Schilddrüsenunterfunktion,

Anämie u.a.

© Oswald 1994/127a

zu wenig Flüssigkeit!

(16)

degenerative

Erkrankung, zunehmender

Verlust kognitiver und praktischer Fertigkeiten

eine beginnende und

leichtgradige

Demenz hat

zunächst

wenig Einfluss

auf die Fahreignung

(Erfahrung, Routine, Automatismen)

Diagnose und Verlauf sollten ärztlich begleitet

werden

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Verlust fahreignungsrelevater Fertigkeiten

meist erst im

mittleren

oder

schwerem

Stadium

z.B. Verlangsamung der

Informations-verarbeitung u. Reaktion,

Orientierungs-losigkeit, fehlende Reizunterdrückung, etc.

Problem: krankheitsbedingt oft

fehlende

Einsicht

, Vergessen

Hilfe der Angehörigen notwendig

(17)

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Wie man

Entschleunigung

(18)

Ausforstung des Schilderwaldes

Klare und Eindeutige Signalisierung

Änderung der bisherigen Belohnungsmechanismen

Geschwindigkeitsbegrenzungen und teilweise

Anhebung der Geschwindigkeitsbegrenzungen

Rigorose Kontrollen der Einhaltung

Bauliche Veränderungen an Kreuzungen wie in USA

Belohnung für Sicherheits-Fortbildung

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

© Wolf D. Oswald - Forschungsgruppe Prävention & Demenz - Universität Erlangen-Nürnberg

Tempolimits in Europa

kein Limit 110 km/h 120 km/h 130 km/h 140 km/h nicht erfasst © Oswald 2015/2306

Quelle: mit freundlicher Genehmigung von STEPMAP (www.stepmap.de)

(19)

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