Wintersemester 2012/2013
Ubungsaufgaben zu¨ Spezielle Aspekte der Analysis L¨osungen von Blatt IX vom 07. Dezember 2012
Aufgabe IX.1(5 Punkte)
Seif:R2→Rdefiniert durchf(x, y) = x2y+13 + 2x. Skizzieren Sie die Niveaulinien zu f(x, y) =c f¨urc∈ {−4,−2,0,2,4}.
Berechnen Sie den Gradienten vonfan der Stelle (x0, y0)∈R2, wobei (x0, y0) der Punkt ist, in welchem die Niveaulinie zuc= 4 diex-Achse schneidet.
Aufgabe IX.2(5 Punkte) a) Betrachtet werde die durch
x 4
2
+y2−z2=−3 gegebene Niveaufl¨ache.
Bestimmen Sie die Gleichung der im Punkt (0,1,2) ber¨uhrenden Tangentialebene.
b) Betrachtet werde die durch den Graphen der Funktiong:R2→R, g(x, y) =
q
3 + x42
+y2
gegebene Fl¨ache. Bestimmen Sie die Gleichung der Tangentialebene, welche die Fl¨ache im Punkt (0,1, g(0,1)) ber¨uhrt.
c) Machen Sie sich klar, dass die Teilaufgaben a) und b) die gleiche Fragestellung behandeln.
Aufgabe IX.3(5 Punkte)
Bestimmen Sie alle kritischen Punkte der folgenden Funktionen.
a) f:R2→R, f(x, y) =x3y2(1−x−y) b) f:R×[0, π)→R, f(x, y) =x(x2−3) cos(y)
Aufgabe IX.4(5 Punkte)
Bestimmen Sie Lage und Art der lokalen Extrema der folgenden Funktionen. Bestimmen Sie außerdem die Funktionswerte an den jeweiligen Extremstellen.
a) f:R2→R, f(x, y) =x2+xy+y2+x+y+ 1 b) f: R\ {0}
× R\ {0}
→R, f(x, y) = 1 y−1
x−4x+y
L¨osungsvorschl¨age Aufgabe IX.1
Eine Skizze der gefragten Niveaulinien inklusive des Gradientenfeldes der angegebenen Funktion sieht wie folgt aus:
Es ist∇f(x, y) = (2−(x2xy2+1)32,x3y2+12 ). Der Punkt (2,0) ist gerade derjenige, in welchem die Niveaulinie zuc= 4 diex-Achse schneidet. Damit ist
∇f(2,0) = (2,0).
Aufgabe IX.2 a) Zun¨achst ist
∇f(x, y, z) = (x8,2y,−2z)
und somit ∇f(0,1,2) = (0,2,−4). Wir verwenden die Formel aus der Vorlesung und erhalten
h(0,2,−4),(x, y−1, z−2)i= 0⇔2(y−1)−4(z−2) = 0⇔z= y+ 3 2 . b) Wir berechnen zun¨achst den Gradienten der angegebenen Funktion und erhalten
∇g(x, y) = 1 2
q
3 + x42
+y2
(x8,2y).
Die Auswertung im Punkt (0,1) liefert ∇g(0,1) = (0,12). Damit ist die Gleichung der TangentialebeneE, welche die Fl¨ache im Punkt (0,1, g(0,1)) ber¨uhrt, gegeben durch
z=g(0,1) +h∇g(0,1),(x, y−1)i= 2 +1
2(y−1) = y+ 3 2 .
c) Die Funktiong aus b) ist eine explizite Darstellung der Niveaufl¨ache aus a), denn
x 4
2
+y2−z2 =−3⇔ |z|= q
3 + x42
+y2 =g(x, y)
und daz=g(0,1) = 2>0 die dritte Koordinate des Ber¨uhrpunkts in b) ist, folgt somit die Gleichheit der Fragestellung in a) und b).
Aufgabe IX.3 a) Zun¨achst ist
∂1f(x, y) =x2y2(3−4x−3y) und ∂2f(x, y) =x3y(2−2x−3y).
Die Punkte (x, y) mit x = 0 und y ∈ R beliebig bzw. y = 0 und x ∈ R beliebig erf¨ullen das Gleichungssystem
(x2y2(3−4x−3y) = 0 x3y(2−2x−3y) = 0.
Nehmen wir nunx, y6= 0 an und l¨osen die erste Gleichung des obigen Gleichungs- systems nachy auf, so erhalten wir y = 3−4x3 . Setzen wir dies in die zweite Glei- chung ein, ergibt sich
2−2x−3·(3−4x3 ) = 0⇐⇒x= 12.
Damit isty= 13 und die Menge der kritischen Punkte ist insgesamt gegeben durch ({0} ×R)∪(R× {0})∪ {(12,13)}.
b) Die partiellen Ableitungen lauten zun¨achst
∂1f(x, y) = 3 cos(y)(x2−1) und ∂2f(x, y) =−sin(y)x(x2−3).
Wir betrachten das Gleichungssystem
(cos(y)(x2−1) = 0 sin(y)x(x2−3) = 0 und f¨uhren folgende Fallunterscheidung durch:
i) Sei cos(y) = 0. Dann ist y = π2. Damit die zweite Gleichung dann ebenfalls erf¨ullt ist, mussx(x2−3) = 0 sein (denn sin(π2) = 1), d.h.x= 0 oderx=±√
3.
ii) Seix2−1 = 0. Dann istx= 1 oderx=−1. Damit die zweite Gleichung dann ebenfalls erf¨ullt ist, mussy= 0 gew¨ahlt werden (denn sin(0) = 0).
Damit sind alle kritischen Punkte vonf gegeben durch die Punkte (1,0),(−1,0), (0,π2), (√
3,π2) und (−√ 3,π2).
Aufgabe IX.4
a) Wir ermitteln zun¨achst die kritischen Punkte von f. Dazu betrachten wir
∇f(x, y) =
2x+y+ 1 x+ 2y+ 1
= 0
0
.
Aufl¨osen der ersten Zeile nach y liefert y=−2x−1. Setzen wir dies in die zweite Zeile ein, erhalten wir
x+ 2(−2x−1) + 1 = 0⇐⇒x=−13.
Damit isty = 23−1 =−13. Der einzige kritische Punkt von f ist somit (−13,−13).
Nun stellen wir als hinreichende Bedingung f¨ur die Existenz eines Extremums die Hesse-Matrix von f auf:
Hf(x, y) = 2 1
1 2
.
Diese Matrix ist positiv definit, denn 2 >0 und det (Hf(x, y)) = 3 >0 f¨ur jedes (x, y) ∈R2. Damit liegt im Punkt (−13,−13) ein lokales Minimum von f vor. Der zugeh¨orige Funktionswert lautet f(−13,−13) = 23.
b) Wir gehen analog zu a) vor:
∇f(x, y) = 1
x2 −4
−y12 + 1
= 0
0
.
Die Gleichung x12 −4 = 0 ist erf¨ullt f¨ur x =±12; die Gleichung −y12 + 1 = 0 ist erf¨ullt f¨ury =±1. Die vier kritischen Punkte lauten somit (12,1),(−12,1),(12,−1) und (−12,−1). Wir stellen die Hesse-Matrix vonf auf:
Hf(x, y) =
−x23 0 0 y23
.
• Hf ist im Punkt (12,1) indefinit, denn det(Hf(12,1)) =−32<0. Es liegt somit kein Extremum in diesem Punkt vor, sondern ein Sattelpunkt.
• Hf ist im Punkt (−12,1) positiv definit, denn der erste Diagonaleintrag der Matrix lautet
Hf(−1/2,1)
11 = 16 > 0 und det(Hf(−12,1)) = 32 > 0.
Es liegt somit ein lokales Minimum in diesem Punkt vor. Der zugeh¨orige Funktionswert lautet f(−12,1) = 6.
• Hf ist im Punkt (12,−1) negativ definit, denn
Hf(12,−1)
11=−16<0 und det(Hf(12,−1)) = 32 > 0. Es liegt somit ein lokales Maximum in diesem Punkt vor. Der zugeh¨orige Funktionswert lautet f(12,−1) =−6.
• Hf ist im Punkt (−12,−1) indefinit, denn det(Hf(−12,−1)) = −32 < 0. Es liegt somit kein Extremum in diesem Punkt vor, sondern ein Sattelpunkt.
Der Graph der jeweiligen Funktionen ist der n¨achsten Seite zu entnehmen.
Graph der Funktion (x, y)7→x2+xy+y2+x+y+ 1.
Graph der Funktion (x, y)7→ 1y−1x−4x+y, x, y6= 0.