des Chemielehramtsstudiums an der Uni Marburg referiert. Zur besseren
Durchsuchbarkeit wurde zudem eine Texterkennung durchgeführt und hinter das eingescannte Bild gelegt, so dass Copy & Paste möglich ist – aber Vorsicht, die Texterkennung wurde nicht korrigiert und ist gerade bei schlecht leserlichen Dateien mit Fehlern behaftet.
Alle mehr als 700 Protokolle (Anfang 2007) können auf der Seite
http://www.chids.de/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.html eingesehen und heruntergeladen werden.
Zudem stehen auf der Seite www.chids.de weitere Versuche, Lernzirkel und Staatsexamensarbeiten bereit.
Dr. Ph. Reiß, im Juli 2007
Lehramtsstudenten
Thema: Einführung in die Enzymologie
Sommersemester 1989 Fachbereich Chemie Datum: 21.06.1989
Referent: Julius Zander
INHALT:
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Seite
Definitionen ...•••..•••••••••....••... 1
Enzyms trukt ur . • • • • . . . • • . . . . • . . • • . . . . • • • • . .. 1
Spezifität . • • • . • • . . . . • . . . • . • • . . • . • • . . . . • 3
Energiediagramm der Katalyse ...•...•...•....•..•.•••• 5
Nomenkla tur. . • . . . . • • .. . .. .. • • • • • .. • • . • • • • . . . • . .. • . . . • . . .. . .. • . . .. •• 5
Versuch Nr. 2: Eiweißspaltung durch Peps in . . . .
6Versuch Nr. 3: Phosphatase in Frischmilch • • • . • • . . . .
7Versuch Nr. 4: Aldehyddehydrogenase in Frischmilch .•..••..•
9Versuch Nr. 5: Peroxidase in Meerrettich ...••.••...••..••.. 11
Versuch Nr. 6: Katalase in Kartoffeln . • . . . • . • • • • • • . . • . . 14
VERSUCHTSTEIL B: REAKTIONSKINETIK Versuch Nr. 7: Harnstoffspaltung durch Urease 16 Quantitative
Enzymkinetik: 17Versuch Nr. 8: Michaelis-Konstante von Hefe-ADH • . • . . • . . . • 20
Versuch Nr. 9: Hemmung der Lipase ••••...•••... 24
HEMMUNGSTYPEN
25Li
tera turl
is te 27
ANHANG:
FOLIEN
ÄNDERUNG DES PH - WERIES BEI DER HARNS1UFFSPAL1UNG llJRCH UREASE ERMI'ITIlJNG DER MIOIAELIS- KCIlm'ANTEN :
- EXTINJITIOOSÄNDERUNG - L INEWFAVER- BURK- DIAGRAMM PROORAMMLISTING DES LEHRFII..MFß
1. DEFINITIONEN
Enzyme sind hochmolekulare, kolloid im Cyto- plasma gelöste Proteine,
bzw.
Proteide, diein
der lebenden Zelle in einem komplizierten, als Translation bezeichneten Prozeß
an
den Riboso-men
synthetisert werden.Enzyme katalysieren biochemische Reaktionen des Zellstoffwechsels.
Nahezu jede biochemische Reaktion im lebenden Organismus wird durch Enzyme katalysiert.
Die von den Enzymen umgesetzten Substanzen nennt man SUBSTRATE (siehe auch
Folie Nr.
1). ~ Allerdings können Enzyme eine Reaktion nur biszur
Einstellungdes
thermodynamisch möglichen Gleichgewichts, nicht darüber hinaus, beschleu- nigen.Ein kleines Zahlenbeispiel soll die Wichtigkeit enzymatischer Reaktionen
für
den Organismus verdeutlichen: für eine biochemische Reaktion, die in der Zelle in wenigen Minuten abläuft, wird eine Reaktionszeit vonetwa 300
Jahren an- genommen,falls
die Reaktion nichtkatalysiert ablaufen sollte.2. ENZYMSTRUKTUR
~-~:
l~ e.'....
<..-GI.-
\f'4-r~. ~
Enzyme bestehen aus Ketten miteinander ver- knüpfter Aminosäuren, also aus Polypeptiden.
Die
Reihenfolge der Aminosäuren bezeichnet man
auch als die Primärstruktur der Eiweiße. Die Peptidbindung, die Veresterung der Carbonsäure~mit der Aminogruppe der Aminosäuren, weist in- folge einer tautomeren Grenzstruktur eine ein- geschränkte Drehbarkeit der -C-N-Bindung aufI die die Enzyme
in
ihrer räumlichen Struktur fi- xiert. Aber nicht nur dieser tautomere Effekt, auch verschiedene intermolekulare Kräfte, wie Wasserstoffbrücken benachbarter Gruppen, ~fidbindungEill,
zwischen Cysteinresten,ionische
Anziehungskräfte oder Anziehungskräfte zwischenIjLpophflen
Gruppensind EffeKte, die die räum-
liche (tertiäre) Struktur der Enzyme festlegen(siehe Folie Nr. 2).
Um Enzyme als Eiweiße nachzuweisen, gibt es mehrere einfache Reaktionen:
! -.s /A(J
ICI-V. ~~
f'1~/.( .
VERSUCH Nr. 1:
Biuret-Reaktion, ein Eiweißnachweis
- Versuchsdurchführung:
in einem Reagenzglas löst man elnlge Milligramm eines Enzymes (in diesem Fall Trypsin, eine Protease) in aqua dest. auf. Man stellt die Lösung mittels Natronlauge auf einen alkali- schen pH-Wert ein (etwa
pH=10)und gibt ein bis zwei Tropfen einer l%-igen CUS04-Lösung hinzu.
Die schnell einsetzende violette Färbung deutet
aufeinen Chelatkomplex der Kupferionen mit den Stickstoffen der Peptidbindungen hin (siehe Fo-
lie Nr. 3).ENZYMSTR UKTUR
Durch die dreidimensionale Faltung der Polypep- tidkette entstehen nun ganz bestimmte Bindungs- zentren, an die Substratmoleküle, aber auch ähnlich
gebaute Moleküleangreifen können.
Diese Bindungszentren nennt man aktive Zentren.
Bindungsstellen, an die das Substratmolekül nicht, aber andere Moleküle angreifen können, werden allosterische Zentren genannt.
In Folie Nr. 4 ist am Beispiel einer Rinder-Ri- bonuclease die Tertiärstruktur rekonstruiert.
Im aktiven Zentrum ist ein Phosphation gebunden.
Wie nun die Enzym-Substrat-Bindung erfolgt, wird in einem kleinen Lehrfilm gezeigt, dessen
Programmlisting am Ende des Protokolls aufge- führt
ist.Das
Enzymweist ein aktives Zentrum auf, an welches ein Substratmolekül ankoppeln kann. Die
Enzym-Substratbindung kanndurch das Schlüssel- Schloß-Modell schematisch beschrieben werden.
Nach Ankoppeln des Substratmoleküls spricht man vom ENZYM-SUBSTRAT-KOMPLEX.
Dieser geht nun aufgrund der veränderten chemi- schen Bindungsenergie in einen aktivierten Zu- stand über und verändert seine Konformation.
Durch diese Konformationsänderung erfolgt ein
Bindungsaufbruchdes Substratmoleküls ,
sodaß der Enzym-Substrat-Komplex in den
ENZYM-PRODUKT-KOMPLEX übergeht.
Die erneut veränderten chemischen Bindungs-
kräfte verursachen ein Ablösen der Produktmole-
küle, so daß das Enzym seine ursprüngliche Kon- formation wiedergewinnt. Zusammenfassend läßt sich formulieren:
E + S
<====>
ESES <====> EP
EP
<====>
E + Pl + P2+ •••Dieser Prozeß läßt sich durchaus auch umgekehrt formulieren, daß also mehrere Substratmoleküle zu einem Produktmolekül vereinigt werden.
Enzyme können nicht nur als Proteine vorliegen, sondern auch mit anderen Molekülen in Wechsel- wirkung treten, Molekülen, die niedermolekulare Wirkgruppen darstellen und irreversible oder reversibel gebunden werden.
Im
Falle einer irreversiblen Bindung spricht man von
PROSTHETISCHENGRUPPEN, im Fall einer reversiblen Bindung bezeichnt man die hinzutre- tende Gruppe als das
COENm(genauer als das COSUBSTRAT),
das Enzymals APOENZYM, den zusam- mengelagerten Komplex als
HOLOENZYM.In Folie
Nr. 5sind
imFalle einer
Dehydrierungeiner Aminosäure (ein wichtiger Schritt im Prozeß der Oxidation von Aminosäuren zu den entsprechenden Carbonsäuren) und der Oxidation eines Gly- cerinsäurederivats zum entsprechenden Aldehyd
Prozesse
beschrieben, in denen
NAD, bzw. FADals Cosubstrat, bzw. als prosthetische Gruppe in den Stoffwechselmetabolismus eingreifen.
3. SPEZIFITAT
Die Existenz eines chemisch aktiven Bindungs- zentrums hat mehrere Effekte zur Folge.
Zum Beispiel kann man Enzyme in ihrer Spezifi- tät unterscheiden.
Man spricht zum einen von
a) Substratspezifität:
Diese beruht auf dem
spezifischen PASSENdes Substratmoleküls am aktiven Zentrum des Enzyms.
Man
unterscheidet~yme,die eine geringe Sub- stratspezifi tät
besttzen, also von vielen un- terschiedlichen Substratmolekülen angegriffen
(
,---,
werden können,
von Enzymen, dieauf
bestimmte Molekülgruppen eingestellt sind oder vonhoch- spezifischen Enzymen, die nur auf
ein speziel- lesSubstratmolekül reagieren.
b) Wirkungsspezifität:
Diese
besagt, daß Enzymenur
einevon vielen
thermodynamischmöglichen Umsetzungen
kataly- sieren.Die Wirkungsspezifität wird durch
den
Protein- anteil des Enzyms determiniert.Manchmal kann ein
Enzym
auch in verschiedenenFormen
vorliegen(sich zum
Beispiel in seiner Ladung ändern). In diesem Fall spricht man vonISOENZYMEN
(sieheauch
FolieNr. 6).
c)
Milieuspezifität:
Da
Enzyme im zellulärenMilieu
ihreAufgaben
erfüllen, sind sie aufbestimmte
zelluläre Fak- toren eingestellt (siehe Folie Nr. 7).Zum
einenwird ihre Akti
vitä t
durchdie Temperatur
bestimmt, dieim Verlauf
einer OPTIMUM-KURVEentspricht. Enzymatische Reaktio-
nen verlaufen um40
0C
am schnellsten, darüber hinaus ist ein zunehmender Aktivitätsverlustfestzustellen,
derauf
der DENATURIERUNG der Enzyme beruht. Bei höherenTemperaturen
nimmt nämlichdie
Kraft polarer Bindungskräfte ab (während die hydrophober Wechselwirkungen an- steigt). Essetzt
also eineVeränderung
der räumlichenstruktur
der Enzyme ein. Dieser Pro-zeß
setztsich sowei t
fort,daß die Proteine
vollkommen ihretertiäre
Struktur(und dami
t natürlichihre Wirksamkeit) verlieren
und "auf-fasern
11 •Aber nicht nur die Temperatur, auch der Ionen- gradient oder
das
Redoxpotentialhaben einen
Einfluß auf die Enzymaktivität. Viele Ionen kooperieren mit Enzymen, stellen prosthetische Gruppen dar, die den Enzymen erstzu
ihrer Ak-tivität
verhelfen.
Die Bindung von Disiulfidbrücken wird maßgeb- lich durch das Redoxpotential gesteuert, so daß die Tertiärstruktur beeinflußt werden kann.
Einer der wichtigsten Effekte wird allerdings durch den pH-Wert gesteuert. Viele enzymatische Reaktionen sind in ihrem Aktivitätsverlauf pH-
abhängig,
da sie im aktiven Zentrum Carboxyl- oder Aminogruppen tragen, die protoniert, bzw.deprotoniert werden können. Die Folge ist ein Einschränken bzw. ein Effektivieren der enzyma- tischen Aktivität bei niedrigem oder hohem pH- Wert (siehe auch Folie Nr. 8).
4. ENERGIEDIAGRAMM DER KATALYSE
Auf Folie Nr. 9 ist das Energiediagramm enzyma- tischer Reaktionen dargestellt. Enzymatische Reaktionen sind in der Lage, durch die Bildung der Enzym-Substrat- bzw. der Enzym-Produkt-Kom- plexe
die Aktivierungsenergie für dieEin- zelschri t te herabzusetzen, so daß nicht mehr eine große Energiebarriere wie für nichtkata- lysierte Reaktionen übersprungen werden muß, sondern viele kleine Energiebarrieren. Durch dieses Herabsetzen der Aktivierungsenergie für die Einzelschritte können chemische Reaktionen erheblich schneller ablaufen, das chemische Gleichgewicht kann allerdings nicht verändert werden.
5. NOMENKLATUR
1961 hat eine internationale Enzymkommission der IUPAC Regeln für eine allgemeingültige No- menklatur der
Enzymeaufgestell t.
Früher gabman den Enzymen Trivialnamen, die sich aus dem Namen des Substrates, welches sie umsetzten und der Endung -ase zusammensetzten (Beispiel UREASE für das harnstoffspaltende Enzym). Da allerdings in der Zwischenzei
teine Vielzahl anderer möglicher Umsetzungen bekannt geworden war, war die alte Nomenklatur überholt. Man einigte sich darauf, die Enzyme in 6 verschiedene Klassen zu unterteilen:
1. Oxido-Reduktasen
2. Transferasen
3. Hydrolasen
4. Lyasen
5. Isomerasen
6. Ligasen
Jede Klasse ist nocheinmal unterteilt und zwar
aufgrund der spezifische
Wirksamkeit der En-
zyme. So erhalten die Enzyme also eine Ziffern- kombination, die sie exakt einordnenläßt
(siehe Folie Nr. 10).
VERSUCH Nr. 2:
Eiweißspaltung durch
PEPSIN
Um
die
bisher angeführten Tatsachen zu unter- mauern, soll ein Versuch durchgeführt werden, in dem die Temperatur- und pH-Abhängigkeit einer enzymatischen Reaktion beobachtet werdensoll.
Als Substrat dient koaguliertes Eiweiß, welches aus Eiklar, das mit aqua dest. geschüttelt
wurde,
gewonnen wird.Zu 5 Proben gibt
man
nun der Reihe nach:a)
H20b)
Pepsinc)
Pepsin + Salzsäured)
erhitztes Pepsine) erhitzte Lösung von Pepsin und Salzsäure.
Zu erwarten ist folgendes:
(a) Das trübe Koagulat bleibt unverändert.
(b) Es
t r i t t kein Aufklarendes
Koagulats auf,da
Pepsinnur im
sauren Bereichwirksam
ist.(c) Nach einiger Zeit tri t t ein Aufklaren des Koagulats auf, da Pepsin im sauren Milieu die Eiweißketten spaltet
(d) und (e ) Die Lösungen trüben sich ein, da aufgrund der hohen Temperaturen ein Denaturie- ren der Eiweiße einsetzt.
Im
Vortrag funktionierte leider Versuch (c) nicht, was auf einen nicht korrekt eingestell-ten pH-Wert (vermutlich zu hoch) zurückzuführen sein könnte.
WIRKUNGSWEISE DES PEPSINS:
Das
Pepsin ist ein proteolytisches Enzym, also ein eiweißspaltendes Enzym. Es wird in den Ma- gendrüsen höherer Wirbeltiere gebildet (siehe FolieNr.
11), die Vagus- und gastrin-kontrol-liert
eineunwirksame Vorstufe
des Pepsins,~.
nämlich das Pepsinogen aus den Hauptzellen se- zernieren. Bei niedrigem pH-Wert werden nun ei- nige kleinere Peptidketten von dem Pepsinogen abgespal ten, es entsteht das hochwirksame PEPSIN.
Das Pepsin spaltet sich zwar "selber", aber an- scheinend sind Zugaben kleinerer Peptidketten förderlich für die katalytische Aktivität.
Es gibt mehrere Modelle für den katalytischen Mechanismus des Pepsins. Einen plausiblen möchte ich hier vorstellen (siehe auch Folie Nr.12):
Das Pepsin besitzt in seinem aktiven Zentrum zwei Carboxylgruppen, die mi
t
der Ketogruppe eines Polypeptides in Wechselwirkung treten.Dadurch wird der entsprechende Kohlenstoff po- larisiert und bindet an ein Sauerstoff anion der Carboxylgruppe des Enzyms, es entsteht ein Carbonsäureester. Durch einen Elektronenüber- gang , der durch das "Umklappen" einer Wasser- stoffbrücke initiiert wird, entsteht unter Ab- spaltung einer Peptidkette mit endständiger Carboxylgruppe ein Carbonsäureamid, welches durch Hydrolyse abgespal ten werden kann. Auch hier entsteht eine kleinere Peptidkette, aller- dings mi
t
endständiger Aminogruppe. Das Enzym ist in seinen ursprünglichen Zustand zurückge-kehrt, die Peptidkette
ist gespalten worden.Das Pepsin wirkt als Endopeptidase, spaltet also selektiv innerhalb eines Proteins.
VERSUCH Nr. 3:
Phosphatase in Frischmilch
Als 3. Versuch wird der Nachweis einer Phospha- tase in einem Frischmilchansatz demonstriert.
Zum Vergleich wird ein Ansatz mit pasteurisier- ter und ultrahocherhitzter Milch vorgestellt.
,r--
Versuchsaufbau:
+risc.~"';lc~~~"Clh.
< ; 'P<1s~eü.
r ;sit,tt
~ M;k~
In einem Reagenzglas bereitet man einen Ansatz mit Frischmilch vor, den man mittels Natron- lauge auf einen pH von 9.3 einstellt. Desglei- chen verfährt man mi t einem Ansatz pasteuri- sierter Milch. Im Vortrag gibt man nun einige ml einer Phenolphthaleindiphosphat-Lösung hinzu und inkubiert im Wasserbad bei 40° c. Schon
nach kurzer Zeit (etwa
3min) sollte eine intensive Rosafärbung des Frischmilchansatzes einsetzen, die auf der Freisetzung von Phenolphthalein beruht.
Der Ansatz mit der pasteurisierten Milch sollte im Gegensatz dazu allerdings farblos bleiben.
Der Versuch schlug leider fehl, vermutlich war die Phosphatase-Konzentration im Frischmilchan- satz zu gering. Versuche mi t frischer Milch bergen immer ein bestimmtes Risiko, da ja das nachzuweisende Enzym produziert und in die Milch sezerniert worden sein mußte.
Die Hydrolyse des Phosphatesters erfolgt nach folgendem schematischen Ablauf:
ROP03Hz
+H20 <====} ROH
+HOP03H2 R=Phenolphthaleinphosphat
Die Phosphatase in der Milch ist eine alkalische Phosphatase, die also ihr Wirkungsoptimum bei hohem pH-Wert erreicht.
Vermutlich werden dadurch die Phosphatgruppen
des Substrats deprotoniert und können im
aktiven Zentrum der Phosphatase ankoppeln
(siehe auch Folie Nr. 14). Gleichzeitig tritt
der Sauerstoff, der mit dem Rest des
Substratmoleküls verestert ist, mi t einer sauren Gruppe
desEnzyms in Wechselwirkung.
Dadurch wird die Bindung zwischen dem Phosphor und diesem Sauerstoff abgeschwächt, der Phosphor kann mit dem Sauerstoffatom einer ebenfalls im aktiven Zentrum gebundenen Hydro- xylgruppe in Wechselwirkung treten. Es entsteht ein zyklisches Elektronengas, in dem durch zy- klischen Elektronenübergang das Substratmolekül in Phosphat und Alkohol gespalten wird und durch nachfolgende Hydrolyse die Phosphatgruppe vom aktiven Zentrum des Enzyms abgespalten wird.
Man unterteil
tdie Phosphatasen in Mono- bzw.
Diphosphatasen, je nachdem, ob sie eine oder zwei Phosphatgruppen vom Substratmolekül ab- spalten. Triester werden übrigens nicht enzyma- tisch gespalten.
Unter den Phosphomonoesterasen, zu denen auch die Phosphatase in der Frischmilch gehört, un- terscheidet man die sauren und die alkalischen Phosphatasen (siehe auch Folie Nr. 13).
Saure Phosphatasen sind bei höheren Pflanzen, Bakterien, Pilzen und in höheren Wirbel tieren
(z.B. in hoher Konzentration in der menschli- chen Prostatadrüse) verbreitet und besitzen ein pH-Optimum von 5,4. Bei diesem pH-Wert sind sie nicht nur am aktivsten sondern auch am stabil- sten.
Alkalische Phosphatasen kommen in fast allen tierischen Geweben vor, vor allem in den Kno- chenwachstumszonen, da Phosphat ausgesprochen wichtig für den Knochenbau ist.
Zweiwertige Ionen, wie Mn
2 +oder Ca
2 +aktivie- ren die alkalischen Phosphatasen, deren pH-Op- timum bei 9,3 liegt.
(Zur Farbreaktion des Phenolphthaleins siehe auch Folie Nr. 15).
VERSUCH Nr. 4:
Aldehyddehydrogenase in Frischmilch
Ein weiteres Enzym, das in Frischmilch nachzu- weisen ist, ist eine Aldehyddehydrogenase, die auch unter dem Begriff Schardinger-Enzym be- kannt ist.
Die Aldehyddehydrogenase vermag Aldehyde zu den
J~
entsprechenden Carbonsäuren zu oxidieren und dabei gleichzei tig Wasserstoff auf organische Substanzen zu übertragen, also im biochemischen Sinne Reduktionsäquivalente zu produzieren.
- Versuchsaufbau:
""
~,~~<-I,tA.\;
t,
~ t- Mt~~yIt",l,tCl~In ein Reagenzglas mit Frischmilch wird etwa 1 ml Methylenblau und einige ml einer
0,l%-igen Formaldehydlösung zugegeben und mi ttels 0, 5
nNatronlauge auf pH 9,5 eingestellt. Mit Paraf- fin wird dieser Ansatz überschichtet und im Wasserbad
beietwas
40°Cinkubiert. Dies ge- schah etwas eine halbe Stunde vor Beginn des Vortrages. Die Aldehyddehydrogenase oxidierte nun
das Formaldehydund übertrug dabei Wasser- stoff
aufdas Methylenblau, welches
indie farblose
Leukoformüberführt wurde.
EinSauer- stoffentwickler
(H202auf Braunstein, Mn02)
wurde angeschlossen undeine
(imVortrag
aller-dings nur geringe) Blaufärbung registriert, die
aufder Reoxidation des Leukomethylens zu Me- thylenblau beruht (siehe zur Oxidation des Me- thylenblaus auch Folie Nr. 17).
Mechanismus der Aldehyddehydrogenase:
Das Formaldehyd geht in wässriger Lösung sehr
schnellin seine Hydratform über. Diese (ei- gentlich ein Alkohol!) wird nun nach einem
nicht näher
beschriebenen
Mechanismus vonder
Aldehyddehydrogenase zu Ameisensäure oxidiert,
wobei zwei Wasserstoffatome auf Methylenblau
übertragen werden. Dieses geht dadurch in seine
Leukoform über(siehe auch Folie
Nr. 16). ImGegensatz zur Leukoform weist die farbige Form
des Methylenblaus ein über drei aromatische
Ringe verteiltes delokalisiertes pi-Elektronen- System auf, welches die Farbigkeit des Moleküls verursacht.
VERSUCH Nr. 5:
Reaktion der Peroxidase aus Meerrettich
In hohen Konzentrationen findet sich im Meer- rettich ein Enzym, welches wie die Aldehyddehy- drogenase zur Klasse der Oxido-Reduktasen ge- zählt wird. Oft wird es mit einem weiteren En- zym, der Katalase, welche im Anschluß vorge- stellt wird, verwechselt.
- Versuchsaufbau:
Mcc.rrcH;c~- ~)CI,..~
f
~
f'yrOjofl.1 · Lc~.
Versuchsdurchführung:
In einem hohen Becherglas werden 200 ml einer
Pyrogallol/H202-Lösung vorbereitet (dazu bringt
man ineinen 250
ml-Rundkolben190 ml aqua
dest., 10 ml frisch berei tete 5%-ige Pyrogal-
lol-Lösung und 1 ml frische 0, 5%-ige
H2 02-Lö-
sung
undvermischt gut). Auf laufendem Magne-
trührer werden einige ml eines Meerrettich-Ex-
,~
sung dunkelviolett, um nach Zugabe einiger Tropfen Salzsäure (1 m) sich nach rötlich- orange aufzuhellen.
Diese Reaktion verläuft sehr schnell und ver- deutlicht die hohe Wechselzahl der Peroxidase (Wechselzahl : gibt an, wieviele Moleküle pro Zeiteinheit umgesetzt werden).
Reaktionsmechanismus:
In einem komplizierten, 1969 von Huisgen vorge- schlagenen Mechanismus wird das farblose
PYRO- GALLOLzum roten
PURPUROGALLINoxidiert:
Zunächst wird das Pyrogallol von der Peroxidase zu einem Hydroxychinon oxidiert:
Dieses Hydroxychinon ist durch Resonanz stabi- lisiert:
Unter anderem kann man ein 1,3-dipolares System formulieren, welches für die Addition eines 2.
Moleküls Hydroxychinon aufnahmefähig ist. Die Addition erfährt ihren Antrieb in der Aromati- sierung des Adduktes:
.'
Hf>
.--...~ I
-(at -111#J wo'
~I 0
Diese nicht isolierbare Zwischenstufe wird als beta-Diketon zur Carbonsäure verseift, die (zu- mindest lassen Absorptionsberechnungen darauf schließen) bei ungefähr 430 nm absorbiert, also violett erscheinen müßte. Durch Zugabe von Pro- tonen (in unserem Fall durch Zugabe von Salz- säure) decarboxyliert diese Carbonsäure zu dem rötlichen Purpurogallin:
0 '1
t"'t-€>
'I\) ,~O I)
L~
o
'oWDie Peroxidase, die diese Reaktion ini tiiert, kommt in vielen pflanzlichen Geweben vor, in diesem Fall habe ich sie aus Meerrettich extra- hiert, indem Meerrettich zerkleinert wurde und nach Mixen durch ein Kolliertuch gepreßt wurde.
Dieser Rohextrakt ist schon hochaktiv.
Peroxidasen haben die Funktion, organische Sub- stanzen
nachder allgemeinen Formel
H202 + AH2
<====> A
+ 2H20zu oxidieren.
Die Peroxidasen haben ein Molekulargewicht von etwa 44000 und tragen als prosthetische Gruppe ein Porphyrinringsystem, das sog. Protohaemin, in dem ein Eisenion komplex gebunden ist. Die- ses Eisenion trägt eine Hydroxylgruppe, die zur Aufnahme eines Atoms Sauerstoff fähig ist und dami
tin ein Peroxid übergeht. Allerdings ist diese Bindung relativ reaktiv, das Sauerstoffatom kann leicht abgegeben werden, in unserem Fall wird
esauf Pyrogallol übertragen
(siehe dazu auch
FolieNr.
18).Die Peroxidase hat in der pflanzlichen Zelle die Funktion, das
fürPflanzen toxische
H202abzubauen (und, wie gesagt, organische Substan- zen gleichzeitig zu oxidieren).
H202
entsteht in den pflanzlichen Zellen zum
einen
amreduzierenden Ende des Photosystems
Iund
beider Umsetzung von Superoxidradikalanio-
nen , die
beider
Aufnahmevon Elektronen am
Photosystem I und der Obertragung dieser Elek-
tronen auf Wasser gebildet werden:
. Oa " + .
Oz-
+ 2W---> H202
+ OsNach Reaktion mit den Superoxidradikalanionen kann das Hz 02 die Bildung von sehr reaktiven Hydroxylradikalen veranlassen, die Zellmembra- nen zerstören können, da sie Lipide peroxidie- ren (siehe auch Folie Nr. 19).
VERSUCH Nr. 6:
Katalase in Kartoffeln
Versuchsaufbau:
Versuchsdurchführung:
Man gibt zu einem Kartoffelrohextrakt einige ml einer konzentrierten H202-Lösung. Beobachtet wird ein starkes Aufschäumen des Extraktes, was auf die Bildung molekularen Sauerstoffs zurück- zuführen ist.
Mechanismus der Katalase:
Die Katalase wirkt prinzipiell wie die Peroxi- dase. Auch sie ist in der Lage, HzOz abzubauen.
Auch sie hat als prosthetische Gruppe ein Pro-
tohaemin
Iin dem ein Eisenion zentral komple-
xiert ist. Allerdings überträgt sie den Sauer-
stoff des gebildeten Peroxids nicht auf eine
organische Subs tanz, sondern auf Hz
Oa ,Dami t
ist ihre Aufgabe die reine Zersetzung des Was-
serstoffperoxids, welches sowohl als Acceptor wie auch als Donator des Sauerstoffs dient.
In der pflanzlichen Zelle wird die Katalase in die PEROXISOMEN, kleine, mitunter auch als
microbodiesbezeichnete Zellorganellen trans- portiert, wo sie ihre katalytische Funktion er- füllt (siehe auch Folie Nr. 20).
Die Katalase hat ein im Unterschied zur Peroxi- dase viel größeres Molekulargewicht (c.
200000) • Das
H202stammt nicht aus der
Photosynthese, sondern aus der
PHOTORESPIRATION.
,~.
VERSUCHSTEIL B: REAKTIONSKINETIK
Wie aus den bisherigen Versuchen zu entnehmen war, benötigen enzymatische Reaktionen eine ge- wisse Zeit. Es gibt Reaktionen, die schneller und solche, die langsamer ablaufen.
Um die Geschwindigkeit von enzymatischen Reak- tionen zu erfassen, möchte ich im folgenden zwei Versuche vorstellen, die quali tati ve und quantitative Aussagen über die Art und Weise, wie Enzyme die Reaktionsgeschwindigkeit beein- flussen, machen.
Zuerst wird der Geschwindigkeitsverlauf einer enzymatisch katalysierten Reaktion verfolgt, danach die Ermittlung einer enzymspezifischen Konstanten, der MICHAELIS-KONSTANTEN vorge- stellt.
Aus zeitlichen Gründen war es mir im Vortrag nicht möglich, die Ermittlung der Michaelis- Menten-Konstanten experimentell zu demonstrie- ren. Es blieb mir lediglich die theoretische Erörterung von Versuch und Auswertung.
VERSUCH Nr. 7:
Messung der pH-Anderung bei der Harnstoffspal- tung durch Urease
Versuchsaufbau:
Versuchsdurchführung:
In ein 300 ml Becherglas gibt man etwa 200 ml einer 15%igen Harnstofflösung und einige Trop- fen Phenolphthaleinlösung. Man prüft mit einer pH-Elektrode den pH-Wert. Bei frisch bereiteten Harnstofflösungen liegt dieser bei pH=7. Nun gibt man bei eingeschal tetem Magnetrührer und angeschlossenem Schreiber einige Milligramm ei- nes käuflichen Urease-Präparats (Merck) hinzu.
Versuchsergebnis:
Die Lösung
verfärbt sich nach rosa,
wasauf eine basische Reaktion hindeutet. Der Schreiber registriert eine logarithmische Kurve, die den Geschwindigkeitsverlauf der Reaktion bis zur Einstellung des Gleichgewichtes wiederspiegelt.
Zum Ergebnis siehe auch Anhang
Versuchsergebnisse) .
Die Urease ist eine Hydrolase, die sehr spezi- fisch auf Harnstoff ist
(siehauch Folie Nr.
21). Sie kommt in Hefen und Schimmelpilzen vor, in Harnbakterien, in denen sie auch entdeckt wurde, bei niederen Tieren wie Mollusken, der Magenmucosa höherer Tiere und in hohen Konzentrationen im Samen von Schwert- und Sojabohnen.
Die Urease spaltet den Harnstoff (wahrscheinlich über ein instabiles Zwischenprodukt (Carbaminsäurederivat) formell in Ammoniak und
C02.In wäßriger Lösung erfolgt allerdings eine Säure-Base-Reaktion, in der die Carbonationen für die Alkalisierung der Lösung verantwortlich sind, daher die Erhöhung des pH- Wertes der Lösung.
Man könnte übrigens auch genauso gut den An- stieg der Leitfähigkeit messen
QUANTITATIVE ENZYMKINETIK:
Im Lehrfilm ist schon von den allgemeinen Reak-
tionsgleichungen einer einfachen Ein-Substrat-
Reaktiongesprochen worden:
r:
k+l k+2
E
+S <===> ES <===> E
+P
k-1Bezogen auf das Substrat ist dadurch eine Reak- tion 1. Ordnung formuliert.
Zu Beginn des
20.Jahrhunderts wurden einige wesentliche Beobachtungen gemacht, die heute noch allgemeingültig sind:
- die Reaktionsgeschwindigkeit ist der Enzym- konzentration direkt proportional.
- die Reaktionsgeschwindigkei t ist bei kon- stanter Enzymkonzentration von der Substratkon- zentration abhängig.
Diese experimentell belegbaren Fakten können am Modell der Enzym-Substrat-Reaktion veranschau- licht werden:
Bei einer konstanten Substratkonzentration und einer kleinen Enzymkonzentration wird es natür- lich einige Zeit dauern, bis die gesamte Sub- stratmenge umgesetzt worden ist. Jedes Enzym muß sehr viel öfter in den katalytischen Zyklus eingreifen als bei einer hohen Enzymkonzentra- tion .
Auchwenn der Einzelprozeß die gleiche Zei t dauert, so ist doch die Gesamtzei t bei kleinen Enzymkonzentrationen dadurch erheblich größer.
Bei steigenden Substratkonzentrationen
undkon- stanter Enzymkonzentration beobachtet man im Bereich kleiner Substratkonzentrationen einen
linearen Geschwindigkeitsverlauf.Mit zunehmen- der Substratkonzentration werden nun immer mehr aktive Zentren abgesättigt, bis alle Zentren von Substratmolekülen besetzt sind. Die Reakti- onsgeschwindigkei t in diesem Bereich wird
Maximalgeschwindigkeitgenannt, v••
x.Bei noch höheren Substratkonzentrationen beobachtet man in vielen Fällen ein Absinken der Geschwindig- keit, was auf
H ~ ~zurückzuführen ist
(siehe unten).
MICHAELIS
und MENTEN postulierten nun ein
Kom- plexbildungsgleichgewichtzwischen E und S, das sich so schnell einstellen sollte, daß E und S stets in Gleichgewichtskonzentrationen vorlä- gen. Daher mußte die Reaktion in Richtung der Produkte
(k+2)geschwindigkeitsbestimmend sein
(siehe auch Folie Nr. 22).
BRIGGS
und
HALDANEerkannten allerdings, daß
der stationäre Wert der Enzym-Substrat-Komplex-
Konzentration stark von dem des Kom- plexbildungsgleichgewichtes abwich. Daher po- stulierten sie ein Fließgleichgewicht (steady state), in dem
(ES)konstant war (siehe auch Folie Nr. 23):
d(ES)
--- = k.l·
(E)· (S)
-k-l·(ES) -k+
2·(ES) = 0 dt
nie Anfangsgeschwindigkeit vo der Reaktion ist also nur bestimmt durch den Zerfall dieses Komplexes in die Produktmoleküle:
d(P)
= k+ 2· (ES) = vo
dt
Trägt man die Anfangsgeschwindigkeiten einer enzymatischen Reaktion gegen steigende Sub- stratkonzentrationen auf, so erhäl
tman eine logarithmische Sättigungskurve, die nach ihren Entdeckern genannte MICHAELIS-MENTEN-KURVE (siehe auch Folie Nr. 24). Die Substratkonzen- tration, bei der die halbmaximale Geschwindig- keit erreicht wird, nennt man MICHAELIS-MENTEN- KONSTANTE, KM_ KM ist temperatur- und pR-abhän-
gig,aber nicht abhängig von der eingesetzten Enzymkonzentration. Die Michaelis-Konstante ist für jedes Enzym spezifisch und gibt seine Reak- tivität, besser, seine Affinität zum Substrat- molekül bei definierten Bedingungen (Tempera- tur, Milieu), an.
LINEWEAVER und BURK erkannten die Nachteile der Michaelis-Menten-Kurve:
- oft ist die Maximalgeschwindigkeit einer en- zymatischen Reaktion schwer zu ermitteln, da das Maximum nicht oder nur sehr kurz erreicht wird und Substrathemmungseffekte die Kurve überlagern. Daher fällt es auch oft schwer, KM zu ermitteln.
- Außerdem sind Abweichungen vom Kurvenverlauf schwer zu registrieren.
Sie linearisierten daher den Kurvenverlauf, in- dem sie den reziproken Wert der Anfangsge- schwindigkeit gegen den reziproken Wert der Substratkonzentration auftrugen. Man erhält so eine Gerade, deren Schnittpunkt mit der x-Achse (1/(8» -l/KM angibt. Der Schnittpunkt mit der y-Achse (l/vo) gibt den Wert der reziproken
Vmax
an. Die Steigung der Geraden ist der
Quotient von KM und
Vmax(siehe Folie Nr. 25).
Es existieren viele Möglichkei ten, die Micha- elis-Konstante eines Enzyms zu ermitteln, man- nometrische, photometrische Methoden, ich möchte im folgenden den OPTISCHEN TEST vorstellen, der auf der unterschiedlichen
Absorption des NAD+
(Nicotinamidadenindinucleotid),
bzw.des
NADHberuht. Alle enzymatischen Reaktionen, bei denen Wasserstoff auf
NAD+übertragen werden, können
mit
demnach o.
WARBURG entwickelten
Test untersucht werden:
VERSUCH Nr. 8:
Ermittlung der Michaelis-Konstanten der Hefe- Alkoholdehydrogenase (H-ADH)
Versuchsdurchführung:
Reaktionsprinzip:
NAD+, bzw. NADH zeigen
bei340-360 nm ein un- terschiedliches Absorptionsverhalten (siehe auch Folie Nr.
26) •Die oxidierte Form absorbiert lediglich bei 300 nm, bei 340 nm aber nicht, wogegen die reduzierte Form bei
340nm ein zweites Absorptionsmaximum aufweist.
Das unterschiedliche Absorptionsverhalten re- sultiert aus dem unterschiedlichen Oxidations- zustand
desNAD speziell
amPyridinring
desNicotinamidanteils
des NAD(siehe auch
Folie Nr. 27).Aufgrund
des unterschiedlichen Absorptionsver- haltens des NAD+ und des
NADH mußes also mög- lich
sein,enzymatische Reaktionen,
beidenen NAD+ reduziert wird, spektroskopisch zu verfol- gen und aus der Geschwindigkeit der Extinkti- onsänderung auf die Geschwindigkeit der enzyma-
tischen Reaktion zu schließen.
Benötigte Materialien:
1: Puffer, pH=9,O:
16,6
gNa4P207 x 10 H20,
4,16 9 Semicarbazidhydrochlorid, 0,84 9 Glycin und
16 ml 2 n NaOH
mit a. dest auf 500 ml auffüllen.
2:
Äthanol-Lösung:
92,1
mgÄthanol aha. in 100 ml a. dest lösen (2.10-2 Mol)
3: NAD-Lösung:
40 mg NAD in 1 ml a. dest auflösen
4: G-SH-Lösung:
90 mg Glutathion-SH in 1 ml a.dest auflösen
5:
Serumalbuminlösung:5 ml O,l%-ige Serumalbuminlösung
6:
Hefe-ADH:1
ml einerHefe-ADH-Suspension:
0,5 mg ADH/mI, verdünnt mit Lsg. 5.Zu 2.5 ml des Puffers pipettiert man nun in 1 cm-Glasküvetten:
- 0,06 ml NAD-Lsg., - 0,01 ml GSH-Lsg.,
- jeweils verschiedene Äthanol-Mengen (0,02 /
0,06/0,1/0,12/0,2
ml Athanol-Lsg.)Zu jeder Lösung werden nun 0, 02 ml der Hefe- ADH-Suspension pipettiert. Gleichzeitig wird eine Stoppuhr gedrückt und nach 30 sek. 7
mine
lang die Extinktionsänderung bei 366
nm
registriert.
Das Ergebnis ist auf den folgenden Seiten
auf-
gelistet.
Aus
der
Steigung einer anden
Extinktionsver-lauf zum
Beginn der Reaktion angelegten Tangen- ten kann man die Extinktionsänderung ermitteln:Lsg. Äthanol-Zug.
c(Et-OH)
(mL) · 10-4 MoldE
· min-1
Lsg.
1:
0,214,4 0,40
Lsg.
2: 0,12
8,90,14
Lsg. 3: 0,10 7,44 0,10
Lsg.
4:
0,06 4,530,085
Lsg. 5:
0,02 1,53 0,012
Die Extinktion steht im direkt
proportionalen Verhältnis zur Konzentration des NADH:E = e·c·d
e = Extinktionskoeffizient (für NAD: 3340-Mol-
1. cm- 1
c = Konzentration (Mol/I)
d = Schichtdicke der Küvette (=1 cm)
Da die Anfangsgeschwindigkei
t v«wiederußI di- rekt proportional zur Konzentration ist, folgt daraus:
äv« dc
=
dt dt
äv« dE
=> = ---
dt e- d- dt
Für die
Konzentrationsänderung zu
Beginn derReaktion folgt daraus:
dc dE
= ----~-
dt
e·
d- dtTrägt man die so ermi ttel ten Anfangsgeschwin- digkeiten
undSubstratkonzentrationen
gegen-einander auf, so erhält man die Michaelis- Kurve • In der reziproken Darstellung kann im Lineweaver-Burk-Diagramm sowohl die Michaelis- Konstante als auch die Maximalgeschwindigkei t ermittelt werden.
Versuchsergebnis (siehe auch Anhang, Versuch- sergebnis) :
KM
=
1,5-10-4(Mol-I)
V.ax
=
1,1-10-4(Mol·1-1·min-
1 )REAKTIONSMECHANISMUS DER ADH:
Formell kann man für die Umsetzung des Sub- strates Äthanol durch die Alkoholdehydrogenase formulieren:
H H
CH3-C-OH
+NAD+ <====> CHa-C=O
+NADH
+H+
H
Das Gleichgewicht liegt bei pH=7 auf der
lin-
ken Seite, wird aber im alkalischen Milieu (Puffer!) und bei Entfernung des Reaktionspro- duktes Acetaldehyd durch Semicarbazid fast vollständig auf die rechte Seite verschoben.
Folgende Ergebnisse (von
Blume
zusammenge- stellt) haben zum tiefgreifenden Verständnis des Reaktionsmechanismus derADH
geführt:a) Die Zahl der Zink-Atome sowie die der NAD+
(bzw. der NADH)-Moleküle stimmt überein.
b)
Die katalytische Wirkung der ADH sinkt mit Zugabe von Komplexbildnern, welche mit Zn2 + - I o -nen reagieren.
c) Das Zn2 + - I o n
kann
zusätzlich zu zwei negativ geladenen Ionen vier ungeladene Liganden mitfreien Elektronenpaaren koordinativ binden.
d) Die ADH wird durch Komplexbildner vergiftet.
e) Das pH-Optimum der ADH liegt bei
9,5. Da
der pKs-Wert
der SH-Gruppen bei 8,3 liegt, liegt bei diesem pH-Wert ein großer Teil dieser Grup- pen dissoziiertin
der Form -8- vor. Oberhalb vompH 9,5
bildet sich Zn(OH)2.f) Setzt man anstelle des Äthanols CH3 CH2 OH deuterierten Alkohol CH3CD20H
ein, so
erhält man NADD anstelle von NADH.g) Methanol zeigt im Gegensatz zu Athanol fast überhaupt keinen Umsatz.
Auf Folie 28 ist der genaue Reaktionsmechanis- mus zu sehen:
Die ADH besi tzt im aktiven Zentrum Sulfid-Io- nen, die ein Zn2+ komplexieren. Diffundiert nun ein NAD+ -Molekül heran, so erwei tert sich der Zn-Komplex, durch Komplexierung mit den freien Elektronenpaaren der Stickstoffe des Adeninan- tei 1s des NAD+. Gleichzei tig binden ionische Anziehungskräfte den Pyridinanteil des NAD+ an ein wei teres im aktiven Zentrum befindliches Sulfidion . Das NAD+ ist dami t als Coenzym re- versibel gebunden (Bild A).
Das herandiffundierende Äthanol-Molekül wird mit seinem Sauerstoffatom koordinativ an das Zn2+-Ion und mi t dem Wasserstoffatom des OH- Restes an die Aminogruppe des Adenins gebunden
(Bild B).
Dabei wird die Bindung zwischen dem Sauerstoff- und Wasserstoffatom gelockert.
Die lipohile Methylgruppe des Athanols ist über Van der Waals-Kräfte an homöopolare Reste des Enzyms, die eine lipophi le Tasche bilden, ge- bunden. Diese Fixierung des Alkoholmoleküls be-
wirkt eine enge Nachbarschaft des mit dem Sau- erstoffatom verbundenen C-Atoms zum positiv ge- ladenen Nicotinsäureamidrest von NAD+. Dadurch wird der Obergang eines Hydridions zum NAD+-Mo- lekül ermöglicht (Bild Cl.
Die am Äthanolmolekül zurückbleibende Ladung wird durch Abstoßen des Hydroxyl-Wasserstoffs als Proton eliminiert,. Diese wird zunächst durch die Aminogruppe des Adenins und an- schließend durch das Puffersystem abgefangen.
Das entstehende Acetaldehyd löst sich aufgrund der veränderten Molekülgeometrie aus der koor- dinativen Bindung zum Zink und diffundiert ab.
Gleichzeitig zerfällt der Enzym-NADH-Komplex (Bild D). Der katalytische Zyklus ist durchlaufen ,
dasEnzym ist wieder
"einsatzbereit".
VERSUCH Nr. 9:
Hemmung der Lipase-Aktivität
Versuchsaufbau:
it;.f'l
H.
",r
tM Al.tJH,t4/',,~ «.M
s 0.1 z
~ L"ptl~tVersuchsdurchführung:
In
zwei
300ml Erlenmeyerkolben
gibtman
50 ml frische (!) Vollmilch und setzt jeweils6 ml
o, 5
n NaOH zu. Manfärbt
mit
einigenTropf
en Phenolphthalein bis zu einersichtbaren
Ro- safärbung.Nun
gibt man jeweils1
geines Lipasepräparates
(Pankreatin Forte)
hinzu.
Nach
wenigen Sekunden ist schon einesichtbare
Entfärbung der Lösungen zu erkennen. Dies ist auf die Lipaseaktivität zurückzuführen. Die Li-
pase
hydrolysiert die Milchfette und setzt Fettsäuren frei. Diese neutralisieren die alka- lische Milchlösung, der pH wird erniedrigt, die Rosafärbung verschwindet.Nun gibt man zu einer der Lösungen einen über- schuß Athanol zu. Die zwei te Lösung wird mi
t
0,5 n NaOH bis zur Rosafärbung zurücktitriert.Danach wird auch die mit Athanol versetzte Lö- sung zurücktitriert.
Lösung 1 (ohne Äthanol) sollte etwas
mehr
NaOH verbrauchen und nach einer gewissen Zei tauch wieder farblos werden. Dies war im Versuch zu erkennen. Lösung 2 blieb noch eine sehr lange Zeit rosafarben.Das Ergebnis
istauf
eine Hemmung derLipaseak-
tivität durch Äthanol zurückzuführen.
Die Lipase spaltet
in
drei aufeinanderfolgenden Schri t ten ein Fet tmolekül in drei Fet tsäuren und ein Glyceridmolekül (siehe FolieNr. 30).
Allerdings kann diese Umsetzung nur an der Grenzfläche zwischen Fett- und Wasserphase stattfinden. Das
Äthanol
löst dieFette
parti- ell, die Grenzphase ist nicht mehr existent und die Lipase kann die Fette nicht mehr angreifen.Die
Lipase
ist ein Enzym, das den Hydrolasen zugerechnet wird. Ihre Funktion ist - wie ge- sehen, die hydrolytische Spaltung von Fetten.Dabei steigt die Spaltungsgeschwindigkeit mit
a)
der Kettenlänge der Fettsäuren, b) derAnzahl
der Fettsäuren undc) dem Gehalt an ungesättigten Fettsäuren.
Die
einzige Bedingung für die Hydrolyse ist die, daß der auf Wasser übertragene Rest eine Ketogruppe neben der SpaltsteIle tragen muß.Daher haben Lipasen eine geringe Substratspezi- fität.
Lipasen kommen in den meisten tierischen Orga- nismen und Organen vor (in höheren Wirbeltieren haupts. in der Pankreas).
HEMHUNGSTYPEN:
Enzymatische Reaktionen laufen also nicht immer ungehindert ab. Viele Reaktionen sind mehr oder weniger gehemmt.
Man unterscheidet (filmische Darstellung) zwi- schen mehreren Hemmungstypen:
a) kompetitive Hemmung:
wie am das ein Die stark Ein Molekül, welches ähnlich gebaut ist,
das Substratmolekül , greift das Enzym aktiven Zentrum an und bindet. Dadurch ist Enzym nicht mehr in der Lage, Substratmolekül umzusetzen.
Reaktionsgeschwindigkeit ist herabgesetzt.
b) Substrathemmung:
Zu viele Substratmoleküle konkurrieren um das aktive Zentrum. Dabei hemmen sie sich durch sterische Hinderung oder in dem Fall, wenn meh- rere Bindungsstellen für ein Substratmolekül existieren und mehrere Substratmoleküle im ak- tiven Zentrum binden.
c) allosterische oder nichtkompetitive Hemmung:
Ein allosterisches Molekül bindet an das Enzym an einer anderen Stelle, verändert die Konfor- mation des Enzyms, so daß dieses seine durch die Struktur bedingte Wirksamkeit verliert.
d) Produkthemmung:
Produktmoleküle wirken als allosterische Inhi- bitoren.
Natürlich kann man sich bei diesen Typen auch
eine fördernde (effektivierende) Wirkung vor-
stellen.
Zum Schluß sei noch auf die regulative Funktion dieser Effekte hingewiesen.
Enzymatische Reaktionen, die solch "schnellen"
Inhibierungs- bzw. Effektivierungseffekten un- terliegen, sind natürlich sehr gut geeignet, im zellulären Milieu
füreine angemessene Anpas- sung an Milieuänderungen zu sorgen. Die Verän- derung biochemischer Konzentrationen muß nicht über die relativ langsame Kontrolle durch das genetische Material erfolgen.
Daher liegt der Schluß nahe, daß Enzyme ein
sehr al ter Bestand lebender, bzw. sich selbst
selbstorganisierender System sind.
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- Folien 1-30
- Gleichgewichtseinstellung bei der Harnstoffspaltung durch Urease
- Ermittlung der Michaelis-Konstanten
- Programmlisting des
Lehrfilmes- Folien 1-30
- Gleichgewichtseinstellung bei der Harnstoffspaltung durch Urease
- Ermittlung der Michaelis-Konstanten
- Programmlisting des Lehrfilmes
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~~g~~pp~~ i~ ~~ti~~~ ~~~t~~~~
di~ p~~t~~i~~t~ b~~. d~p~~t~-
~i~~t ~~~~~~ ko~n~~.
8
10 6Papain (Substrat ==
Benzoylargininamid)
4
10 6 Pepsin
8 4
Cholin- esterase
6 2
4
pH
:197f5:>
ohne
Katalysator
Enzym-Katalyse
-YL-
E + P
S+J3
<-==>
: E S<==.> EP <==> E
-I- F"ka.-ca.-
k~ei.-
1. OXIDO-REDUKTASEN
(Oxidations-Reduktions-Reaktionen):
1.1. Wirkend auf -CH-OH 1. 2. Wirkend auf -C=O 1. 3. Wirkend auf -CH=CH- 1. 4. Wirkend auf -CH-NR2 1. 5. Wirkend auf -CH-NH- 1.6 . Wirkend auf NADH;NADPH
... . . . . . . . . . .. .
2. TRANSFERASEN
(~bertragung von funktionellen Gruppen):
2.1. Cj.-Gruppen
2.2. Aldehyd oder Keto-Gruppen 2.3. Acyl-Gruppen
2.4. Alkyl- oder Aryl-Gruppen (außer Methyl-) 2.5. N-haltige Gruppen
2.6. P-haltige Gruppen 2.7. S-haltige Gruppen 3. HYDROLASEN
(Hydrolytische Reaktionen): 3.1. Ester
3.2. Glykosidische Bindungen 3.3. Äther-Bindungen
3.4. Peptid-Bindungen 3.5. Andere C-N-Bindungen 3.6. Säureanhydride
4. LYASEN
(Lösen C-C, C-O, C-N und andere Bindungen)
5. ISOMERASEN
(Isomerisierung, d.h. intramolekulare Änderungen):
5.1.
5.2.
5.3.
Racemasen, Epimerasen Cis-trans-Isomerasen
Intramolekulare Oxidoreduktasen
6. LIGASEN (Synthetasen)
(Kovalente Bindung zwischen zwei Molekülen bei gleichzeitiger ATP-Spaltung)
A."LI: fb a . 'Ll
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Foveola gastrica
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[E] hoch
[E] niedrig
Substratkonzentration
Die Michaelis-Menten-Konstante
KM
gleicht der S~bstratkonzen~ration. bei der die Reaktionsgeschwindigkeit die Ha/fte der maximalen Geschwindigkeit beträgt. Die schwarze und die farbige Kurve stehen für verschiedene Enzymkonzentra- tianen.Na.c=btei~e Mic=ba.e~iS3-
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S3C)b~e:r- :Z:"Ll e : r - - ...,... S3c=bl-V"e:r-:::Z:"Ll
K maxebe:n.fa.~~S3
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