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Rund um die Schwangerschaft

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Rund um die Schwangerschaft Rund um die Schwangerschaft Rund um die Schwangerschaft Rund um die Schwangerschaft

Ausbildung zur Aromatologin aF 2010

Sabrina Franta

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Sabrina Franta 2

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung ... 3

2. Hauptteil ... 5

2.1 Schwangerschaft ... 5

2.1.1 Nicht empfohlene Öle ... 5

2.2 Übelkeit und Erbrechen ... 8

2.3 Depressive Verstimmung ... 11

2.4 Schwangerschaftsstreifen ... 14

2.5 Schlafstörungen ... 18

2.6 „Dammmassage“ ... 21

2.6.1 Wie wird eine Dammmassage richtig durchgeführt? ... 23

3. Resümee... 24

4. Literaturverzeichnis ... 25

5. Anhänge: ... 26

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1. Einführung

Mein persönliches Interesse an den ätherischen Ölen wurde bereits während meiner allgemeinen Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege geweckt, als uns diese im Unterrichtsfach „ATL Riechen und Schmecken“ vorgestellt wurden. Schon zu dieser Zeit wusste ich, dass ich in dieser Richtung weiter machen möchte. Seither sind mir die ätherischen Öle ein ständiger Begleiter, jedoch war nie der richtige Zeitpunkt sich intensiver mit ihnen auseinanderzusetzen, da ich viel für das allgemeine Diplom lernen musste.

So kam die nächste wirkliche Gelegenheit erst wieder in Maria Gugging während meiner Zusatzausbildung für Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege. Dort unterrichtete uns eine Lehrerin in psychiatrischer Pflege, die uns mehr über die ätherischen Öle und ihre Anwendungsbereiche sowie Naturkosmetik erzählte.

Danach besuchte ich einige Kurse mit meiner Arbeitskollegin in Wien zum Thema

„Aromapflege“. Inzwischen habe ich auch zu Hause diverse Mischungen ausprobiert und immer wieder in verschiedenen renommierten Fachbüchern für Aromapflege und Aromatherapie nachgelesen und mein Wissen erweitert, bis ich im Jahr 2009 zum endgültigen Entschluss kam, mich für die Ausbildung zur Aromatologin anzumelden. Ich wollte mein Wissen vertiefen, um auch eine fundierte Ausbildung vorweisen zu können.

Warum ich auf das Thema „Rund um die Schwangerschaft“ gekommen bin, lässt sich eigentlich leicht erklären.

Da ich mich schon selber längere Zeit mit dem Thema „schwanger werden und sein“

auseinandersetzte und meine Schwägerin Carina im letzten Juli schwanger wurde, dachte ich mir, dass dies ein gutes Thema für meine schriftliche Arbeit ist. Da es keine „perfekte“

Schwangerschaft gibt und Carina auch mit einigen Problemchen zu kämpfen hatte, war ich natürlich gerne bereit, sie in dieser Phase so gut wie möglich zu unterstützen und machte ihr, wenn sie etwas benötigte, einige Mischungen .

So habe ich zum Beispiel eine Mischung gegen Übelkeit gemischt, die ihr in ihrer ersten Schwangerschaftsphase sehr gut geholfen hat. Diese Mischung und ihre Anwendung beschreibe ich im Kapitel „2.2 Übelkeit und Erbrechen“ auf Seite 8.

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Sabrina Franta 4 Da es den Rahmen meiner Arbeit sprengen würde, habe ich ein paar Bereiche ausgewählt, in denen ich durch meine Schwägerin und meine berufliche Tätigkeit auch selbst Erfahrungen sammeln konnte.

Die von mir näher behandelten Themen sind:

- Übelkeit und Erbrechen - Schlafstörungen

- Depressive Verstimmung - Schwangerschaftsstreifen - Dammmassageöl

Meine Eigenerfahrung zum Thema Schwangerschaft habe ich eben durch meine Schwägerin Carina gesammelt. Die jeweiligen Mischungen, die ich für sie bei den diversen Wohlfühlproblemen gemischt habe, kommen detailliert in meiner Facharbeit vor.

Wo ich mich jedoch auf persönliche Erfahrungen stützen kann, sind die sogenannten Schlafstörungen. In diesem Kapitel beziehe ich mich auf meine Einschlafprobleme, an denen ich ab und zu leide. Natürlich habe ich mich dabei verstärkt darauf konzentriert, dass werdende Mütter diese Mischung auch in der Schwangerschaft anwenden können.

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2. Hauptteil

2.1 Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist eine ganz neue Körperhaltung beziehungsweise –wahrnehmung. Es kommt zu vielen Umstellungen und Veränderungen, welche manchmal durch Unwohlsein begleitet werden. Einige Frauen haben leichtere oder nur „Begleiterscheinungen“, andere wiederum leiden zum Beispiel unter vorzeitigen Wehen, HELLP – Syndrom, erhöhten Blutdruck usw.

Ich möchte, wie bereits zuvor erwähnt, von den sogenannten „Begleiterscheinungen“ in der Schwangerschaft berichten und Möglichkeiten aufzeigen um die werdenden Mütter positiv zu begleiten. Mit meinen fünf bereits erwähnten Hauptthemen sollte man sich auch während der Schwangerschaft wohl fühlen können.

2.1.1 Nicht empfohlene Öle

Zu allererst ist es mir wichtig, welche ätherischen Öle in dieser Zeit nur mit Vorsicht verwendet werden sollten. Ich meine, es wird grundsätzlich etwas mit den Verboten übertrieben, da es immer auf die Dosierung und die Art der Anwendung ankommt. Auf der nächsten Seite führe ich „Problematische Öle“ an, darunter versteht man ätherische Öle die auf Grund ihrer Inhaltsstoffe als menstruationsauslösend oder -regulierend wirken und auch als uterotonisch (Gebärmutter stärkend bis hin zu Wehen auslösend) definiert sein können, diese sind jedoch in einer 0,5%igen Mischung durchaus zu verwenden. Sie werden dann als

„problematisch“ eingestuft, wenn man sie überdosiert, das heißt sich nicht an die 0,5%ige Vorgabe beim Mischen hält. In der Gesamtheit der Mischung, in Verbindung mit anderen ätherischen Ölen, ergänzen sie sich aber und „heben“ etwas die sogenannte „problematische“

Seite des ätherischen Öls auf. Es kommt wie gesagt immer auf die Gesamtheit und Dosierung einer Mischung an. Trotzdem muss dies auch berücksichtigt werden.

Es gibt also kein ätherisches Öl, das man nicht einsetzen darf, solange man sich an die physiologische Dosierung hält. Aufpassen sollten besonders Laien, also Menschen die keine fundierte Ausbildung in der Anwendung von ätherischen Ölen genossen haben.

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Sabrina Franta 6 Generell glaube ich aber, dass eine schwangere Frau einen sehr guten Geruchssinn entwickelt, der ihr sagt, was für sie und ihr Kind gut ist oder nicht. Man sollte sich darauf verlassen und wenn die Nase einmal nein gesagt hat, dann kann das Öl für diverse Beschwerden gar nicht helfen. Bei meiner Schwägerin hab ich das selbst erfahren.

Aus reiner Neugierde haben wir Geruchsproben durchgeführt, um zu sehen welche ätherischen Öle, die ihr ursprünglich sehr gut schmeckten, sie nun in der Schwangerschaft nicht mehr riechen kann. Da waren, wie ich mich zum Beispiel noch erinnern kann, Ingwer und Zimt, die ihr sogar kurzfristig Übelkeit bescherten. Ein anderes Öl war die Melisse, dieses fand sie abscheulich.

Generell gilt es in den ersten drei bis vier Schwangerschaftsmonaten mit der Anwendung von ätherischen Ölen vorsichtig zu sein, da diese Zeit besonders wichtig für den Embryo ist. Hier werden das Nervensystem, alle Organe und Gliedmaßen angelegt. In dieser Phase reagiert der werdende Mensch am empfindlichsten auf Eingriffe und Störungen. Danach können bei entsprechender Indikation viele der „problematischen“ Öle unter fachlicher Aufsicht verwendet werden. (vergleiche: Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe Eliane Zimmermann, 3. Völlig überarbeitete Auflage, S. 148)

Nun möchte ich hier die ätherischen Öle aufzählen, die, wenn man sich nicht an die vorgegebenen Einsatzkriterien hält, als emmenagog (Menstruation auslösend und regulierend) einzustufen sind:

- Achillea millefolium – Schafgarbe - Cinnamomum verum – Zimtblätter - Melaleuca viridiflora – Niauli - Myristica fragrans –Muskat - Pimpinella anisum – Anis - Salvia officinalis – Salbei

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Sabrina Franta 7 Auch folgende Öle werden von einigen Autoren ebenfalls als emmenagog genannt:

(Zitat: Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe Eliane Zimmermann, 3. Völlig überarbeitete Auflage, S. 148)

- Artemisia dracunculus – Estragon - Matricaria chamomilla – blaue Kamille - Commiphora molmol – Myrrhe

- Cedrus atlantica – Atlaszeder - Juniperus communis – Wacholder - Levisticum officionale – Liebstöckel - Lippia citriodora – Zitronenverbene - Melaleuca leucadendron – Cajeput - Mentha piperita – Pfefferminze - Ocimum basilicum – Basilikum - Origanum majorana – Majoran - Rosa damascena und centifolia - Rosmarinus officinalis – Rosmarin - Salvia sclarea – Muskatelleralbei - Vetiveria zizanoides – Vetiver

Als uterotonisch, also die Gebärmutter stärkend, bis hin zu Wehen auslösend, werden folgende Öle angegeben:

- Cinnamomum verum – Zimtblätter - Foeniculum vulgare – Fenchel - Lippia citriodora – Zitronenverbene - Mentha piperita – Pfefferminze - Myristica fragrans – Muskat - Pimenta dioica – Piment - Pimpinella anisum – Anis

- Syzygium aromaticum – Gewürznelke - Thymus vulgaris Ct. Geraniol – Thymian

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2.2 Übelkeit und Erbrechen

Im ersten Drittel der Schwangerschaft leiden, aufgrund der Hormonumstellung, viele Frauen unter Übelkeit und Erbrechen. Meist ist auch dies das erste Anzeichen einer Schwangerschaft.

Diese Symptome gehen fast immer nach der 12. Schwangerschaftswoche wieder zurück und was vorher die „Kleinschwangere“ an Gewicht verlor, geht dann ins Gegenteil über, nämlich ins Zunehmen. (vergleiche: „Die Hebammensprechstunde“, Ingeborg Stadelmann, 8. Korr.

Auflage, S.20)

Eine sehr angenehme Möglichkeit Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft zu behandeln, sind ätherische Öle. Riechfläschchen bei auftretender Übelkeit sind ja ohnehin uralte, bewährte Methoden. (vergleiche: „Die Hebammensprechstunde“, Ingeborg Stadelmann, 8. Korr. Auflage, S.20)

Gerne verwendete ätherische Öle gegen Übelkeit in der Frühschwangerschaft sind Grapefruit, Zitrone, Mandarine, Limette und Orange. Eben alle Zitrusdüfte die psychisch und körperlich sehr anregend wirken. Da Zitrusöle sehr viel an Monoterpenen enthalten, spielen sie für die psychische Belastbarkeit eine große Rolle, da sie verstärkt die anregenden Botenstoffe wie zum Beispiel Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn frei setzen. Diese wiederum sind für die Vitalität und Lebenskraft zuständig. Auch wirken sie psychisch strukturierend, das heißt sie sorgen für inneren Halt, der bei „Kleinschwangeren“ sicher nicht schaden kann.

(vergleiche: Unterlagen der Ausbildung zur Aromatologin 2010)

Neroli, das ätherische Öl des Bitterorangenbaums, das aus den Blättern hergestellt wird, habe ich deswegen verwendet, weil es in meiner „Anti – Schlecht Mischung für Kleinschwangere“

stabilisierend wirkt. Aufgrund der Monoterpene, Monoterpenole und Ester gilt es als erfrischend, ganzheitlich entspannend, zugleich auch körperlich ausgleichend und erdend.

Diese Inhaltsstoffe braucht die werdende Mutter in dieser Zeit der „Übelkeit“ ganz besonders, um sich wieder wohl fühlen zu können.

Rezept:

„Anti – Schlecht Mischung für Kleinschwangere“

10gtt Grapefruit 10gtt Orange 10gtt Mandarine rot

2gtt Neroli marrok.

(Quelle: Eigenmischung)

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Sabrina Franta 9 Von diesen bereits genannten Ölen kann man sich ein fix fertiges Riechfläschchen, eine Grundmischung zusammenstellen, das einem dann bei Bedarf hilft. Dieses sollte man nach Möglichkeit auch immer bei sich tragen, da die Übelkeit ja wie bekannt jederzeit auftreten kann.

Weitere Möglichkeiten der Anwendung solcher Grundmischungen:

Diese kann zum Beispiel die Duftlampe sein. Von der Grundmischung kann man ein paar Tropfen ( ca.3 – 7 ) in die Duftlampe geben. Die Raumbeduftung sollte maximal eine halbe Stunde andauern, da bei längerer Anwendung die Gefahr der Überdosierung besteht und das dann ebenfalls wieder Übelkeit auslösen kann.

Ein Körperöl ist eine weitere Möglichkeit sich der Übelkeit zu stellen. Dafür kann man von der Grundmischung 10 Tropfen in 90 ml süßes Mandelöl und 10 ml Hagebuttensamenöl mischen und eine Bauchmassage machen. Natürlich könnte man auch andere fette Öle verwenden, doch ich entschied mich für das Mandelöl, da aufgrund der 80% Ölsäure, 15%

Linolsäure und 6% gesättigten Fettsäuren ein geschmeidiges Hautgefühl entsteht und es auch sehr schnell in die Haut einzieht. Dadurch hat man nicht das Gefühl „fettig“ zu sein.

(vergleiche: Unterlagen der Ausbildung zur Aromatologin 2010 und Pflanzenöle Ruth von Braunschweig, 2. Auflage 2008, S. 67)

Das Hagebuttensamenöl (Wildrosenöl) habe ich aufgrund der hohen Alpha–Linolensäuren und der Linolsäure, die den Charakter des fetten Öls prägen, ausgewählt. Die Wirkung der hochungesättigten Fettsäuren aktiviert die Zellteilung und somit die Regeneration der Haut.

Dieses zellstoffwechselaktive Öl zieht auch rasch in die Haut ein und fettet kaum. Der Nachteil an diesem hervorragenden Öl ist leider, dass es einen sehr großen Anteil an hochungesättigten Fettsäuren hat und dadurch nicht lange haltbar ist, weshalb es meist in Kapseln „verpackt“ ist.

Um nochmals zu der Grundmischung zurückzukommen, sei ebenfalls noch erwähnt, dass man auch diese Mischung als Badezusatz in ein Vollbad geben kann. Natürlich brauchen wir hier einen Emulgator, der die ätherischen Öle bindet, damit sie danach nicht auf der Oberfläche des Wassers schwimmen, denn ätherische Öle sind nicht wasserlöslich. Dieser sogenannte Emulgator kann Honig, Meersalz oder auch Milch sein. Auch sollte diese Mischung erst in die vollgefüllte Badewanne kommen, da sonst wichtige Inhaltsstoffe verloren gehen.

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Sabrina Franta 10 Carina hat von diesen bereits erwähnten Möglichkeiten für sich das Riechfläschchen und den Badezusatz gewählt. Einerseits meinte sie war das Riechfläschchen angenehm und praktisch, da sie es immer bei sich tragen konnte. Andererseits wählte sie den Badezusatz weil sie sich dadurch gleichzeitig entspannen konnte. Als Emulgator war ihr 500g Badesalz mit 20ml Mandelöl, in das sie vorher 15 Tropfen der Grundmischung gegeben hat, am liebsten. Aus dieser Zusammensetzung gab sie für ein Vollbad 2 Esslöffel in das Wasser. Durch das hinzugefügte Mandelöl im Badesalz hatte sie nach dem Bad automatisch eine spürbar geschmeidigere Haut und brauchte sich nicht zusätzlich mit einer Körperlotion oder Ähnlichem einzucremen.

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2.3 Depressive Verstimmung

Mein nächstes Kapitel widme ich der möglichen depressiven Verstimmung in der Schwangerschaft. Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit konnte ich speziell hiermit viele Erfahrungen sammeln. Wegen der veränderten Hormonausschüttungen während der Schwangerschaft kommt es leichter zu depressiven Verstimmungen.

Einige ätherische Öle haben sich bei „leichten Verstimmungen“ bewährt:

- Angelikawurzel - Champaca - Jasmin - Lavendel fein - Limette - Mandarine - Neroli - Orange - Palmarosa - Rosenholz - Tonka - Vanille - Vetiver - Zeder

Es gibt auch spezielle fette Öle, die hier besonders gut auf die Psyche und dadurch auf den Gemütszustand der Schwangeren einwirken:

- Sanddornöl - Mandelöl - Johanniskrautöl

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Sabrina Franta 12 Was ich vorab auch noch erwähnen möchte, ist der positive Nebeneffekt der Berührung, also des Einölens unseres Körpers. Allein dabei kommt es zur Ausschüttung von Glückshormonen, aufgrund von Nähe, Wärme und Streichungen. Berührung ist Zeit und Zeit ist heutzutage schon sehr wertvoll. Wer hat schon noch die Zeit, beziehungsweise wer nimmt sich diese, um sich selbst zu verwöhnen? Daher ist das unser wichtigstes Gut das wir besitzen, um uns selbst wohl fühlen zu können.

Mein „Heiterkeit – Öl“ besteht zum einen aus Johanniskrautöl, auch Rotöl genannt, weil es der Spezialist für beruhigende und nervenstärkende Wirkung ist. Insbesonders in Zeiten depressiver Verstimmung bringt es wieder ein bisschen Sonne und Wärme in unser Leben und unsere Haut. Johanniskrautöl wirkt emotional ausgleichend und leicht antidepressiv. Da dieses Öl leicht photosensibilisierend ist und die Haut einer Schwangeren generell vor UV–

Licht geschützt werden sollte, muss man darauf hinweisen, dass man nach der Anwendung nicht in die direkte Sonne gehen sollte. Man könnte Johanniskrautöl auch als alleiniges Trägeröl verwenden, doch nicht jeder mag seinen eigenwilligen, krautigen Geruch. Deshalb habe ich auch in diesem Falle Mandelöl als Trägersubstanz gewählt.

Nachdem ich nun die fetten Öle für mein „Heiterkeit-Öl“ beschrieben habe, möchte ich als nächstes auf die in der Mischung verwendeten, naturreinen ätherischen Öle näher eingehen.

Ich wusste nie genau, warum die Angelikawurzel auch Engelwurz genannt wird und auch nicht warum die meisten Vortragenden in meiner Ausbildung zur Aromatologin so viel Positives über dieses Öl zu erzählen wussten. Doch dann, als wir nach Bayern zu den

„Rottaler Ölen“ fuhren, um selbst eine Destillation eines Öls zu erleben und eine Destille zu sehen, sah ich die Angelikawurzel in ihrer vollen Pracht und wusste wovon immer die Rede war. Die Doldenblütlerin ist mit ihren 2,5 m Höhe eine imposante Erscheinung. Aus ihrer rübenartigen Wurzel treibt ein runder, gegrillter Stängel, der unten armdick sein kann, sich nach oben verzweigt und oft rotlila angelaufen ist. Daran entfalten sich aus bauchigen Blattscheiden lang gestielte Grundblätter, und am oberen Ende im Juli oder August die stattlichen halbkugeligen, grünlichweißen Blütendolden. (vergleiche: Alles über Heilpflanzen, Ursel Bühring 2007, S. 82) Nun begriff ich die Wirkung dieses außergewöhnlichen Öls. Sie wächst hoch hinaus und doch ist sie mit der Erde verbunden, deswegen finde ich es wichtig dieses Öl in meiner Mischung zu haben.

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Sabrina Franta 13 Der pheromonhältige Charakter wirkt eben stark ausgleichend, gibt Mut und Zuversicht und ist einsetzbar bei depressiven Verstimmungen. (vergleiche: Praxis Aromatherapie, Monika Werner und Ruth von Braunschweig 2006, S. 78)

Aufgrund seiner stimmungsaufhellenden Wirkung entschied ich mich weiters für das Neroliöl. Dieses Öl vom Bitterorangenbaum ist meist dann eine große Hilfe, wenn es einem von der Stimmung her nicht allzu gut geht. Mit seinem frischen, sinnlichen Duft kommt man wieder ein Stück aus dem Erschöpfungszustand in die Normalität zurück. (vergleiche: Praxis Aromatherapie, Monika Werner und Ruth von Braunschweig 2006, S. 155)

Tonka habe ich verwendet, weil ich finde, dass der leicht vanilleartige Geruch das Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Auch erinnert er an glückliche Sommertage, bunte Blumenwiesen, Heu und dazu ein Hauch von Frühling. Aufgrund seiner Cumarine und aromatischen Aldehyde, die in Spuren vorkommen, wirkt das ätherische Öl der Tonkabohne geistig und körperlich entspannend. (vergleiche: Praxis Aromatherapie, Monika Werner und Ruth von Braunschweig 2006, S. 198)

Zudem beeinflusst Jasmin auf besondere Art und Weise die Gefühlsebene, indem sie Ängste besänftigt und euphorisch stimmt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das ätherische Öl des Jasmins ganzheitlich wirkt und ist deshalb nicht aus meiner Mischung wegzudenken. Auch hilft es wieder Vertrauen in sich selbst zu fassen und die Fähigkeit „wieder“ zu lieben.

Letzteres ist sehr wichtig, wenn man in einer depressiven Verstimmung „festsitzt“ und man glaubt es gibt keinen Ausweg mehr aus dieser Betroffenheit und Leere. (vergleiche: Praxis Aromatherapie, Monika Werner und Ruth von Braunschweig 2006, S. 112)

Die verwendeten Zitrusöle (Orange und Mandarine) mischte ich wegen des hohen Monoterpengehalts dazu. Nähere Beschreibungen der Monoterpene sind im vorigen Kapitel

„2.2 Übelkeit und Erbrechen“ auf Seite 8 zu finden.

Rezept:

„Heiterkeit – Öl“

60ml Johanniskrautöl 40ml Mandelöl 1gtt Angelikawurzel

1gtt Neroli 3gtt Orange

1gtt Tonka 1gtt Jasmin 3gtt Mandarine rot (Quelle: Eigenmischung)

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2.4 Schwangerschaftsstreifen

Dehnungsstreifen sind sichtbare Erscheinungen in der Unterhaut (Subkutis), die durch starke Dehnung des Gewebes entstehen. In der medizinischen Fachsprache werden die Dehnungsstreifen der Haut als Striae cutis atrophicae oder Striae cutis distensae (v. lat. Striae

= Streifen, cutis = Haut, distensae = überdehnt) bezeichnet. Im Rahmen einer Schwangerschaft ist das Auftreten von Dehnungsstreifen physiologisch. Sie werden als Schwangerschaftsstreifen (lat. Striae gravidarum) bezeichnet.

Die Streifen treten bevorzugt an besonders stark belasteten Geweben wie Bauch, Hüften, Gesäß, Oberarmen und Brüsten auf. Prädisponierende Faktoren sind eine Bindegewebsschwäche und eine starke Gewichtszunahme. Zudem ist die Hautelastizität während einer Schwangerschaft durch hormonelle Einflüsse vermindert. ( Zitat: www.

Wikipedia.at – Schwangerschaftsstreifen)

Das Bindegewebe in der Lederhaut, welches für die Elastizität der Haut verantwortlich ist, besteht aus einem Netzwerk von kollagenen Fasern. Wird das Bindegewebe überdehnt, führt dies zu irreparablen Rissen in der Unterhaut, die zu äußerlich sichtbaren blaurötlichen Streifen führen. Im Laufe der Zeit verblassen die Streifen, bleiben jedoch als helle Narben weiterhin sichtbar. ( Zitat: www. Wikipedia.at – Schwangerschaftsstreifen)

Schwangerschaftsstreifen können also nicht vermieden werden, wenn eine entsprechende Veranlagung besteht. Aber durch regelmäßige Massage kann eine Stärkung des Bindegewebes erreicht und somit zumindest eine Verbesserung erzielt werden. Um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen ist es wichtig, frühzeitig mit einer Bauch- und Brustmassage zu beginnen, die das Gesäß und die Oberschenkel miteinbezieht. ( Zitat:

Aromatherapie von der Schwangerschaft bis zur Stillzeit, Ingeborg Stadelmann, 3. Auflage 2007, S. 97 – 98)

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Sabrina Franta 15 Meine Schwägerin Carina wollte, dass ich ihr so ein Schwangerschaftsstreifenöl mache, also recherchierte ich in diversen Fachbüchern für Aromapflege und mischte ihr ein dafür geeignetes Öl. Beim Durchstöbern der Bücher kam ich auf folgende ätherische Öle:

- Bergamottminze - Lavendel fein - Neroli

- Rose - Zedernholz

Und folgende fette Öle und Mazerate:

- Avocadoöl - Sheabutter - Weizenkeimöl - Nachtkerzenöl - Mandelöl - Wildrosenöl

Die erste Mischung die ich ihr zubereitete enthielt Mandelöl, Weizenkeimöl, Nachtkerzenöl, Lavendel extra, Linaloeholz, Neroli und Rose. Meine Schwägerin fing schon sehr früh mit den Massagen an, genau genommen in der 8. SSW. Nach einiger Zeit meinte Carina, dass sie sich nicht mehr mit dem Öl einmassieren möchte, da es ihr zu aufwendig wäre. Doch im näheren Gespräch fand ich heraus, woran es wirklich lag, und zwar konnte sie den Geruch überhaupt nicht leiden. Sie ekelte sich direkt vor der Zusammensetzung der Gerüche. Also schlug ich ihr vor, sie einzeln von den vorgeschlagenen Düften riechen zu lassen und so konnten wir gemeinsam eine wohlriechende und wirksame Mischung für sie finden.

Mit diesem Öl kam Carina bis zum eigentlichen Geburtstermin gut zurecht und bekam keinen einzigen Schwangerschaftsstreifen. Vielleicht hatte sie Glück, aber hier wird einem wieder aufs Neue die Wirksamkeit unserer tollen ätherischen und fetten Öle vor Augen geführt.

Für das Weizenkeimöl entschieden wir uns gemeinsam aufgrund des hohen Vitamin–E – Gehalts, daneben enthält es reichlich Lecithin und viele andere Fettbegleitstoffe.

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Sabrina Franta 16 Mit Sicherheit spielen die Gesamtheit des hervorragenden Fettmusters mit Alpha – Linolensäure und der außergewöhnlich hohe Anteil an Fettbegleitstoffen eine entscheidende Rolle dabei, dass das Weizenkeimöl ein echtes „Wirkstofföl“ ist. Zudem hält es das Bindegewebe gesund und bewährt sich deshalb sehr gut zur Behandlung der Schwangerschaftsstreifen. Auch dieses Öl hat einen intensiven Geruch, daher ist es gut dieses Öl auch mit anderen fetten Ölen zu mischen. (vergleiche: Pflanzenöle, Ruth von Braunschweig, 2. Auflage 2008, S. 110 – 111) Durch diese Erkenntnis kam ich zu meiner Mischung mit den anderen fetten Ölen und zwar Mandelöl, Wildrosenöl und Nachtkerzenöl.

Zwar fallen auch Wildrosenöl und Nachtkerzenöl in die Gruppe der Wirkstofföle, aber zur Vorbeugung der Schwangerschaftsstreifen ist diese Kombination einfach sehr gut.

Warum das eigentliche Hagebuttenöl auch Wildrosenöl genannt wird, beruht darauf, dass diese Hagebutten in der Regel von wild wachsenden Sträuchern und Hecken stammen. Das Fettmuster des Öls ist ganz speziell. Der hohe Anteil an Alpha – Linolensäure und Linolensäure prägt den Charakter des Öls. Die Wirkung der hochungesättigten Fettsäuren unterstützt die Funktionsfähigkeit der Zellmembran und aktiviert die Zellteilung und somit die Regeneration der Haut. Schwangerschaftsstreifen werden dadurch gemildert. Hier spielen mit Sicherheit auch, wie beim Weizenkeimköl, die vielen Fettbegleitstoffe eine wichtige Rolle.

Das kaltgepresste Öl ist durch den hohen Anteil an hochungesättigten Fettsäuren nicht sehr lange haltbar und wird deshalb auch in Kapseln „verpackt“. (vergleiche: Pflanzenöle, Ruth von Braunschweig, 2. Auflage 2008, S. 68 – 69)

Nachtkerzenöl wird aus den Samen der Pflanze auf besonders schonende Weise gewonnen und ist ein überaus wertvolles und kostbares Öl, das ein Fitmacher für die Haut, Psyche und Immunsystem ist. Leider ist auch dieses Öl nicht sehr lange haltbar und wird ebenfalls schnell ranzig. Daher empfiehlt es sich auch Nachtkerzenöl von Kapseln zu verwenden.

Um nun zu den ätherischen Ölen in dieser Mischung zu kommen, möchte ich gleich zu Beginn erklären, warum wir auf die Cistrose kamen. Obwohl das etwas herbe, harzige Öl alleine nicht gerade einen Duft besitzt, in den man sich von Beginn an verliebt, probierten wir es aber aufgrund seiner gut wirkenden Eigenschaften in der Gesamtheit der Mischung aus, und siehe da, der Duft war für Carina einfach um vieles besser und angenehmer als die erste Mischung, die sie von mir bekam. Für die Haut ist das ätherische Öl der Cistrose ein wunderbarer Schutz und deswegen gut einsetzbar, wenn sie sich durch das Heranwachsen des Babys dehnt.

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Sabrina Franta 17 Wie im vorigen Kapitel beschrieben, verwende ich auch hier das Neroliöl wegen seiner psychisch ausgleichenden Wirkung. Mehr dazu kann man im vorigen Kapitel („2.3 Depressive Verstimmung“ auf Seite 13) nachlesen.

Zedernholz kommt in die Mischung, da es wegen seiner Sesquiterpene eine große Wirkung auf die Haut hat. Sesquiterpenole und Sesquiterpenketone wirken nicht nur bei seelischen Traumata gut, sondern finden auch hervorragende Anwendung auf körperlicher Ebene.

Das Linaloeholz nahmen wir deshalb, weil es sehr wertvoll in der ganzheitlichen Hautpflege ist und es nachhaltig das Immunsystem stärkt und deshalb die natürliche Hautflora schützt, den Reparaturmechanismus der Zellen stimuliert, und somit einem vorzeitigen Alterungsprozess entgegenwirkt. (vergleiche: Praxis Aromatherapie, Monika Werner und Ruth von Braunschweig 2006, S. 134 und S. 216)

Zu guter Letzt kommt die Bergamottenminze in das „Schwangerschaftsstreifenöl Carina“, weil dieses Öl fast dieselben Hauptinhaltsstoffe wie der Lavendel besitzt. Und zwar sind die Hauptinhaltsstoffe die Monoterpenole und Ester, auch kommen in geringerer Form Sesqiterpene und Monoterpene in beiden Ölen vor. Somit ist dieses ätherische Öl ein Allrounder und auch gut hautpflegend.

Rezept:

„Schwangerschaftsstreifenöl Carina“

60ml Mandelöl 20ml Weizenkeimöl

10ml Wildrosenöl 10ml Nachtkerzenöl

1gtt Cistrose 2gtt Neroli

1gtt Zeder 2gtt Linaloeholz 2gtt Bergamottminze

(Quelle: Vergleiche „Bewährte Aromamischungen“, Ingeborg Stadelmann, S.289)

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2.5 Schlafstörungen

Zu Schlafstörungen in der Schwangerschaft kommt es wahrscheinlich deshalb, weil die Babys im Bauch versuchen ihre Mutter auf die kommenden unruhigen Nächte vorzubereiten. Es ist doch eine schöne Geste des Kindes bereits in der Schwangerschaft darauf hinzuweisen, dass das mit dem Durchschlafen für die nächsten Jahre vorerst vielleicht vorbei ist. Auch können Schlafstörungen der werdenden Mutter, durch den schon mittlerweile gewachsenen Bauch auftreten, da sie nun nicht mehr in ihrer gewohnten Schlafposition liegen kann.

Selbstverständlich ist es besser wieder schlafen zu können, dauert das Wiedereinschlafen dann sehr lange, kann hier auch der gezielte Einsatz von ätherischen Ölen helfen. (vergleiche:

„Die Hebammensprechstunde“, Ingeborg Stadelmann, 8. Korr. Auflage, S. 87 – 88)

Auch für dieses Problem gibt es viele verwendbare Öle, diese wären zum Beispiel:

- Bergamotte - Bergamotteminze - Jasmin

- Kamille römisch - Lavendel

- Melisse - Myrte Anden - Narde

- Petit grain Bitterorange - Sandelholz

- Tonka - Vanille - Zedernholz

Da ich selber ab und zu an leichten Ein- beziehungsweise Durchschlafstörungen leide, habe ich mich mit diesen Ölen bereits intensiver auseinandergesetzt und bin zu einer Mischung gekommen, die für mich persönlich eine Hilfe ist. Generell sollte man auf die individuellen Geschmäcker beziehungsweise Bedürfnisse der jeweiligen Schwangeren eingehen, ich glaube aber ein gutes Öl für eine Bauchmassage, Fußmassage oder einen Badezusatz gegen Schlafstörungen gefunden zu haben.

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Sabrina Franta 19 Das ätherische Öl der Bergamotte wirkt wie ein „Lichtblick“ in trüben Tagen und ist ein Katalysator, ein Reaktionsbeschleuniger, der seine Wirkung und die der anderen Öle erst in der Mischung, im Zusammenwirken, zur vollen Entfaltung bringt. Dieses Öl gilt als

„Edelstein“ unter den ätherischen Ölen. (vergleiche: Praxis Aromatherapie, Monika Werner und Ruth von Braunschweig 2006, S. 86 – 87).

Die römische Kamille ist rundum beruhigend, denn das Öl besteht primär aus extrem entspannenden Estern. Diese verleihen der Kamille die außergewöhnlich stark entspannenden Eigenschaften und sind auch schon in kleinsten Mengen wirkungsvoll. (vergleiche: Praxis Aromatherapie, Monika Werner und Ruth von Braunschweig 2006, S. 115)

Warum ich in das „Schlaf – Gut – Öl“ Lavendel fein gegeben habe, brauche ich wohl gar nicht zu beschreiben. Das ätherische Lavendelöl ist das wichtigste und beliebteste Öl in der Aromapflege. Wegen seiner umfangreichen Wirkungsweise kann dieses Öl in vielen verschiedenen Bereichen angewandt werden. Es gibt aber scheinbar auch eine paradoxe Wirkung des Lavendelöls: In niedriger Dosierung wirkt es schlafanstoßend, es fördert die Schlafbereitschaft und beruhigt die Nerven, ohne zu sedieren. In höherer Dosierung kann es allerdings aufputschend wirken. (vergleich: Praxis Aromatherapie, Monika Werner und Ruth von Braunschweig 2006, S. 125 – 126 und Unterlagen der Ausbildung zur Aromatologin 2010)

Ein weiterer Bestandteil meiner Mischung ist Sandelholz, welches in dieser Kombination den angenehm süßlichen und balsamischen Duft ausmacht. Genau dieser Geruch lässt die Seele zu größerem Frieden und die Nerven zur Beruhigung kommen. Im Zusammenspiel mit den anderen Gerüchen entfaltet sich dieses Öl erst so richtig, weswegen mein nächst genanntes ätherisches Öl der Tonkabohne, ein „Duft voll schöner Erinnerungen“, in die Mischung kommt. Es vermittelt das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, wirkt dadurch auch mild angstlösend und beruhigend. Bereits in sehr geringer Dosierung bringt der hohe Cumaringehalt pure psychische Entspannung und wirkt deshalb beruhigend auf das zentrale Nervensystem. (vergleiche: Praxis Aromatherapie, Monika Werner und Ruth von Braunschweig 2006, S 186 – 187)

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Sabrina Franta 20 Im Kapitel depressive Verstimmung habe ich bereits die Wirkung des Jasmins genauer beschrieben. Deshalb wählte ich auch dieses ätherische Öl für meine „Schlaf – Gut – Öl“

Mischung. Als Hauptinhaltsstoff können hier die aromatischen Ester genannt werden, die gleichzeitig eine entspannende wie euphorisierende Wirkung besitzen. In der Gesamtheit der Mischung werden das Wohlbefinden und die entspannende Wirkung des Öls, durch die anderen bereits erwähnten, gefördert. So kann ich mich mit dieser Mischung gut entspannen und einschlafen.

Hier habe ich ein Ritual, das ja bekanntlich schon alleine beim Einschlafen behilflich ist, für mich herausgefunden. Jeden Abend, wenn ich zu Bett gehe, verwende ich diese Mischung um eine Bauchmassage durchzuführen. Diese dauert meist zehn Minuten bis das Öl in meine Haut eingezogen ist, danach bekomme ich ein Wohlgefühl in mir, das mir das Gedankenkreisen nimmt und mich leichter einschlafen lässt.

Rezept:

„Schlaf - Gut - Öl“

100 ml Mandelöl 2gtt Bergamotte

1gtt Jasmin 1gtt Kamille römisch

3gtt Lavendel 1gtt Sandelholz

2gtt Tonka

(Quelle: Eigenmischung)

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2.6 „Dammmassage“

Die „Dammmassage“ ist fast jeder Schwangeren ein Begriff. Es ist eine sehr gute Möglichkeit schon in der Schwangerschaft Kontakt mit der Region des Dammes zu bekommen und sich im wahrsten Sinn des Wortes begreifen zu können. Der Damm ist hohen Belastungen während einer Schwangerschaft ausgesetzt und sollte deshalb viel Pflege und Vorbereitung bekommen.

Als „Damm“ wird anatomisch der Bereich zwischen Scheide und After bezeichnet, welcher vor allem durch Bindegewebe gebildet ist. Selbst bei regelmäßiger Anwendung eines Massageöls kann es durch kindliche Parameter zum Dammriss oder zum Dammschnitt kommen.

Mögliche ätherische Öle sind:

- Bergamotte - Rose

- Muskatellersalbei - Rosenholz

Fette Öle:

- Mandelöl - Nachtkerzenöl - Johanniskrautöl - Avocadoöl - Weizenkeimöl

Ich habe zu dieser Aromamischung „Dammmassage“ sehr viel bei Ingeborg Stadelmann und auch in anderen diversen Büchern nachgelesen und bin immer wieder auf dieselben ätherischen Öle gestoßen. Da ich selbst keine Erfahrungen damit habe und Carina eine fertige Mischung von „Weleda“ genommen hat, muss ich mich nun etwas an den vorgeschriebenen Angaben orientieren und deswegen besteht mein „Dammmassageöl“ aus nachfolgender Zusammensetzung.

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Sabrina Franta 22 Als Hauptöl habe ich wegen seiner guten hautfreundlichen Eigenschaft das Mandelöl in diese Mischung aufgenommen.

Ein weiterer Bestandteil meines „Dammmassage - Öls“ ist das Avocadoöl. Aufgrund seiner hohen Anteile an Fettbegleitstoffen und der seltenen Palmitoleinsäure werden der Zellaufbau und die Regeneration der Haut und Schleimhaut unterstützt und die Grundsubstanz des Bindegewebes der Haut wird aktiviert. (vergleiche: Pflanzenöle Ruth von Braunschweig, 2.

Auflage 2008, S. 57 – 58)

Weiters habe ich das Nachtkerzenöl wegen seiner guten Eigenschaften (siehe “2.4 Schwangerschaftsstreifen” Seite 16) verwendet.

Das letzte zu nennende fette Öl ist das Weizenkeimöl. Der hohe Vitamin – E Gehalt verbessert die Elastizität des Gewebes und unterstützt die Muskelfunktion. In Kombination mit den drei weiter unten angeführten ätherischen Ölen glaube ich, dass diese Mischung sehr gut zur Dammmassage geeignet ist.

Das ätherische Öl der Rose ist sicherlich das beste und wertvollste Öl, wenn es um die Pflege im Scheidenbereich geht, da dieses Öl stark antiseptisch und krampflösend wirkt und sogar schon in der Antike zur Geburtsvorbereitung verwendet wurde.

Mit ihren vielen Inhaltsstoffen ist sie sehr Schleimhaut- und Hautpflegend und lässt sich deshalb in der Zusammensetzung dieser Mischung besonders gut einsetzen. Als besondere Inhaltsstoffe, die diese Fähigkeit ausmachen, können die Monoterpenole genannt werden. Sie wirken wie oben bereits beschrieben, hautpflegend und zellregenerierend ohne die Haut oder die körpereigene Hautflora anzugreifen.

Zusätzlich habe ich das ätherische Öl des Muskatellersalbeis verwendet, da es bei stressbedingten Störungen als eines der am stärksten entspannenden ätherischen Ölen in der Aromapflege ist. Diese Eigenschaften macht das Öl zu einem wertvollen Helfer bei der geburtsvorbereitenden Dammmassage. Zusätzlich ist es aufgrund seiner hohen Anteile an Ester krampflösend und schmerzstillend.

Ingeborg Stadelmann schreibt: „ Als ich vor Augen hatte, was es für eine Frau bedeutet, sich dem Kind zu öffnen und es geschehen zu lassen, dass sich ihre Scheide dehnt, fand ich den Satz des Überschreitens einer Grenze sehr treffend. Fast jede Frau benötigt Mut und eine große Überwindung, dies zu erlauben. Mit Hilfe des Muskatellersalbei wird ihr der Vorgang des Sich – Öffnens leichter gemacht.“ (Zitat: „Die Hebammensprechstunde“)

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Sabrina Franta 23 Besser könnte ich die Verwendung von Muskatellersalbei im Zusammenhang mit der Dammmassage auch nicht ausdrücken.

Im Zusammenspiel mit dem Muskatellersalbei ergibt das nächst genannte ätherische Öl, das Rosenholz, einen tollen Wirkungsbereich, denn nichts kann besser zur Geburtsvorbereitung genutzt werden als Rosenholz. Dieses ätherische Öl ist „Nahrung für die Seele“, auch ist es ein sanftes, sehr verträgliches Öl. Das Öl reduziert sehr rasch die übermäßige Produktion der Stresshormone. Das milde Rosenholz reizt weder Haut noch Schleimhaut, vielmehr fördert es die Regeneration der Hautzellen und ist universell verwendbar, weswegen ich der Meinung bin, dass dieses Öl hier sehr gut eingesetzt ist.

Rezept:

„Dammmassageöl“

30ml Mandelöl 5ml Nachtkerzenöl

5ml Avocadoöl 10ml Weizenkeimöl

1gtt Rose 2gtt Muskatellersalbei

1gtt Rosenholz

(Quelle: „Bewährte Aromamischungen“, Ingeborg Stadelmann, S.245; inkl. eigener Ergänzungen)

2.6.1 Wie wird eine Dammmassage richtig durchgeführt?

Um die Dammmassage durchzuführen ist es günstig mit einem Spiegel zu arbeiten. Es ist möglich im Sitzen, Stehen oder Liege zu massieren, am besten mit einem Bein erhöht aufgestellt. Man benetzt den Zeigefinger mit 1 -2 Tropfen Dammmassageöl und führt den Daumen etwas in die Scheide ein, der Zeigefinger bleibt außen, sodass man den Damm zwischen Daumen und Zeigefinger „hält“. Dann dehnt man das Gewebe vorsichtig nach außen. Die Massage kann einige Minuten dauern und täglich durchgeführt werden. Es gibt keine genaue Festlegung wie oft und wie lange es gemacht werden soll, Hauptsache ist, dass es einem dabei gut geht. Am Bestmöglichen sollte man mit der Massage um die 34.

Schwangerschaftswoche beginnen.

(vergleiche: www.Schwangerschaft.at/de/schwangerschaft-vater-werden/geburtsvorbereitung/

article.damm-massage.html)

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3. Resümee

Abschließend kann ich zum Thema ätherische Öle und deren Anwendungsbereich einfach nur DANKE sagen. Danke an die Natur, dass uns diese eine so wunderbare, breit gefächerte und große Anzahl an Pflanzen und deren ätherischen Ölen bietet.

Man sollte sie einfach nutzen und zu schätzen wissen, dass man diverse Beschwerden auch auf natürliche Art und Weise behandeln und teilweise auch heilen kann. Man braucht nicht immer gleich synthetisch hergestellte Stoffe in seinen wunderbaren, einzigartigen Körper hineinpumpen.

Ohnehin müssen wir bereits eine Vielzahl von der Menschheit selbst erzeugter Schadstoffe aushalten lernen, und es stellt sich mir die Frage, wie lange das unser Körper noch mitmacht?

Vielleicht sollten wir nicht so bequem sein und immer zum Einfachsten greifen, sondern uns etwas mehr mit dem was uns gegeben ist auseinandersetzen, mit der schönen großen Vielfalt an ätherischen Ölen. Wir sollten auch Vertrauen in uns selbst aufbauen und da können uns diese wunderbaren naturreinen ätherischen Öle am besten behilflich sein.

Ich möchte nur sagen, dass es das Größte überhaupt ist, sich solch einer großen Palette an ätherischen Ölen bedienen zu dürfen, ohne dass wir der Natur auch nur im geringsten einen Gefallen tun müssten. Wer schenkt einem sonst etwas, ohne selbst nicht davon zu profitieren?

Danke an die Hölzer, Blüten, Blätter, Wurzeln, Samen und deren ätherische Öle. Danke, dass ich euch verwenden darf und ihr mich zu euch gebracht habt.

Heute schätze ich die ätherischen Öle noch mehr als je zuvor und gehe mit offenen Augen durch die Welt der Natur.

Ich für mich, habe mich auf den Weg gemacht, um die ätherischen Öle nach draußen zu tragen, Menschen wieder zu ihnen hinzuführen und sie somit zu begleiten und zu unterstützen.

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4. Literaturverzeichnis

- Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe, 3. Völlig überarbeitete Auflage, Eliane Zimmermann, 2006

- Die Hebammensprechstunde, 8. Korr. Auflage, Ingeborg Stadelmann, 2005 - Bewährte Aromamischungen, 5. Auflage, Ingeborg Stadelmann, 2007 - Praxis Aromatherapie, Monika Werner, Ruth von Braunschweig, 2006

- Aromatherapie von der Schwangerschaft bis zur Stillzeit, 3. Auflage, Ingeborg Stadelmann, 2007

- Pflanzenöle, 2. Auflage, Ruth von Braunschweig, 2007 - www.Schwangerschaft.at/de/schwangerschaft-vater-

werden/geburtsvorbereitung/article.damm-massage.html - www. Wikipedia.at – Schwangerschaftsstreifen

- Unterlagen von der Ausbildung zur „Aromatologin Aromaforum“ nach § 64 GUKG - Alles über Heilpflanzen, Ursel Bühring, 2007

- Bild am Titelblatt: meine Schwägerin Carina

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5. Anhänge:

Rezeptblatt

Datenblatt des Autors Einverständniserklärung Erklärung des Autors

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Rezeptblatt

„Anti – Schlecht Mischung für Kleinschwangere“

10gtt Grapefruit 10gtt Orange 10gtt Mandarine rot

2gtt Neroli marrok.

(zu finden im Kapitel „2.2 Überlkeit und Erbrechen“ auf Seite 8)

„Heiterkeit – Öl“

60ml Johanniskrautöl 40ml Mandelöl

1gtt Angelikawurzel 1gtt Neroli

3gtt Orange 1gtt Tonka 1gtt Jasmin

3gtt Mandarine rot

(zu finden im Kapitel „2.3 Depressive Verstimmung“ auf Seite 13)

„Schwangerschaftsstreifenöl Carina“

60ml Mandelöl 20ml Weizenkeimöl 10ml Wildrosenöl 10ml Nachtkerzenöl

1gtt Cistrose 2gtt Neroli 1gtt Zeder 2gtt Linaloeholz 2gtt Bergamottminze

(zu finden im Kapitel „2.4 Schwangerschaftsstreifen“ auf Seite 17)

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„Schlaf - Gut - Öl“

100ml Mandelöl 2gtt Bergamotte 1gtt Jasmin

1gtt Kamille römisch 3gtt Lavendel 1gtt Sandelholz 2gtt Tonka

(zu finden im Kapitel „2.5 Schlafstörungen“ auf Seite 20)

„Dammmassageöl“

30ml Mandelöl 5ml Nachtkerzenöl 5ml Avocadoöl 10ml Weizenkeimöl

1gtt Rose

2gtt Muskatellersalbei 1gtt Rosenholz

(zu finden im Kapitel „2.6 Dammmassage“ auf Seite 23)

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Datenblatt des Autors

Mein Name ist Franta Sabrina, bin 27 Jahre alt und wohne mit meinem Partner in einem eigenen Haus im Waldviertel. Der Ort heißt Breitenfeld und liegt in der Nähe von Waidhofen / Thaya.

Von 2000 - 2003 machte ich in Zwettl die allgemeine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege. Danach arbeitete ich für ca. 6 Monaten an der Psychiatrischen Abteilung im Landeskrankenhaus Waidhofen / Thaya. Im Jahr 2004 begann ich die Sonderausbildung für Psychiatrische Pflege in Maria Gugging (nähe Klosterneuburg) welche ein Jahr dauerte.

Im April 2005 schloss ich die Ausbildung ab und seitdem arbeite ich erneut am „Waldviertler Zentrum für seelische Gesundheit“. Dort führten zwei Kollegen und ich im Mai 2007 die Aromapflege ein. Auch hielten wir einen „Grundkurs“ über die praktische Anwendung der ätherischen Öle. Seitdem arbeitet unser Team sehr gerne mit diesen wertvollen Ölen und sie werden auch von den Patienten gerne angenommen.

Hauptsächlich beschäftige ich mich aber zuhause mit den ätherischen Ölen. Da wende ich sie täglich an: in der Duftlampe, als Raumspray, als Massageöl, zur Körperpflege, als Gesichtswasser, als Einschlafhilfe und bei vielen anderen Problemen.

Das Schönste, das mir erst vor ein paar Wochen passiert ist und ich es selber gar nicht so bewusst wahrgenommen habe, war als ich von einer Arbeitskollegin Besuch bekam. Diese sagte beim Nachhause fahren zu mir: „Schön, dass du in jedem deiner Räume deine ätherischen Öle integriert hast!“

Natürlich sind die naturreinen ätherischen Öle nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken, weil sie mir und anderen bei so manchen Problemen geholfen haben. Deshalb entschloss ich mich für die Ausbildung zur Aromatologin, da ich mein Wissen um ein Vielfaches erweitern wollte.

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