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??? Welches Fett und Öl zu welchem Zweck?Merkmale und Spezifikationen von Ölen und Fetten

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Academic year: 2022

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(1)

Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung

Bertrand Matthäus

Germany

Piusallee 76 48147 Münster

Welches Fett und Öl zu welchem Zweck?

Merkmale und Spezifikationen von Ölen und Fetten

???

(2)

Träger essentieller Fettsäuren

Wichtigster Energie- lieferant 38,9KJ/g

Träger fettlöslicher Vitamine

Träger von Geschmak- ks- und Aromastoffen

Schutz- und Vorrats- stoff

Verbesserung des Gefühls von Speisen im Mund

Aufgaben der Speisefette und Öle

(3)

Frittieren und Braten

Temperaturvermittler

rasches Schließen der Poren

Warum werden Fette und Öle eingesetzt?

Geschmacksträger

Genusswert steigt Nährwert steigt

(4)

Backen

Teig wird geschmeidig Gebäck wird saftig

Trennmittel zwischen Kuchen und Blech

Warum werden Fette und Öle eingesetzt?

längere Frischhaltung

Geschmacksträger Genusswert steigt Nährwert steigt

ermöglicht Einschluss von Luft und Wasserdampf Trennfähigkeit bei der Herstellung von Blätterteig

Fett wirkt als Gleit- und Trennmittel zwischen dem sich ausbildenden Klebergerüst

(5)

Backen

100 °C 180 °C

140 °C 160 °C

120 °C 260 °C 240 °C 220 °C 200 °C

Backen

Zubereiten unter Hitze bei Zusatz von Triebmitteln Ausbildung einer bräunlichen Kruste

Erwärmung im Inneren auf etwa 100 °C

Verwendung finden reine Fette zur Übertragung von Wärme, oder Emulsionen (Margarinen oder Butter)

(6)

Braten

Braten (lang)

100 °C 180 °C

140 °C 160 °C

120 °C 260 °C 240 °C 220 °C 200 °C

Braten (kurz)

100 °C 180 °C

140 °C 160 °C

120 °C 260 °C 240 °C 220 °C 200 °C

es bildet sich eine Kruste

Austreten von Saft wird verhindert, da das heiße Fett zu einem raschen Schließen der Poren führt

Fett überträgt Wärme auf das Lebensmittel

Temperatur im Inneren des Lebensmittels nicht höher als 100 °C

Verwendung finden vornehmlich reine Fette

(7)

Frittieren

Frittieren

100 °C 180 °C

140 °C 160 °C

120 °C 260 °C 240 °C 220 °C 200 °C

Dehydratisierungsprozess

Fett dringt z. T. in Hohlräume ein, so dass der innere Teil des Frittierguts gegart wird Wasser und wasserlösliche Inhaltsstoffe gehen vom Frittiergut ins Frittierfett über

Fett wird vom Frittiergut aufgenommen

Temperatur im Frittiergut annähernd 100 °C Verwendung finden reine Fette oder Öle

es bildet sich eine Kruste, Poren werden verschlossen weiteres Fett kann nicht in das Frittiergut eindringen

(8)

Fettgehalt [%]

Rohmaterial Frittiertes Lebensmittel

Huhn (ohne Haut) 3,9 9,9

Barsch 1,2 13,1

Kartoffelchips 0,1 39,8

Pommes frites 0,1 13,2

Krapfen 5,2 21,9

Fettaufnahme verschiedener Lebensmittel

beim Frittieren

(9)

Rauchpunkt

Definition:Als Rauchpunkt bezeichnet man die niedrigste, in Grad Celsius angezeigte Temperatur, bei welcher über einer – unter definierten Bedingungen - erhitzten Probe eine deutlich sichtbare Rauchentwicklung beginnt.

Produkt Rauchpunkt °C

gehärtetes Erdnussöl 230

Palmkernfett 220

raffinierte Öle > 200

kaltgepresstes Rapsöl 130 - 190 kaltgepresstes Olivenöl 130 - 175

Anteile von sehr kurzkettigen Fettsäuren, wie z. B. Buttersäure im Butterfett oder auch freie Fettsäuren in reinen Fetten und Ölen führen zu niedrigen Rauchpunkten

(10)

Oxidationsstabilität

Anzahl der Doppelbindungen im Molekül Spuren von Metallionen

Thermische Vorschädigung der Öle durch Überhitzung

Wassergehalt

Vorschädigung der Öle durch Lichteinfluss

Vorhandensein natürlicher oder zugesetzter Antioxidantien

Definition:Eine Größe zur Beschreibung der Oxidationsstabilität ist die Induktionszeit, die man erhält, wenn ein Öl unter definierten Bedingungen erhitzt wird, bis es oxidativ so stark geschädigt ist, dass die gebildeten leichtflüchtigen Oxidationsprodukte die Leitfähigkeit einer Messlösung (Wasser) drastisch erhöhen

(11)

Ölsorte Oxidationsstabilität [h]

Erdnussfett 9 - 10

Butterschmalz 6,5 - 7,5

Schweineschmalz 1,5 - 2,5

Rapsöl (raff.) 7,0 - 8,5

Rapsöl (kaltgep.) 3,0 - 5,5

Erdnussöl 3 - 4

Olivenöl 7,0 - 8,5

Sonnenblumenöl (raff.) 1,5 - 2,5

Leinöl 0,3

Oxidationsstabilität verschiedener Fette und Öle

(12)

Schmelzpunkt

Anzahl der Doppelbindungen Länge der Kohlenstoffkette Gehalt an trans-Fettsäuren

Ölsorte Schmelzpunkt [°C]

Rindertalg 40 - 50

Palmkernfett 25 - 30

Palmöl 30 - 37

Schweineschmalz 28 - 40

Butter 28 - 38

Kokosfett 18 - 23

Pflanzenöl -10 - 1

Definition: Der Schmelzpunkt ist diejenige Temperatur, bei der ein Fett von der festen in die flüssige Phase übergeht.

Er hängt ab von:

(13)

Ölsorte 10 °C 20 °C 30 °C 35 °C

Butterfett 43 18 5 0,5

Schweineschmalz 65 50 25 15

Rindertalg 57 33 18 10

Palmkernfett 70 39 0,5 0

Palmöl 50 27 8,5 4,5

Kokosfett 81 32 0 0

Rapsöl < 1 0 0 0

Sonnenblumenöl 0 0 0 0

Erdnussöl < 6 < 4 < 2 0

Sojaöl < 0,5 0 0 0

Feststoffanteil [%]

Feststoffanteil

Definition: Der Feststoffanteil gibt an, wie hoch der Anteil an festem Fett bei bestimmten Temperaturen ist.

beeinflusst Schmelzverhalten im Mund und damit auch das Empfinden beim Verzehr

beeinflusst Eigenschaften eines Fettes bei bestimmten Temperaturen

(14)

Anforderungen an ein Fett oder Öl in der warmen Küche

hitzestabil

keine negative Beeinflussung des Lebensmittels in Geruch und Geschmack

gleichbleibende Qualität

stabil gegenüber der Bildung von Rauch auch nach längerem Gebrauch

stabil gegen oxidativen Abbau (Ranzigkeit) lange Lebensdauer (beim Frittieren)

Bildung von dünnen Filmen (Blätterteig)

(15)

Falscher Einsatz von Fette und Öle führt zu

unangenehmen Geschmacks- und Geruchsnoten

verkürzter Haltbarkeit des Produktes starker Rauchentwicklung

Verbrennen des Fettes

farblichen Beeinträchtigung des Produktes

(16)

kaltgepresse Öle raffinierte Öle

gehärtet Fette

Welches Speiseöl oder Speisefett?

teilgehärtete Fette Butter

Margarine

Schmalz

Fettcremes

(17)

Butter

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Butterfett

Gehalt [g/100 g]

gesättigte Fettsäuren Ölsäure Linolsäure Linolensäure

(18)

enthält Wasser, Eiweiß und Salz schäumt und spritzt bei hohen Temperaturen

niedriger Rauchpunkt

Eigenschaften

verbrennt bei höheren Temperaturen

typische Butteraroma

hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren

(19)

besonders zum Backen geeignet, da es einen guten Geschmack vermittelt

nur für das Braten mit milder Hitze geeignet, da es schnell verbrennt

sollte nicht hoch erhitzt werden

bringt neben Fett auch andere Stoffe ein, die beim Backen benötigt werden (z. B.

Wasser)

als Trennmittel nicht so gut geeignet, da wenig oxidationsstabil

(20)

Butterschmalz

nahezu reines Fett spritzt nicht

hoch erhitzbar

Buttergeschmack hoher Rauchpunkt

Eigenschaften

Aus Butter, durch Entzug von Eiweiß und Wasser hergestellt

hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren

(21)

geeignet zum Frittieren, geeignet zum Braten

geeignet zum Backen

(22)

Schlachttierfette

Schweineschmalz Rindertalg

Premier Jus Oleomargarin Talg-Stearin Speisetalg Rindertalg Pachers-Lard

Schmalz zur Raffination Schmalzöl

Schmalz-Stearin

0 20 40 60 80 100 120

Gehalt [g/100 g]

gesättigte Fettsäuren Ölsäure Linolsäure Linolensäure

(23)

Eigenschaften

reines Fett

hoch erhitzbar

hoher Rauchpunkt

typischer Eigengeschmack, der nur zu bestimmten Gerichten passt (bei nicht raffinierten Produkten) nahezu wasser- und eiweissfrei

weiche und homogene Konsistenz (Schmalz) hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren

(24)

sehr gut für Kurzgebratenes auch zum Frittieren geeignet

Oleomargarin sehr gut zur längeren Frischhaltung und zum besseren Mürbewerden von Dauerbackwaren geeignet

Einsatz als Back- oder Ziehfett in Blätterteig oder zur Herstellung von Dekorationsfiguren

(25)

Fette mit natürlicher Festigkeit Gehärtete Fette

Palmkernfett

Pflanzenfette

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Palmkernfett Kokosfett

Gehalt [g/100 g]

gesättigte Fettsäuren Ölsäure Linolsäure Linolensäure

Kokosfett Erdnussfett

(26)

Eigenschaften

reines Fett

spritzen bei hohen Temperaturen nicht

hoch erhitzbar (hoher Rauchpunkt) völlig geschmacksneutral

lange haltbar

hoher Gehalt an trans-Fettsäuren in gehärteten Fetten

hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren

fest

hoher Schmelzpunkt

(27)

geeignet zum Einsatz als Frittierfett, allerdings wird ein höherer Energieeintrag benötigt, um dass feste Fett zu schmelzen

geeignet als Back- und Bratfett

hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren sowie trans-Fettsäuren bei gehärteten Fetten ist ernährungsphysiologisch ungünstig

(28)

Pflanzenöle

0 20 40 60 80 100

Rapsöl Sonnenblumenöl Leinöl Sesamöl Olivenöl Sojaöl Erdnußöl Palmöl

gesättigte Fettsäuren Ölsäure Linolsäure Linolensäure

(29)

geschmacksneutral

kaltgepresst raffiniert

arteigener, typischer Geschmack

flüssig

Eigenschaften

arteigener, typischer Geruch farbig

z. T. niedriger Rauchpunkt

geruchsneutral farblos

Rauchpunkt > 200 °C wasserfrei

hoher Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren

(30)

Zunahme der polymeren Triglyceride beim Frittieren mit verschiedenen Pflanzenölen

0 4 8 12 16 20

0 6 12 18 24 30 36 42

Gehalt anpolymeren Triglyceriden [g/100 g]

kaltgep. Rapsöl 1 kaltgep. Rapsöl 2 kaltgep. Rapsöl 3 kaltgep. Rapsöl 4

kaltgep. Rapsöl 5 raff. Rapsöl kaltgep. Olivenöl HO-80-Sonnenblumenöl

(31)

Pflanzenöle sind in der heißen Küche nur einsetzbar, wenn der Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht zu hoch ist (Einsatz von z. B. Leinöl oder Distelöl nicht sinnvoll)

zum Backen sind Pflanzenöle oftmals nicht gut geeignet, hier Einsatz zum Ausbacken im Fettbad oder als Trennmittel

kaltgepresste Öle sind zum Frittieren prinzipell genauso gut geeignet wie raffinierte Öle

durch Einsatz kaltgepresster Öle erhält Lebensmittel arteigenen Geschmack des Öles

ernährungsphysiologisch ist Einsatz von Pflanzenölen vorzuziehen, da sie weniger gesättigte Fettsäuren und mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten

Hier ist besonders Olivenöl und auch Rapsöl zu empfehlen

(32)

Backen Braten Frittieren

Pflanzenfett +++ +++ +++

Olivenöl, kaltgep. - + +

Rapsöl, kaltgep. - ++ +

Rapsöl, raff. - +++ ++

Butter +++ ++ -

Erdnussöl + +++ +++

Leinöl - - -

Distelöl - - -

Schmalz +++ +++ +++

Referenzen

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