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Archiv "Börsebius: Problembeladene Großkonzerne" (06.06.2008)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 236. Juni 2008 A1299

G E L D A N L A G E

A

ls hätte die Deutsche Telekom mit grassierendem Kunden- schwund und gesättigten Märkten nicht schon genug Ärger an der Backe, kommt es nun für die Bonner knüppeldick. Ausgerechnet das Un- ternehmen, dem allein aufgrund des Geschäftszwecks, nämlich Kom- munikation anzubieten, sensible Da- ten anvertraut werden (müssen), hockt voll im Loch. Eine irrwitzige Spionageaffäre beschäftigt Anleger, Kunden und nicht zuletzt die völlig verunsicherten Mitarbeiter. Nein, Gespräche direkt sind ja wohl nicht abgehört worden, sondern offenbar nur die Verbindungsdaten von dem Konzern missliebigen Journalisten.

Also: Wer hat wen wann wie lange angerufen? Einfach atemberaubend, absurd, menschenverachtend und ne- benbei völlig sinnlos.

Nützt es dem derzeitigen Topma- nagement um Boss René Obermann denn wirklich etwas, zu erklären, die Bespitzelungen seien vor seiner Zeit

geschehen? Der drastische Image- schwund ist so oder so geschehen.

Was sich jetzt offenbar abzeichnet, ist der Beginn einer Schlamm- schlacht, bei der der frühere Tele- kom-Chef, Kai-Uwe Ricke, und der Exaufsichtsratsvorsitzende, Klaus Zumwinkel, zunehmend ins Faden- kreuz geraten. Ein weiterer „Ex“, der frühere Personalvorstand Heinz Klinkhammer, meinte, die Verbin- dungsmauschelei sei damals an ihm und dem Chef der Konzernsicherheit vorbei aus dem Umfeld Ricke und Zumwinkel inszeniert worden.

So hat es sich noch nicht mal Lies- chen Müller vorgestellt. Die Duelle der ehemaligen Vorstände unterein- ander und die offenbar anfangs ge- laufenen Vertuschungsaktionen der jetzigen Unternehmensleitung sind bloß Ausdruck nackter Angst, selbst in die Schusslinie zu geraten. Die Schamgrenze sinkt in genau dem er- schreckenden Ausmaß, wie die Chancen von René Obermann, un-

beschadet aus der Nummer heraus- zukommen, schwinden. Den Betei- ligten ist anscheinend eh egal, wel- chen Schaden die Deutsche Telekom AG nimmt.

Derweil sitzt ein weiterer Groß- konzern ebenfalls so richtig in der Patsche, dies aber mehr aufgrund ei- ner verfehlten Geschäftspolitik. Die Deutsche Post hat soeben die Reißleine gezogen und das jahre- lang defizitäre US-Geschäft been- det, was natürlich ohne weitere Mil- liardenverluste nicht abgeht.

Der neue Chef, Frank Appel, macht also nun (gottlob) Nägel mit Köpfen, indem der Logistikkonzern mit UPS zusammenfindet. Peinlich, peinlich, noch bis eben bekämpften sich UPS und Deutsche Post erbittert vor Gericht. Klaus Zumwinkel (der schon wieder) hatte ehemals andere Ideen, nämlich der US-Tochter eine brillante Zukunft zu verschaffen – das war ja dann wohl nichts.

Die Börse strafte die angekündig- te Neustrukturierung schlimm ab, der Kurs verlor an einem einzigen Tag rund fünf Prozent. Ich glaube, die Märkte haben zu Unrecht so rea- giert. Frank Appel ist ein mutiger Held. Wenigstens neuerdings. I BÖRSEBIUS

Problembeladene Großkonzerne

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