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Medizinische Hochschule Hannover Info April/Mai 2/2005

Lebensretter

BLUT

Weitere Themen:

Neues Zentrum Kinder- und Jugendmedizin Niedersachsen entsteht auf mhh -Gelände Abschluss des ersten Mentoring-Programms für Wissenschaftlerinnen

Stationäre Frührehabilitation in der mhh

(2)

Blut – damit beschäftigen sich zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der M H H – und sie beschreiben ihre Arbeit sowie ihre Erfahrungen in diesem M H H Info aus verschiede- nen Blickwinkeln (ab Seite 12). Blut ist lebensnotwendig, wird seit Hunderten von Jahren untersucht und steckt trotz- dem noch voller unerforschter Details. Viele Operationen wären undenkbar ohne Blutkonserven, Menschen würden nicht mehr leben – gäbe es nicht andere Menschen, die ihnen blutbildende Stammzellen spendeten. Weltweit gibt es fast 9,6 Millionen Menschen, die dazu bereit sind – in Deutsch- land sind es mehr als 2,4 Millionen. Damit sich Spender und Empfänger finden, sind die Freiwilligen in verschiedenen Dateien registriert. Von denen ist das Norddeutsche Knochen- mark- und Stammzellspender-Register (NKR), seit März 2005 eine gemeinnützige GmbH, mit rund 150.000 Spenderinnen und Spendern eines der größten (Seite 24).

Immer geringer wird die Zahl der in Deutschland gebore- nen Kinder – deswegen sollen die M H H-Kinderklinik und das Kinderkrankenhaus auf der Bult zum gemeinsamen

»Zentrum Kinder- und Jugendmedizin Niedersachsen« zu- sammengeführt werden. Die neue Einrichtung soll bis zum Jahr 2012 auf dem Gelände der Hochschule errichtet werden, durch erste Kontakte der Klinikleitungen sind bereits Verein- barungen dazu getroffen worden (Seite 7).

Dass Kontakte Verständnis schaffen, zur Aufklärung beitra- gen oder einfach Spaß machen können – das erfuhren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des bundesweit erstmals veranstalteten Tages der Gesundheitsforschung. In Hannover fand er im Februar 2005 in der Ladenpassage der M H H

statt (Seite 9).

Erfahrungen und Daten über Lungenentzündung auszu- tauschen – das ist das Ziel des Kompetenznetzes für am- bulant erworbene Pneumonien CAPNETZ. Es startete nun auch in der Region Hannover mit der M H H als lokalem klinischen Zentrum (Seite 36).

36 Jahre hat er in der M H H gearbeitet, war der letzte Rektor und der erste hauptamtliche Präsident der Hoch- schule: Professor Dr. Horst v. der Hardt. Er verabschiedete sich offiziell aus der M H H, leitet die Abteilung Kinder- heilkunde, Pädiatrische Pneumologie und Neonatologie aber noch kommissarisch weiter, bis seine Nachfolge entschieden ist (Seite 44).

Wir hoffen, dass Sie nun »Blut geleckt« haben und Sie möglichst viele Themen dieser Ausgabe des M H H Infos an- sprechen. Falls Sie etwas Interessantes zu berichten haben, rufen Sie uns bitte an: 532-4046.

Kristina W eidelhofer und Bettina Bandel

Editorial mhhInfo April/Mai 2005

Blut

Die mhhInfo-Redaktion:

Bettina Bandel und Kristina Weidelhofer

(3)

Inhalt mhhInfo Juni 2001

Aktuelles

6 Das Präsidium informiert 7 Neues »Zentrum Kinder- und

Jugendmedizin Niedersachsen«

8 Kurzmeldungen: Professor Vogt bleibt, Nutzerbörse, Tauchtermine

9 Tag der Gesundheitsforschung Kurzmeldungen: Neue Mensa-Preise,

Lungenhochdruck – Landesverband gegründet, Diebstahl

10 Streik

Ansprechpartner für Strahlenschutz 11 TA-Stammtisch

Kurzmeldungen: Beste Bildungskonzepte,

Vergiftungen melden, Café eröffnet, Fotoausstellung

Titel

12 Lebensretter Blut 13 Was ist Blut?

14 Medizinhistorisches über das Blut 15 Blutuntersuchungen

16 Die Abteilung Transfusionsmedizin stellt sich vor 18 Weg des Blutes durch die mhh

19 Umfrage: Ich spende Blut, weil...

20 Blutkrebs – was ist das?

21 Ein Jahr gegen Blutkrebs - eine Patientin berichtet 22 Der Gesundheitstipp: Bluthochdruck – häufig unerkannt 23 Fortschritte in der Therapie der Bluterkrankheit

24 Das NKR ist nun eine gemeinnützige GmbH 25 Transplantation von Blutstammzellen

12Titel

Herausgeber:

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (mhh) Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion.

Abdruck honorarfrei.

Redaktion:

Dr. Arnd Schweitzer (as), verantwortlich Bettina Bandel (bb), Kristina Weidelhofer (ina) Bettina Dunker (dr), Ursula Lappe (la) Titelbild: Rote Blutkörperchen unterm Elektronenmikroskop

Gestaltung:

QART Büro für Gestaltung Stresemannstraße 375, 22761 Hamburg Telefon: (040) 412 613-11

www.qart.de Anzeigen:

Bredehöft & Wittwer

Agentur für Werbung und Kommunikation Asternstraße 15, 90451 Nürnberg Telefon: (0911) 64 38 528 Fax: (0911) 64 38 529 E-Mail: info@betw.de, www.betw.de Auflage:

7.000 Stück

Druck:

Sponholtz Druckerei GmbH & Co. Betriebs KG Carl-Zeiss-Straße 18, 30966 Hemmingen Telefon: (0511) 47 32 06-0

www.sponholtz-druck.de E-Mail: info@sponholtz-druck.de

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier Fotos:

Eberhard Feldkötter (7); Anämie auf einen Blick, Thieme Verlag 2003 (12 und 18); chiron vaccines (14); Journal of Bone and Joint Surgery Vol 87-B, Issue 2 (32); CAPNETZ (36).

Alle anderen Fotos privat, aus den Abteilungen oder von Bettina Bandel und Kristina Weidel- hofer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der mhh.

Anschrift der Redaktion:

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Arnd Schweitzer, Bettina Bandel und Kristina Weidelhofer

Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover Telefon: (0511) 532-4046, Fax: (0511) 532-3852 Bandel.Bettina@mh-hannover.de

Weidelhofer.Kristina@mh-hannover.de Das nächste mhhInfo erscheint voraussicht- lich Mitte Juni 2005 mit dem Titelthema

»Die Strategie der mhh«.

Redaktionsschluss ist der 10. Mai 2005.

ISSN 1619-201X Impressum

(4)

9Tag der

Gesundheitsforschung

28Kinderchirurgie im Jemen 36CAPNETZ in Hannover 50Gläsener Flügel

Studium, Lehre und Weiterbildung 26 Neuer AStA

Auszeichnung der »Besten«

Emma H

27 Erfolgreiches Mentoring-Programm Karriereschritte

Klinik

28 Know-how der mhhkommt im Jemen an 29 Hilfe für Sterbenskranke

30 Mukoviszidose-Ambulanz erhält Christiane-Herzog-Preis 31 Stationäre Frührehabilitation

Kurzmeldung: Arbeitskreis Prävention und Rehabilitation 32 Verpflanzter Muskel hilft bei Armlähmung

33 Referenzlaboratorien

Alumni-Fotoalbum: Dr. Wolfgang Kauffels

Kurzmeldung: Prostatakrebs minimal invasiv behandeln

Forschung

34 Kompetenznetz Hepatitis gefördert Kurzmeldungen: Telefonhotline, Broschüre 35 HiLF-Vortragspreis

36 CAPNETZ startet in Hannover

37 Massenspektrometrie in der Abteilung Toxikologie 38 Drittmittel

Kurzmeldungen: Tag der Immunologie, Telefonzentrale umgezogen

Literatur

39 Ethik in der Medizin

Fragen, die die Welt bewegen Bücher von mhh-Autoren

Veranstaltungen und Termine

40 Vorschau auf Kongresse, Symposien und Tagungen

Namen und Nachrichten

44 Zum Abschied von Professor v. der Hardt 45 Personalien

46 Ehrungen, Auszeichnungen, in Gremien gewählt 47 Dienstjubiläen

Alumni-Fotoalbum: Professor Dr. Walter Müller

Vermischtes

48 Geld für Schulunterricht am Krankenbett Kurzmeldung: Sommerfest Spieloase 49 Spende für die Krebsforschung

Verein unterstützt Leukämie-Forschung 50 Gläserner Flügel in der mhh

Osterlandschaft für die Spieloase

Inhalt mhhInfo April/Mai 2005

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Aktuelles mhhInfo April/Mai 2005

Berufungsangelegenheiten

Kinderheilk unde, Pädiatrische Pneum ologie und N eonatologie

Professor Dr. med. Horst v. der Hardt wurde für die Zeit vom 1. April bis zum 30. Juni 2005 vom Präsidium mit der kom- missarischen Leitung der Abteilung Kinderheilkunde, Pädia- trische Pneumologie und Neonatologie betraut.

N eurochirurgie

Mit Wirkung vom 1. April 2005 bestellte das Präsidium Pro- fessor Dr. med. Joachim K. Krauss zum Direktor der Abtei- lung Neurochirurgie, der auch am selben Tag seinen Dienst in der M H H antrat.

G eburtshilfe, Pränatalm edizin und A llgem eine G ynäk ologie Auf Beschluss des Präsidiums wurde die kommissarische Leitung der Abteilung Geburtshilfe, Pränatalmedizin und All- gemeine Gynäkologie durch Dr. Alexander Scharf über den 30. April hinaus bis zum 30. September 2005 verlängert, längstens bis zur Wiederbesetzung der Leitungsposition.

Plastische, H and- und W iederherstellungschirurgie

Professor Dr. med. Peter Vogt wird weiterhin in Hannover bleiben und vom Klinikum Hannover in die M H H wechseln.

Parallel dazu laufen die Planungen und Maßnahmen zur Transferierung der Abteilung Plastische, Hand- und Wieder- herstellungschirurgie vom Krankenhaus Oststadt in die M H H. Die in dem Zusammenhang notwendigen Verhandlungen zwischen Hochschule, dem Klinikum Hannover und der Re- gion Hannover konnten inzwischen erfolgreich abgeschlossen werden. Zeitziel für den Umzug ist der 1. August 2005.

Um Platz für die Abteilung von Professor Vogt zu schaffen, sind Umsiedlungen mehrerer Bereiche erforderlich. Betroffen davon ist zum Beispiel die psychosomatische Station 37a.

Sie wird auf die Station 60 verlegt. Zudem wechselt der

Betriebsärztliche Dienst von seinem jetzigen Standort in das Haus A. Ab wann und wo genau die Beschäftigten künftig den Betriebsärztlichen Dienst finden können, wird rechtzei- tig bekannt gegeben.

Familienfreundlichere mhh

Die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt der M H H am Herzen. Deshalb unterzeichnete das Präsi- dium auf Vorschlag der M H H-Gleichstellungsbeauftragten Dr. Bärbel Miemietz am 12. April 2005 eine Vereinbarung, die die Hochschule familiengerechter machen soll. Dafür wird eine von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung gegründete Ein- richtung sorgen. Ziel ist es, eine tragfähige Balance zwischen den Interessen der Hochschule und denen der Beschäftigten zu erreichen im Sinne einer familienfreundlicheren Gestal- tung der Arbeitsbedingungen.

Flächenmanagement

Auf der Grundlage einer Kooperation mit der Universität Hannover wird die M H Hein Flächenmanagement-Programm zum Einsatz bringen, das bereits an der Universität Hannover etabliert ist. Das Programm ermöglicht es, sämtliche Räume nicht nur zu verwalten, sondern detaillierte Aussagen zum Beispiel über die Ermittlung von Flächennutzkosten und Reinigungsflächen zu machen.

A lum ut Plum eier

Kontakt:

Almuth Plumeier Referentin des Präsidiums OE 9010

Telefon: (0511) 532-6005 Fax: (0511) 532-6008

E-Mail: plumeier.almuth@mh-hannover.de Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann

Präsident, Präsidiumsmitglied für Forschung und Lehre Dr. Andreas Tecklenburg

Präsidiumsmitglied für Krankenversorgung Dipl.-Ök. Holger Baumann Präsidiumsmitglied für Wirtschaftsführung und Administration

Das Präsidium informiert

(6)

(mc) Die Kinderklinik der M H H und das Kinderkrankenhaus auf der Bult sollen zu einem gemeinsamen Kinderkranken- haus zusammengeführt werden. Damit wird das umfang- reichste medizinische und psychosoziale Leistungsangebot für Kinder und Jugendliche in Niedersachsen an einem Stand- ort gebündelt. Das neue »Zentrum Kinder- und Jugendme- dizin Niedersachsen« soll in einem Neubau auf dem M H H- Gelände entstehen. Träger des Zentrums wird die Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt. Die M H H übernimmt die akademische Lehre sowie Forschung und wird mit ihren sechs Spezialabteilungen in den Neubau einziehen. Wo er auf dem

M H H-Gelände entstehen soll, steht noch nicht fest. Eine Auf- nahme des Betriebes ist derzeit für das Jahr 2012 angedacht.

Folgende Ziele stehen im Vordergrund:

– Erstellung eines modernen Neubaus für das »Zentrum Kinder- und Jugendmedizin Niedersachsen«

– Zukunftssicherung der universitären Hochleistungsmedi- zin für Kinder und Jugendliche

– Sicherung von Forschung und Lehre in der Kinderheilkunde – Zukunftssicherung des regionalen und überregionalen

Versorgungsauftrages

– Konzentration des umfangreichsten medizinischen und psy- chosozialen Leistungsangebotes für Kinder und Jugend- liche in Niedersachsen an einem Standort

– Hebung der Wirtschaftlichkeitspotentiale und dauerhafte Sicherung der Wirtschaftlichkeit

– Familienorientierung und besondere Dienstleistungsquali- tät für Kinder und Jugendliche

In gemeinsamen Arbeitsgruppen sollen folgende Themen aufgegriffen werden: klinische Versorgung, Forschung und Lehre, Bauplanung, Organisation/Budget, Kinderkrankenpfle- ge und Personalangelegenheiten. Ein gemeinsamer Neubau ist aus Sicht beider Klinikleitungen eine sinnvolle Lösung und wird von den Abteilungsdirektoren begrüßt. »Die Zusammen- führung bietet eine hervorragende Möglichkeit, ein Zentrum

Aus zwei mach eins

mhhund Hannoversche Kinderheilanstalt gründen gemeinsames »Zentrum Kinder- und Jugendmedizin Niedersachsen«

Fortsetzung aufSeite 8 Wachsen zusammen:die mhh-Kinderklinik und das Kinderkrankenhaus auf der Bult

(7)

Aktuelles mhhInfo April/Mai 2005

der universitären Spitzenmedizin für Kinder und Jugendliche zu schaffen und wirtschaftlich zu betreiben, denn das M H H- Präsidium bekennt sich eindeutig zum Erhalt der Kinderheil- kunde an der Hochschule«, sagt Dr. Andreas Tecklenburg,

M H H-Präsidiumsmitglied für das Ressort Krankenversor- gung. »Die Schwerpunkte und der Fokus der medizinischen Leistungsbereiche der M H H-Kinderklinik und des Kinder- krankenhauses auf der Bult ergänzen sich hervorragend. Der gemeinsame Betrieb am Standort M H H bietet die optimalen Voraussetzungen für unser zukunftsorientiertes Konzept«, sagt Dr. Thomas Beushausen, Vorstand der Hannoverschen Kinderheilanstalt und Ärztlicher Direktor des Kinderkran- kenhauses auf der Bult.

Das Kinderkrankenhaus auf der Bult bringe vor allem die Allgemeine Kinderheilkunde mit den Schwerpunkten Neuro- pädiatrie, Diabetologie/Endokrinologie und Neonatologie ein sowie die Kinderchirurgie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Psychosomatik.

Die M H H zieht mit ihren pädiatrischen Schwerpunkten Pneumologie und Neonatologie, Nieren-, Leber- und Stoff- wechselerkrankungen, Kardiologie und Pädiatrische Intensiv- medizin, Hämatologie und Onkologie, Pädaudiologie, Kin- derherzchirurgie sowie Kinderchirurgie ein. Die Zusammen- führung soll ein schlüssiges Versorgungssystem mit einem sehr breiten Leistungsspektrum einschließlich einiger Spezial- gebiete der Kinder- und Jugendmedizin schaffen. Die derzeit noch an beiden Standorten bestehenden Schwerpunkte Kin-

Professor Vogt bleibt

(mc) Professor Dr. Peter Vogt, Direktor der mhh-Abteilung Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im Klinikum Hannover Ost- stadt, hat den Ruf nach Zürich abgelehnt und bleibt der Hochschule treu.

Am 22. Februar 2005 unterschrieb er einen entsprechenden Vertrag.

Ausschlaggebend waren für ihn die hervorragenden Entwicklungs- perspektiven in der mhhfür sein Fachgebiet: In diesem Sommer wird seine Abteilung vom Klinikum Hannover in die mhhverlagert, dann soll hier ein modernes Schwerverbranntenzentrum entstehen. Das Land Niedersachsen hatte bereits fünf Millionen Euro für einen entspre- chenden Umbau der Hochschule in Aussicht gestellt. Die Abteilung erhält zudem eine Schwerpunkt-Professur (W2) für Verbrennungsme- dizin und Hautregeneration.

Kontakt:

Professor Dr. Peter Vogt Telefon: (0511) 906-3423

E-Mail: phw.oststadt@klinikum-hannover.de

Nutzerbörse

(bb) Damit Geräte nicht in einer Abteilung unausgelastet sind, während sie in einer anderen benötigt werden, gibt es seit dem 1. Februar 2005 eine Nutzerbörse: mhh-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter können Ap- paraturen auf der Forschungsseite des Intranets anbieten oder suchen.

Ein entsprechendes Formular können sie anfordern im Forschungs- dekanat bei Petra Vortanz, E-Mail: vortanz.petra@mh-hannover.de.

Aesculap-Divers

(bb) Die Tauchtermine der Tauchsportgruppe an der mhhstehen fest und können im Intranet angesehen werden unter:

www.mh-hannover.de, Stichworte: mhhInternes, mhhSport.

Kontakt:

Andreas Amendt

E-Mail: AmendtAn@aol.com

Kurzmeldungen

derchirurgie, Intensivmedizin und Kinderradiologie sollen dann zusammengelegt werden.

»Es kann das leistungsfähigste Kinderkrankenhaus in Europa werden«, sagt Dr. Tecklenburg. Geplant sei, das neue Zentrum als Universitäts- und Versorgungskrankenhaus zu einer Top-Adresse für Kinderheilkunde und Jugendmedizin in Europa zu entwickeln. Die vier Abteilungsdirektoren der

M H H-Kinderklinik wollen gemeinsam mit den Chefärzten des Kinderkrankenhauses auf der Bult dieses neue Krankenhaus entwickeln und aufbauen. Zudem soll das neue Kinderkran- kenhaus ein Zentrum für klinische Studien werden. Die grundlagenorientierten Forschungsschwerpunkte des Zen- trums Kinder- und Jugendmedizin Niedersachsen sollen integraler Bestandteil der fächerübergreifenden Forschungs- schwerpunkte der M H H sein.

Geplant sind bislang rund 250 voll- und teilstationäre Behandlungsplätze für die Pädiatrie und die Kinderchirurgie sowie etwa 70 bis 90 stationäre und teilstationäre Behand- lungsplätze für die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die Psychosomatik. Für die primär ambulante sowie prä- und postoperative Versorgung soll ein pädiatrisches Ambulanz- zentrum eingerichtet werden, welches die derzeitigen Am- bulanzen, Ermächtigungsambulanzen und Polikliniken auf- nimmt. Das Sozialpädiatrische Zentrum Hannover – jetzt in Trägerschaft der Hannoverschen Kinderheilanstalt – soll ebenfalls in das neue Zentrum Kinder- und Jugendmedizin Niedersachsen integriert werden.

Fortsetzung vonSeite 7

(8)

(ina) Ausnahmesituation in der M H H-Ladenpassage: »Hallo, wollt Ihr wissen, wie Eure Ohren funktionieren?«, rief Privat- dozentin Dr. Anke Lesinski-Schiedat, Oberärztin in der Abtei- lung Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, einem Pulk interessierter Jungen und Mädchen zu und zeigte auf ein Ohrmodell mit herausnehmbaren Elementen. Plötzlich eröffnete sich den Kindern das Innenleben ihres Hörorgans. Am 20. Februar 2005 ludt die Hochschule zum Tag der Gesundheitsforschung ein.

M H H-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter präsentierten ihre verschiedenen Projekte auf eine Art und Weise, dass auch die kleinen Besucher auf ihre Kosten kamen: Sie hatten am Stand der M H H-Kinderchirurgie die Möglichkeit, Gummibärchen minimal invasiv zu operieren, betrachteten Leukämie-Zellen unterm Mikroskop oder versuchten beim Gen-Lotto ihr Glück. Einige, wie der siebenjährige Jonah Schrauder, ge- wannen sogar den Hauptpreis – ein Überraschungsei.

Ziel der erstmals durchgeführten Veranstaltung war es, die Öffentlichkeit stärker als bisher über Forschungsprojekte in der Medizin zu informieren, schwere Krankheiten bei Kin- dern standen im Mittelpunkt. Die Initialzündung dazu gab das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Vor Ort kümmerten sich die Beschäftigten der M H H-Kinderklinik um die Organisation. Auch Elternvereine, Selbsthilfegruppen und Verbände klärten über ihre Arbeit auf, Vorträge über Forschungen zum Wachstum, Asthma, angeborenen Herz- fehler und zur Pharmasicherheit rundeten das Programm ab.

Insgesamt kamen zirka 500 Besucherinnen und Besucher.

»Wir hätten uns natürlich eine noch stärkere Resonanz gewünscht, aber denen, die da waren, haben wir gezeigt, dass Forschung bei uns nicht im Elfenbeinturm betrieben wird«, unterstrich Professor Dr. Jochen Ehrich, Leiter des M H H-Zen- trums Kinderheilkunde. Das bestätigte die Besucherin Sabrina Thein: »In der Schule interessiere ich mich für Chemie, hier habe ich mitbekommen, wie dieses theoretische Wissen auch in der Praxis angewendet wird«, sagte die 15-Jährige.

Aktuelles

Ganz viel Wissen

500 Kinder und Erwachsene besuchten die mhham Tag der Gesundheitsforschung 2005

Neue Mensa-Preise für Beschäftigte und Studierende

(ina) Seit Anfang des Jahres müssen mhh-Beschäf- tigte und Studierende für ein Mittagessen tiefer in die Tasche greifen: Ab dem 1. Januar 2005 entfiel für die Studierenden der Essenszuschuss des Lan- des Niedersachsen. Zum gleichen Zeitpunkt traten die neuen Richtlinien der Bundesfinanzbehörde in Kraft. Danach unterliegen Speisen und Getränke für Krankenhausbedienstete nun der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Die Zentralküche stellte – nach Absprache mit dem Personalrat und dem AStA – ihre Mensapreise am 15. Februar 2005 endgültig um. Seitdem zahlen Beschäftigte für ein Wahlmenü zwischen 2,60 und 2,65 Euro, vorher kostete das günstigste Essen für sie 25 Cent weniger. Die Diffe- renz zwischen dem Zuschuss, den das Land bis zum 31. Dezember 2004 pro Essen den Studieren- den gewährte, und dem jetzigen Betrag ist da weitaus größer: Zahlten die Studierenden vorher einen Einheitspreis von 1,40 Euro, sind es nun zwischen 2,10 und 2,65 Euro.

Lungenhochdruck – Landesverband gegründet (ina) Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) ist eine Krankheit, die schleichend beginnt.

Deshalb wird sie am Anfang häufig weder von den Betroffenen selbst noch vom behandelnden Arzt wahrgenommen. Erst, wenn sich der Gesundheits- zustand des Patienten drastisch verschlechtert, wird er zum Spezialisten überwiesen. Um Be- troffene umfassend zu informieren, gründete der Bundesverband pulmonale hypertonie e. v. am 15. April 2005 den Landesverband Niedersachsen an der mhh. Im Bundesverband sind bereits mehr als 50 Betroffene aus dem Raum Niedersachsen verzeichnet. Der Landesverband hat unter anderem die Aufgabe, Patiententreffen und Informations- veranstaltungen zu organisieren.

Kontakt:

Professor Dr. Marius Hoeper Abteilung Pneumologie Telefon: (0511) 532-3530

E-Mail: hoeper.marius@mh-hannover.de

Dieb stahl Bild vor Station 13

(as) Drei Jahre hing es im Bettenhaus, Knoten A vor Station 13 – Ende 2004 war es auf einmal ver- schwunden: das gerahmte Plakat zu einer Ausstel- lung der Künstlerin Rebecca Horn in der Kestner- gesellschaft aus dem Jahr 1997. Professor Dr. Udo Jonas, Direktor der mhh-Abteilung Urologie, hatte mit dieser und weiteren Kunstankündigungen Abwechslung in die sonst oftmals schlichten Kli- nikflure gebracht. Nun bedauert er sehr, dass sich ein Langfinger des Plakates bemächtigt hat – vielleicht taucht das Bild sogar aufgrund dieses Artikels wieder auf. Professor Jonas hofft, dass dies ein Einzelfall bleibt und dass mhh-Beschäftigte auch künftig immer die Augen offen halten, um mögliche verdächtige Personen in Hochschul- räumen anzusprechen.

Kurzmeldungen

Hörmemory:Die kleinen Besucher unterscheiden Sand, Steine und Reis am Klang

(9)

(bb) Am 24. Februar 2005 beteiligten sich 200 M H H-Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter am Streik, zu dem die Gewerkschaft ver.di aufgerufen hatte. Zu den zwei größeren Kundgebungen am Fahrstuhlknoten A kamen noch weitere M H H-Beschäftigte.

Die Gewerkschaft fordert mit dem Streik die Tarifgemein- schaft deutscher Länder auf, den für den Bund geltenden Ta- rifvertrag auch im Bereich der Länder geltend werden zu las- sen: Die Arbeitszeit soll 38,5 Stunden pro Woche umfassen, Weihnachts- und Urlaubsgeld soll allen Angestellten, Arbei-

Streik

200 mhh-Beschäftigte protestierten

Aktuelles mhhInfo April/Mai 2005

(ina) »Radioaktivität kann man nicht schmecken und nicht riechen, deshalb ist den meisten Menschen, die mit solchen Stoffen arbeiten, auch deren Gefährdung nicht bewusst«, weiß Dr. Heinrich Harke. Seit dem 1. Oktober 2004 hat der Phy- siker täglich mit diesem Problem zu tun: In der M H Harbeiten Beschäftigte aus 50 Abteilungen in rund 60 Laboratorien mit radioaktiven Stoffen. Da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in erster Linie forschen wollen, kümmern sich die Strahlen- schutzbeauftragten der jeweiligen Abteilungen vor Ort da- rum, dass die Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden.

Ein typisches Beispiel: »Keine Kaffeetasse im Labor, das Tra- gen von Handschuhen und Schutzkleidung«, sagt Dr. Harke, der die Arbeit der Strahlenschutzbeauftragten koordiniert.

Eigentlich hat er zwei Personen über sich: Strahlenschutzver- antwortlicher der Hochschule ist Holger Baumann. Als dessen Bevollmächtigter ist Professor Dr. Wolfram Knapp bestellt.

Dr. Harke ist neben seiner Aufgabe als ständiger Vertreter des Bevollmächtigten unter anderem auch der Betriebsleiter des

M H H-Reaktors, der seit Ende 1996 zwar stillgelegt ist, aber immer noch Arbeit macht: Dr. Harkes Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die übrig gebliebenen Teile des Reaktors abge- tragen werden – sie stellen keine Gefahr für die in der M H H

tätigen Mitarbeiter und für die Patienten dar. Außerdem hat er für die Strahlenschutzbeauftragten der M H H-Abteilungen Fach- aktualisierungskurse organisiert: Am Sonnabend, 23. April 2005, am 21. Mai 2005 sowie am 25. Juni 2005 haben sie die Möglichkeit, ihr Wissen entsprechend den neuen Vorgaben aus Strahlenschutz- und Röntgenverordnung aufzufrischen.

In der M H H gibt es auch einen Bevollmächtigten nach Röntgenverordnung: Professor Dr. Michael Galanski, dessen Stellvertreter ist Dr. Georg Stamm.

Kontakt: Dr. Heinrich Harke, Abteilung Nuklearmedizin – Strahlenschutz Telefon: (0511) 532-3087, E-Mail: harke.heinrich@mh-hannover.de

Geschützt gegen Radioaktivität

Dr. Heinrich Harke ist Ansprechpartner für Strahlenschutz

Harald Memenga:Der ver.di Gewerkschaftssekretär berichtet über den neuen Tarifvertrag öffentlicher Dienst

terinnen und Arbeitern im öffentlichen Dienst zukommen.

Am Streiktag waren sechs Operationssäle stillgelegt. »Durch die Notdienstvereinbarung war gewährleistet, dass alle not- wendigen Operationen durchgeführt werden konnten«, sagt Personalratsvorsitzender Simon Brandmaier.

Dr. Heinrich Harke:

Er koordiniert die Arbeit der Strahlenschutzbeauftragten

(10)

Aktuelles mhhInfo April/Mai 2005

(ina) Ungefähr 1.000 von ihnen arbeiten in vielen verschie- denen Abteilungen der Hochschule, beispielsweise der Rheuma- tologie, der Klinischen Pharmakologie oder der Rechtsmedi- zin: Die technischen Assistentinnen und Assistenten (TA) der

M H H. In einem Punkt sind sie sich einig: Sie haben keine Lobby. »Und dass, obwohl wir die sehr hohen Erwartungen erfüllen, die an uns gestellt werden«, erläutert TA Barbara Jürgens-Saathoff. Seit drei Jahren treffen sich die TAs deshalb an jedem dritten Donnerstag im Monat um 16.15 Uhr im Seminarraum des Hauses C. Den Anstoß für dieses Angebot gab damals Marion Zajtschek, TA in der M H H-Abteilung Hämatologie, Hämostaseologie und Onkologie.

Im Durchschnitt kommen zirka acht Personen zum Stamm- tisch und führen Gespräche »jenseits des Tellerrands«. »Seitdem haben wir schon einiges erreicht«, sagt Birgit Debbouz, Mit- begründerin des Stammtischs: »Wir haben bereits sieben Fort- und Weiterbildungskurse in Zusammenarbeit mit der Abtei- lung Personalentwicklung organisiert, zwei davon sind neu im Programm für 2005«, erklärt Barbara Jürgens-Saathoff.

Außerdem gibt es im Internet auf der M H H-Homepage unter der Rubrik »Internes« ein Forum für TAs, es wird betreut von Birgit Piep und Birgit Debbouz. Dort können sich Interessierte fachlich austauschen, beispielsweise über Probleme mit Gerä- ten oder wenn sie Informationen über TA-spezifische Veran- staltungen benötigen. Unter der Rubrik Flohmarkt werden auch diverse Geräte oder Labormaterialen angeboten. Zu den Treffen sind jederzeit neue Gesichter herzlich willkommen.

Jenseits des Tellerrands

Technische Assistentinnen und Assistenten treffen sich seit drei Jahren regelmäßig zum Stammtisch – mit Erfolg

Gesucht: die besten Bildungskonzepte (ina) Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeit- geberverbände (BDA) verleiht in Kooperation mit der Deutschen Bahn zum vierten Mal den Deut- schen Arbeitgeberpreis für Bildung in den Katego- rien Schule, Hochschule, Berufsschule und Betrieb.

Ausgezeichnet werden die besten Konzepte zur Personalentwicklung und Weiterqualifizierung von Lehrkräften und Ausbildern. Jede ausgezeichnete Initiative erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro.

Einsendeschluss ist der 20. Mai 2005. Interessierte können sich die Bewerbungsunterlagen von der Homepage der BDA herunterladen:

www.bda-online.de

Vergiftungen melden

(ina) Sobald Ärztinnen und Ärzte Patienten behan- deln, die sich mit Chemikalien vergiftet haben, sind sie nach dem Chemikaliengesetz dazu verpflichtet, dies dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu melden. In ihrer Broschüre »Ärztliche Mitteilun- gen bei Vergiftungen 2003« hat das BfR die wich- tigsten Zahlen bei Vergiftungsmeldungen und eine Auswahl von Fallbeispielen zusammengestellt. Die Broschüre ist kostenlos erhältlich und kann in der Pressestelle des BfR, Thielallee 88-92, 14195 Berlin angefordert werden. Im Internet sind diese Informationen unter www.bfr.bund.de zu finden.

Café neu eröffnet

(bb) Seit März 2005 ist das dritte Café des Unter- nehmens Gastro Kanne in der mhhin Betrieb – in der Ladenpassage. Wochentags hat es von 8 bis 20 Uhr geöffnet, am Wochenende von 10 bis 18 Uhr. Auch der nebenan liegende Shop gehört von nun an zu dieser Firma.

Die erste Gastronomie von Gastro Kanne in der mhhwurde nach Pfingsten 2004 in der mhh- Frauenklinik eröffnet, die zweite im November 2004 in den Räumen der ehemaligen mhh-Campus- Bibliothek. Insgesamt arbeiten 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Cafés, in der Ladenpassage sind es 14. Im Mai 2005 sollen sowohl am Cam- pus-Café als auch an dem der Ladenpassage Außenterrassen fertig sein. Das Unternehmen er- wartet insgesamt 1.000 Gäste pro Tag.

Ärztehaus stellt Fotos von Tomas Figiel aus (ina) Rund 30 Fotoarbeiten von Tomas Figiel sind vom 1. April bis zum 30. Mai 2005 im Ärztehaus Hannover zu sehen. Der Angestellte der mhh widmet sich künstlerischen Themen mit Hilfe seiner Kamera. Unter anderem lässt er Menschen, Städte und Kunstobjekte in einem besonderen Licht und in ungewöhnlichen Perspektiven erschei- nen: fluoreszierende Dinge, ein Alligatorauge im Makrobereich, Schienen, auf denen sich im Regen das Nachtleben einer Stadt widerspiegelt.

Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 15 Uhr in der Berliner Allee 20 in Hannover zu sehen, der Eintritt ist kostenlos.

Kurzmeldungen

Fachlicher Austausch(von links): Stefanie Loges, Kerstin Görlich, Karsten Heidrich, Bibiana Beckmann, Klaus-Hermann Reichmuth, Birgit Piep, Barbara Jürgens-Saathoff, Birgit Debbouz

Kontakt:Barbara Jürgens-Saathoff, Telefon: (0511) 532-4050 E-Mail: juergens.barbara@mh-hannover.de

(11)

Titel Blut mhhInfo April/Mai 2005

Normaler Blutausstrich (oben):Zu sehen sind rote Blutkörperchen und Blutplättchen

Blutausstrich mit Leukämie:Zu sehen ist Blut eines Patienten mit akuter myeloischer Leukämie mit großen bösartigen Leukämiezellen und ohne Blutplättchen

Lebensretter

BLUT

(bb) Blut – es kreist in uns, wärmt und versorgt uns. Es kann sowohl Krankheiten verraten und übertragen als auch Leben retten. Und gerade deshalb spielt das Thema Blut in der mhheine große Rolle – zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter beschäftigen sich in verschiedenen Abteilungen damit: Sie betreuen Blutspenderinnen und -spender, untersuchen gesundes und krankes Blut. Einige bringen das Blut zu den Menschen, die es gerade – zum Beispiel während einer Operation – brauchen. Klinikerinnen und Kliniker übertragen die Blutstammzellen von Spendern auf Empfänger. Forscherinnen und Forscher entwickeln Strategien, damit die Körper aller Patientinnen und Patienten diese Zellen annehmen und sie dort gut funktionieren. Und natürlich gibt es Menschen, die uns auf diesen Seiten daran teilhaben lassen, wie sie mit ihrem krankem Blut leben.

(12)

Dass Blut ein ganz besonderer Saft ist, wusste schon Goethes Mephisto, als er den Teufelspakt unterzeichnete. Etwas ge- nauer hingeschaut ist unser Blut aus flüssigen und zellulären Bestandteilen zusammengesetzt und übernimmt viele lebens- wichtige Aufgaben wie beispielsweise den Transport von Sau- erstoff, Stoffwechselprodukten und Wärme. Die zellulären Bestandteile – die Blutkörperchen – machen rund 45 Prozent des Blutvolumens aus. Abhängig von der Spezialisierung der Blutkörperchen sprechen wir von roten Blutkörperchen (Ery- throzyten), weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und Blut- plättchen (Thrombozyten). Die roten Blutkörperchen transpor- tieren den Sauerstoff und versorgen damit die Körperzellen;

die weißen Blutkörperchen helfen, den Organismus vor Bak- terien, Viren und Pilzen zu schützen. Die Blutplättchen sor- gen gemeinsam mit speziellen Eiweißkörpern dafür, dass das Blut bei Verletzungen aufhört zu fließen und die Wunde heilt.

Der flüssige Anteil des Blutes, das Plasma, besteht zu 90 Pro- zent aus Wasser und beinhaltet neben den Blutgerinnungs- faktoren etwa acht Prozent weitere Eiweißkörper.

Pro Kilogramm Körpergewicht hat der Mensch etwa 70 Milliliter Blut – bei einem 75 Kilogramm schweren Mann sind es somit fünf Liter. Schon aus einer kleinen Blutprobe von zwei bis 20 Milliliter können Veränderungen des Blut- bildes, der Blutgerinnung, Blutsalze, Eiweiße, Fette, Enzyme und somit Erkrankungen des Körpers erkannt werden.

Sind nicht genug rote Blutkörperchen vorhanden, werden entweder zu wenig gebildet oder zu viele verbraucht – eine Blutarmut (Anämie) liegt vor. Ursachen können chronischer Blutverlust, Eisen- oder Vitaminmangel, Nieren- oder Tumor- erkrankungen sowie Leukämie sein. Ist hingegen die Zahl der weißen Blutkörperchen erhöht, liegt beispielsweise eine Entzündung des Körpers oder aber auch eine Erkrankung des Knochenmarks vor. Ist sie vermindert, handelt es sich mög- licherweise um einen Virusinfekt oder der Patient wird mit chemotherapeutischen Substanzen behandelt. Bei den er-

wähnten Erkrankungen kann häufig auch die Anzahl der Blutplättchen verändert sein.

Außer den Zahlen gibt auch die veränderte Gestalt der Blutkörperchen spezifische Hinweise, so dass – bei allem technischen Fortschritt – die Beurteilung eines Blutausstriches durch das Auge eines Erfahrenen unabdingbar ist.

G ernot Beutel

Kontakt:

Dr. Gernot Beutel Abteilung Hämatologie, Hämostaseologie und Onkologie Telefon: (0511) 532-3766

E-Mail: beutel.gernot@mh-hannover.de

Titel Blut mhhInfo April/Mai 2005

Was ist Blut?

Welche Aufgaben hat es, was steckt in ihm, was verrät es über uns?

Blut besteht aus:

49,5 Prozent Wasser (Blutflüssigkeit oder Blutplasma) 1,09 Prozent Fett, Zucker, Kochsalz

4,4 Prozent Eiweiße (Proteine)

42,8 Prozent Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) 0,07 Prozent Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) 2,14 Prozent Blutplättchen (Thrombozyten)

Verteilung der AB0-Blutgruppen ABO-Blutgruppe Häufigkeit Blutgruppe 0 39 Prozent Blutgruppe A 43 Prozent Blutgruppe B 13 Prozent Blutgruppe AB 5 Prozent

Rhesus-Verteilung Rh-Blutgruppe Häufigkeit Rh-positiv 83 Prozent Rh-negativ 17 Prozent

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

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Titel Blut mhhInfo April/Mai 2005

Im Dezember 1890 veränderte der erste Beitrag über Diph- therie- und Tetanus-Immunität der Ärzte Emil von Behring und Shibasaburo Kitasato die Medizin. Die Forscher konn- ten aufzeigen, dass Blut bei der Entstehung und Abwehr von Krankheiten von zentraler Bedeutung ist. Von Behring erhielt für seine Forschungen 1901 den ersten Nobelpreis für Medi- zin. Er hat eine Therapie der Diphtherie durch eine Impfung mit einem speziell vorbereiteten Blutserumgemisch aus Gift und Gegengift erfolgreich eingesetzt. So wurde das Blut und seine in ihm schlummernden Fähigkeiten ins Zentrum der medizinischen Forschung gerückt – obwohl man damals glaubte, alles Wichtige über das Blut bereits zu wissen. Hatte man doch alte Säftelehre (Humoralpathologie) und die damit verknüpften antiken Vorstellungen über Krankheit, Blut und Aderlass gerade ad acta gelegt.

Die vier Säfte Blut, gelbe und schwarze Galle sowie Schleim, bildeten seit der Antike Grundlage von Gesundheit und Krankheit: Gesundsein bedeutete, dass sie in einem har- monischen Verhältnis zueinander stehen. Geriet es aus dem Lot, so machte die gestörte Säftemischung krank.

Wie das Blut im Körper entsteht, dachte man sich von der Antike bis in die Neuzeit wie folgt: Die Leber verkocht den über den Verdauungstrakt zugeführten Nahrungsbrei zu Blut.

Diese Blutnahrung wird von der rechten Herzkammer durch

»Poren« in der Herzscheidewand in die linke Herzkammer gedrückt, um dort mit dem »Lebensgeist« aufbereitet zu wer- den, der durch die Luft eingeatmet wurde. Die Venen führen das so »belebte« Blut den Organen als Nahrung zu – das heißt, das Blut wird in den Organen verbraucht. Aufgabe der Arterien ist es, die Lebenswärme über den Körper zu ver- teilen. Die Blutbewegung wurde mit dem Bild von Ebbe (Diastole) und Flut (Systole) verglichen.

Als William Harvey 1628 den Blutkreislauf entdeckte, stieg für einige Jahrzehnte das Interesse für erhoffte »lebens- rettende« Transfusion von Blut enorm. Alle Versuche mit tie- rischem und menschlichem Blut waren jedoch meistens tödlich, da man von der Unverträglichkeit unterschiedlicher Blutgruppen noch nichts wusste. So war das Blut über meh- rere Jahrhunderte wissenschaftlich uninteressant geworden.

Die im Blut vorhandenen weißen und roten Blutkörper- chen sowie Blutplättchen wurden erst im 19. Jahrhundert mittels des Mikroskops »gesehen«. Rudolf Virchow gelang es

um 1850, die Leukämie als Blutkrankheit zu erkennen. 1866 wies der Königsberger Pathologe Ernst von Neumann die Blutentstehung aus den Knochenmarkszellen nach.

Die Faszination für Blut hat im 20. Jahrhundert zu lebens- wichtigen Entdeckungen geführt. Besonders wichtig war der Nachweis von unterschiedlichen Blutgruppen (A, B und O) und des Rhesusfaktors durch Karl Landsteiner (1901). Diese Entdeckungen stellten eine unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiche Bluttransfusionen und für das Überführen von Verbrechern. 1921 wurde in London unter der Mithilfe frei- williger Spender der erste Bluttransfusionsdienst gegründet, der ab 1936 seitens des Internationalen Roten Kreuzes welt- weit zu arbeiten begann.

Die Faszination für Blut ist trotz des umfangreichen Wissens geblieben: Blut im Körperinneren bedeutet ebenso Vitalität und Gesundheit wie Gefahr und Angst vor Vergiftung, An- steckung und »Verunreinigung«. Sobald es aus dem Körper austritt, rücken Bilder von Verwundung, Gewalt und Tod in den Vordergrund. In der Medizin ist die Suche nach neuen Kenntnissen und Möglichkeiten dieses besonderen Saftes ungebrochen.

Brigitte L ohff

Kontakt:

Professorin Dr. Brigitte Lohff

Direktorin der mhh-Abteilung Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin Telefon: (0511) 532-4277

Medizinhistorisches über das Blut

Vor 115 Jahren verwandelte ein Artikel über den Lebenssaft das Denken der Mediziner

Emil von Behring:Bei einer Pferdeimpfung mit abgeschwächten Diphterie-Erregern in Marburg, etwa 1894

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Den meisten Menschen ist sicher schon einmal beim Arzt für einen »Routine-Check« oder anlässlich eines Krankenhaus- aufenthaltes Blut entnommen worden. Dabei öffnet sich für sie eine »kunterbunte« Welt der Röhrchen. Jede ihrer Farben steht für eine Gruppe von Untersuchungsgängen, die eine

»Raster-Fahndung« mit der Frage »gesund« oder »krank«

auslösen. Patienten-Vorgeschichte, dessen Beschwerden und eventuell bereits pathologische Ergebnisse entscheiden darü- ber, in welche Richtung die medizinisch-technischen Assisten- tinnen und Assistenten (MTAs) »fahnden« sollen.

Über das Blut sind alle Organe und Stoffwechselprozesse des Körpers miteinander verbunden. Viele krankhafte Vor- gänge in den Organen spiegeln sich in veränderten Blutwer- ten wider. Von entscheidender Bedeutung ist nicht nur, ob ein bestimmter Stoff vorkommt, sondern viel häufiger, in welcher Menge er nachzuweisen ist, beispielsweise beim Blut- zucker oder Cholesterin.

Im Blut befinden sich neben den Zellen auch gelöste Stoffe wie beispielsweise Nährstoffe, Enzyme, Salze, Hormone, Stoff- wechselendprodukte, Spurenelemente, Gerinnungsfaktoren und Antikörper. Aber auch Tumormarker, Alkohol, Medika- mente und Drogen sind unter Umständen nachweisbar.

Zum Herausfiltern dieser Substanzen setzen MTAs spe- zialisierte labormedizinische Methoden ein. Für jeden Unter- suchungsgang gibt es Richtlinien, sie gewährleisten die Qua- lität und Genauigkeit der Ergebnisse.

Bei der Befunderstellung und der Auswertung müssen Alter, Geschlecht, Tageszeit der Blutentnahme und Medikamenten- einnahme berücksichtigt werden. Außerdem ist es wichtig zu wissen, ob die Patienten vor der Blutentnahme etwas geges- sen haben oder nicht. Die Normwerte können von Labor zu Labor und je nach Untersuchungsmethode variieren, das hängt von den jeweiligen Messgeräten und Methoden ab.

Wie die Einzelteile eines »Puzzles« werden alle Ergebnisse zusammengetragen und darauf überprüft, ob alle Werte dem Krankheitsbild entsprechen. Die ermittelten Labordaten be- rücksichtigen die Medizinerinnen und Mediziner bei der in- dividuellen Therapie. Auch während des Krankheitsverlaufs kann man daran ersehen, ob sich der Zustand und damit die Blutwerte des Patienten verbessern.

Ein typisches »Puzzle-Teil« der Laboruntersuchungen ist zum Beispiel das »große Blutbild«. Der Blutfarbstoff (Hämo-

globinwert) wird gemessen und die Anzahl der roten (Ery- throzyten) und weißen (Leukozyten) Blutkörperchen sowie die der Blutplättchen (Thrombozyten) bestimmt. Für die wei- tere Beurteilung der Zellen wird ein gefärbter Blutausstrich mikroskopisch untersucht. Hierbei wird der prozentuale Anteil der drei verschiedenen Leukozytengruppen überprüft sowie Größe, Form und Farbe der Erythrozyten. Verände- rungen der Leukozyten können unter anderem auf Allergien, Entzündungen oder Blutkrebs (Leukämie) hinweisen.

Eine Blutarmut (Anämie) führt zu einem veränderten Aus- sehen der Erythrozyten. Wenn ihre Anzahl und der Hämo- globingehalt erniedrigt sowie ihr Volumen verkleinert ist, kann dies ein Zeichen für eine Eisenmangelanämie sein. Das Blutbild liefert einen ersten Hinweis und kann durch klinisch- chemische Messgrößen, wie die Bestimmung der Eisen-, Ferritin- und Transferrinkonzentration in der Blutflüssigkeit, untermauert werden.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem großen Spek- trum der Blutuntersuchungen und zeigt, dass eine qualifi- zierte Labordiagnostik ein unverzichtbarer Bestandteil bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten ist.

Ina Schröder, Birgit Teyssen, Sabine Jak obs, R enate Schulz und M argot A dam s

Kontakt:

Ina Schröder und Birgit Teyssen

Mitarbeiterinnen der Schule für Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistenten, Telefon: (0511) 532-4957

E-Mail: schroeder.ina@mh-hannover.de; teyssen.birgit@mh-hannover.de

mhhInfo April/Mai 2005

»Rasterfahndung«

unterm Mikroskop

Die Blutuntersuchung ist unverzichtbarer Bestandteil von Diagnose und Therapie

Anett Stahl:Sie untersucht Blut unter dem Mikroskop

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Blutspendedienst

(mc) Die mhhhat ihren eigenen Blutspendedienst – warum? Die Hoch- schule versorgt jährlich rund 42.000 stationäre und etwa 140.000 ambulante Patientinnen und Patienten. Einige von ihnen benötigen in großem Umfang Blutprodukte. So ist es ist keine Seltenheit, dass ein akut blutender Schwerverletzter nach einem Autounfall 50 Liter Blut – das entspricht etwa 100 Blutspenden – braucht. Patienten mit chro- nischen Blutkrankheiten sind oft über Jahre auf die Transfusion von Blut in kleineren Mengen, meistens zwei Blutkonserven in zweiwöchigem Abstand, angewiesen. Jährlich kommen etwa 43.000 Blutkonserven, das heißt die roten Blutkörperchen von 43.000 einzelnen Blutspenden, zum Einsatz. Nur dank der Hilfsbereitschaft tausender Blutspenderin- nen und -spender im Großraum Hannover können die medizinischen Möglichkeiten der mhhausgeschöpft werden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Blutspendedienstes haben im Jahr 2004 rund 39.000 Blutprodukte produziert (siehe Tabelle).

Dadurch trägt der Blutspendedienst erheblich zur reibungslosen Ver- sorgung der mhh-Patienten bei. Darüber hinaus versorgt er auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit Blutprodukten, die trans- fusionspflichtige mhh-Patienten beispielsweise nach einer Krebsbe- handlung weiterbetreuen.

Blut spenden – das kann jeder gesunde Mensch im Alter von 18 bis 68 Jahren, der mindestens 50 Kilogramm wiegt. Sie oder er muss einen Fragebogen zum aktuellen Gesundheitszustand und zur gesundheit- lichen Vorgeschichte beantworten und schriftlich erklären, dass ihr oder sein Blut für Kranke und Verletzte verwendet werden darf. Dann folgen eine ärztliche Untersuchung und eine Blutbildkontrolle, um die Spendetauglichkeit festzustellen. Die eigentliche Blutspende dauert zehn Minuten – dann sind 450 Milliliter Blut in ein Blutbeutelsystem eingelaufen. Anschließend trennen die Beschäftigten des Blutspende- dienstes die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) in einer Zentrifuge vom Blutplasma. Sie gewinnen je einen Beutel mit etwa 250 Milliliter Erythrozytenkonzentrat und zirka 200 Milliliter Plasma. Medizinisch- technische Assistentinnen und Assistenten bestimmen zu jeder Spende die Blutgruppe und testen separate Blutproben der Spender im Labor auf Infektionen wie Hepatitis B und C, HIV sowie die Geschlechts- krankheit Lues. Wenn auch selten, es gibt sie: Nebenwirkungen bei der

Blutspende. Das können Blutdruckabfall, eine Veränderung der Herzfrequenz, Schweißausbruch, Übelkeit, Schwindelgefühl oder Ohnmacht sein. Infek- tionskrankheiten werden nicht übertragen – dank sterilem Einwegmaterial.

Zwischen zwei Spenden müssen acht bis zwölf Wochen liegen – Frauen dürfen nicht häufiger als vier, Männer nicht häufiger als sechs Mal im Jahr Blut spenden. Der mhh-Blutspendedienst bietet seinen Blutspendern eine gewissenhafte medizinische Betreuung, einen reichhaltigen Imbiss mit einer großen Auswahl an warmen und kalten Getränken und eine finanzielle Auf- wandsentschädigung. Übrigens: Blutspender parken kostenfrei!

Kontakt:

Carola Wiechmann

Telefon: (0800) 532 532 5, E-Mail: blutspendedienst@mh-hannover.de

Thrombozyten(bei 22 Grad Celsius) 5 Tage Erythrozytenkonzentrat(bei 4 bis 6 Grad Celsius) 42 Tage Gefrorenes Frischplasma(bei minus 40 Grad Celsius) 2 Jahre

Haltbarkeit der einzelnen Blutkonserven

Erythrozytenkonzentrate (rote Blutkörperchen)

Produktion mhh: 14.000 Präparate, Bedarf mhh:43.000 Präparate Gefrorenes Frischplasma

(Bluteiweiße, vor allem Gerinnungsfaktoren)

Produktion mhh:12.500 Präparate, Bedarf mhh:26.000 Präparate Thrombozytapheresekonzentrate

(enthalten Blutplättchen = Thrombozyten)

Produktion mhh:12.500 Präparate, Bedarf mhh:12.500 Präparate

Herstellung und Bedarf an Blutkonserven im Jahr 2004

Blutspende:In zehn Minuten sind 450 Milliliter Blut in ein Beutelsystem eingelaufen

Arbeit rund ums Blut

Die Abteilung Transfusionsmedizin besteht aus den Teilbereichen

Blutspendedienst, Immunhämatologie und Blutdepotverwaltung, Immungenetik, Forschung und Lehre

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Immungenetik

(mc) Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Immungenetik untersu- chen pro Jahr über 25.000 Blutproben. Und zwar nicht nur für die mhh, sondern auch für Organisationen wie das Norddeutsche Knochen- mark- und Stammzellspenderregister (NKR), das Zentrale Knochen- markspenderregister Deutschland (ZKRD) oder die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO). Sie analysieren bestimmte Gene, die so genannten HLA (Humane Leukozyten Antigen). Es sind Gene, deren Eiweiße sich auf der Oberfläche aller Zellen befinden und die deren immunologische Überwachung sicherstellen. Eine solche Untersu- chung wird vor einer Transplantation (Blutstammzell-, Knochenmark- und Organ-Transplantation) sowohl beim Spender als auch beim Empfänger durchgeführt. Durch einen Vergleich der HLA-Gene können die Immungenetiker die am besten passende Spender-Empfänger- Kombination bestimmen. Die Mitarbeiter der Immungenetik arbeiten für alle Transplantationsprogramme der mhhsowie für die Nieren- transplantationsprogramme der Transplantationszentren Bremen und Hannoversch-Münden. Sie betreuen derzeit fast 1.800 Patientinnen und Patienten auf der Nierenwarteliste und arbeiten eng mit den ge- meinnützigen Organisationen zusammen, die die Organspende koor- dinieren (DSO) und Spenderorgane oder Blutstammzellen vermitteln (Eurotransplant für solide Organe, ZKRD für Knochenmark oder Blut- stammzellen).

Kontakt:

Dr. Michael Hallensleben Telefon: (0511) 532-3886

E-Mail: immungenetik@mh-hannover.de

Immunhämatologie und Blutdepotverwaltung

(mc) Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Immunhämatologie und der Blutdepotverwaltung versorgen alle stationären und ambulanten mhh-Patientinnen und Patienten, die Blutprodukte benötigen. Dazu be- stimmen sie die Blutgruppenmerkmale der Blutspender und der Trans- fusionsempfänger (A, B, AB oder 0, Rh-Faktor und Rhesus-Formel) und ermitteln in über 72.000 serologischen Verträglichkeitsproben (Kreuz- proben), ob das Blut eines Patienten mit den roten Blutkörperchen des Spenders verträglich ist. Ist dies nicht der Fall, kann das Spenderblut für diesen Patienten nicht verwendet werden. Ursächlich hierfür sind Antikörper im Patientenblut. Die Mitarbeiter der Immunhämatologie müssen in diesen Fällen die speziellen Eigenschaften der Antikörper ermitteln, um doch noch verträgliches Blut zu finden. Jährlich führen sie rund 1.500 solcher Analysen durch. Darüber hinaus befassen sie sich mit vielen weiteren Antigenen und Antikörpern der roten Blutkör- perchen (Erythrozyten) und der Blutplättchen (Thrombozyten).

Die Blutdepotverwaltung ist die zentrale Schnittstelle der Abteilung mit den Kliniken. Sie ist für die zügige und fehlerfreie Bearbeitung der jährlich nahezu 130.000 Blutkonservenanforderungen verantwortlich.

Eilige Anforderungen bei lebensbedrohlichen Blutungen stellen höch- ste Anforderungen an Schnelligkeit, Teamarbeit und Belastbarkeit der Mitarbeiterinnen. Ein harter Job, der neben organisatorischem Ge- schick auch Einfühlungsvermögen in die Psyche gestresster Kliniker verlangt.

Kontakt:

Dr. Hans-Gert Heuft Telefon: (0511) 532-2075

E-Mail: immunhaematologie@mh-hannover.de

Forschung und Lehre

(mc) Forschungsschwerpunkte sind die molekulare Immungenetik, molekulare Immunhämatologie, Zelltherapie und Zytapheresetechniken.

Molekulare Immungenetik und Zelltherapie befassen sich mit zentra- len Fragen der Stammzell-Transplantation und der Zell-basierten rege- nerativen Medizin. Dabei geht es um die Reaktion des Empfängers auf transplantierte Spenderzellen oder -organe (Abstoßungsreaktion), aber auch umgekehrt um die Reaktion der transplantierten Spenderzellen gegen den Empfängerorganismus und um die immuntherapeutische Nutzung dieses Effekts für die Tumorbehandlung. Mehrere Projekte untersuchen deswegen, welche Antigene es auf den Oberflächen und im Zytoplasma – der Innensubstanz der Zelle – gibt, welche Auswir- kungen diese auf die Verträglichkeit von Spender und Empfänger haben und wie diese Unterschiede therapeutisch genutzt werden kön- nen. Im Hinblick auf künftige zellersatztherapeutische Konzepte werden Strategien zur verbesserten Verträglichkeit und zum besseren An- wachsen von Spenderzellen im Empfängerorganismus entwickelt.

Für Patienten mit seltenen Antikörpern und seltenen Blutgruppen ist es schwierig, mit konventionellen Methoden verträgliche Blutproduk- te zu finden. Deswegen arbeiten die Beschäftigten der molekularen Immunhämatologie daran, Blutgruppeneigenschaften mit Hilfe mole- kularbiologischer Techniken präziser zu bestimmen. Sie wollen darüber hinaus gentechnisch bestimmte Eiweiße – so genannte Designer-Pro- teine – herstellen und diese für den Nachweis schwierig zu identi- fizierender und seltener Antikörper einsetzen.

Zytapheresetechniken werden benötigt, wenn zum Beispiel Blutstamm- zellen bereitgestellt werden sollen: Aus dem Blut des Spenders werden Stammzellen herausgefiltert, anschließend wird das Blut dem Spender wieder zugeführt. Die Beschäftigten dieses Bereiches versuchen im Rahmen klinischer Studien den Zellertrag dieser Verfahren zu steigern sowie die Belastungen für die Spender zu mindern.

Das Institut bildet Studierende der Humanmedizin und Zahnmedizin aus. Für Ärztinnen und Ärzte besteht zusätzlich die Möglichkeit sich fortzubilden: auf dem gesamten Gebiet der Transfusionsmedizin und des Bluttransfusionswesens sowie zum Transfusionsverantwortlichen und Transfusionsbeauftragten.

Kontakt:

Professor Dr. Axel Seltsam

Telefon: (0511) 532-6704, E-Mail: seltsam.axel@mh-hannover.de

Titel Blut mhhInfo April/Mai 2005

Christine Garms:Sie ist Mitarbeiterin im Labor

des Bereichs Immungenetik und bestimmt Gewebemerkmale

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(bb) Montag, 14. März 2005, 7.45 Uhr: Im Operations- saal 42 des M H H-Transplantationszentrums erhält Erna Wilms*

ein Spenderorgan – eine Leber. Und die 58-Jährige bekommt noch etwas: Blut.

Es tropft aus einem Beutel am Infusionsständer über einen durchsichtigen dünnen Schlauch in die Vene ihres linken Armes, vermischt sich sofort mit dem Blut ihres Körpers. Die Anästhesistin Dr. Christine Döscher hatte die Blutkonserven vor der Operation beim Blutdepot angefordert, gekühlt be- kommen, auf Körpertemperatur erwärmt und der Patientin gegeben, um eine ausreichende Sauerstoffversorgung im Blut der Patientin zu gewährleisten.

»Früher gab es Transplantationen, bei denen bis zu 80 Blutkonserven benötigt wurden«, erklärt die Ärztin. »Doch die Techniken haben sich verbessert und es gibt sogar Leber- transplantationen ohne Bluttransfusionen.« Das sei dann der Fall, wenn der Patient nur so wenig Blut verliert, dass er den Verlust nach der Operation selbst wieder ausgleichen kann.

Bei der heutigen Patientin haben die Chirurgen und Anästhe- sisten vorab gewusst, dass Bluttransfusionen unvermeidbar sind: »Die Frau kam mit einem sehr niedrigen Hämoglobin- wert zu uns. So war die Sauerstoffversorgung ihres Körpers nur knapp gesichert. Deswegen bekam sie bereits zu Beginn der Operation den ersten Beutel Blut – innerhalb einer Stun- de, Tropfen für Tropfen. »Parallel dazu können wir bei die- ser Patientin das eigene verlorene Blut zumindest teilweise zurück gewinnen, über den so genannten Cellsaver«, erklärt Dr. Döscher und zeigt auf ein weißes Gerät am Boden, das

Blut von der Wunde durch einen Schlauch per Vakuum ein- saugt und mit Wasser von Schad- und Giftstoffen sowie Ge- weberesten befreit. Anschließend fließt es in einen Plastik- beutel, gleich denen der anderen Blutkonserven.

Gegen zehn Uhr ist der fünfte Beutel Erythrozytenkonzen- trat angehängt. Dr. Döscher überprüft den Hämoglobinge- halt des Blutes der Patientin, er ist zu niedrig. Sie weiß jetzt, dass sie weit mehr als den noch bereitliegenden letzten Beutel braucht. Dann geht alles sehr schnell: Sie schickt ein Fax an das Blutdepot der Transfusionsmedizin, um weitere sechs Beutel Erythrozytenkonzentrat zu bestellen. Eine Mitarbeiterin des Blutdepots sucht Blutspenden mit passender Blutgruppe heraus, legt sie in eine Styroporbox und ruft beim Trans- portdienst an, dessen Mitarbeiter Hendrik Grisert die Box abholt und per Transportroller mitnimmt – zum Fahrstuhl- knoten D, eine Etage tiefer, in den Keller. Dann der Gang zum

Der Weg des Blutes durch die mhh

Eine Bluttransfusion ist ein einschneidendes Erlebnis für Patientinnen und Patienten –

und eine logistische Leistung, denn das Blut muss einwandfrei vom Blutspender zum Blutempfänger gelangen

Art der OperationAnzahl der Konserven mit je etwa 250 Millilitern Leisten-Operation:keine

Knie-Operation:keine

Bypass-Operation:keine bis zwei Andere Herz-Operationen:vier bis sechs Hüftgelenks-Operation:keine bis vier Lungenflügelentfernung:vier

Unfall mit Brüchen, inneren Verletzungen:häufig mehr als 30

Welche Operation braucht wie viel Blut?

Bluttransport:Hendrik Grisert vom mhh-Transportdienst flitzt mit Blutkonserven zum Operationssaal

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Transplantationszentrum, der Roller bleibt in der U-Ebene vor dem Fahrstuhl stehen und Hendrik Grisert fährt hinauf zum Operationssaal. Zehn Minuten, nachdem er die Kon- serven empfangen und etwa 400 Meter zurückgelegt hat, gibt er sie Dr. Döscher, die einen Beutel sofort an den Infu- sionsständer hängt.

Zwölf Uhr: Drei der sechs nachgeforderten Beutel sind noch nicht transfundiert, aber schon angewärmt, als die Ope- ration beendet ist. Die Anästhesistin schiebt ihre Patientin zur Intensivstation 81 und gibt diese drei Blutkonserven dem zuständigen Oberarzt Dr. Wolfgang Knitsch. Da es keinen universellen unteren Grenzwert für Hämoglobin gibt, kon- trolliert er den Wert in Abhängigkeit von ihrem klinischen Zustand. »Wenn es Hinweise auf eine Blutung gibt, kann das bis zu sechs mal pro Tag sein«, sagt er. »Eine weitere Transfusion muss wohl überlegt sein, denn obwohl gespen- detes Blut gut untersucht und aufgearbeitet ist, kann es trotz- dem bei der Gabe zu gravierenden Transfusionszwischenfällen kommen: Angefangen von Juckreiz und schnellem Herz- klopfen bis hin zum anaphylaktischen Schock. Zudem ver- bleibt ein nicht auszuschließendes Restrisiko für Infektions- krankheiten«, sagt er. Als der Hämoglobinwert auf 8,4 Gramm pro Liter gesunken ist, ist er zu niedrig für seine Patientin. Er entnimmt ihr Blut und führt den Bedside-Test durch – prüft per Blutstropfen ihre Blutgruppe, bevor er zwei der drei Konserven anschließt, die Dosierschraube aufdreht und be- obachtet, ob die Patientin auf das Fremdblut reagiert – aber das ist nicht der Fall. Nach der Transfusion prüft er erneut den Hämoglobin-Wert: Er ist adäquat angestiegen. Dr. Knitsch muss keine weitere Konserve verabreichen. Da die verblei- bende Blutkonserve schon angewärmt war und somit die Kühlkette unterbrochen ist, schickt er sie an das Blutdepot zur Entsorgung zurück, wo sie dann verworfen wird. »Aber das ist eine Ausnahme«, sagt er. »Meistens gehen die restlichen Reserven von der Operation kühl wieder an das Blutdepot zurück, so dass sie weiter verwendet werden können.«

Sie kehren dorthin zurück, wo auch die Menschen das Blut für Erna Wilms* gespendet haben, drei bis 20 Tage vor der Operation. Inzwischen hat sich ein Teil des Blutes in den Körpern der Spender schon wieder nachgebildet – ohne, dass sie es gemerkt haben.

*Name von der Redaktion geändert

Titel Blut mhhInfo April/Mai 2005

1 Maria von Grönheim aus Hannover:

»...ich finde, dass es wichtig ist. Zudem ist meine ist Blutgruppe selten.«

2 Luise Gehrmann aus Hannover:

»...dies eine einfache Art ist, Menschen zu helfen.«

3 Walburga Fritz aus Hannover:

»...mein Vater an einer schweren Blutkrankheit ge- storben ist. Ich finde, wenn nichts dagegen spricht, sollte man zum Blutspenden gehen. Ich tue dies seit meinem 18. Lebensjahr.«

4 Siegfried Rendsterz aus Hannover:

»...ich komme seit 1982 zum Blutspenden und mache das für meine Gesundheit und um anderen Men- schen zu helfen.«

5 Elke Sauer aus Hemmingen:

»..einerseits, um Leben zu retten – eventuell auch mein eigenes. Man sollte Blutspenden verstärken, da jeder für jeden da sein sollte und nicht einzelne für alle.«

6 Bärbel Sauer aus Hannover:

»...ich es wichtig finde, dass ausreichend Spender- blut zur Verfügung steht. Auch, weil jedes Mal mein Blut untersucht wird. Ich würde mir auch mehr Auf- klärung zum Thema Blutspenden wünschen, darü- ber, was mit meinem Blut passiert und was mich beim Blutspenden erwartet.«

Ich spende Blut, weil...

Eine Umfrage von Enrico Wendsche und Jens Böhm

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