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Archiv "Aus dem Archiv des Deutschen Ärzteblattes: Der Eid des Hippokrates" (03.10.2008)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 40⏐⏐3. Oktober 2008 A2113

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b Rollerratsche, Flipperkas- ten oder Prallkugeldosen- brett – die Liste der von Mauricio Kagel erfundenen Instrumente ist lang. Auch die Vielzahl seiner Büh- nen-, Instrumental- und Vokalwer- ke zeigt uns ein ebenso umfangrei- ches wie vielschichtiges Œuvre, das zudem auch noch in die Berei-

che des Films und des Hörspiels hineinreicht. Nach schwerer Krank- heit ist Mauricio Kagel am 18.

September in Köln gestorben. In dieser Stadt lebte der 1931 in Bu- enos Aires geborene Künstler seit 1957. Er kam mit einem Stipendi- um des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und begann –

unter anderem zusammen mit Karl-Heinz Stockhausen – im Stu- dio für elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks zu ar- beiten. Von der seriellen Musik ausgehend, passte der innovative Querdenker mit seiner anarchi- schen Spiellust aber schon bald in keine Schublade. Seiner von Hu-

AUS DEM ARCHIV DES DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES

Der Eid des Hippokrates

Eine Erinnerung an Mauricio Kagel (24. Dezember 1931 bis 18. September 2008)

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A2114 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 40⏐⏐3. Oktober 2008

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mor und intellektueller Wendig- keit unterstützten Fantasie waren keine Kunstgrenzen gesetzt. Er machte Musik auf eine ganz neue Weise nicht nur hör-, sondern auch sichtbar.

Auf eines seiner Werke sei be- sonders hingewiesen: „Der Eid des Hippokrates – für Klavier zu drei Händen“. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit für die Leser des Deutschen Ärzteblattes. Zu Beginn der 80er-Jahre, als die Kulturbe- richte in dieser Zeitschrift oft sechs Seiten (!) umfassten, wollte die Re- daktion nicht nur über Kultur be- richten, sondern sich auch an deren Gestaltung beteiligen. Als ständi- ger Mitarbeiter schlug der Autor dem damaligen Chefredakteur Ernst Roemer deshalb vor, einen

Kompositionsauftrag an Mauricio Kagel zu vergeben. Der Vorschlag wurde in der Redaktion sogleich aufgegriffen und 1 000 DM wurden als Honorar bewilligt. Der Kompo- nist war sofort einverstanden. Als Thema schlug er eine Vertonung des Eids des Hippokrates vor. Er bekam freie Hand für seine Arbeit.

Die einzige Bedingung lautete, dass die Erstpublikation im Deut- schen Ärzteblatt erfolgen müsse.

Dies geschah in Heft 18/1984. Die kritische Würdigung übernahm der Musikwissenschaftler Werner Klüppelholz. Kurze Zeit später wurde das Klavierstück „zu drei Händen“ im Radio gesendet. Wer es sehen und hören möchte, hat auf www.youtube.com Gelegenheit da- zu. Es ist ein „typischer Kagel“,

weil neben dem Klavierspiel auch Klopfgeräusche und ein Spielen mit der Hand des Mitspielers zu be- obachten sind. Dass dieses Klavier- stück im Auftrag des Deutschen Ärzteblattes entstanden ist, wird im Werkverzeichnis wie auch bei Auf- führungen ausdrücklich genannt.

Der Tod des unermüdlichen Kom- ponisten ist Anlass genug, sich des kleinen Werks und seiner Entste- hungsgeschichte zu erinnern – und die Noten noch einmal zu publizie- ren: eine Hommage an den großen Komponisten, Lehrer, An- und Auf- reger der weltweiten Musikszene seit gut 50 Jahren. I Dr. med. Hartmut Kraft

Es ist ein „typi- scher Kagel“, der im Jahr 1984 vertonte Eid des Hippokrates. Auch im Radio wurde das Klavierstück „zu drei Händen“ ge- sendet.

Die komplette Partitur unter:

www.aerzteblatt.de/plus4008

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