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N gute Silage Sieben Regeln für

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LANDfreund · 05/2016

PFLANZENBAU

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asses und verschmutztes Futter führt in der Silage häufig zu Problemen mit Fehlgärungen.

Dafür verantwortlich sind die Sporen der Buttersäurebakterien, welche mit der Erde in das Silo gelangen. Ver- schmutzt wird das Ausgangsmaterial hauptsächlich durch lückenhafte Grasbestände und zu tief eingestellte Mäh- und Erntemaschinen. Dies führt zu hohen Rohaschegehalten und erhöht die Pufferkapazität des Futters. Als Folge sinkt der pH-Wert durch die Milchsäuregärung nur un- genügend. Zudem besteht ein hohes Risiko einer Buttersäuregärung.

Grassilagen sollten nicht mehr als 80 bis 110 Gramm Rohasche pro kg Trockensubstanz (TS) enthalten. Hö- here Werte deuten auf eine Futter- verschmutzung hin. Bei stark ver- schmutzten Silagen kann der NEL-Gehalt bis 1 MJ pro kg TS tiefer sein als in unverschmutztem Futter.

Starke Futterverschmutzungen be- einträchtigen auch die Pansenmikro-

ben. Dies führt zu Verdauungsproble- men, die sich negativ auf die Leistung und Gesundheit der Tiere auswirken.

Futterverschmutzungen und Fehlgärungen vermeiden

1. Grünlandpflege im Frühling ent- scheidet

Die Vorbereitungen für Silagen be- ginnen bereits im Frühling mit der Wiesenpflege. Besonders wenn die Mäuse über den Winter aktiv waren, ist ein Durchgang mit Egge und Walze wichtig. Bei lückenhaften Grasbestän- den sind Übersaaten angezeigt.

2. Gülle zum richtigen Zeitpunkt aus- bringen

Kurz vor dem Schnitt sollte keine Gülle auf das Feld gelangen. Der Hof- dünger gehört auf bzw. in den Boden und nicht auf die Pflanzen. Dies ver- hindert eine Futterverschmutzung.

Regnet es zwischen dem Ausbringen und dem Mähen des Futters nicht, bleiben viele Güllereste an den Pflan- zen hängen und gelangen mit dem Futter ins Silo. Versuche in Tänikon haben gezeigt, dass die Ausbring- technik Schleppschlauch im Ver- gleich zur Breitverteilung zu geringe- ren Buttersäuregehalten in den Silagen führt.

3. Tiefer Rasierschnitt vermeiden Beim Schnitt wird die Futterver- schmutzung mit der richtigen Einstel- lung der Mähwerke (Mähhöhe 5 bis 7 cm über der Bodenoberfläche) ver- mindert. Zudem lohnt es sich, mit dem Mähen zu warten, bis das Futter abgetrocknet ist. Die Erde klebt so nicht am Futter. Ein zu tiefer Schnitt verlangsamt zudem den Wiederaus- trieb der Pflanzen

4. Futter genügend anwelken

Durch das Anwelken des Futters fällt ein Teil der Erde von den Pflan-

Sieben Regeln für gute Silage

Hochwertiges Ausgangsmaterial bildet die Grundlage für Silage bester

Qualität. Wer die Silierregeln befolgt, sorgt für einen optimalen Gärprozess und hohe Nährwerte im Futter. Und kann damit viel Ergänzungsfutter sparen.

Ueli Wyss, Agroscope Posieux

Fotos: Wyss Foto: Oehrli

Ein zu tiefer Schnitt und Mäusehaufen verschmutzen das Futter.

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zen ab. Dadurch verbessern sich die Lebensbedingungen der erwünschten Milchsäurebakterien, während sich

7. Geeignete Siliermittel auswählen und einsetzen

Siliermittel können zwar die Ver- schmutzung des Futters nicht verrin- gern, aber die Entwicklung der uner- wünschten Buttersäurebakterien hemmen. Sie unterstützen die Milch- säuregärung oder verhindern Nach- erwärmungen, wenn die Silierbedin- gungen nicht optimal sind. Wählen Sie das passende Siliermittel ent- sprechend dem TS- und Rohfaserge- halt. Unterscheiden Sie zwischen jungem, altem, nassem oder trocke- nem Futter. Wichtig für die Wirkung ist, dass Sie die Siliermittel in der empfohlenen Menge einsetzen und gleichmässig im Siliergut verteilen.

Generell eignen sich bei nassem und verschmutztem Futter chemische Si- liermittel.

Sowohl bei den chemischen wie auch biologischen Siliermitteln wir- ken die Inhaltsstoffe nur in gelöster Form. Besonders bei trockenem Fut- ter sollten Sie flüssig applizierte Pro- dukte vorziehen. Diese haben eine schnellere und bessere Wirkung.

Wer Grassila- gen mit bester Qualität berei- ten will, erntet junge, ausge- wogene Be- stände.

Am Grasbestand klebende Gülle führt zu Fehlgärungen in der Silage.

die unerwünschten Buttersäurebakte- rien weniger vermehren.

5. Erntegeräte nicht zu tief einstellen Neben den Mähwerken müssen auch die Zetter, Schwader und Pick- ups richtig eingestellt sein. Die Zinken der Bearbeitungsgeräte sollten über- all etwa 4 cm Bodenabstand aufwei- sen. Angepasste Fahrgeschwindigkei- ten tragen zudem zu einer sauberen und narbenschonenden Arbeitsweise bei.

6. Fahrwege und Silobereich sauber halten

Bei Fahrsilos besteht die Gefahr, mit verschmutzten Reifen Dreck ins Futter zu verschleppen. Nasse, unbe- festigte Feldwege verstärken das Prob lem. Falls Sie während des Silie- rens solche ungünstigen Wege befah- ren müssen, sollten Sie die Reifen vor der Überfahrt des Fahrsilos reinigen.

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Milchsäure her. Solche Silagen sind anfällig auf Nacherwärmungen. Set- zen Sie daher in zu trockenem Futter heterofermentative Milchsäurebakte- rien ein. Diese produzieren neben der Milchsäure auch Essigsäure. Das senkt den pH und wirkt einer Nacher- wärmung entgegen.

Fazit

■ Futter im optimalen Stadium ern- ten (Stadium 3).

■ Nur sauberes Futter einsilieren.

■ Futter anwelken auf 35 bis 45 % TS (beim Auspressen wird die Hand feucht, aber nicht nass).

■ Siliergut zerkleinern, zügig einsilie- ren und gut verdichten.

■ Silos/Ballen luftdicht abschliessen, bei Lagerung der Siloballen Verlet- zungen der Folie vermeiden oder ab- kleben.

■ Silos erst nach mindestens vier Wo- chen öffnen, wenn die Gärung abge- schlossen ist.

■ Bei Bedarf Siliermittel einsetzen.

Rot

Im schwer silierbaren, nassen Fut- ter sollten Sie nur chemische Pro- dukte – also Siliersalze und Säuren der Liste A – einsetzen. Deren Wir- kung ist sicherer als die von Milchsäu- rebakterien-Impfzusätzen. Nasses Futter sollten Sie wenn möglich nicht einsilieren. Falls Sie es doch silieren, ist es mit Siliermitteln zu behandeln.

Violett

Bei mittelschwer silierbarem Futter können Sie Milchsäurebakterien - Impfzusätze mit oder ohne Enzyme einsetzen. Die Milchsäurebakterien brauchen aber genügend Zucker als Nährsubstrat. Junges Futter ist zu- ckerreich. Ältere oder kleereiche Be- stände brauchen zusätzlich Nährsub- strat, damit die Bakterien richtig arbeiten. Schauen Sie, ob das Silier- mittel bereits Nährsubstrat für die Bakterien enthält. Wenn nicht, sollten Sie Zucker oder Melasse beifügen.

Grün

In gut silierbarem Futter brauchen Sie keine Zusätze. Gut silierbar be- deutet: Sauberes, in der Zusammen- setzung ausgewogenes, junges Futter (bis im Stadium 3 geschnitten). Beim Auswinden des Futters sollten die Hände feucht, aber nicht nass sein.

Gelb

Bei zu trockenem oder altem Futter sind nicht Fehlgärungen, sondern Nacherwärmungen und Schimmelbil- dung das Problem. Hier braucht es Si- liersalze und Säuren der Liste B. Diese Mittel beugen der Nacherwärmung durch Hefen vor.

Orange

Zu trockenes, junges Futter können Sie zusätzlich zu den chemischen Mit- teln der Liste B mit Milchsäurebakte- rien-Zusätzen impfen. Homofermen- tative Milchsäurebakterien stellen nur

15 25

35

Ro hf as er ge ha lt , % i n d er T S

MSB: Milchsäurebakterien-Impfzusätze

Probleme Buttersäuregärung

TS-Gehalt, %

Probleme Nacherwärmungen

Liste A: Verbesserung Gärverlauf, Liste B: Verhinderung von Nacherwärmungen

ju nges F ut te r al te s F ut te r

23 29

17 33

21 27 31

19

35

25 45 60

20 30 40 50 55 65

Schema zur Siliermittelwahl bei Gras

Säuren und Siliersalze

Liste A

Siliersalze oder MSB

(homofermentativ)

+ Zucker Liste A

Säuren, Siliersalze oder

Kombiprodukte Liste B

MSB

(homofermentativ)

Liste A

MSB

(hetero- fermentativ)

Liste B ohne Zusatz

bei guten Bedingungen

Grafik: Atelier Kurt Wüst AG, modifiziert nach Nussbaum 2004

Referenzen

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