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Archiv "NS-ZEIT: Wir dürfen uns schämen" (28.08.1989)

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Verschreibungsinformationen: Imodium Kap- seln, Tropfen. Zusammensetzung: 2 mg Loper- amid-HC 1 pro 1 Kapsel oder 1 ml Tropfflüssigkeit.

Anwendungsgebiete: Akute, chronische Diarr- höen. Gegenanzeigen: Ileus, Subileus. Kinder unter 2 Jahren, Stillzeit. Hinweis: Obwohl keinerlei Hinweise auf eine teratogene oder embryotoxische Wirkung bestehen, sollten Frauen, bis weitere Erfahrungen vorliegen, während der Schwangerschaft von der Behandlung ausgeschlossen werden. Nebenwir- kungen: Gelegentlich Mundtrockenheit. Verstop- fung ist erstes Anzeichen relativer Überdosierung.

Bei bes. disponierten Patienten - insbes. bei Klein- kindern - ileusähnliche Symptome nicht auszu- schließen. Hinweis: Bei längerer Behandlung Elektro- lyte kontrollieren.

JANSSEN GmbH • 4040 Neuss 21

Imodium

Trade Mark

Handelsformen und Preise: AVP incl. USt.

(Stand 1.89): OP 10 Kps. DM 11,95; 50 Kps. DM 49,35; 100 Kps. DM 91,70; 10 ml Tropffl. DM 15,50;

20 ml Tropffl.

DM M 28,35; J

JANSSEN

Klinikpackungen.

Weil Schnelligkeit entscheidet

Bei Durchfall

lich — höchstens in Form von Naturalien. Ich selbst möchte die Tätigkeit und die Erfah- rungen jener Zeit nicht mis- sen — vielleicht tue ich im Ru- hestand dasselbe nochmals!

Nicht zu vergessen ist, daß mancher ältere Kollege in sei- ner Praxis junge Kollegen weiterbildet — sei es als Assi- stent oder AiP — und daß vie- le von den Kollegen Lehrlin- ge für den Beruf der Sprech- stundenhilfe, beziehungswei- se Arzthelferin ausbilden.

An solchen Ausbildungs- stellen herrscht nach wie vor ein Mangel — ob die nachrük- kende jüngere Generation dasselbe tun wird, muß sich erst noch zeigen.

Dr. med. Karl Wandel, 7443 Frickenhausen

NS-ZEIT

Zu dem Leserbrief „Falscher Eindruck" von Prof. Dr. phil. Ger- hard Baader in Heft 20/1989:

Wir dürfen uns schämen

Es ist Ihnen zu danken für die sehr wertvolle Richtigstel- lung von Herrn Prof. Baader.

Ohne den Abdruck dieses Briefes wäre wohl doch ein sehr falscher Eindruck ent- standen.

Über die Ignoranz der deutschen Leserschaft bezüg- lich des Buches von Herrn Prof. Mitscherlich ist schon sehr viel geschrieben worden, sowohl in Deutschland wie auch im Ausland. Herr Prof.

Mitscherlich hatte auch selbst mehrmals dazu Stellung ge- nommen.

Ich möchte die deutsche Ärzteschaft auf eine Publika- tion aufmerksam machen, die in den USA im letzten Jahr erschien, geschrieben von Harvard-Professor Robert Proctor, Titel: „Racial Hygie- ne", Medicine under the Na- zis, publiziert von Harvard University Press.

Dieses Buch geht etwas weiter als Mitscherlich, inso- fern, daß hier die gesamte deutsche Ärzteschaft behan- delt wird und praktisch jede

Aussage mit Material doku- mentiert wird. Von besonde- rem Interesse scheint mir zu sein, daß in diesem Buch die Tatsache der Massenpartei- mitgliedschaft in der NSDAP unter den damaligen Kolle- gen ausgesprochen wird.

Mehr als 50 Prozent der deut- schen Ärzte waren in der Par- tei.

Die deutschen Ärzte wa- ren die einzige Akademiker- gruppe, die sehr frühzeitig und in solchen Massen der NSDAP beitrat. Die Gründe dafür sind sowohl im Buch diskutiert wie auch in Ihrer Artikelserie (Verständnis der damaligen Kollegen vom Bio- logismus, etc.).

Warum will selbst heutzu- tage die deutsche Ärzteschaft leugnen, daß sie ein erheb- liches Machtinstrument der Nazis war, extrem, wie keine andere Gruppe, von den Machthabern gefördert wor- den ist? 1937 allein wurden fast 1000 neue medizinische Buchtitel veröffentlicht, in Nazideutschland wurden mehr medizinische Journale publiziert als in irgendeinem anderen Land. Die Nazis eta- blierten Wissenschaftsinstitu- te und Lehrstühle in Psycho- logie, Anthropologie und Hu- mangenetik in fast jeder deut- schen Universität. Die Reden des Reichsgesundheitsführers sind in diesem Zusammen- hang mehr als nur simple Do- kumentation.

Die Grundlagen des Na- zismus bestanden in einem besonderen Verständnis von Biologismus und Rassenhy- giene, darüber ist an Büchern genügend veröffentlicht wor- den, die Träger und Ausfüh- renden dieser Ideen, nicht der politischen, war die deut- sche Ärzteschaft. Darüber gibt es nach meiner Auffas- sung nichts zu diskutieren, die Realität sollte akzeptiert werden, auch wenn sie über ein halbes Jahrhundert zu- rückliegt.

Rudolf Hess: Nazismus ist angewandte Biologie.

Wir dürfen uns schämen.

Wolfgang Gowin, M. D., PH. D. 12221 N. 49th Place, Scottsdale, AZ 85254, U. S. A.

A-2320 (12) Dt. Ärztebl. 86, Heft 34/35, 28. August 1989

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