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Archiv "Kuba: Brutale Diktatur" (20.12.2004)

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68er Freud-Marxisten nur mit dem Mund. Dass sich Walter von Baeyer „in führender Po- sition“ als Vize-Präsident des Weltverbandes für Psychia- trie, bald auch als Mitgründer und Ehrenpräsident unserer Gesellschaft bis zu seinem Tod „mit vollem Einsatz“ ge- gen den sowjetischen Miss- brauch des Fachs engagiert hat – die Missbräuche in der DDR waren in seinen Tagen noch nicht bekannt –, bleibt fraglos sein besonderes Ver- dienst – umso mehr als nicht nur das Gros der „klassi- schen“ deutschen Psychiater, sondern auch der internatio- nalen Psychotherapeuten von diesen neuen politisch veran- lassten Untaten in der „See- lenheilkunde“ wegsah. „Wie- der einmal schwer in Misskre- dit brachten“ sie damit die ei- nen wie die anderen. Von Bae- yer ließen sie links liegen . . . Dr. med. Friedrich Weinberger, Prof. Dr. med. Klemens Dieckhöfer, Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie e. V. (GEP),

Alpspitzstraße 27,

82467 Garmisch-Partenkirchen

Kuba

Zu den Leserbriefen „Verzerrter Blickwinkel“ von Steffen Bonitz,

„Analyse fehlt“ von Dr. med. Markus Rupprecht und „Über den Tellerrand hinausblicken“ von Dr. med. Ingrid Hunold in Heft 42/2004:

Vergleich mit Ostdeutschland

Die Verteidigung, ja Glorifi- zierung des Gesundheitswe- sens in Kuba erinnert fatal an die gleiche Argumentation bezüglich der ehemaligen

„DDR“: exzellente statisti- sche Werte bei Säuglings- sterblichkeit, Lebenserwar- tung und Impferfolgen, ko- stenlose medizinische Versor- gung für alle Bürger dank re- lativ hoher Gesundheitsaus- gaben durch eine fürsorgliche Regierung und so fort. Auch die Ursache bzw. die Schuldi- gen für eventuell noch beste- hende Unzulänglichkeiten sind die gleichen: die bösen Nachbarländer mit ihren

Boykotts etc. Man versteht nur nicht, warum so viele Menschen diese sozialisti- schen medizinischen Paradie- se verlassen wollen und nur mit brutaler Gewalt daran ge- hindert werden können.

Dr. med. Reinhard Gnauck, An der Kirschhecke 4, 55127 Mainz

Brutale Diktatur

Die Beiträge der Herren Bo- nitz und Dr. Rupprecht und insbesondere von Frau Dr.

Hunold bezeichnen sich mit zwei Gemeinsamkeiten:

Sie glauben der kommuni- stischen Berichterstattung,

Propaganda und Statistik.

Sie vergessen (eher wollen vergessen), dass das Kuba-Re- gime eine der blutigsten und brutalsten Diktaturen der jetzigen Welt ist.

Zu : Ich habe 30 Jahre in ei- ner kommunistischen Dikta- tur leben müssen und beob-

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achten können, dass jegliche Statistik immer den Interessen der Führung der regierenden kommunistischen Partei un- tergeordnet ist. Die Fälschun- gen werden von der Parteispit- ze nicht nur geduldet, sondern gefordert. Die Angaben der kubanischen Gesundheitssta-

tistik sind daher wertlos. Als Beispiel der fehlenden Glaub- würdigkeit kann die nochmals und nochmals behauptete Wiederwahl des Führers Ca- stro mit 99,9 Prozent der Stim- men dienen. In jedem kommu- nistischen Land werden

„Staatssanatorien“ eingerich-

tet, in denen die sehr gute Ge- sundheitsversorgung gewähr- leistet wird – aber nur den Parteieliten, nicht der norma- len Bevölkerung . . .

Es wäre interessant zu erfah- ren, von wem Frau Hunold die humanistische Information bekommen hat, dass „die Ge-

sundheitsversorgung auch für inhaftierte Personen erreich- bar ist“ – vielleicht von einem Freund – Mitglied der kubani- schen Stasi? Und gilt es auch für die politischen Gefange- nen? In jedem Fall muss die beweislose Behauptung von Frau Hunold als unverhüllter Zynismus bezeichnet werden.

Zu : Das Ziel des Handels- boykotts gegen Kuba war die Beschleunigung des Sturzes des verhassten Castro-Re- gimes durch die eigene unter- drückte Bevölkerung. Die Ef- fektivität des Handelsembar- gos wurde leider geschwächt – nicht nur durch die erhöhte Brutalität der Diktatur, son- dern auch durch die Touristen aus Europa, die wegen der ein paar Euro billigeren Urlaubs- reise oder bei einigen auch aufgrund der parteipolitischen Sympathie das kränkelnde Sy- stem durch die Devisenzufuhr unterstützten und dadurch das Leiden von weiteren Hunder- ten der politisch Verfolgten, Gefangenen und weitere Ju- stizmorde ermöglicht ha- ben . . .

Dr. med. Univ. Prag Richard Kluzak, Hallerstraße 71, 20146 Hamburg

EBM 2000plus

Zu dem „Seite Eins“-Beitrag „Kluge Entscheidung“ von Josef Maus in Heft 45/2004:

Widerspruch!

Ich muss der Aussage dieses Artikels widersprechen:

Diese Gebührenordnung wird nicht von allen Beteilig- ten akzeptiert.

Ein deutsches Ärzteblatt schreibt, die Menge der ärztli- chen Leistungen muss gesteu- ert werden? Ich ging immer davon aus, es ginge um die Ver- sorgung kranker Menschen.

Und wenn schon gesteuert, dann bleibt einem kranken Menschen nur die Ordination.

Ein fester Punktwert von 5,11 Cent steht noch nicht fest.

Ich darf daran erinnern, dass Dr. Köhler viel Geld der Mit- glieder der Kassenärztlichen Vereinigung dafür ausgab, ein Programm aus der Schweiz zu

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kaufen, um das ärztliche Ho- norar auf eine betriebswirt- schaftlich kalkulierte Basis zu stellen.

Ich suche weiterhin die kluge Entscheidung. Einmal gerührt und einmal geschüttelt, es bleibt nur Schaum.

Dr. med. Karl-Heinz Lindner, Alte Hünxer Straße 8, 46562 Voerde

Resigniertes Kopfschütteln

Während im DÄ die Doku- mentationslawinen und die zu- nehmende Bürokratisierung der Medizin zu Recht ange- prangert werden, präsentiert uns die KBV einen neuen EBM, der alles Bisherige an Dokumentationswahn und Bürokratismus absolut harm- los erscheinen lässt. Nicht nur, dass Wunden fortan ständig fotografiert werden müssen und dass jeder Patientenkon- takt andere Abrechnungsmo- dalitäten auslöst, was an die Verwirrungstaktik der Hüt- chen-Spieler erinnert. In Zu- kunft muss derjenige, der eine Operation plant, fast ebenso viel Zeit am Computer ver- bringen, um die notwendigen Kodierungen herauszufinden, wie am Op-Tisch. Profitieren hingegen werden nur Einzelne und das auf Kosten von ande- ren, da nicht nur keine zusätz- lichen Mittel in das System fließen werden, sondern er- hebliche zusätzliche Kosten entstehen. Bedenkt man, dass die Individualbudgets wegen möglicherweise auftretender Schwierigkeiten fallen gelassen wurden, kann man angesichts dessen, was mit dem neuen EBM auf uns zukommt, nur resigniert den Kopf schütteln.

Dr. Raymond Young,Lister Meile 54, 30161 Hannover

Wahl in den USA

Zu dem „Seite Eins“-Beitrag

„Bioethische Schranken“ von Dr.

med. Eva A. Richter-Kuhlmann in Heft 46/2004:

Um jeden Preis

Schon Plinius meinte, „Schu- ster, bleib bei deinen Leisten“.

Was treibt Sie also zu der Fest- stellung, dass „die Mehrheit der Deutschen vom Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA enttäuscht ist“? Für uns – Christen – ist der Schutz des ungeborenen menschli- chen Lebens wohl ein Gebot.

Es koste, was es wolle.

Michael von Weker,Radenwisch 47, 22457 Hamburg

Kein Grund zur Freude

Das DÄ erhofft sich „Positi- ves für die Bioethik“ und

„Schutz des ungeborenen Le- bens“ von der Wiederwahl von G. Bush. Die bioethischen Verdienste dieses Präsidenten haben sich bisher hauptsäch- lich in bis zu 100 000 zivilen Todesopfern in einem unpro- vozierten Krieg sowie in Re- kordzahlen von Hinrichtun- gen in Texas während seiner Zeit als Gouverneur dieses Staates geäußert. Der zuneh- mende ideologische Druck auf die US-Forscher (z. B. die Aufgabe von Aids-Präven- tionsprogrammen, die nicht auf Abstinenz basieren) wird zahlreiche zusätzliche Opfer fordern. Die Begeisterung von Frau Dr. Richter-Kuhlmann ist daher realitätsfremd, mir völlig unverständlich und der ganze Beitrag fehl am Platz in einer medizinischen Zeitung.

Dass die Autorin offensicht- lich die Haltung des US-Präsi-

denten zur Forschung mit Stammzellen teilt, darf eben- falls keine Rechtfertigung sein, sich über diese Wieder- wahl zu freuen. Die hypokriti- sche Debatte über Stammzel- len wird spätestens am Tag der Zulassung einer ersten wirksamen Therapie mit die- sen Zellen beendet. Es ist nur schade, dass wir diese Thera- pien teuer von anderen Län- dern (Großbritannien) ein- kaufen werden müssen. Bis dahin können wir unsere Zeit mit Debatten verbringen, war- um Stammzellen, die nach ei- nem bestimmten Datum her- gestellt wurden, für die For- schung aus ethischen Grün- den inakzeptabel sind.

Prof. Dr. med. Leszek Wojnowski, Johannes Gutenberg Universität, Obere Zahlbacher Straße 67, 55101 Mainz

Spätabtreibungen

Zu dem Beitrag „Geteilte Verantwor- tung“ von Gisela Klinkhammer in Heft 46/2004:

An der Wirklichkeit vorbei

Ihr Artikel kommentiert den Antrag der CDU/CSU-Frakti- on zum Thema „Spätabtrei- bungen“, wobei es letztlich auch um verbesserte und transparentere Hilfestellun- gen für die betroffenen Schwangeren und die in die Problematik eingebundenen Pränatalmediziner geht. Lei- der geht Ihre Argumentation in einem entscheidenden Punkt an der Wirklichkeit ebenso vorbei, wie der ange- sprochene Antrag der CDU/CSU-Fraktion. Beide Male wird der Eindruck er- weckt, als würden Spätabtrei- bungen „im stillen Kämmer- lein“ ohne jegliche Beratung durchgeführt. Dem ist nicht so, es erfolgt vielmehr auch heute schon eine umfangreiche Be- ratung und Absicherung, be- vor ein Eingriff vorgenommen wird, der eine aktive Tötung des Ungeborenen mit sich bringt. Dass dies nicht nur für die betroffenen Eltern, son- dern auch für die einbezoge-

nen Ärzte eine außerordent- lich hohe Belastung mit sich bringt, liegt auf der Hand.

Deshalb werden auch bisher schon vor einem solchen Ein- griff entsprechende Maßnah- men durchgeführt. Dazu gehört immer die Diskussion mit den Eltern, die Hinzuzie- hung von Pädiatern, Human- genetikern, Vertretern von In- teressengruppen derart be- troffener Kinder bzw. ihrer El- tern und das Angebot, eine zweite Meinung einholen zu können. Insofern ist auch Ihre Mutmaßung über eine hohe Dunkelziffer bei Spätab- brüchen – die auch in der Lai- enpresse des Öfteren auftaucht – realitätsfern, ganz im Gegen- satz zur hohen Dunkelziffer bei Abbrüchen bis zur zwölf- ten Schwangerschaftswoche.

Insgesamt ist die Richtung Ih- res Artikels und des Antrags der CDU-Fraktion für mehr Beratung und für das Angebot einer Teilung der Verantwor- tung auf mehrere Schultern zu begrüßen, auch, um damit den betroffenen Eltern mehr Hilfe anzubieten und den Haftungs- druck zu mildern.

Prof. Dr. med. Christian Wilhelm, Lütticher Straße 13, 50674 Köln

Bedauern

128 030 gemeldete Schwanger- schaftsabbrüche im letzten Jahr bedeuten 128 030 offiziell von Ärzten getötete Kinder.

Dies können wir als Ärzte nur bedauern.

Robert Hampel,Jägerpfad 8, 56112 Lahnstein

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A3486 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 51–5220. Dezember 2004

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E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffentlicht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“ bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail-Adresse). Die Re- daktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail- Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu

kürzen.

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