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Archiv "Heinrich von Kleist (1777–1811): „O lieber tausend Tode, als ein einziges Leben wie dieses!“" (25.11.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Heft 47

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25. November 2011 A 2539 HEINRICH VON KLEIST (1777–1811)

„O lieber tausend Tode, als

ein einziges Leben wie dieses!“

Ärztliche Fallbeispiele und gängige Behandlungsmethoden werden in Kleists Werk literarisch verarbeitet.

H

einrich von Kleist lebte in einer Zeit, die nicht nur von politischen und gesellschaftli- chen Umwälzungen geprägt war, sondern auch von be deutenden Ent- wicklungen auf den Gebieten der Geistes- und Naturwissenschaften.

Hinsichtlich der Konzeption vie- ler Figuren sowie Thematiken sei- ner Dichtung zeugt Kleists Werk von einer reflektierten Auseinan- dersetzung mit den zeitgenössi- schen medizinischen und anthro - pologischen Diskussionen; litera- risch werden ärztliche Fallbeispiele und gängige Behandlungsmethoden verarbeitet.

Nach abgeschlossener Militärzeit, Studienbeginn und Verlobung bricht Kleist im August 1800 von Frank- furt/M. zu einer mehrmonatigen Reise auf, die einem „hohen und sehr ernsten Zwecke“ (1) dienen soll. Sie führt über Leipzig, Dres- den, Zwickau und Berlin bis nach Würzburg. Kleists Briefkorrespon- denz mit seiner Verlobten Wilhelmi- ne von Zenge (1780–1852) ist das einzige Zeugnis von Kleists psy- chischer Verfassung in dieser Zeit und seinem literarischen Heran- wachsen. Zwar hält sich Kleist be- züglich seines Aufenthaltsmotivs in Würzburg bedeckt, umso ausführli- cher beschreibt er aber die Stadt und ihre Bewohner. Neben einer ab- schätzenden Schilderung der dorti- gen Lesebibliothek, an der man „den Grad der Cultur einer Stadt und überhaupt den Geist ihres herr- schenden Geschmacks schneller und doch zugleich richtiger kennen ler- nen“ kann, dem „Läuten der Glo- cken“, das ihn „unaufhörlich an die katholische Religion, wie das Ge- klirr der Ketten den Gefangnen an seine Sklaverei,“ (2) erinnert, lobt er

in einem Brief vom 13. September 1800 (3) das „vom Fürstbischof Ju- lius (Echter) im 16. Jahrhundert ge- stiftete“ gleichnamige Hospital als

„eine der vortrefflichsten Anstal- ten“. Es sei „ein Product der wärms- ten Menschenliebe“, das Hilfe im Falle „gänzliche(r) Hülfslosigkeit“

biete und sich – im Gegensatz zum

„ganzen Hochstift“ – durch „reli- giöse Toleranz“ auszeichne.

Das „verteufelte Übel“

der Onanie

Auf seine beeindruckende Beschrei- bung des äußeren Gebäudekomple- xes, „ein Haus, wie ein Schloß“, folgt der Rundgang durch die ein- zelnen Häuser, von denen jedes „ei- ne eigne Art von Kranken“ beher- bergt. Zuletzt die Konfrontation mit den Patienten im „Haus für Unheil- bare“. Die Aufnahmebücher des

Spitals verzeichnen seit 1583 den Zugang von Geisteskranken, für die separate Abteilungen ausgebil- det wurden. Vor allem der seit 1798 dort wirkende Spitalarzt Dr. Anton Müller (1755–1827) wurde durch seinen Einsatz für eine geordnete Ir- renpflege und -behandlung in ganz Bayern berühmt. „Bei den Verrück- ten sahen wir manches Ekelhafte, manches Lächerliche, viel Unter- richtendes und Bemitleidenswertes.

Ein paar Menschen lagen überein - ander, wie Klötze, ganz unempfind- lich, und man sollte fast zweifeln, ob sie Menschen zu nennen wären.“

Es folgt die Begegnung mit ei- nem „lateinisch harangieren(den), überstudierte(m) Professor“, einem Mönch, sich selbst als Verfälscher von Gottes Wort geißelnd, und ei- nem aus Verdruss verrückt geworde- nen Kaufmann. „Aber am Schreck- lichsten war der Anblick eines We- sens, den ein unnatürliches Laster wahnsinnig gemacht hatte. – Ein 18jähriger Jüngling (. . .)“. Hinter diesem „unnatürlichen Laster“ ver- birgt sich im zeitgenössischen Sprachgebrauch eine der zur dama- ligen Zeit verabscheuungswürdigen sexuellen Praktiken – die Onanie.

Mittels Aufzählung der drohenden Symptome zeichnet Kleist in medi- zinischer Lehrbuchmanier ein gera- dezu abschreckendes Bild des Ver- falls des Patienten, „der noch vor Kurzem blühend schön gewesen sein soll“. Nunmehr „mit nackten, blassen, ausgedorrten Gliedern, mit eingesenkter Brust, kraftlos nieder- hangendem Haupte“, einem „tod- tenweiße(m) Antlitz“ und „sterben- de(m), erlöschende(m) Auge“. Fa- zit: „sein ganzes Leben nichts als eine einzige, lähmende, ewige Ohn- macht.“

„Die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war“, schrieb Kleist am 21. No- vember 1811 an seine Schwester Ul- rike, kurz bevor er Suizid beging.

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25. November 2011

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Auch die Berliner Charité wurde zum Schauplatz in Kleists literari- schem Werk.

Das Phänomen der Onanie ist je- doch nicht nur Gegenstand zahlrei- cher medizinischer und psychologi- scher Schriften. Mittel zur Bekämp- fung dieses „verteufelten Übels“

ist, neben Penisring oder Einrei- bung mit Brechweinsteinsalbe, die Verbreitung von furchterregenden Mythen und Legenden. Kleist

schließt sich dem zeitgenössischen pädagogischen Diskurs an, unter anderen dem seines Philosophie - lehrers Christian Ernst Wünsch (1744–1828); dieser geht in seinen

„Kosmologischen Unterhaltungen für die Jugend“ 1780 auf solche

„schändlichen Ausschweifungen“

ausführlich ein und warnt eindring- lich vor der „schrecklichen Zerstö- rung des Leibes“, die sich vor al- lem in einem Abfaulen „ganzer Glieder, vorzüglich aber derjeni- gen, mit welcher sie meis- ten gesündiget haben“ (4) offenbare. Kleists morali- sche Sentenz: „O lieber tausend Tode, als ein einzi- ges Leben wie dieses! So schrecklich rächt die Natur den Frevel gegen ihren eigenen Willen!

O weg mit diesem fürchterlichen Bilde.“ (5, 6, 7, 8)

Neben dem Julius-Spital in Würzburg wird auch die Berliner Charité einmal Schauplatz in Kleists literarischem Werk, namentlich in der vom 1. Oktober 1810 bis 30.

März 1811 von ihm herausgege - benen Tageszeitung „Die Berliner Abendblätter“. Anlass ist ein lokaler

Vorfall, über den der Polizeipräsi- dent dem König einen amtlichen Rapport erstattet: „Polizei-Ereigniß vom 7. October. Ein Arbeitsmann, dessen Name noch nicht angezeigt ist, wurde gestern in der Königsstra- ße vom Kutscher des Professors Grapengießer übergefahren. Jedoch soll die Verwundung nicht lebensge-

fährlich sein.“ (9) Kleist schlüpft für seine Anekdote Charité-Vorfall in der Ausgabe des „Berliner Abend- blattes“ vom 13. Oktober 1810 in die Rolle jenes fiktiven Berichter- statters, der sich autorisiert, „den Mann (das Unfallopfer) selbst über diesen Vorfall vernommen“ (10) zu haben, und berichtet von dessen Aufenthalt in der Charité. Der unter- suchende Arzt, „Geheimrath Hr. K.“, diagnostiziert die Verletzungen – die beiden Beine des Mannes verkrümmt

und blutend, das linke Auge ge- platzt, die linke Rippenhälfte des Kranken verstümmelt – als Folge des aktuellen Unfalls. Stattdessen muss er sich von dem Verletzten sa- gen lassen, ihm seien – jedes Mal vom „Doctorwagen“– die Beine be- reits vor fünf, das Auge vor vier- zehn, die Rippen vor sieben Jahren ab-, aus- und zusammengefahren worden. Zu guter Letzt stellt sich heraus, dass ihm infolge des erneu-

ten Zusammenstoßes der linke Ohr- knorpel in den Gehörgang hinein - gefahren war. Der Berichterstatter schließt mit der Überzeugung: „Falls er sich vor den Doktoren, wenn er auf der Straße geht, in acht nimmt, kann er noch lange leben.“ Nicht zu überhören die Ironie, mit der sich Kleist über die „Doctoren“, von de- nen Charité-Direktor Christoph Wil- helm Hufeland, der untersuchende Arzt, Obermedizinalrat Kohlrausch, und Unfallverursacher Professor Grapengießer zu seinem Bekannten- kreis zählten, lustig macht (5, 11).

Galvanismus, Magnetismus und Mesmerismus sind die Modetrends der Zeit, von denen man sich neben der Heilung körperlicher Gebrechen auch die Ergründung verborgener psychischer Geheimnisse verspricht.

Experimente führen zu künstlich er- zeugten Zuständen von Trance und Somnambulismus, in denen vor al- lem Patientinnen ihr Innerstes offen- baren. In Ermangelung einer eige- nen Universität geben Gelehrte und Publizisten in Dresden an verschie- denen Lokalitäten öffentliche Vor - lesungen, die im Anschluss publi- ziert werden. Neben Adam Müllers (1779–1829) „Vorlesungen über die deutsche Wissenschaft und Litera- tur“ sowie „Vorlesungen über die dramatische Kunst“ spricht Gotthilf Heinrich Schubert (1780–1860) über die „Nachtseite der Naturwis- senschaft“.

Kleist ist nicht nur begeisterter Rezipient von dessen Ausführungen im Grenzgebiet zwischen Psycholo- gie, Parapsychologie, Philosophie

und Medizin, sondern sucht auch wiederholt das Gespräch mit dem Dresdner Arzt. Des- sen Beobachtungen der som- nambulen „jungen 12jähri- gen Rathsherren Tochter, von welcher der Heilbronner Gmelin (1789) erzählt“ (12), namentlich die Heilbronnerin Lisette Kornacher (1773–1858), Patientin des mit Hypnose arbeitenden Arztes Eber- hard Gmelin (1751–1809), dient als medizinische Fallgeschichtsvorlage für Kleists „Käthchen von Heil- bronn“ (1808) (13). Nach diesem Mädchen, das sich in jenem Zustand befand, „wo sie nur die Stimme der mit ihr in Beziehung gesetzten Per-

So schrecklich rächt die Natur

den Frevel gegen ihren eigenen Willen!

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25. November 2011 sonen verstund“, konzipiert Kleist

eine bedingungslos liebende, nur die Stimme ihres „hohen Herrn“ hö- rende, unter Holunderzweigen träu- mende „Somnambüle“. Mit nacht- wandlerischer Sicherheit folgt Käth - chen der Weissagung ihres Traumes, offenbart Graf Wetter von Strahl ihr inneres Wissen und wandert un- angefochten von allen Gefahren durchs Leben (5, 7).

Der Prinz von Homburg im somnambulen Wahne

„Einen sinnverwirrten Träumer“

(14) finden wir auch in der Figur des Prinzen von Homburg im gleich - namigen Drama von 1810 vor. Des- sen Einführung im ersten Akte laut Regieanweisung als „halb wachend, halb schlafend“, damit beschäftigt, sich träumend „seiner eigenen Nach- welt gleich“ im Schlossgarten einen Lorbeerkranz zu winden, liest sich wie die Beschreibung Karl Friedrich Pockels’ „Mittelbewußtseins (. . .) ei- nem Zustande, der zwischen dem Wachen und dem Schlafen fällt“

(15). In diesem sind die Betroffenen zu erstaunlichen Handlungen fähig, sie bewegen sich sicher, reagieren auf Zurufe, antworten auf Fragen, aber erinnern sich im Nachhinein an nichts. So ergeht es auch dem Prin- zen von Homburg – Opfer des ne- ckenden Spiels der kurfürstlichen Gesellschaft. Am nächsten Morgen auf dem Schlachtfeld angekommen, in dem von ihm selbst beschriebenen Zustand „zerstreut – geteilt“, führt er die ihm anvertraute Reiterei entge- gen dem Befehl zu früh zum An- griff. Damit trägt er zwar entschei- dend zum Siege bei, verletzt jedoch gleichzeitig das Gesetz militärischen Gehorsams und damit die staatliche preußische Ordnung. In seinem som- nambulen Wahne hat er bei der Be- fehlsübergabe mechanisch jede Or- der wiederholt, ohne sie jedoch geis- tig aufzunehmen (6, 7).

Ob es möglich sei, dass „eine Schlafende dergestalt stupriert wer- den könne, daß die ganze Handlung ohne ihr Vorwissen vollendet wer- den mag?“ (16), so fragte – auf- grund einer Reihe von unerklärli- chen Schwangerschaften, in die Frauen im Zustand der Bewusstlo- sigkeit geraten waren – der Medizi-

ner Johann Daniel Metzger (1739–

1805). Vor dem Hintergrund die- ses gerichtsmedizinischen Diskur- ses im 18. Jahrhundert erscheint auch „Die Marquise von O.“ (1808) nur auf den ersten Blick als bizarre und konstruierte Erzählung. 1798 berichtet das „Berlinische Archiv der Zeit“ von der Schändung einer Scheintoten, die neun Monate nach ihrem Erwachen ein uneheliches Kind zur Welt bringt.

Kleists Protagonistin ist eine ade- lige Witwe mit zwei Kindern. Bei der Erstürmung der väterlichen Zi- tadelle während des zweiten Koali- tionskrieges (1799–1802) in Italien durch russische Truppen und „eben, unter den schändlichsten Mißhand- lungen“ dieser, lässt der Autor sie zu „Boden sinken (. . .), als von dem Zetergeschrei der Dame herbeige- rufen, ein russischer Offizier er- schien“ (17). Einige Wochen später:

Ihr Körpergefühl deutet auf eine Schwangerschaft hin, die sie jedoch mit ihrem Bewusstsein nicht in Ein- klang bringen kann. Eine anschlie- ßende Fremddiagnostik erfolgt durch Arzt und Hebamme. Diese wird ge- leugnet, „da nicht sein kann, was nicht sein darf“.

Auffallend im 18. Jahrhundert ist die Diskrepanz zwischen dem auf der einen Seite medizinisch-juristi- schen Diskurs, in dem man verstärkt zu einer differenzierten Tatbestands- betrachtung einer Vergewaltigung im Zustand der Bewusstlosigkeit tendiert, und literarischen Darstel- lungen, die den Topos von der weib - lichen Ohnmacht als geschlechts - spezifische Verhaltensstrategie und Flucht vor moralischer Verantwor- tung bedienen. Die Mediziner in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts konzentrieren sich auf die Untersu- chung der physiologischen Aspekte der Ohnmacht, bezeichnen sie als ernsthaftes Symptom einer Krank- heit oder einer starken Gemütsbewe- gung. Die die Marquise umgebenden Personen, Vater, Mutter und Heb - amme repräsentieren die herkömm - liche rechtsmedizinische Position, nach der bestimmte Zustände, wie Bewusstlosigkeit, Ohnmacht und Schlaf, im Hinblick auf die Mög- lichkeit einer Vergewaltigung mit äußerster Skepsis zu betrachten sind.

Kleist will solch einen unwahr- scheinlichen, „ungeheurere(n) Vor- fall“ und gleichzeitig doch mögli- chen erzählen. Bei seiner Protagonis- tin handelt es sich, was die Klärung der gynäkologisch-rechtsmedizini- schen Frage angeht, um eine unge- wöhnlich couragierte junge Frau.

Zu einer Zeit, in der die medizini- schen Mittel, wie Blutgruppenver- gleiche und genetische Tests, noch Zukunftsmusik waren und man le- diglich aufgrund von Ähnlichkeiten oder Heranziehen der Geschlechts- partner der letzten 210 bis 285 Tage (Allgemeines Landrecht) den Vater ermitteln konnte, verfolgt sie eine andere Strategie. Sie lässt den Vater des ungeborenen Kindes per Zei- tungsannonce suchen und nimmt damit ihre Geschicke selbst in die Hand. Der werdende Vater, der rus- sische Obristleuntnant Graf F., ver- sucht derweil durch hartnäckige Be- fragung herauszufinden, ob „die ein- zige nichtswürdige Handlung, die er in seinem Leben begangen“ habe, eine Schwangerschaft verursacht habe (18, 19).

Obduktionsbefund bei Kleist:

ein „Sanguino cholericus“

Am 21. November 1811 begeht Kleist zusammen mit Henriette Vo- gel (1780–1811) Suizid. Parado- xerweise wird er selbst Studienob- jekt und pathologisches Fallbei- spiel. So urteilten die beiden Ärzte Physikus Dr. Sternheim und Chir - urg H. Greiff aufgrund ihres Ob- duktionsbefundes („. . .viel verdick- te schwarze Galle“) abschließend:

„Nach diesen Anzeichen finden wir uns veranlaßt, gestützt auf Physyo- logischen Principia zu folgern, daß Denatus dem Temperamente nach ein Sanguino cholericus in Summo gradu gewesen, und gewiß harte hypochondrische Anfälle oft habe dulden müssen, (. . .). Wenn sich nun zu diesem excentrischen Gemüths- zustand eine gemeinschaftliche Re- ligionsschwärmerey gesellte, so läßt sich hieraus auf einen kranken Gemüthszustand des Denati von Kleist schließen.“ (20).

Sandra Krämer M. A.

skraemer@smd.uni-ulm.de

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Literatur im Internet:

www.aerzteblatt.de/lit4711

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25. November 2011 A 4 LITERATURVERZEICHNIS HEFT 47/2011, ZU

HEINRICH VON KLEIST

„O lieber tausend Tode, als ein einziges Leben wie dieses!“

Ärztliche Fallbeispiele und gängige Behandlungsmethoden werden in Kleists Werk literarisch verarbeitet.

LITERATUR

1. Brief vom 16. August 1800. In: Reuß R, Staengle P (Hrsg.): Heinrich von Kleist – Sämtliche Werke. Brandenburger Aus - gabe. Band IV/1 Briefe 1, März 1793–

April 1801; 188.

2. Brief vom 14. September. In: Reuß R, Staengle P (Hrsg.): Heinrich von Kleist – Sämtliche Werke. Brandenburger Aus - gabe. Band IV/1 Briefe 1, März 1793–

April 1801; 293–4.

3. Brief vom 13. September 1800. In: Reuß R, Staengle P (Hrsg.): Heinrich von Kleist – Sämtliche Werke. Brandenburger Aus - gabe. Band IV/1 Briefe 1, März 1793–

April 1801; 286 ff.

4. Wünsch CE: Kosmologische Unterhaltun- gen für die Jugend. Band 3, Leipzig 1780;

533 ff.

5. Breuer I: Kleist Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart, Weimar 2009.

6. Kosenina A: Literarische Anthropologie – Die Neuentdeckung des Menschen. Berlin 2000.

7. Schulz G: Kleist. Eine Biographie. Mün- chen 2007.

8. Wendehorst A: Das Juliusspital in Würz- burg. Band 1, Kulturgeschichte. Oberpfle- geamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 400jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung, Würzburg 1976.

9. Kleist von H: 7. Berliner Abendblatt. In:

Reuß R, Staengle P (Hrsg.): Band II/7 Ber- liner Abendblätter. Berlin 1997; 40.

10. Kleist von H: 12. Berliner Abendblatt. In:

Reuß R, Staengle P (Hrsg.): Band II/7 Ber- liner Abendblätter. Berlin 1997; 63.

11. Krämer S: 300 Jahre Berliner Charité – Ein Krankenhaus avanciert zum Literari- schen Schauplatz. In: Jahrbuch für Litera- tur und Medizin Band 4, Heidelberg 2010;

81–7.

12. Schubert GH: Ansichten von der Nachtsei- te der Naturwissenschaft. Dresden 1808.

Nachdruck Darmstadt 1967; 344.

13. Kleist von H: Das Käthchen von Heilbronn (1808). In: Reuß R, Staengle P (Hrsg.): I/6.

14. Kleist von H: Prinz Friedrich von Homburg (1810). In: Reuß R, Staengle R (Hrsg.): I/8.

15. Moritz KP, Pockels KF, Maimon S (Hrsg.):

Gnôthi sauton oder Magazin zur Erfah- rungsseelenkunde als ein Lesebuch für Gelehrte und Ungelehrte. Berlin 1785, Band 7: 62.

16. Metzger JD: Kurzgefasstes System der gerichtlichen Arzneiwissenschaft. Königs- berg, Leipzig 1793; 411–2.

17. Kleist von H: Die Marquise von O. (1808).

In: Reuß R, Staengle P(Hrsg.): II/2.

18. Künzel C: Vergewaltigungslektüren: Zur Codierung sexueller Gewalt in Literatur und Recht. Frankfurt, New York 2003.

19. Strauch C: Weiblich, trefflich, nervenkrank.

Geschlechterbeziehungen und Machtdis- positive. Heinrich von Kleists Werk im me- dizinisch-anthropologischen Diskurs der Zeit um 1800. Nürnberg-Erlangen 2004.

20. Minde-Pouet G: Kleists letzte Stunden. Teil I: Das Aktenmaterial. In: Schriften der Kleist-Gesellschaft Band 5. Berlin 1925, Nachdruck Amsterdam 1970; 49.

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