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Archiv "Randnotiz: Ausweglose Krankheit A." (20.05.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 20

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20. Mai 2011 A 1089

RANDNOTIZ

Gisela Klinkhammer

Gunter Sachs bezeichnete die „aus- weglose Krankheit A.“ als Grund für seinen Suizid. Seine Angst vor dieser Krankheit war offenbar so groß, dass er es nicht einmal wagte, sie beim Namen zu nennen. Was er an der Diagnose Alzheimer besonders fürch- tete, schildert er in einem bemerkens- werten Abschiedsbrief: „Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein würdeloser Zustand,

dem ich mich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten.“

Angesichts von circa 1,2 Millio- nen Menschen, die in Deutschland unter einer Alzheimer-Demenz lei- den, kann dieser Brief allerdings ei- ne fatale Signalwirkung aussenden.

Vor allem die Gleichsetzung von geistiger Kontrolle und Menschen- würde kann nicht einfach unwider- sprochen bleiben.

„Bei allem Respekt für die Ent- scheidung von Gunter Sachs, auch das Leben mit Alzheimer kann seine Würde haben. Vorausgesetzt, es gibt ein soziales Umfeld, das den Patien- ten stützt“, brachte es Tilman Jens, Sohn des früheren Tübinger Rheto- rikprofessors Walter Jens, in einem Gespräch über die Demenz-Erkran- kung seines Vaters auf den Punkt.

Und letztendlich sind die Ängste vor der Alzheimer-Demenz sogar oft unberechtigt. „Das Problem ist, dass Gesunde sich die Krankheit nur aus ihrer Sicht vorstellen können. Für das Umfeld befindet sich der Kranke vielleicht in einer schrecklichen Si- tuation, er selbst aber fühlt sich wo- möglich durchaus wohl. Es ist schwer zu erfassen, wie es jeman- dem geht, der sich nicht mehr äu- ßern kann. Beobachtungen lassen aber den Schluss zu, dass Lebens- qualität möglich ist“, betonte der Frankfurter Gerontopsychiater Prof.

Dr. med. Johannes Pantel im „Kölner Stadtanzeiger“.

Ausweglose Krankheit A.

E-Health-Anwendungen können ei- nen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Europas Gesundheitssysteme an die künftigen Heraus for de rungen anzupassen. Zu diesem Schluss ka- men Experten auf dem Jahrestref- fen der europäischen E-Health- Community, der „eHealth Week 2011“ in Budapest. Miklós Szócska, der ungarische Gesundheitsminis- ter, sagte: „Die Informationstech - nologie ist entscheidend für eine Modernisierung der Gesundheits- fürsorge, und die Innovation ist un- verzichtbar für die Entwicklung neuer Lösungen auf dem Weg hin zu neuen Versorgungsmodellen.“

Eine schnellere Entwicklung der E-Health-Systeme sei wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit der Ge- sundheitssysteme.

Zu den Herausforderungen, die es mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien, wie Systemen zur Ferndiagnose oder E-HEALTH

Experten fordern europaweiten Einsatz

Fernüberwachung sowie elektroni- sche Patientenakten und Anwen- dungen des Ambient Assisted Liv - ing zu meistern gilt, zählen nach Ansicht von Nellie Kroes, Vizeprä- sidentin der Europäischen Kom- mission, die Überalterung der Be- völkerung und die steigende Zahl von chronisch Kranken. E-Health könne dazu beitragen, die Gesund- heitssysteme effizienter zu gestal- ten, die Wirtschaft zu stärken und die Versorgung zu verbessern.

Da die Probleme fast alle EU- Staaten betreffen, setzt die Brüsse- ler Behörde auf eine stärkere grenz- überschreitende Kooperation bei E-Health. John Dalli, EU-Kommis- sar für Gesundheits- und Verbrau- cherpolitik, betonte, er sei davon überzeugt, dass die neue Richtlinie für Patientenrechte in der grenz- überschreitenden Gesundheitsfür- sorge es möglich mache, Nutzen aus E-Health zu ziehen. ps

Nach Angaben der OECD bildet Deutschland mit circa 10 000 Medi- zinern pro Jahr nach den USA und vor Japan weltweit die meisten Ärz- te aus. Darauf hat der Verband Deut- sche Hochschulmedizin hingewie- sen. Bezogen auf die Einwohner - zahl gehöre die Bundes republik mit zwölf Absolventen pro 100 000 Ein- wohnern zur Spitzen gruppe. „Auch beim Vergleich der Ärztedichte liege Deutschland mit 3,6 praktizierenden MEDIZINSTUDIUM

Hochschulmediziner gegen mehr Studienplätze

Ärzten pro 1 000 Einwohner weit vorn“, unterstrich der Verbandsvorsitzende, Prof. Dr.

med. Dieter Bitter-Suermann, anlässlich der aktuellen De- batten um zusätzliche Me - dizinstudienplätze und man- gelnden Ärztenachwuchs.

Er sieht in der Einrichtung neuer Studienplätze kein ge- eignetes Mittel gegen den drohenden Ärztemangel. „Da- durch würden lediglich die Kosten für die Universitäten erhöht, ohne dass jedoch die Pro- bleme der Versorgungsstrukturen gelöst werden“, warnte der Ver- bandschef.

Seiner Ansicht nach entscheidet nicht die Präsenz einer medizini- schen Fakultät oder einer Universi- tätsklinik, sondern die lokalen Ar- beitsbedingungen und Strukturen über die Ärztedichte einer Region.

„Der ärztliche Nachwuchs stimmt heute mit den Füßen ab.“ hil

Foto: dpa

Zusätzliche Studienplätze wären mit ho-

hen Kosten verbunden.

A K T U E L L

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